Rechtschreibung gut erklärt

Hinweise
s-Regeln
9
Stammvokal – lang oder kurz?
a) Die Unterrichtserfahrung zeigt, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von
Schülern und Schülerinnen Vokallänge und Vokalkürze nicht sicher unterscheiden
kann.
Ein einfaches Mittel, die sog. „Gegenprobe“, schafft hier schnelle
Sicherheit.
2
GEGENPROBE
Anmerkung
So funktioniert die Gegenprobe:
3
Probiere beide Aussprachemöglichkeiten aus, sprich z.B. den Stammvokal
„u“ in „ Fluss“ auch lang, nämlich „ Fl(uuu)s“. Der falsche Klang des Wortes
verrät dir die Kürze des Stammvokals. Schreibe also nach der ersten
s-Regel „Fluss“ mit „ss“.
b) Hilfreich ist auch folgender Hinweis an die Lerngruppe:
Doppelvokale wie au, ai, ee, ei, eu, äu, oo, ie… sind immer lange
Stammvokale. Danach kann also nur „s“ oder „ß“, nie aber „ss“ stehen.
reisen, reißen, sausen, scheußlich, Moos, Häuser, Grieß .
Stimmhafter oder stimmloser s-Laut
Während die Kürze des Stammvokals ein „ss“ erfordert, sind nach langem
Stammvokal sowohl „s“ oder „ß“ als Schreibweisen möglich. Entscheidend ist
jetzt die Aussprache des s-Lautes, entweder stimmhaft (weich) als summendes
„Bienen-s“ oder stimmlos (hart) als zischendes „Drachen-ß“.
Bei Schwierigkeiten wendet man die Ausspracheprobe an.
Bist du unsicher, ob nach langem Stammvokal „s“ oder „ß“ folgt, dann
greife zur „Ausspracheprobe“:
3
AUSSPRACHE-
PROBE
1. Beim stimmhaften „s“, dem weichen „Bienen-s“, schwingen die
Stimmbänder im Kehlkopf, du kannst das Vibrieren an deinen
Fingerspitzen fühlen, wenn du den Kehlkopf berührst.
Probiere es beim Sprechen der Beispielwörter aus:
sausen, reisen, Hase, Rose
2. Beim stimmlosen „s“, dem harten und zwischen den Frontzähnen
zischenden „Drachen-ß“, bleibt der Kehlkopf stumm, du kannst aber
den Luftzug zwischen deinen fast geschlossenen Lippen spüren.
Probiere es beim Sprechen der Beispielwörter aus:
reißen, grüßen, heißen, ich weiß
3
Die Texte in den Kästen sind als Merkhilfen für Schülerinnen und Schüler gedacht
und können ihnen diktiert werden.