PDF-Datei - Öko-Institut eV
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KGV-Rundbrief 3+4/2003<br />
Die Gründung unseres Vereins war ein guter Start<br />
für die Entwicklung der Bürgerbewegung, was auf<br />
gute Resonanz stößt. Des weiteren haben wir eine<br />
Homepage eingerichtet: www.pro-kryo-recycling.de.<br />
Als eine unsrer ersten Tätigkeiten wurde ein Video-<br />
Film zum Kryo-Recycling-Verfahren erstellt. Aus<br />
mehreren Städten wurde bereits über interessante<br />
Info-Runden und Veranstaltungen mit dem Video<br />
berichtet. Inzwischen ist auch bereits die erste Auflage<br />
des Videofilms mit 100 Exemplaren verkauft<br />
und eine neue Auflage auch auf DVD in Vorbereitung.<br />
Auch unter Wissenschaftlern und Fachleuten aus<br />
Kommunen, Industrie und Politik entwickelt sich das<br />
Interesse und eine lebhafte Diskussion. Zu verschiedenen<br />
Persönlichkeiten, Initiativen und Gruppen sind<br />
neue Kontakte entstanden.<br />
Am 11.10. treffen sich in Darmstadt alternative kommunalpolitische<br />
Gruppen aus mindestens 15 Städten<br />
zu einem Erfahrungsaustausch und werden in diesem<br />
Rahmen auch eine Veranstaltung mit Prof.<br />
Rosin zum Kryo-Recycling-Verfahren durchführen.<br />
All das sind gute Gründe für eine Mitglieder- und<br />
Interessentenversammlung, zu der wir Sie/euch auch<br />
herzlich einladen möchten.<br />
Es würde natürlich dem ganzen Anliegen zur Einführung<br />
dieser neuen Technologie noch mehr Gewicht<br />
und Durchsetzungskraft geben, wenn weitere Einzelpersonen<br />
und Organisationen/Initiativen Mitglied<br />
des Vereins werden. Der Mindestbeitrag für einzelne<br />
Mitglieder beträgt monatlich zwei EUR/jährlich 24<br />
EUR, für Organisationen jährlich 100 EUR. Wir würden<br />
uns freuen, wenn Sie/ihr über unser Anliegen<br />
beraten würdet und uns das Ergebnis, Fragen usw.<br />
mitteilen würdet.<br />
Weitere Informationen zu unserem Verein, zur Satzung,<br />
der Technologie usw. befinden sich auch auf<br />
unserer Homepage. Und für Fragen stehen wir jederzeit<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Monika Gärtner-Engel<br />
1. Vorsitzende<br />
Kurzmeldungen / Bücher und Broschüren<br />
Aus für Altholzverbrennungsanlage in<br />
Moorkaten/Kaltenkirchen<br />
Die E.ON Energie AG ist mit ihrem Plan, eine Altholzverbrennungsanlage<br />
zu bauen, auch am dritten<br />
Standort in Schleswig-Holstein gescheitert. Nach<br />
Lübeck und Stapelfeld ist dieses Vorhaben nun auch<br />
in Moorkaten/Kaltenkirchen aufgegeben worden. Wie<br />
der Umweltverband „Das bessere Müllkonzept“ berichtete,<br />
lag es an einer nicht ausreichend bedachten<br />
Kleinigkeit, nämlich an einer Veränderungssperre<br />
bezüglich der Gebäudehöhe am Standort Moorkaten.<br />
[PK]<br />
Verzicht auf Klärschlammdüngung<br />
Im September fand an der Universität Stuttgart-Hohenheim<br />
ein Fachsymposiums "Kein Klärschlamm in<br />
der Landwirtschaft" statt, auf dem Wissenschaftler<br />
insbesondere die Ergebnisse einer Untersuchung zu<br />
klärschlammgedüngten Ackerböden der Landesanstalt<br />
für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)<br />
diskutierten. In dieser Studie wurde nachgewiesen,<br />
dass durch die Klärschlammdüngung Schadstoffe in<br />
Böden angereichert werden können, deren Risiken<br />
für die Umwelt und die Nahrungsmittelqualität noch<br />
nicht absehbar sind. Neben den gut untersuchten<br />
und reglementierten Schadstoffen wie den Schwermetallen<br />
wären im Klärschlamm eine unüberschaubare<br />
Vielzahl an Schadstoffen enthalten, die sich<br />
einer Kontrolle und sicheren toxikologischen Bewertung<br />
entziehen. Nach Aussagen der Wissenschaftler<br />
der LfU hätten sich die Spuren der Klärschlammdüngung<br />
noch nach Jahren feststellen lassen. Die Klärschlammentsorgung<br />
solle daher besser thermisch<br />
erfolgen.<br />
Prof. Dr. Jörg Metzger von der Universität Stuttgart<br />
berichtete auf der Veranstaltung über vielfältige<br />
Schadstoffe in den Klärschlämmen, bei denen weniger<br />
die klassischen Schwermetalle sondern vor allem<br />
die unüberschaubare Vielzahl organischer Schadstoffe<br />
mit ökotoxischer oder hormoneller Wirkung<br />
Anlass zur Sorge geben. Wirkstoffe von Arzneimitteln,<br />
Haushaltschemikalien, Flammschutzmittel,<br />
Weichmacher und Rückstände aus Verbrennungsvorgängen<br />
fänden sich in teilweise beachtlichen<br />
Mengen im Klärschlamm. Aufgrund ihrer hohen Stabilität<br />
reicherten sich viele dieser Stoffe im gedüngten<br />
Ackerboden an. Nach Aussage von Dr. Peter<br />
Dreher, LfU, wurden im Rahmen einer landesweiten<br />
Untersuchung klärschlammgedüngter Böden eine<br />
breite Schadstoffpalette - Schwermetalle, Dioxine,<br />
Organozinnverbindungen bis hin zu polyzyklischen<br />
Moschusverbindungen - nachgewiesen.<br />
Als Zukunftsaufgabe bliebe – so Umweltminister<br />
Müller – die Rückgewinnung von Phosphat aus Klärschlamm,<br />
um dadurch ein unbelastetes Düngemittel<br />
zu erhalten. Phosphat sei zwar eine weltweit stark<br />
begrenzte Ressource, niedrige Marktpreise der Lagerstättenphosphate<br />
verhinderten jedoch bislang die<br />
großtechnische Realisierung alternativer Recyclingverfahren,<br />
da diese wegen der hohen Kosten<br />
noch nicht konkurrenzfähig seien.<br />
Eine Kurzfassung sowie der Untersuchungsbericht<br />
der LfU können aus dem Internet (www.lfu.badenwuerttemberg.de<br />
→ Veröffentlichungen → Bodenschutz)<br />
heruntergeladen werden.<br />
[PK]<br />
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