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Der Buddha lächelt als Computergraphik - Arbeit und Leben (DGB ...

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unser virtuelles Museum integriert, um hier deutlich zu machen, das ist ein neues Experimentierfeld,<br />

das wir angegangen sind. ...“<br />

Mit Hilfe der Maustaste dreht die Wissenschaftlerin das Objekt, so dass alle Seiten begutachtet<br />

werden können:<br />

„ ... <strong>und</strong> man kann ihn wirklich auch mal von unterwärts sehen, was sie in einem Museum<br />

niem<strong>als</strong> machen könnten. Die Skulptur <strong>als</strong>o so zu drehen <strong>und</strong> in die Hand zu nehmen wie es<br />

eine Vitrine nie zulassen würde.“<br />

... <strong>und</strong> Prof. Bock ergänzt:<br />

„Wir haben ja diese Datenbank- <strong>und</strong> Archivsystem für das Nationalmuseum entwickelt, <strong>und</strong><br />

sie können jetzt diese Skulptur mit den kompletten Daten, die im elektronischen Archiv vorhanden<br />

sind, verknüpfen. Das Ganze bezieht sich natürlich nicht nur auf Touristen oder Interessierte<br />

an der Kunst <strong>und</strong> Kultur der Kambodschaner sondern es ist auch hilfreich, um überhaupt<br />

den Museumskollegen vor Ort zu helfen. Wenn sie nur an das Conservoirtoire d'Angkor<br />

denken, in dem Tausende von Skulpturen auch für die Profis kaum zugänglich aufgehoben<br />

sind, sie können all das natürlich virtuell ohne Probleme begehen, <strong>und</strong> zwar an jedem Standort<br />

der Welt.“<br />

So können die Wissenschaftler virtuell entstehen lassen, was vor fast 600 Jahren zerstört wurde:<br />

„Den Untergang des alten Khmer-Reiches besiegeln die Thai 1430 durch den Vormarsch ihrer<br />

Truppen. Sie nehmen Angkor ein <strong>und</strong> plündern es. <strong>Der</strong> Sohn des siegreichen Thai-Herrschers<br />

bemächtigt sich des Throns.“<br />

Doch dem äußeren Untergang war ein innerer vorausgegangen. Das lässt sich an der nachlassenden<br />

Baukunst nachvollziehen. Die gewaltige Anzahl gleichzeitiger Bauprojekte erforderte<br />

immer mehr Steinmaterial. Steinbrucharbeiter <strong>und</strong> Transporteure konnten den Anforderungen<br />

vermutlich kaum noch Schritt halten. Ältere Tempel mussten jetzt <strong>als</strong> Steinbrüche herhalten.<br />

Die Steinmetzarbeiten wurden nicht mehr so sorgfältig wie in früheren Zeiten ausgeführt.<br />

Die vordringenden Thai entreißen den Khmer Stück für Stück ihr Land. Das komplexe System<br />

der Wasserverteilung mit den vielen Schleusen <strong>und</strong> Kanälen verfällt. Als 1431 die Hauptstadt<br />

Angkor Thom aufgegeben wird, ist die Stadt fast zugepflastert mit Tempeln. Von nun an<br />

ergreift der Dschungel Besitz von dem Ort. Was von ihm übrig bleibt, beschreibt Mitte des<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>erts Joao dos Santos:<br />

Und in dieser ganzen riesigen Stadt gab es weder Menschen noch Tiere, noch irgendwelche<br />

Lebewesen außer solchen, wie sie die Natur in den Spalten der Ruinen hervorbringt.<br />

Hinweis: Die <strong>Arbeit</strong> der deutschen Wissenschaftler vor Ort in Kambodscha wird ab Samstag,<br />

den 5. Mai, im Martin Gropius Bau in Berlin im Rahmen einer großen Angkor-Ausstellung<br />

dokumentiert.<br />

© 2007 Deutschlandradio<br />

17<br />

13.08.2007<br />

ANGKOR<br />

Forscher entdecken Ruinen riesiger Dschungel-Metropole<br />

Von Markus Becker

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