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20 I Pressbaumer mitteilungen Juni 2012 GESELLSCHAFT UND SOZIALES URLAUBSZEIT - REISEZEIT Traditionell sind die Sommermonate jene Zeit, in der die meisten von uns ihren wohlverdienten Urlaub in Anspruch nehmen und Reisen in andere Länder unternehmen. Davor wird fleißig recherchiert und man begibt sich bereits geraume Zeit vor dem beabsichtigten Reisetermin in ein Reisebüro und studiert die Kataloge der diversen Anbieter. Auf Grund dieses Katalogstudiums wird dann meistens ein bestimmtes Reiseziel in einem ganz bestimmten Hotel gebucht. Doch nicht immer hält dann die Realität den Versprechungen im Hochglanzprospekt stand. GR Zeisel sprach mit Rechtsanwalt Dr. Scholz über diese Tücken und die Möglichkeiten der Reise- Konsumenten, ihre Rechte durchzusetzen. GR Sybille Zeisel: In den meisten Fällen funktioniert der Urlaub ganz klaglos, sämtliche im Katalog angebotenen Eigenschaften des gebuchten Hotels treffen auch tatsächlich zu, die diversen Sport-, Buffet-, und Animationsangebote werden auch tatsächlich eingehalten, und der Urlaub wird ein voller Erfolg. Ist das aber immer so? Dr. Gerald Scholz: Leider nein, in einer Vielzahl von Fällen kommt kein ungetrübter Urlaub zustande. Dies deshalb, weil gewisse Mängel vor Ort auftreten. Sei es, dass die im Katalog versprochenen und somit zugesagten Eigenschaften des Hotels nicht zutreffen, beispielsweise wurden mehr Sportarten offeriert als tatsächlich vor Ort möglich sind. Manchmal ist das Essen in den Restaurants des Hotels und bei den Buffets kaum zu genießen, oder die ausdrücklich zugesagte Lage des Balkons mit Meerblick wird nicht eingehalten. Oder es fehlen angebotene Lifte, die Klimaanlage funktioniert nicht, das Hotel insgesamt, im besonderen der Hotel-Pool, ist verschmutzt, und infolge Baulärmes am Nachbargrundstück des Hotels stellt sich keineswegs ungetrübtes Urlaubsgefühl ein. Weitere Unannehmlichkeiten könnten gravierende Verspätungen im Flugverkehr und bei den Bustransfers sein. GR Sybille Zeisel: Was kann man dagegen unternehmen? Dr. Gerald Scholz: Bezüglich der hier als Beispiele aufgezeigten Mängel hat die Rechtsprechung in den letzten Jahren eindeutig normiert, dass der Veranstalter schadenersatzpflichtig wird. So hat sich durch die Rechtsprechung die “Frankfurter-Tabelle” entwickelt, in der die gravierendsten Mängel mit prozentuellen Abschlägen vom Preis der Reise bewertet wurden. So ist beispielsweise ein Abzug von 5-15 % vom Reisepreis als Schadenersatz dann möglich, wenn das Hotel sich weiter vom Strand entfernt befindet, als im Katalog versprochen. Wenn nun das Zimmer beispielsweise übervölkert von Ungeziefer ist, so rechtfertigt dies einen Abstrich vom Reisepreis in Höhe von 10-50 %. Eine fehlende Klimaanlage, deren Vorhandensein im Katalog ausdrücklich zugesagt wurde, rechtfertigt im Sommer einen Ersatzanspruch gegen den Reiseveranstalter in Höhe von 10-20 % des Reisepreises. Insgesamt wurden durch diese “Frankfurter-Tabelle” nahezu alle bedeutenden Reisemängel einer Bewertung unterzogen. Flugverspätungen sind gesondert zu bewerten, sind jedoch aufgrund ständiger Rechtsprechung und zwischenzeitig ergangener EU-Richtlinien durch den Reiseveranstalter, bzw. die Fluglinie zu ersetzen. GR Sybille Zeisel: Wie kann ein Urlauber seine Ansprüche geltend machen, bzw. was muss man bereits am Urlaubsort beachten? Dr. Gerald Scholz: Voraussetzung zur Geltendmachung von Ersatzansprüchen ist, dass diese Mängel sofort, also noch am Urlaubsort, bei der zuständigen Reiseleitung, bei der Hotelleitung bzw. bei dem vor Ort befindlichen Mitarbeiter des Reiseveranstalters gerügt werden. Diese Rüge hat zu Beweiszwecken und immer schriftlich zu erfolgen. Es ist auch angebracht, insbesondere wenn die Annahme dieser Mängelauflistung vor Ort verweigert wird, dies dem Reiseveranstalter in Österreich mittels eingeschriebenem Brief, Fax oder e-mail zur Kenntnis zu bringen. Es müsste daher noch im Urlaubsort ein entsprechendes Schreiben nach Österreich an das
Juni 2012 Pressbaumer mitteilungen Pressbaumer mitteilungen i 21 GESELLSCHAFT UND SOZIALES Reisebüro-, bzw. an den Reiseveranstalter abgefertigt werden. Besonders empfehlenswert ist es, sich mehrere Zeugen für das tatsächliche Vorhandensein dieser Mängel zu sichern, und es ist auch sinnvoll, Fotos von den Mängeln anzufertigen. GR Sybille Zeisel: Müssen die Mängel noch am Urlaubsort behoben werden, beziehungsweise was passiert, wenn dies nicht erfolgt? Dr. Gerald Scholz: Eine sofortige Verbesserung ist natürlich wünschenswert und sollte unverzüglich erfolgen. In gravierenden Fällen kann es durchaus erforderlich sein, dass ein anderes Hotel vor Ort aufgesucht werden muss, oder eine Transportmöglichkeit zu wählen ist. Wurden nun die Mängel noch am Urlaubsort entsprechend gerügt, und hat keine Verbesserung stattgefunden, kann nach Rückkehr nach Österreich der Reiseveranstalter aufgefordert werden, entsprechende Ersatzleistung, sprich Refundierung eines Teiles der Reisekosten, beziehungsweise inzwischen getätigter Auslagen (Hotel, Transportmittel und dgl.) zu leisten. Sollte eine zufriedenstellende Leistung im außergerichtlichen Wege nicht erzielbar sein, müsste der berechtigte Anspruch vor Gericht eingeklagt werden. Für diesbezügliche Fragen und Auskünfte stehe ich Ihren Lesern natürlich gerne zur Verfügung. GR Sybille Zeisel: Herr Dr. Scholz, ich danke für das Angebot und das Gespräch. Pensionistenverband Ortsgruppe Tullnerbach-Pressbaum Frühjahrstreffen in den Abruzzen und Muttertagsausflug Das Frühjahrstreffen 2012 in der Region Abruzzen hat unsere Erwartungen übertroffen. Gemeinsam mit unserer netten “Zweitgruppe” aus Wullersdorf-(Bez.Hollabrunn) bereisten wir eine wunderbare Landschaft mit Meeresküste, Olivenhainen, Weingärten, Wäldern und herrlichen schneebedeckten fast Dreitausendern. Begleitet von einer charmanten jungen Abruzzesin besuchten wir gemütliche Dörfer und interessante Städte mit uralten Ortskernen, schmalen Gassen, schönen Kathedralen und eine riesengroße Zitadelle auf einem Hügel. Wir bestaunten jahrhundertealte Fischfangvorrichtungen, die Trabocchi, besuchten ein Keramikkünstlerdorf, die “Confettistadt” (Confetti sind mit Zuckerguss überzogene Mandeln) und als großen Höhepunkt ROM - und das alles bestens organisiert und in einer Gruppe mit Freunden. Mehr kann man sich auf einer Reise nicht wünschen. Auch der heurige Muttertagsausflug ließ nichts zu wünschen übrig. Hochsommerliche Temperaturen, blauer Himmel und ein vollbesetzter Bus mit gutgelaunten Reisenden. So begann unsere Muttertagsfahrt ins Waldviertel. Erste Station war die Fa. Sonnentor in Sprögnitz. Eine fröhliche junge Führerin zeigte uns die beeindruckende Firmenanlage und erklärte uns Anbau, Verarbeitung und Vermarktung der biologischen Produkte. Nach der Mittagspause in Zwettl erlebten wir eine Führung im Zisterzienserstift. Der uralte, dunkle, kalte Schlafsaal der Mönche mit Klosettanlage mit Direktspülung durch den Bach ließ uns leicht schaudern. Wunderbar dagegen die barocke Bibliothek mit Deckenfresken von Paul Troger. Brunnenstube, Kreuzgang, Kapitelsaal,....es war ein Erlebnis! Infos über unsere Ortsgruppe bei Gerda Schmutterer Tel.Nr. 0664/200 67 32, bei Edith Tischer Tel.Nr. 0664/897 41 80 und natürlich bei allen bekannten Mitgliedern.
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