Die Großschmetterlinge Schleswig-Holsteins Rote Liste
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2 Gefährdungskategorien<br />
6<br />
<strong>Die</strong> Einstufung der Arten in die Gefährdungskategorien<br />
richtet sich nach LUDWIG et al. (2005). <strong>Die</strong>ses Bewertungssystem<br />
stellt die Weiterentwicklung der von SCHNITTLER<br />
et al. (1994) entworfenen Kategorisierung dar und wird<br />
inzwischen bei allen neuen <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong>n in Deutschland<br />
angewandt. In Anlehnung an die international gültigen<br />
Gefährdungsklassen des IUCN erfolgt nun die Einstufung<br />
einer Art anhand dieser vier Kriterien innerhalb einer Bewertungsmatrix:<br />
- die aktuelle Bestandssituation<br />
- der langfristige Bestandstrend (der letzten<br />
50 – 150 Jahre)<br />
- der kurzfristige Bestandstrend (der letzten<br />
10 – 25 Jahre)<br />
- die Beurteilung bestehender Risikofaktoren<br />
innerhalb der kommenden 10 Jahre<br />
<strong>Die</strong> Kombination dieser vier Kriterien führt dann nach vorgegebenem<br />
Muster zur Einstufung in eine Gefährdungskategorie<br />
und soll so zu einer verbesserten Nachvollziehbarkeit<br />
und Transparenz beitragen. In wenigen Fällen war eine<br />
Sonderfallregelung anzuwenden, nach der Arten aus der<br />
Kategorie 1 in die Kategorie 2 zurückgestuft werden müssen.<br />
<strong>Die</strong>s ist in Tabelle 1 in der zweiten Spalte „Kat. +/-“<br />
durch die Kennzeichnung „S“ ersichtlich. <strong>Die</strong> Regelung<br />
lautet: „Existieren von einer Art, die nach dem Schema eigentlich<br />
zur Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) gehört,<br />
noch Teilbestände, die ausreichend gesichert sind, so gilt<br />
die Art nicht als „vom Aussterben bedroht“, sondern „stark<br />
gefährdet“ (Kategorie 2)“.<br />
<strong>Die</strong> Definition der einzelnen Gefährdungsklassen bleibt<br />
davon unberührt und in der bekannten Form erhalten:<br />
RL 1 = vom Aussterben bedroht<br />
RL 2 = stark gefährdet<br />
RL 3 = gefährdet<br />
RL G = Gefährdung anzunehmen, die Kategorie kann<br />
aufgrund einer zu geringen Datenlage nicht benannt<br />
werden<br />
R = (natürlicherweise) extrem seltene Arten