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Die Großschmetterlinge Schleswig-Holsteins Rote Liste

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nordfriesischen Küste, den Inseln und auf den Halligen<br />

vor. Sie ist außerdem in Dithmarschen an relativ wenigen<br />

noch geeigneten Stellen nachgewiesen. <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein ist deshalb in besonders hohem Maß für den<br />

weltweiten Fortbestand der Art verantwortlich.<br />

Mit den Eindeichungen der letzten Jahrzehnte und dem<br />

damit einhergehenden Verlust der Salzwiesen sind viele<br />

Lebensräume von M. favicolor verloren gegangen. Heute<br />

ist vor allem eine zu intensive Beweidung des Deichvorlandes<br />

dem Bestand der Art abträglich. Hier ist es jedoch seit<br />

der Einrichtung des Nationalparks Wattenmeer in vielen<br />

Bereichen zu Verbesserungen gekommen.<br />

Warneckes Heidemooreule (Heliothis maritima<br />

warnekei (Boursin, 1963))<br />

FIEBIGER et al. (2009) trennen H. maritima de Graslin,<br />

1855 als westeuropäische Art von der östlichen Heliothis<br />

adaucta (Butler, 1878) ab. <strong>Die</strong> bei uns heimische Unterart H.<br />

maritima warnekei kommt nur in den Anrainerstaaten der<br />

Nordsee, von Südengland bis Dänemark, vor. <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein liegt innerhalb des kleinen, inselartigen Arealzentrums,<br />

wobei eine wichtige Brückenfunktion zu den dänischen<br />

und zu den niedersächsischen bzw. niederländischen<br />

Vorkommen besteht. <strong>Schleswig</strong>-Holstein hat deshalb auch<br />

für diese Art eine besondere Erhaltungsverantwortung. <strong>Die</strong><br />

Heidemooreule besiedelt Feuchtheiden mit der Raupennahrungspflanze<br />

Glockenheide (Erica tetralix) im atlantischen<br />

Klimabereich und ist nur noch sehr lokal im Umfeld der<br />

Nordseeküste zu finden.<br />

Aporophyla lueneburgensis (Freyer, 1848)<br />

Sandheiden im Pionierstadium sind bevorzugter Lebensraum<br />

dieser seltenen Art. <strong>Die</strong> Raupe lebt an Besenheide<br />

(Calluna vulgaris), jedoch nur an Standorten ohne<br />

geschlossene höhere Vegetation und mit vielen offenen<br />

Bodenstellen. <strong>Die</strong> größten Bestände der Art finden<br />

sich in Deutschland in Niedersachsen, während sie in<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein nur noch sehr lokal, nördlich etwa ab<br />

Rendsburg, auf der Geest und den nordfriesischen Inseln<br />

vorkommt. Im südlichen <strong>Schleswig</strong>-Holstein findet<br />

sich ebenfalls lokal und selten die Schwesterart Aporophyla<br />

lutulenta. Aufgrund taxonomischer Schwierigkei-<br />

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