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Die Großschmetterlinge Schleswig-Holsteins Rote Liste

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8.2 Arten mit abweichender Einstufung<br />

Eupithecia irriguata (Hübner, 1813)<br />

<strong>Die</strong>se kleine unauffällige Art lebt in den Baumkronen vorwiegend<br />

alter Eichen. Obwohl Funde lange zurück liegen,<br />

wurde sie 1998 mit unzureichender Datenlage eingestuft,<br />

da potentielle Lebensräume ausreichend vorhanden sind.<br />

Trotz intensiver Bemühungen konnte der Falter aber in<br />

den letzten Jahren nicht gefunden werden. Da die Art<br />

in allen Nachbarfaunen ebenfalls als ausgestorben oder<br />

verschollen gilt, ist zu vermuten, dass für den Rückgang<br />

klimatische Gründe ursächlich sind. <strong>Die</strong> Art wird nun als<br />

ausgestorben oder verschollen eingestuft.<br />

Ockergelbe Escheneule (Atethmia centrago<br />

(Haworth, 1809))<br />

Nahrungspflanze der Raupe ist die in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

(noch) weit verbreitete Esche (Fraxinus excelsior). Dennoch<br />

war der Falter aus vermutlich klimatischen Gründen<br />

in den zurückliegenden Jahrzehnten vorwiegend im Südwesten<br />

des Landes zu finden. In den letzten Jahren hat<br />

sich die Ockergelbe Escheneule sowohl nach Osten als<br />

auch nach Norden stark ausgebreitet. Inzwischen liegen<br />

Beobachtungen aus Kiel und Lübeck vor und auch nach<br />

Dänemark ist die Art eingewandert. <strong>Die</strong> weitere Ausbreitung<br />

ist zu vermuten. Sie wird deshalb - und aufgrund<br />

des neuen Kriteriensystems - in der aktuellen <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />

als ungefährdet eingestuft. <strong>Die</strong> weitere Bestandsentwicklung<br />

des Falters muss aber hinsichtlich des aktuellen<br />

Eschensterbens kritisch beobachtet werden.<br />

Adlerfarneule (Callopistria juventina (Stoll, 1782))<br />

Bisher war von dieser Art aus <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />

nur ein Einzeltier aus dem Beimoor bei Ahrensburg<br />

bekannt. Einhergehend mit einer in den Nachbarländern<br />

Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern<br />

schon seit einigen Jahren festgestellten Ausbreitung<br />

des Falters nach Westen, konnte die Art in letzter Zeit<br />

mehrfach im Raum Lübeck beobachtet werden. Da<br />

die Raupe an Adlerfarn (Pteridium aquilinum) lebt, sind<br />

ausreichend viele potentielle Lebensräume in<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein vorhanden. <strong>Die</strong> Art wird deshalb<br />

nun als Arealerweiterer eingestuft.<br />

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