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Erholung und Gesundheit Eine Fragebogenstudie - Universität ...

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Einleitung<br />

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Zunächst geht Allmer davon aus, dass Beanspruchung <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong> in einem zyklischen<br />

Zusammenhang stehen (1996, S. 42). Auf eine Beanspruchung (über- bzw. unterfordernde<br />

Tätigkeit) folgt eine <strong>Erholung</strong>sabsicht, die dann in eine <strong>Erholung</strong>stätigkeit als Ausgleich der<br />

(psychischen <strong>und</strong> physischen) Beanspruchung umgesetzt wird. Resultat sind verbesserte<br />

Handlungsvoraussetzungen für die nächste Beanspruchungsphase.<br />

Zwischen der Beanspruchung <strong>und</strong> der <strong>Erholung</strong>sabsicht ist es nötig, rechtzeitig Distanz zur<br />

Beanspruchung zu gewinnen, weil die <strong>Erholung</strong> sonst nicht oder nur in verkürzter Form stattfindet.<br />

Ebenso muss die <strong>Erholung</strong>sphase auch wirklich der Regeneration dienen, denn sonst<br />

wird die Belastung nicht ausgeglichen.<br />

Waren Distanzierung <strong>und</strong> Regeneration erfolgreich, dann folgt am Ende der <strong>Erholung</strong>sphase<br />

eine Orientierung auf die neue, bevorstehende Beanspruchung <strong>und</strong> der Zyklus beginnt von<br />

Neuem. <strong>Erholung</strong> ist somit zugleich Kompensation einer Belastung <strong>und</strong> Prävention für die<br />

nächste Belastung, also eine wichtige Ressource, um Belastungen auszugleichen <strong>und</strong> ihnen<br />

vorzubeugen.<br />

Probleme entstehen, wenn der Zyklus unausgewogen ist. Dies ist der Fall, wenn <strong>Erholung</strong>sbereitschaft<br />

fehlt, <strong>Erholung</strong>sbedürfnisse nicht erkannt werden oder die Umweltbedingungen für<br />

<strong>Erholung</strong> ungünstig sind. Ein weiteres Problem stellt die ineffektive Nutzung der <strong>Erholung</strong>sphase<br />

dar. Ineffektiv ist eine <strong>Erholung</strong>sphase, wenn die Fähigkeit, sich zu erholen, fehlt oder<br />

die Distanzierung, die Regeneration oder die Orientierung fehlschlägt.<br />

Treten die erwähnten Störungen auf, wird der gesamte Zyklus ins Ungleichgewicht zu ungunsten<br />

der <strong>Erholung</strong> gebracht. Wenn die Beanspruchungen sich summieren oder die <strong>Erholung</strong> zu<br />

spät einsetzt, entsteht eine <strong>Erholung</strong>sschuld, die sich zunächst als Leistungsverminderung zeigt<br />

<strong>und</strong> bei anhaltender Belastung das Risiko für die Entwicklung von Krankheiten erhöht.<br />

<strong>Erholung</strong> ist also eine beanspruchungsregulierende, ges<strong>und</strong>heitsfördernde Ressource <strong>und</strong> ein<br />

Mediator zwischen Beanspruchung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Dies bedeutet, dass man sich neben den Ursachen <strong>und</strong> Folgen von Stress auch nach inneren<br />

<strong>und</strong> äusseren Bedingungen für <strong>Erholung</strong>, den unmittelbaren <strong>und</strong> indirekten Folgen <strong>und</strong> dem<br />

<strong>Erholung</strong>sprozess an sich fragen muss.<br />

Um <strong>Erholung</strong>sintentionen <strong>und</strong> -realisierung zu erfassen, hat Allmer einen Fragebogen entwickelt,<br />

der in dieser Untersuchung verwendet wird. Die Items des Fragebogens erfassen personenbezogen<br />

die empf<strong>und</strong>ene Kontrollierbarkeit des <strong>Erholung</strong>svorganges, die Bereitschaft,<br />

auf <strong>Erholung</strong> umzuschalten <strong>und</strong> sich auch ausreichend zu erholen, <strong>und</strong> schließlich das Planen<br />

von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen <strong>und</strong> das Abstimmen der Maßnahmen auf die vorangegangene Beanspruchung.<br />

Als umweltbezogene <strong>Erholung</strong>sressourcen werden <strong>Erholung</strong>smöglichkeiten der<br />

beruflichen <strong>und</strong> sozialen Umwelt abgefragt.<br />

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