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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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1. Einlei<strong>tu</strong>ng 13<br />

1.3.3 Aktiverung <strong>de</strong>r Mikroglia nach Fazialisaxotomie<br />

Wenige S<strong>tu</strong>n<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r operativen Durchtrennung <strong>de</strong>s Nervs kommt es nicht nur zu<br />

neuronalen Verän<strong>de</strong>rungen, son<strong>de</strong>rn auch zu einer Rekrutierung von Lymphozyten und einer<br />

<strong>de</strong>utlichen, frühen Aktivierung von Astrozyten und Mikroglia im entsprechen<strong>de</strong>n Nucleus<br />

facialis (Phase 1) mit <strong>de</strong>n in Abschnitt 2 für die Mikroglia beschriebenen molekularen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen. Bereits 48 S<strong>tu</strong>n<strong>de</strong>n nach Axotomie beginnt die Mikroglia zu proliferieren<br />

(Kreutzberg 1966; Graeber et al., 1988), adhäriert an die geschädigten neuronalen<br />

Zellkörper (Phase 2) und reduziert auf diese Weise <strong>de</strong>n synaptischen Input <strong>de</strong>r Motoneurone<br />

durch Besetzung perineuronaler Positionen („synaptic stripping“, Blinzinger und Kreuzberg,<br />

1968). Die mit <strong>de</strong>r mikroglialen Adhäsion assozierte Entfernung <strong>de</strong>s synaptischen Inputs<br />

führt zu einer elektrischen Isolierung <strong>de</strong>r betroffenen Neurone (Lux und Schubert, 1975).<br />

Der Untergang von ca. 30% <strong>de</strong>r Neuronen, mit einem Höhepunkt 2 Wochen nach<br />

Nervenverletzung, bewirkt die Ausbildung von Gliaknötchen um das Debris <strong>de</strong>r betroffenen<br />

Neurone (Phase 3a), gefolgt von <strong>de</strong>r Phagozytose <strong>de</strong>r neuronalen Bruchstücke (Möller et al.,<br />

1996), <strong>de</strong>r Aktivierung <strong>de</strong>r benachbarten, nicht-phagozytotischen Mikroglia und Rekrutierung<br />

von Lymphozyten aus <strong>de</strong>m peripheren Blut (Raivich et al., 1998a). Interessanterweise kann<br />

<strong>de</strong>r größere Teil <strong>de</strong>r verletzten Neurone in <strong>de</strong>r Maus (70%) und in <strong>de</strong>r Ratte (100%)<br />

überleben und erfolgreich regenerieren (Werner et al., 2000). Bei diesen Neuronen wer<strong>de</strong>n<br />

in einer späten Reaktion die aktivierten Mikrogliazellen von Astrozyten verdrängt, die nun die<br />

Oberfläche <strong>de</strong>r Neurone mit mehreren feinen Zellausläufern umschlingen (Graeber und<br />

Kreutzberg, 1988). Eine schematische Zusammenfassung dieser nichtneuronalen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen im Ncl. facialis ist in Abbildung 1 dargestellt.<br />

1.3.4 Astrozytäre Reaktion<br />

Die Astrozyten stellen zahlenmäßig die häufigste Zellart im ZNS dar (Eddleston und Mucke,<br />

1993), welche aus <strong>de</strong>m Neuralrohr hervorgehen und ein wichtiges Versorgungswerk im ZNS

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