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1. Einlei<strong>tu</strong>ng 1<br />

1. Einlei<strong>tu</strong>ng<br />

1.1 Die Rolle von Gliazellen im zentralen Nervensystem<br />

Im zentralen Nervensystem (ZNS) sind die Nervenzellen die Träger <strong>de</strong>r spezifischen<br />

Funktion <strong>de</strong>r Informationsverarbei<strong>tu</strong>ng. Hierbei sind die Neurone auf die Intaktheit <strong>de</strong>r sie<br />

umgeben<strong>de</strong>n Gliazellen, Astrozyten, Oligo<strong>de</strong>ndrozyten und Mikroglia angewiesen. Unter<br />

physiologischen Bedingungen erfüllen diese verschie<strong>de</strong>nen Gliazellen eine Reihe von<br />

zentralen Funktionen: die Konstant-Hal<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>s inneren Milieus und die Beteiligung an <strong>de</strong>r<br />

Blut-Hirn-Schranke (BBB) mit <strong>de</strong>m selektiven Austausch von Nähr- und Schadstoffen<br />

(Astrozyten; Janzer und Raff, 1987; Tsacopoulos und Magistretti, 1996), die elektrische<br />

Isolierung <strong>de</strong>r Axone <strong>de</strong>s ZNS durch Markschei<strong>de</strong>n (Oligo<strong>de</strong>ndrozyten; Jacobson, 1991) und<br />

als Teil <strong>de</strong>s intrinsischen Abwehrsystems <strong>de</strong>s ZNS die Immunüberwachung (Mikroglia;<br />

Kreutzberg, 1996; Raivich et al., 1999a).<br />

Zahlreiche S<strong>tu</strong>dien <strong>de</strong>r letzten Jahre <strong>de</strong>uten auf eine funktionelle Mitbeteiligung <strong>de</strong>r<br />

Neuroglia bei verschie<strong>de</strong>nsten Formen von Hirnerkrankung hin: bei direktem o<strong>de</strong>r indirektem<br />

Trauma, bei <strong>de</strong>r Entstehung von hirneigenen Tumoren, bei <strong>de</strong>n infektiösen und<br />

autoimmunen Entzündungen sowie bei ischämischen und <strong>de</strong>generativen Erkrankungen <strong>de</strong>s<br />

ZNS (Streit et al., 1988; Eddleston und Mucke, 1993; Norenberg, 1994; Perry et al., 1995).<br />

Interessanterweise führen sehr unterschiedliche Schädigungsmechanismen zu einer recht<br />

stereotypen zellulären Reaktion <strong>de</strong>r beteiligten Gliazellen (Kreutzberg, 1996; Raivich et al.,<br />

1999), mit Produktion von proinflammatorischen Zytokinen, Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Gefäßendothels und Rekrutierung von Immunzellen zur Seite <strong>de</strong>r Läsion (Raivich et al.,<br />

1998).<br />

Diese nichtneuronalen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>uten auf eine wichtige Rolle <strong>de</strong>r Gliazellen und <strong>de</strong>s<br />

Immunsystems für <strong>de</strong>n Schutz vor Pathogenen <strong>de</strong>s Nervensystems hin (Raivich et al, 1999).<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite sind die gleichen glialen Reaktionen auch wichtig für die<br />

eingeschränkte Regenerationskapazität <strong>de</strong>s ZNS (Liuzzi und Lasek, 1987; Schwab und

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