Hausarbeit Unternehmenskommunikation
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3 JAPANISCHE UNTERNEHMENIm folgenden Kapitel soll auf gewisse<br />
Eigenheiten des japanischen Marktes im Allgemeinen und japanischer Unternehmen<br />
im Speziellen eingegangen werden. Es gab im Vergleich zum so genannten Westen große<br />
Unterschiede in der Wirtschaftsentwicklung Japans, so dass die dortigen Strukturen von den<br />
bekannten, nordatlantischen unweigerlich abweichen. Dies hatte sicherlich auch Einfluss<br />
auf die japanische <strong>Unternehmenskommunikation</strong>, die in Kapitel 4 behandelt wird.<br />
Zuerst werden kurz die geschichtlichen Vorgänge beschrieben, durch die sich Japan<br />
Ende des 19. Jahrhunderts von einem mittelalterlichen Feudalstaat zu einer nationalistischen<br />
Wirtschafts- und Kriegsmacht wandelte. Danach werden die für Japan typischen Konglomerate<br />
dargestellt, um zum Schluss auf die Organisation, die Entscheidungsprozesse und die<br />
Zielsetzungen japanischer (Groß-) Unternehmen einzugehen.<br />
3.1 Geschichte japanischer Wirtschaft<br />
Die Entwicklung der japanischen Wirtschaft ist eng verbunden mit den Entwicklungen<br />
im politischen und kulturellen Bereich. So hatte es weitreichende Auswirkungen, als der<br />
US-amerikanische Admiral Mathew Perry 1853 mit seinen Schwarzen Schiffen die japanische<br />
Küste erreichte und ein Jahr später die Öffnung der Häfen erwirken konnte. Damit endete<br />
die mehr als 200 Jahre andauernde Isolation Japans 24 .<br />
Die politischen Folgen waren mannigfaltig: es wurde deutlich, dass das Tokugawabakufu<br />
(Sh!gunat, Militärregierung) nicht dazu in der Lage war, gegen die Ausländer<br />
vorzugehen. Es kam zum Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des bakufu und den Lehnsherren,<br />
die dem Tenn! (dem japanischen Kaiser) wieder die Geschicke des Landes in die<br />
Hände legen wollten. Seit über 700 Jahren waren es nämlich die Sh!gune, die tatsächlich<br />
Japan regierten. Der Tenn! war nur Symbolfigur und machtlos.<br />
Der amtierende Sh!gun sah sich 1867 gezwungen, abzudanken, so dass am 3. Januar<br />
1868 die Regierungsgewalt wieder auf den Tenn! überging 25 . Der junge Kaiser Meiji 26 versucht<br />
nun sein Land durch Reformen und konsequente Öffnung zum Weltstandard aufschließen<br />
zu lassen. Diese Prozesse sind unter der Bezeichnung meiji-ishin, Meiji-<br />
Restauration, bekannt. In nur fünf Jahrzehnten sollte Japan die technologische und<br />
wirtschaftliche Entwicklung der „Westmächte“ eingeholt haben.<br />
24<br />
Hall (1968): S. 229<br />
25<br />
ebd.: S. 358<br />
26<br />
Alle Tenn! geben ihrer Amtszeit eine Art Devise. Diese Bezeichnung wird nach dem Tod für die Ära des Kaisers<br />
verwendet. Meiji bedeutet „Licht und Ordnung schaffen“ (eigene Übersetzung).<br />
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