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Hausarbeit Unternehmenskommunikation

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Während die Daimy! (Lehnsherren) ihre Lehen an den Kaiser zurückgaben und aus<br />

den Provinzen Präfekturen wurden, wurden auch die Gilden aufgelöst 27 . Kaiser Meiji<br />

knüpfte an alte Traditionen an, als er höchste Beamte seiner Regierung auf eine zweijährige<br />

„Bildungsreise“ in den Westen entsandte. Diese Delegation bereiste die USA, Europa und<br />

Russland, um Vorbilder für ein neues Staatssystem zu finden und den Kapitalismus zu erlernen.<br />

Gleichzeitig wurden ausländische Experten ins Land geholt. Einer der Gründe für diese<br />

Zielstrebigkeit war, dass man nicht wie so viele andere asiatische Staaten als Kolonie enden<br />

wollte. Nach Rückkehr der Delegation wurde entschieden, sich an Deutschland beziehungsweise<br />

Preußen auszurichten. Die 1889 verkündete Meiji-Verfassung hatte daher auch<br />

die preußische Verfassung zur Grundlage 28 .<br />

Es folgte ein enormes Reformprogramm, dass stark auf die Entwicklung eines Kapitalismus<br />

abzielte. Da es der Regierung jedoch an Geldern mangelte, war sie gezwungen, sich<br />

an die Familien Mitsui und K!noike zu wenden, um Unterstützung zu erhalten 29 . Diese beiden<br />

Handelsfamilien konnten so viele der Entscheidungen der Regierung beeinflussen.<br />

Nach Einrichtung der Staatsbank 1872 und des Innenministeriums 1873 schritt die Industrialisierung<br />

rasch voran. Jedoch wurde hauptsächlich die Produktion militärischer Güter –<br />

Schiffe, Waffen etc. – vorangetrieben; nichtmilitärische Produkte folgten erst 1880 30 .<br />

Die japanische Regierung strebte danach, das Land weltweit zur namba wan (number<br />

one) zu machen und arbeitete dabei eng mit der Wirtschaft zusammen. Diese administrative<br />

Lenkung und informelle Einflussnahme zieht sich durch die gesamte Wirtschaftsentwicklung<br />

bis heute hindurch. Sie beruht auf dem Dreieck von Politikern, Beamtenelite und<br />

Wirtschaftsführern. Diese Gruppen (die oft die gleichen Universitäten besucht haben) entscheiden<br />

oft gemeinsam durch persönliche Beziehungen über Entwicklungen 31 . Wichtig hierbei<br />

ist auch das ts"sh!sangy!sh! (Ministry of International Trade and Industry; MITI),<br />

das Unternehmen Empfehlungen gibt und durch Boykott-Maßnahmen des betreffenden Unternehmens<br />

diese auch durchsetzen kann. Dahingehend interessant zu erwähnen ist, dass<br />

viele der japanischen Firmen einst vom Staat gegründet und dann in private Hände verkauft<br />

wurden.<br />

Ein Kernelement der japanischen Wirtschaft waren bis zum Zweiten Weltkrieg/Großen<br />

Pazifischen Krieg die zaibatsu. Es heißt, Japaner neigen zur Cliquenbildung 32 und fühlten<br />

sich nur in der Gruppe stark. Die zaibatsu (Industriellenclique) sind ein Beispiel dafür 33 .<br />

27<br />

Inoue (1995): S. 326<br />

28<br />

ebd.: S. 328<br />

29<br />

ebd.: S. 322<br />

30<br />

ebd.: S. 348<br />

31<br />

Schneidewind (1998): S. 15; Reszat (1998): S. 281<br />

32<br />

Schneidewind (1991): S. 74<br />

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