Hausarbeit Unternehmenskommunikation
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4 JAPANISCHES KOMMUNIKATIONSMANAGEMENTNachdem<br />
im vorangegangenen Abschnitt auf die generelle Organisation und die Entscheidungsfindung<br />
eingegangen wurde, soll nun das Kommunikationsmanagement in japanischen Unternehmen<br />
erläutert werden. Zuerst werden die japanischen Eigenheiten in diesem Bereich<br />
dargestellt, um anschließend die Organisation zu beschreiben.<br />
4.1 Das Unternehmen braucht ein Gesicht<br />
Dass Asiaten und im Speziellen den Japanern die Wahrung ihres Gesichts wichtig ist,<br />
genießt weite Bekanntheit. Gleiches gilt für japanische Unternehmen. Aber was kann man<br />
unter diesem Ausdruck „Gesicht“ verstehen? Jackson und Tomioka verweisen auf Hofstede,<br />
wenn sie seine Definition für Gesicht zitieren: „…‚a quality attributed to someone who<br />
meets the essential requirements related to his or her social position’“ 53 . Das Gesicht wird<br />
gewahrt, indem man sich an die Regeln seiner reference group hält 54 . Das Gesicht ist dabei<br />
nicht als aufgesetzte Fassade der undurchschaubaren Japaner zu verstehen, sondern als ein<br />
Gefühl 55 . Im Bezug auf Unternehmen, kann man Gesicht mit dem im nordatlantischen Begriff<br />
des Unternehmensimages vergleichen.<br />
Will führte in einem seiner Beispiele zu seinem Ansatz aus 56 , dass es in Europa eine<br />
Reihe von Produkten gibt (in diesem Falle Automobile), deren Namen man nicht ohne<br />
weiteres mit einem Unternehmen verbindet. Dies ist in Japan, so Dieter Schneidewind,<br />
praktisch undenkbar 57 . Marken und Unternehmensimage sind in Japan ungeheuer wichtig,<br />
damit sich ein Produkt verkauft.<br />
Daher ist eine ganzheitliche Konzeption von Unternehmens- und Produktwerbung<br />
nötig. Sollte ein Produkt ein Flop sein, so schlägt das automatisch negativ auf das Unternehmen<br />
selbst zurück. Daher gehören nicht zuletzt Rücknahme und Service zum Unternehmensangebot<br />
dazu und tragen ihren Teil bei, damit das Unternehmen sein Gesicht wahren<br />
und verbessern kann. Alles geschieht zum Wohle des Kunden und somit zum Wohle des<br />
Corporate Image 58 .<br />
Getragen wird das Gesicht nicht nur von Werbung, PR und dem Internetauftritt, sondern<br />
ebenfalls im großen Maße von den Vorstandsmitgliedern, denen daihy!ken eigen ist 59 .<br />
Nicht nur sollten sie wie oben erwähnt bescheiden leben, sondern auch typisch japanisch.<br />
53<br />
Jackson/Tomioka (2004): S. 36<br />
54<br />
ebd.: S. 38<br />
55<br />
ebd.: S. 45; so kommt das Gefühl des Gesichtsverlusts beispielsweise einer andauernden Gefühl von Peinlichkeit<br />
gleich.<br />
56<br />
Will (2000): S. 3<br />
57<br />
Schneidewind (1998): S. 66<br />
58<br />
ebd.: S. 51<br />
59<br />
ebd.: S. 250<br />
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