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als PDF - Deutscher Fluglärmdienst eV

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der flugleiter 2012/02<br />

Presse & PR<br />

Experten<br />

Aufregende Wochen liegen hinter der GdF und weitere aufregende Wochen werden sicherlich<br />

folgen. Zwar sind die Tarifverhandlungen zwischen der GdF und FRAPORT zwischenzeitlich<br />

beendet worden, und der vermeintliche Tariffrieden ist wieder hergestellt, aber dennoch muss<br />

man darauf gefasst sein, dass spätestens, wenn der ein oder andere Richterspruch verkündet<br />

wird, sich selbsternannte Experten wieder zu Worte melden.<br />

von<br />

Hans Joachim<br />

Krüger<br />

Diese vermeintlichen Experten parlieren<br />

lauth<strong>als</strong> und vielerorts via Presse, Funk und<br />

Fernsehen und versuchen mit ihren teilweise<br />

sehr eingeschränkten Plattitüden in die allgemeine<br />

Stimmungsmache einzuschlagen.<br />

Ganz oben auf der Liste findet sich Klaus<br />

Peter Siegloch. Seine Auftritte im ZDF-Morgenmagazin<br />

waren für ihn auf den Leib<br />

geschneidert. Inhaltlich jedoch hat er kaum<br />

etwas zu bieten, außer für die Rechte der Luftverkehrswirtschaft<br />

einzutreten. Betonte Siegloch noch Anfang des Jahres<br />

zur neuen Homepage des BDL (Bundesverband der Deutschen<br />

Luftverkehrswirtschaft): „Es gebe Antworten zu den<br />

zentralen Themen der Luftverkehrswirtschaft – ob es um den<br />

Klimaschutz, das Thema Sicherheit oder der wichtigen Rolle<br />

der Luftfahrt für die deutsche Wirtschaft geht. Sie finden<br />

aber auch viele Stories und interessante Details aus der Welt<br />

der Luftfahrt. Außerdem gibt es aktuelle Nachrichten zum<br />

Luftverkehr, und Zahlen und Fakten, die viele überraschen<br />

werden.“ Soweit Siegloch über die Tätigkeiten seines Verbandes.<br />

Überrascht war man im Anschluss an seine Fernsehauftritte<br />

tatsächlich über inhaltlich nichtssagende Polemik. Sachliche<br />

Informationen zum Streik wurden von Siegloch nicht wiedergegeben.<br />

Festzuhalten ist jedoch, dass Siegloch <strong>als</strong> ZDF-Journalist an<br />

vielen Orten der Welt tätig und mehrheitlich auch mit dem<br />

Flugzeug unterwegs war. Genau dies aber stellte seine einzige<br />

Verbindung zur Luftfahrt dar, bis er vor ziemlich genau<br />

einem Jahr zum BDL-Präsidenten gekürt wurde und die<br />

Nachfolge von Dieter Kaden antrat.<br />

Dass manch eine Boulevard Zeitung öffentlich Stimmung<br />

macht und ganz schnell die Meinung „des Volkes“ beeinflusst<br />

ist bekannt und bedarf auch keines Kommentares.<br />

Dass sich Journalisten es manchmal auch relativ leicht machen<br />

und die öffentliche Meinung <strong>als</strong> persönliche und eigene<br />

übernehmen, haben in jüngster Vergangenheit auch die Spiegel-Redakteure<br />

Sven Böll und Andreas Wassermann gezeigt.<br />

In ihrem schlecht recherchierten Artikel „Völlig losgelöst“<br />

übernahmen sie die Neiddebatte, die zuvor von verschiedenen<br />

anderen Boulevard Zeitungen losgetreten wurde. Unter<br />

ein Bild eines Towers setzten sie den Untertitel „Schlimmste<br />

Form des Sozialismus“ – unter ihren Artikel in der Spiegelausgabe<br />

vom 18.02.2012 darf man hingegen getrost den Untertitel<br />

„Schlimmste Form des Journalismus“ setzten.<br />

In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa)<br />

ermahnt der inzwischen 85-jährige Verleger verschiedener<br />

Zeitungen im Bundesgebiet, Alfred Neven Dumont, zukünftig<br />

die Qualität der Zeitungsbranche zu erhöhen. „Bei aller<br />

nötigen Konzentration auf die Wirtschaftlichkeit dürfe der<br />

publizistische Auftrag nicht zu kurz kommen. Investiert in<br />

die Qualität eurer Blätter! Denn Qualität ist das einzige, was<br />

letzten Endes zählt. Journalisten sollten immer bedenken,<br />

dass sie nicht für ihr Prestige oder für ihre Kollegen schreiben.<br />

Eigentlich dienen sie im demokratischen Sinne den<br />

Bürgern. Um sie möglichst gut zu informieren, ihnen eine<br />

möglichst große Meinungsvielfalt zu liefern“, soweit Alfred<br />

Neven Dumont.<br />

Diesen Aussagen eines inzwischen 85-jährigen gilt es eigentlich<br />

nichts mehr hinzuzusetzen, obwohl auch Alfred Neven<br />

Dumont Verleger von mindestens einer sogenannten Boulevard<br />

Zeitung (Express) ist.<br />

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