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als PDF - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Luftwaffe<br />

der flugleiter 2012/02<br />

bei der Entwicklung von unbemannten Fluggeräten mit mittlerer<br />

Flughöhe und großer Reichweite (MALE UAS – Medium<br />

Altitude Long Endurance UAS) und unbemannten Kampfflugzeugen<br />

(UCAS – Unmanned Combat Aerial Verhicles) zusammenzuarbeiten.<br />

Und sich dabei auch Marktanteile auf diesem<br />

Gebiet zu sichern. Dies bedeutet jedoch, dass sich<br />

diese UAS den ohnehin schon knappen Luftraum mit dem<br />

übrigen Luftverkehr teilen müssen. Und sich die Flugsicherungsdienstleister<br />

zusätzlichen Herausforderungen zu stellen<br />

haben.<br />

UAS im „gemeinsamen“ Luftraum<br />

Eigentlich handelt es sich bei einem UAS um ein ganz normales<br />

Flugzeug, das sich wie jedes andere auch an die Regeln,<br />

die in den entsprechenden Luftfahrtgesetzen und -vorschriften<br />

niedergeschrieben sind, halten muss. Dabei ist es unerheblich,<br />

ob sich der Pilot des entsprechenden Geräts nun an<br />

Bord desselben oder irgendwo am Boden befindet. Die „Rules<br />

of the Air“ gelten auch für unbemannte Luftfahrzeuge.<br />

Dazu gehört auch das Prinzip des „See and Avoid“, was<br />

nichts anderes bedeutet, <strong>als</strong> dass die Piloten eines unbemanntes<br />

Luftfahrzeuges in der Lage sein müssen, andere<br />

Verkehrsteilnehmer rechtzeitig zu erkennen und ihnen gegebenenfalls<br />

unter Berücksichtigung der Vorflugregeln aus<br />

dem Wege zu gehen. Solange diese Bedingung nicht erfüllt<br />

ist, dürfen UAS nur in für sie vorgehaltenen Lufträumen operieren.<br />

Die US Luftfahrtbehörde FAA hat in ihrem am 1. Dezember<br />

2010 herausgegebenen „Fact Sheet – Unmanned<br />

Aircrafts Systems (UAS)“ die Sicherheit in gemeinsam genutzten<br />

Lufträumen besonders hervorgehoben und festgestellt,<br />

dass einige unbemannte Luftfahrzeuge nach ihrer Meinung<br />

nicht in der Lage sind, diesen Anforderungen gerecht<br />

zu werden: „The design of many UASs makes them difficult<br />

to see and a adequate ´detect, sense and avoid` technology<br />

is years away.“<br />

Nicht dass das Militär (und insbesondere die US Air Force)<br />

die Bedenken der FAA nicht nachvollziehen könnte. Aber es<br />

möchte natürlich auch mit den UAS trainieren und benötigt<br />

dazu einen entsprechenden Luftraum (was der FAA nicht so<br />

besonders gefällt). Inzwischen hat die MITRE-Corporation,<br />

die sehr eng mit dem Pentagon zusammenarbeitet, ein Forschungsprogramm<br />

aufgelegt, mit welchem die UAS in der<br />

Lage sein sollen, den Vorschriften des „See and Avoid“ entsprechen<br />

zu können. In diesem Zusammenhang darf nicht<br />

verschwiegen werden, dass in Deutschland der Betrieb von<br />

unbemannten Luftfahrtzeugen über Flugfläche 100 einem Sicherheitstest<br />

mit einem positiven Ergebnis unterzogen wurde.<br />

Aber der betraf eben den Luftraum über FL 100 – und dort<br />

sind bekanntlich alle Flüge den Controllern bekannt und sie<br />

unterliegen ihrer Kontrolle. Aber irgendwie muss ja ein Euro-<br />

Hawk, Praedator oder wie immer diese Geräte auch heißen<br />

mögen, nach dem Start in diesen Luftraum gelangen.<br />

Zusätzliche Risiken (eigentlich ein „uncooles“ Wort – man<br />

spricht bekanntlich lieber von Herausforderungen) werden<br />

in der Tatsache gesehen, dass die Piloten dieser Luftfahrzeuge<br />

eben auch nur Menschen sind. Und Menschen unterlaufen<br />

hin und wieder so ein paar Fehler. Insbesondere dann,<br />

wenn die Mission eines unbemannten Fluggeräts sehr lange<br />

andauert und die Reize der Piloten nicht besonders herausgefordert<br />

werden. Von denen es übrigens zwei gibt. Der eine<br />

ist für die Starts und Landungen zuständig, der andere für<br />

den Streckenflug. Dazu kommt noch ein „Missionsspezialist“,<br />

der für die Bedienung der Sensoren oder beim einem<br />

UCAV, für den Waffeneinsatz zuständig ist. Wobei es natürlich<br />

bei der Übergabe vom ersten zum zweiten Piloten bzw.<br />

zwischen dem/den Piloten und den Sensorbedienern zu<br />

Missverständnissen kommen kann. Irren ist schließlich<br />

menschlich.<br />

Von den bei der Bundeswehr eingesetzten unbemannten<br />

Fluggeräten besitzt zurzeit nur der EuroHawk eine entspre-<br />

✈ ✈ Hinsichtlich der Spannweite kann es der EuroHawk mit<br />

der B737 ohne weiteres aufnehmen.<br />

Photo: BWB<br />

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