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Humanisten 5<br />

Die Wirtschaft hat<br />

den Menschen zu dienen<br />

und nicht umgekehrt<br />

Ein Auszug aus der Eingangsrede<br />

von Tony<br />

Robinson anlässlich des<br />

jährlichen „Global Media<br />

Forum“, das vom 17. bis 19.<br />

Juni in Bonn stattgefunden<br />

hat. Das Thema des diesjährigen<br />

Forums der Deutschen<br />

Welle lautete: „Die<br />

Zukunft des Wachstums/<br />

Wirtschaftswerte und die<br />

Medien“<br />

In seiner Einleitung erklärte<br />

Tony Robinson, dass er sehr<br />

dankbar für den Titel sei, den<br />

die Deutsche Welle dieses<br />

Jahr gewählt hat. Der Zusammenhang<br />

zwischen den<br />

„wirtschaftlichen Werten<br />

und den Medien“ hätte,<br />

so Robinson, zur Gründung<br />

von Pressenza, einer humanistischen<br />

internationalen<br />

Presseagentur, geführt.<br />

Geld ist der zentrale Wert unseres Wirtschaftsystems,<br />

in dem wir leben. Alles dreht sich um<br />

seine Anhäufung, Spekulation und wie man<br />

sich die eigenen Taschen damit füllen kann. In<br />

diesem System hat sich der Wert des menschlichen<br />

Lebens auf der Prioritäten-Skala nach<br />

unten bewegt.<br />

Es sollte für jeden offensichtlich sein, dass<br />

dieses Wirtschaftssystem nicht funktioniert.<br />

Es genügt, sich die weltweiten Armutstatistiken<br />

anzuschauen, um darin die Wahrheit zu<br />

erkennen.<br />

Obwohl es sich in den westlichen Ländern<br />

so anfühlt, als ob das System aufgrund der<br />

gestiegenen Lebenserwartungen, einer mehr<br />

oder weniger guten Gesundheitsversorgung,<br />

guter Bildungssysteme und Zugängen zu<br />

billigen Konsumgütern und Nahrungsmitteln<br />

aus aller Welt, bis hin zum 24-stündigen TV-<br />

Empfang, funktioniert, geschieht das alles auf<br />

Kosten der restlichen Welt.<br />

Die Armut der westlichen Länder des 19.<br />

Jahrhunderts wurde nach Asien und Afrika<br />

exportiert. Die wachsende Mittelschicht sieht<br />

nicht den Effekt, den ihr wachsender Lebensstandard<br />

in den anderen Ländern hat. Diese<br />

wirtschaftlichen Werte führen zu Kriegen und<br />

zu Gewalt, die meisten militärischen Interventionen<br />

der letzten Zeit fanden im Kampf um<br />

Ressourcen statt.<br />

Hier ein paar Beispiele verschiedener Projekte,<br />

die die Saat für eine zukünftige Weltwirtschaft<br />

sein können, die auf dem Wert<br />

menschlichen Lebens basieren:<br />

Viele Softwareprojekte werden von Freiwilligen<br />

der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt<br />

(Beispiel: das offene Betriebssystem Linux).<br />

Die Time Bank (http://timebank.org.uk/) ist<br />

ein weiteres Projekt, das versucht ohne Geld<br />

Dinge in Bewegung zu setzen. Dort kann<br />

man seine Fähigkeiten und Zeit zur Verfügung<br />

stellen und erhält als Gegenleistung<br />

Zeit und Leistungen einer anderen Person. Es<br />

gibt bereits 300 solcher Banken weltweit.<br />

Es gibt Schulen, in denen jeder, der etwas<br />

kann, sei er nun Schüler oder Lehrer, unterrichten<br />

kann.<br />

Unser Fokus sollte auf Frieden und Gewaltlosigkeit<br />

liegen und im Kampf auf alle Arten<br />

der Diskriminierung und der Entwicklung der<br />

Menschen und Menschheit im Allgemeinen. Es<br />

gibt eine Notwendigkeit dies zu tun, weil gerade<br />

diese Nachrichten von den Mainstream-<br />

Nachrichten nicht genügend verbreitet werden.<br />

Es gibt jedoch viele inspirierende Dinge,<br />

die auf der Welt geschehen.<br />

Anzeige 92 x 45mm 19.11.2008 12:53 Uhr Seite 1<br />

Auffallend Anders.<br />

Eine spekulationsfreie, zinslose Bank nach<br />

dem JAK Modell (www.jak.se).<br />

Der Ökonom Guillermo Sullings, der im<br />

Jahr 2000 das Buch „Über den Kapitalismus<br />

hinaus: Mischökonomien“ geschrieben hat,<br />

führt an, wie die Menschen in der derzeitigen<br />

Wirtschaft dazu angehalten werden, mehr<br />

und mehr zu konsumieren. Diese Vorgehensweise<br />

hat millionen Menschen weltweit<br />

dazu gebracht, sich bis an ihr Lebensende<br />

zu verschulden. Sullings erklärt, dass es in<br />

diesem Moment, in dem alle bekannten Wirtschaftssysteme<br />

sich in der Krise befinden,<br />

notwendig ist, die Wirtschaft wieder in den<br />

Dienst des Menschen zu stellen und nicht<br />

umgekehrt.<br />

(übersetzt von Marita Simon)<br />

Dellbrücker Hauptstrasse 109 · 51069 Köln/Dellbrück<br />

Telefon 0221 . 6 11 9 2 2

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