KINDERFLOHMARKT auf der „familienzeit“ - ClicClac

MOBILITÄT Familienautotest
Familienautotest MOBILITÄT
Hallo Dicker!
seiner Körperfülle eigentlich ganz genügsam. Dabei ist ihm auch die Umwelt
nicht egal: Mit einem geschlossenen Partikelfilter ausgerüstet, darf
man auch zukünftig seine Kinder von jedem Kindergeburtstag innerhalb
einer Umweltzone abholen.
Dicke waren noch nie schnell – so auch der Kangoo nicht. Bei 159 km/h
geht ihm die Puste aus. Aber was soll´s, lange Strecken macht er auf
seine Art: ruhig und gemütlich.
Füllig ist er geworden, der Kangoo. Nach 14
Jahren auf dem Markt hat die aktuelle Version
fühlbar um die Hüften zugelegt. Hat man erst
mal Platz genommen im pragmatischen Familientransporter
der Franzosen, dann kommt einem
der Kangoo mächtig breit vor. Die großen
Außenspiegel und der voluminöse Armaturenträger
vermitteln einem das Gefühl in einem
kleinen Laster zu sitzen. Das gefühlte Volumen
trägt jedoch auch dazu bei, dass die Passagiere
sich gut aufgehoben fühlen. Vom Kastenwagenfeeling
des ersten Kangoo ist nun nichts mehr
zu spüren. Verflogen ist damit aber auch der
Charme der Einfachheit, den der Vorgänger in
der Tradition des legendären R4 noch ein wenig
versprühte.
Der Innenraum des Kangoo ist viel wohnlicher
und moderner geworden. Allerdings kann die
Kulisse, welche diesen Eindruck vermittelt,
nicht verheimlichen, dass das Lieblingsmaterial
der Innenraumgestalter von Renault ganz eindeutig
Kunststoff ist. Wohin man auch schaut,
alles Plaste und Elaste im Kangoo-Wohnzimmer.
Die Bedienung des Familientransporters geht
einfach vonstatten. Nach kurzer Eingewöhnungszeit
bereitet die Bedienung der Schalter
und Hebel keine Probleme. Heizung, Radio,
Licht, Scheibenwischer – alles irgendwie verständlich
...
Die Leichtfüßigkeit, die den ersten Kangoo auszeichnete,
ist ihm dennoch nicht ganz abhanden
gekommen. Geht es um praktische Werte,
dann schlägt die Stunde unseres dicken Familienmitglieds.
Also, alle mal herschauen, was er
so kann:
Heckklappe auf und staunen. Klappt man die
hinteren Sitze um, dann ist der Boden komplett
eben. Bis zu 2.800 Liter passen hier hinein. Da
verliert der Großeinkauf beim Discounter seinen
Schrecken. Auch als Schlafgelegenheit für
die Kleinen auf langen Sommerpartys weit weg
von zu Hause ist so etwas nicht verkehrt.
Schiebetüren haben nichts mit Schönheit zu
tun, sind aber enorm praktisch und im Alltagsbetrieb
einer Familienkutsche eigentlich
Pflicht. Spontan von einer in die Freiheit drängenden
Kinderschar aufgestoßen, verschonen
sie die empfindlichen Nachbarkarossen und
vermeiden somit eine Menge Ärger und Gemecker.
Was kann der Dicke sonst noch?
Fahren – der Kangoo schwankt zwar ganz schön
in den Kurven, federt aber schön weich über
alle Unebenheiten des Alltags hinweg – da ist
er wieder ganz der Franzose. Wenn in ihm das
103 PS starke Dieselherz schlägt, dann muss
man sich mit ihm auch nicht so oft an der Tanke
blicken lassen. Mein Testwagen genehmigte
sich so um die 7 Liter auf 100 km. In Anbetracht
Er hat also doch eine Menge Stärken. Er wird zwar nie der schönste in der
Straße sein aber vielleicht ist das seinen Besitzern auch gar nicht wichtig.
Für ab 14.000 € gibt es nicht viele Dicke, die so praktisch sind und auch
nicht viele Praktische, die so dick sind.
>> FRANZ SCHMITT
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