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Karrierekrone_STMK_131115.pdf

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EDITORIAL<br />

KARRIERE.<br />

Wege zum Erfolg in der Steiermark.<br />

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als<br />

Bildung – keine Bildung.“<br />

Diese Worte von John F. Kennedy haben in diesen<br />

Zeiten eine neue Bedeutung gewonnen.<br />

Heutzutage „up to date“ zu bleiben bedeutet<br />

nicht nur seinen Horizont zu erweitern, sondern<br />

auch das Ebnen neuer Karrierewege – sei<br />

es im bestehenden Job oder auf der Suche nach<br />

neuen beruflichen Herausforderungen.<br />

Unter dem Motto „Wege zum Erfolg“ spannt<br />

dieses Journal den inhaltlichen Bogen von bewährten<br />

Tipps und Angeboten über Serviceund<br />

Hintergrund-Informationen bis zur Vielfalt<br />

neuer Perspektiven – ganz auf den Schwerpunkt<br />

Steiermark getrimmt.<br />

Von der Lehre bis zum „lebenslangen Lernen“:<br />

Lassen Sie sich von den zahlreichen Möglichkeiten,<br />

die unser Bundesland für die (Weiter)Bildung<br />

bereit hält, auf den folgenden<br />

Seiten inspirieren.<br />

Denn Wege zum Erfolg gibt es in der Steiermark<br />

zur Genüge – bilden Sie sich Ihre Meinung!<br />

Viel Spaß beim Lesen und Sondieren Ihres<br />

ganz persönlichen Weges zum Erfolg wünscht<br />

Ihr Team der<br />

KARRIERE-KRONE<br />

Foto: Fotolia<br />

Lehre mit<br />

Matura<br />

Weiterbildung<br />

50Plus<br />

Foto: Michaela Rofeld<br />

Technik-Jobs<br />

Frauen-Power in die Technik!<br />

Alle befragten Experten sind<br />

sich einig: Es gibt keinen<br />

Grund, weshalb Mädchen und<br />

Frauen nicht in technischen<br />

Berufen tätig sein sollten. Bewerbungen<br />

sind erwünscht.<br />

Ausbildungsvarianten auf<br />

Seite 17<br />

Die Pension wird später angetreten,<br />

die Arbeitslosenquote der Generation<br />

50Plus steigt überdimensional.<br />

Fortbildung wird großteils<br />

gefördert. Mehr dazu auf<br />

Seite 22<br />

HEFTINHALT<br />

Ein Projekt mit Potenzial<br />

und Zukunft – Die Ausbildungsmodelle<br />

„Lehre<br />

mit Matura“ und „Berufsmatura“<br />

ergeben interessante<br />

berufliche Perspektiven<br />

und sind eine<br />

echte Konkurrenz zum<br />

Gymnasium. Der Weg<br />

von der Lehre zum Studium<br />

ist nachzulesen auf<br />

Seite 6<br />

HEFTÜBERBLICK<br />

Berufsorientierung<br />

Rechtzeitig Infos über Ausbildungsvarianten<br />

einholen. Seite 4<br />

Jobmotor Gewerbe<br />

Über 50 zukunftsträchtige Berufe<br />

stehen zur Auswahl. Seite 8<br />

Karriere nach der Matura<br />

In verkürzter Lehrzeit mit Praxiswissen<br />

zur Topkraft. Seite 9<br />

Bauakademie<br />

Mit der trialen Ausbildung bis zum<br />

gefragten Baumeister. Seite 11<br />

Kombination Studium/Beruf<br />

Berufliche Perspektiven durch<br />

Fernstudium. Seite 14<br />

Jobs mit Zukunftspotenzial<br />

Aussichtsreiche Branchen als<br />

Chance. Seite 18<br />

Foto: Fotolia<br />

IMPRESSUM<br />

MEDIENINHABER:<br />

Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH & Co KG;<br />

GESAMTLEITUNG: Mag. Thomas Kreuzer<br />

PROJEKTLEITUNG: Mag. Sonja Gassmann<br />

REDAKTION: Mag. Sonja Gassmann<br />

LAYOUT: Sylvia Zapletal, Dominik Voglsinger<br />

HERSTELLER: Niederösterr. Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H.,<br />

3100 St. Pölten; VERLAGSORT: Wien; HERSTELLUNGSORT: St. Pölten<br />

Foto: Fotolia<br />

Karriere Krone 3


Individuelle Stärken, Talente und Fähigkeiten sollten bei der Berufswahl<br />

eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Eine frühzeitige Berufsorientierung<br />

unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der Entscheidung und gibt ihnen<br />

Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt.<br />

Foto: francescoridolfi.com<br />

Foto: Fotolia<br />

Berufsorientierung<br />

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JOB<br />

Sie wollen nur das Beste für Ihr Kind?<br />

Eine gute Ausbildung ist der Grundstein<br />

für eine erfolgreiche berufliche<br />

Zukunft! Das AMS zeigt Ihnen und<br />

Ihrem Kind, welche Möglichkeiten es<br />

gibt. Damit auch Ihr Kind den Beruf<br />

findet, der zu ihm passt.<br />

Mehr Infos in den AMS-BerufsInfoZentren (BIZ)<br />

oder auf www.arbeitszimmer.cc<br />

www.ams.at/karrierekompass<br />

Sie sind gefragt.<br />

UNIQUE/Grayling<br />

Mit 14 Jahren stehen Jugendliche vor der<br />

Frage, welchen beruflichen Werdegang<br />

sie einschlagen sollen. Sich rechtzeitig<br />

Überblick verschaffen ist<br />

maßgeblich für späteren Erfolg.<br />

Eine Frage drängt sich<br />

Jugendlichen immer<br />

wieder auf – wohin<br />

soll es beruflich gehen?<br />

Viele denken hauptsächlich<br />

an typische Frauen- und<br />

Männerberufe wie Friseurin,<br />

Sekretärin oder<br />

KFZ- und Elektrotechniker.<br />

Dabei wird die Übereinstimmung<br />

der angestrebten<br />

Ausbildung mit dem eigenen<br />

Talent manchmal außer<br />

Acht gelassen. Junge<br />

Menschen wählen häufig<br />

nicht die Ausbildung, die<br />

ihren Neigungen am besten<br />

entspricht, sondern entscheiden<br />

sich gerne für den<br />

Beruf der Eltern, ohne zu<br />

hinterfragen, ob es in anderen<br />

Branchen nicht mehr<br />

Bedarf gäbe. Die Folge:<br />

Nicht wenige brechen frustriert<br />

die Ausbildung ab<br />

oder fallen bei Prüfungen<br />

durch, wie eine Studie der<br />

Wirtschaftskammer Österreich<br />

(WKO) ergab.<br />

Möglichkeiten ausloten<br />

Sich rechtzeitig Gedanken<br />

über die berufliche Zukunft<br />

zu machen, ist sicherlich<br />

von Vorteil. Hier einige<br />

Tipps zum Selbstcoaching:<br />

Was kann ich – während<br />

der Pflichtschule Stärken<br />

und Talente überprüfen<br />

hinsichtlich geeigneter<br />

Berufs- bzw. Schulwahl.<br />

Welche Jobs haben Zukunft<br />

– Vorabinformationen<br />

einholen, in welchen<br />

Branchen Bedarf an Arbeitskräften<br />

herrscht.<br />

Was erwartet mich –<br />

sich im Voraus erkundigen<br />

und falschen Vorstellungen<br />

zum angestrebten Beruf<br />

bzw. Schule oder Studium<br />

vorgreifen („Tag der offenen<br />

Tür “nutzen).<br />

Um Praktikumsplätze<br />

bewerben – kann bei Unentschlossenheit<br />

für Berufe<br />

begeistern, die vorher nicht<br />

in Erwägung gezogen wurden.<br />

Information im Focus<br />

Wer, wo, wie, was, wann?<br />

Mit folgenden Links behält<br />

man den Überblick:<br />

www.arbeitszimmer.cc<br />

– Ausführliche Informationen<br />

und Tipps rund um<br />

Schul-, Studien- und Berufswahl.<br />

www.jugendwegweiser.at<br />

– Sämtliche Angebote im<br />

Bereich des Übergangs<br />

„Schule - Beruf “ in der<br />

Steiermark.<br />

www.lehreallesdrin.at<br />

– Wissenswertes rund um<br />

die „Karriere mit Lehre“<br />

www.ams.at/lehrstellen<br />

www.lehrberuf.info/at<br />

– Offene Lehrstellen online<br />

suchen.<br />

www.wko.at/stmk/<br />

lehrlingsstelle<br />

– Bei der Lehrlingsstelle<br />

der Wirtschaftskammer<br />

alle Ausbildungsbetriebe<br />

eines Lehrberufes abfragen.<br />

www.berufslexikon.at<br />

– Berufsbeschreibungen<br />

sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

www.stmk.arbeiterkammer.at/beratung/bildung<br />

– Steirischer Bildungsscheck<br />

für Lehrlinge zur<br />

beruflichen Höherqualifizierung<br />

für Lehrlinge und<br />

LehrabsolventInnen bis<br />

zum Alter von 25 Jahren.<br />

www.kursfoerderung.at<br />

– Kostenlose Vorbereitungskurse<br />

und Prüfungen<br />

zur Berufsmatura für Lehrlinge.<br />

Ein Arbeitsplatz ist<br />

immer in deiner Nähe ...<br />

... denn SPAR hat 1.500<br />

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ALS LEHRLING BEI SPAR.<br />

Standorte in ganz Österreich.<br />

Deine Lehrlingsentschädigung<br />

beträgt im ersten Lehrjahr<br />

€ 490,- brutto pro Monat.<br />

Während der drei Jahre Lehrzeit<br />

kannst du dir durch Prämien<br />

zusätzlich mehr als € 4.500,-<br />

dazuverdienen.<br />

Alle Infos zur Lehre:<br />

www.spar.at/lehre<br />

Viele spannende<br />

Lehrberufe bei SPAR<br />

Von Einzelhandelskaufmann/-frau,<br />

Fleischer/-in, Feinkostfachverkäufer/-in<br />

bis zum Bürokaufmann/-frau ist<br />

alles möglich.<br />

Lehre und Matura<br />

kombinieren<br />

Wer mit 15 seine Ausbildung<br />

beginnt und mit 18 die Lehre<br />

beendet, kann mit 20 die<br />

Matura in der Tasche haben.<br />

Die SPAR-Akademie<br />

bzw. die SPAR-Akademie-Klassen<br />

setzen bei der Ausbildung<br />

Maßstäbe.<br />

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Geld – und den Gratis-B-Führerschein.<br />

Bewerbungen ab sofort an:<br />

SPAR Österr. Warenhandels AG, Frau Margot Brandstätter, MA,<br />

Hafnerstraße 20, 8055 Graz oder per Mail: margot.brandstaetter@spar.at<br />

4 Karriere Krone<br />

Karriere Krone 5


Mit Lehre<br />

zu Matura<br />

und Studium<br />

Die Ausbildungsmodelle „Lehre<br />

mit Matura“ und „Berufsmatura“<br />

werden zur Gänze gefördert.<br />

Alle Wege zum Studieren<br />

stehen offen.<br />

Foto: Michaela Rofeld<br />

Mit der Berufsmatura bzw. der Lehrlingsvariante „Lehre mit Matura“ ist ein<br />

zukunftsorientierter und perspektivenreicher Qualifikationsmix gelungen.<br />

Gymnasien haben<br />

seit Herbst<br />

2009 hinsichtlich<br />

der Entscheidung<br />

bei 14-Jährigen,<br />

„Schule oder<br />

Lehre“, echte Konkurrenz<br />

bekommen,<br />

seitdem es<br />

für Lehrlinge die<br />

Möglichkeit<br />

gibt, neben ihrer<br />

praktischen<br />

Ausbildung<br />

die Matura<br />

zu absolvieren.<br />

Auch<br />

Lehrabsolventen<br />

können die Matura<br />

mittels der Berufsreifeprüfung<br />

(BRP) nachholen.<br />

Ein Projekt mit Potenzial<br />

und Zukunft<br />

„Die Berufsmatura ist der<br />

größte bildungspolitische<br />

Wurf nach der Einführung<br />

der Fachhochschulen“, so<br />

WIFI-Chef Peter Hochegger.<br />

Beide Ausbildungsvarianten<br />

enden mit der Berufsreifeprüfung<br />

und sind<br />

einer AHS- oder BHS-Matura<br />

gleichzusetzen. Das<br />

bedeutet die Berechtigung<br />

für weiterführende Bildungswege<br />

ohne Einschränkung<br />

auf ein bestimmtes<br />

Fachgebiet:<br />

Kollegs, Akademien, Fachhochschulen,<br />

Universitäten<br />

und Hochschulen. „Gut<br />

ausgebildete Facharbeiter<br />

mit Matura haben höhere<br />

Karrierechancen und sind<br />

am Arbeitsmarkt sehr gefragt“,<br />

ist bfi-Geschäftsführer<br />

Wilhelm Techt überzeugt.<br />

Der Weg zur Berufsmatura<br />

bzw. zur Lehre mit Matura<br />

beginnt mit einer ausführlichen<br />

Beratung.<br />

Hier ein Überblick:<br />

Lehre mit Matura<br />

Die „Lehre mit Matura“ ist<br />

ein eigenes Berufsmatura-<br />

Modell für Lehrlinge, die<br />

bereits ab dem ersten Lehrjahr<br />

die Möglichkeit haben,<br />

parallel zur Lehre die Matura<br />

zu absolvieren. Der Einstieg<br />

kann auch erst im<br />

zweiten bzw. dritten Lehrjahr<br />

erfolgen. Die Kurse<br />

und Prüfungen werden zu<br />

100 Prozent gefördert und<br />

sind somit sowohl für Lehrlinge<br />

als auch deren Ausbildungsbetriebe<br />

kostenlos.<br />

Foto: Fotolia<br />

Am Arbeitsmarkt ist Praxis-Wissen in Kombination mit technischem Know-how sehr gefragt.<br />

Es gibt vier Prüfungsgegenstände:<br />

– Deutsch<br />

– Mathematik<br />

– lebende Fremdsprache<br />

– Fachbereich aus dem<br />

Lehrberuf.<br />

Es können bis zu drei<br />

Prüfungen vor Lehrabschluss<br />

absolviert werden,<br />

die vierte Prüfung nach der<br />

Lehrabschlussprüfung und<br />

nach Vollendung des<br />

19. Lebensjahres.<br />

Zumindest eine der vier<br />

Prüfungen muss während<br />

der Lehre abgelegt werden,<br />

dann bleiben die restlichen<br />

Prüfungen noch weitere<br />

fünf Jahre nach Lehrabschluss<br />

kostenfrei.<br />

Um zur Prüfung antreten<br />

zu dürfen, ist eine Anwesenheitsrate<br />

von mindestens<br />

75 Prozent zu erfüllen.<br />

Die vier Prüfungen können<br />

im Fall einer negativen<br />

Benotung zweimal wiederholt<br />

werden.<br />

Mit Einverständnis des<br />

Lehrbetriebes kann man<br />

die Lehrgänge innerhalb<br />

der Arbeitszeit besuchen.<br />

Der Lehrbetrieb hat die<br />

Möglichkeit, die Lehrzeit zu<br />

verlängern.<br />

Es besteht die Möglichkeit,<br />

an den Kursen kostenfrei<br />

während der Freizeit<br />

teilzunehmen.<br />

Berufsmatura<br />

Die Berufsmatura ist für all<br />

jene konzipiert, die ihre Berufsausbildung<br />

bereits abgeschlossen<br />

haben. Der<br />

Prüfungsablauf ist derselbe<br />

wie beim „Lehre mit Matura“-Modell.<br />

Infos unter<br />

www.stmk.wifi.at oder<br />

www.bfi-stmk.at<br />

Bonus für Lernfreudige<br />

Als zusätzlichen Ansporn<br />

vergibt die steirische Arbeiterkammer<br />

an steirische<br />

Beschäftigte nach Ablegung<br />

der Berufsreifeprüfung eine<br />

Prämie von 220 Euro.<br />

Detaillierte Informationen<br />

sind zu finden unter<br />

www.akstmk.at<br />

6 Karriere Krone<br />

Karriere Krone 7


Foto: Maksim Shmeljov<br />

Jobmotor Gewerbe<br />

Mehr als ein Viertel der steirischen<br />

„Gewerbe und Handwerk“-Betriebe<br />

suchen Fachkräfte. Über 50 zukunftsträchtige<br />

Berufe stehen zur Auswahl.<br />

Handwerk hat goldenen<br />

Boden – aufgrund der<br />

demografischen Entwicklung<br />

mit immer geburtenschwächeren<br />

Jahrgängen<br />

trifft das mehr denn je<br />

zu. „Ein Trend, der sich<br />

auch in den nächsten Jahren<br />

fortsetzen wird“, so<br />

Gottfried Krainer, Leiter<br />

der Lehrlingsstelle der<br />

WKO Steiermark. 26 Prozent<br />

der steirischen Betriebe<br />

in der Sparte Gewerbe<br />

und Handwerk (Stand<br />

April 2013) hat mehr Bedarf<br />

an qualifizierten Mitarbeitern.<br />

Für junge Menschen<br />

stellt der vielzitierte<br />

Fachkräftemangel insbesondere<br />

in dieser Sparte einen<br />

positiven Aspekt in der<br />

beruflichen Entscheidungsfindung<br />

dar – der Arbeitsmarkt<br />

gilt in diesem<br />

Segment als krisensicher.<br />

Lehrlingsausbildung<br />

international anerkannt<br />

Das österreichische Modell<br />

der dualen Lehrlingsausbildung<br />

– der praktische Teil<br />

erfolgt im Betrieb, der ergänzende<br />

fachtheoretische<br />

Unterricht findet in der Berufsschule<br />

statt – wird auch<br />

im Ausland als Erfolgsmodell<br />

anerkannt und angestrebt.<br />

Durch den Modulaufbau in<br />

der Ausbildung mit der beruflichen<br />

Spezialisierung<br />

erst gegen Ende der Lehrzeit<br />

sind Lehrlinge sehr flexibel<br />

hinsichtlich ihrer<br />

endgültigen Fachrichtung.<br />

Mit der Möglichkeit der<br />

„Lehre mit Matura“ steht<br />

auch der Weg zur Hochschule<br />

offen. Nicht zuletzt<br />

bestätigt die geringe Jugendarbeitslosigkeit<br />

in Österreich<br />

von 8,5 Prozent<br />

(Vgl. EU: 23,3 Prozent,<br />

Stand Juli 2013) das Ausbildungssystem.<br />

Infos zu<br />

Lehrberufen in Gewerbe<br />

und Handwerk unter<br />

www.kopfundhand.at<br />

Foto: dieindustrie.at/Kniepeiss<br />

Karriere nach der Matura<br />

Junge Menschen mit Matura haben<br />

bei „Technical Experts“ die<br />

Chance auf eine verkürzte Lehre in<br />

Metalltechnik oder Mechatronik.<br />

Eigene Berufsschulklasse inklusive.<br />

Fachkräfte werden in<br />

der steirischen Metallbranche<br />

dringend gesucht,<br />

fundierte Basisbildung<br />

wird dabei neben<br />

technischem Verständnis<br />

immer wichtiger. Deshalb<br />

richtet man sich mit dem<br />

neuen Projekt „Technical<br />

Experts“ bewusst an Jugendliche<br />

mit Matura, die<br />

in zweieinhalb bis drei Jahren<br />

(verkürzte Lehre)<br />

zur/zum MetalltechnikerIn<br />

oder MechatronikerIn ausgebildet<br />

werden. „Wir brauchen<br />

die hellsten Köpfe, um<br />

unsere Anlagen zu bedienen<br />

und den Wünschen<br />

unserer internationalen<br />

Top- Jobchancen: Die steirische<br />

Metallbranche ist um 20 Prozent<br />

gewachsen.<br />

Kunden zu entsprechen.<br />

Daher liegt es nahe, das<br />

große Potential der steirischen<br />

Maturantinnen und<br />

Maturanten anzusprechen,<br />

die über eine breite Allgemeinausbildung<br />

verfügen“,<br />

erläutert Angelika Kresch,<br />

Obmann der Sparte Industrie<br />

in der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark. „Technical<br />

Experts“ ist eine Gemeinschaftsinitiative<br />

von fünf<br />

Fachbereichen der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark.<br />

Premiere: Eigene<br />

Berufsschulklasse<br />

In der Berufsschule wird es<br />

für die Technical Experts<br />

eine eigene Klasse mit individuellem<br />

Lehrplan geben.<br />

„Das wäre ein Novum in<br />

der Steiermark, bisher gab<br />

es nur dahingehende Versuche“,<br />

erläutert Dietmar<br />

Vollmann, Landesschulinspektor<br />

für Berufsschulen.<br />

Messgeräte und Autos<br />

Rund 35 Unternehmen<br />

sind mit an Bord und ermöglichen<br />

MaturantInnen,<br />

StudienabbrecherInnen<br />

und anderen jungen Menschen<br />

mit Matura die Ausbildung<br />

zum Technical Expert<br />

in ihrem Unternehmen.<br />

Dabei handelt es sich<br />

um hochspezialisierte Betriebe,<br />

in denen unter anderem<br />

Messgeräte für den<br />

Zuckergehalt von Getränken,<br />

Technologien für die<br />

Schneeräumung oder Bauteile<br />

für Geländelimousinen<br />

produziert werden.<br />

Neben den guten Jobchan-<br />

cen – die Metallbranche ist<br />

in den letzten zehn Jahren<br />

trotz Krise um rund 20<br />

Prozent gewachsen – profitieren<br />

die Jugendlichen<br />

auch finanziell.<br />

Karl Wagner, Landesinnungsmeister<br />

der Mechatroniker:<br />

„Man verdient<br />

während der zweieinhalbjährigen<br />

Ausbildung bereits<br />

zumindest 25.000 Euro,<br />

außerdem muss man<br />

die Anrechnung der Versicherungszeit<br />

bedenken.“<br />

Vorstellung in Schulen<br />

ORF-Moderator Oliver<br />

Zeisberger stellt das Projekt<br />

derzeit an Höheren Schulen<br />

in der Steiermark vor.<br />

Bei rund 3.000 SchülerInnen<br />

war man bereits zu<br />

Gast, kostenlose Termine<br />

für Präsentationen sind unter<br />

technical-experts<br />

@wkstmk.at zu vereinbaren.<br />

Technical Experts<br />

• exklusiv für junge Leute mit<br />

Matura<br />

• verkürzte Lehre im Bereich<br />

Metalltechnik oder Mechatronik<br />

(2,5 bis 3 Jahre)<br />

• eigene Berufsschulklasse<br />

• rund 35 Unternehmen in der<br />

gesamten Steiermark<br />

• rund 25.000 Euro Verdienst<br />

während der Ausbildung<br />

Gewinnspiel und Fotos auf<br />

www.facebook.com/<br />

technicalexperts<br />

Karriere Krone 9


Und<br />

wer hat‘s<br />

gebaut?<br />

… ist sicher eine der häufi gsten Fragen<br />

zu Bauwerken. Egal, ob unsere<br />

Schulen, Kindergärten, Straßen, Brücken,<br />

Tunnel, Schienen, Krankenhäuser<br />

usw. Eines ist gewiss: Errichtet<br />

wurden diese von fl eißigen und gut<br />

ausgebildeten Facharbeitern in Österreich.<br />

Wer in BAU-HOLZ Berufen arbeitet,<br />

arbeitet schwer, aber in einem<br />

interessanten, vielfältigen Beruf mit<br />

guter Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten!<br />

Gut ausgebildete Fachkräfte<br />

sind immer gefragt! Die Bauwirtschaft<br />

setzt auf ein triales Ausbildungssystem<br />

mit Betrieb, Berufsschule<br />

und BAUAkademie. Nicht umsonst<br />

kommen Europa- und Weltmeister<br />

bei Lehrlingswettbewerben<br />

immer wieder aus Österreich. Dass<br />

die Sozialpartnerschaft in unseren<br />

Branchen gut funktioniert, zeigen die<br />

höchsten KV Abschlüsse in der Baubranche<br />

in den letzten Jahren. Auch<br />

zahlreiche arbeitsplatzsichernde<br />

Kampagnen – wie BAU auf A!, UM-<br />

WELT + BAUEN – werden immer wieder<br />

erfolgreich von den Bausozialpartnern<br />

initiiert. Eine Karriere bis hin zum<br />

Bauleiter oder Baumeister, aber auch<br />

Matura und ein Studium nach der<br />

Lehre sind möglich. Die Chancen in<br />

unseren Branchen sind groß, einen<br />

Job in Wohnortnähe zu fi nden. Mit<br />

den eigenen Händen Werte zu schaffen<br />

ist ein gutes Gefühl und Handwerk<br />

kann nicht durch Maschinen ersetzt<br />

werden!<br />

Abg. z. NR Josef Muchitsch<br />

Bundesvorsitzender der<br />

Gewerkschaft Bau-Holz<br />

Anzeige<br />

Karrieremacher Bau<br />

Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender<br />

der Gewerkschaft Bau-Holz,<br />

über seine Erfahrungen in der<br />

Baubranche.<br />

Können Sie uns Ihren persönlichen<br />

Werdegang<br />

schildern? Warum haben<br />

Sie sich für eine Maurerlehre<br />

entschieden?<br />

Im Alter von 15 Jahren<br />

habe ich meine Maurerlehre<br />

begonnen, weil ich etwas<br />

Nachhaltiges schaffen wollte.<br />

Nach dem Lehrabschluss<br />

war ich mit 18 Jahren<br />

bereits Vorarbeiter.<br />

Nach der HTBLA für<br />

Hoch- und Tiefbau wurde<br />

ich staatlich geprüfter Bauleiter<br />

und organisierte<br />

Großbaustellen. Seit 2012<br />

bin ich Bundesvorsitzender<br />

der Gewerkschaft Bau-<br />

Holz. Das Faszinierende<br />

am Bauarbeiterberuf ist das<br />

Schaffen von Häusern,<br />

Straßen, Schienenverkehr,<br />

bis hin zu Schulen, Kindergärten<br />

und Krankenhäusern.<br />

Experten am Bau sind gefragt,<br />

Fachkräfte fehlen.<br />

Müssten Eltern und Schüler<br />

besser über Möglichkeiten<br />

informiert werden?<br />

Die Gewerkschaft Bau-<br />

Holz plant dazu eine eigene<br />

Imagekampagne. Wir müssen<br />

das noch immer in den<br />

Köpfen der Bevölkerung<br />

falsch verankerte Bild der<br />

Bauarbeiter ändern. Der<br />

Beruf des Maurers ist ein<br />

anspruchsvoller und<br />

schwerer, aber auch sehr<br />

schöner und wichtiger Beruf.<br />

In der Kampagne wollen<br />

wir aufzeigen, was ein<br />

Bauarbeiter täglich leistet.<br />

Können Sie uns die Möglichkeiten<br />

mit einer Bau-<br />

Lehre im Überblick schildern?<br />

Mit der fachlichen und<br />

praxisbezogenen Weiterbildung<br />

in den Bauakademien<br />

kann<br />

man es zum Vorarbeiter,<br />

Polier, Baukaufmann,<br />

Bautechniker,<br />

Bauleiter<br />

oder sogar<br />

bis zum Baumeister bringen.<br />

Aufstiegschancen haben<br />

auch sehr Junge, die<br />

mit Anfang 20 schon Partieführer<br />

oder Vorarbeiter<br />

sein können. In der Regel<br />

wird eine Ausbildung theoretisch<br />

abgeschlossen. Danach<br />

wird praktische Berufserfahrung<br />

gesammelt,<br />

bis man zur nächsten Ausbildungsstufe<br />

vorrücken<br />

kann. Es gibt am Bau auch<br />

sehr gute Möglichkeiten für<br />

Facharbeiter ohne Matura,<br />

spezielle und hochwertige<br />

Ausbildungen zu erlangen.<br />

Oft wird das auch von den<br />

Firmen aktiv unterstützt.<br />

Foto: Büro Muchitsch<br />

Foto: WK Bauinnung<br />

Errichte die<br />

Welt von morgen!<br />

Eine interessante Ausbildung, jede<br />

Menge Jobmöglichkeiten und gute<br />

Bezahlung sprechen für eine<br />

Karriere von der Lehre bis<br />

zum Baumeister.<br />

Die Bauwirtschaft errichtet<br />

die Welt von<br />

morgen. Hier dabei zu<br />

sein ist nicht nur spannend<br />

und abwechslungsreich,<br />

sondern die Jobs im Baugewerbe<br />

sind auch krisensicher<br />

und gut bezahlt. Ein<br />

Lehrling im dritten Lehrjahr<br />

erhält rund 1.750 Euro.<br />

Mit einer Lehre am Bau<br />

startet man eine Karriere,<br />

die bis zum konzessionierten<br />

Baumeister reichen<br />

kann. Man arbeitet im<br />

Team mit modernen Geräten<br />

wie Laser und Computer.<br />

Genauigkeit, räumliches<br />

Vorstellungsvermögen und<br />

Kreativität sind die besten<br />

Foto: Furgler<br />

„Lehre im Baugewerbe<br />

und Weiterbildung an<br />

der BAUAkademie<br />

garantieren eine<br />

spannende Karriere<br />

bis zum Baumeister.“<br />

BM Dipl.-Ing. Alexander Pongratz,<br />

Innungsmeister der Landesinnung Bau<br />

Voraussetzungen für diesen<br />

Beruf. Die Lehrlinge erhalten<br />

durch das „triale“ Ausbildungssystem<br />

ein einzigartiges<br />

Rüstzeug, betont Innungsmeister<br />

Pongratz:<br />

„Zusätzlich zur Berufsausbildung<br />

verbringen alle<br />

Maurer, Tiefbauer und<br />

Schalungsbauer bis zu acht<br />

Wochen an der BAUAkademie<br />

Steiermark. Auf dem<br />

Programm steht praktisches<br />

Arbeiten, aber auch Kurse<br />

zur Sicherheit am Bau oder<br />

Stunden mit einem Sporttherapeuten,<br />

der die Lehrlinge<br />

,Fit for Work’ macht.“<br />

Infos unter www.baudeinezukunft.at<br />

Karriere Krone 11


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Foto: Fotolia<br />

SOFT SKILLS Weiterentwicklung durch Höherqualifi zierung<br />

Mit Weiterbildung zum persönlichen Ziel<br />

Das bfi Steiermark hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu unterstützen, um sie ihren Traum von beruflicher Karriere leben<br />

zu lassen. Und im Rahmen des lebensbegleitenden Lernens soll es in der Vielfalt und in der Höherqualifizierung keine Grenzen geben.<br />

Wenn jemand derzeit mit der aktuellen<br />

Position, der übertragenen Verantwortung<br />

oder dem Gehalt unzufrieden<br />

ist, muss er nicht resignieren<br />

und sich untätig in sein Schicksal<br />

ergeben. Wer jetzt in Aus- und Weiterbildung<br />

investiert, wird letztendlich<br />

als GewinnerIn hervorgehen.<br />

Das neue bfi-Bildungsprogramm 2014 ist da!<br />

Auf rund 400 Seiten kann<br />

man aus 2.800 Bildungsangeboten<br />

aus den verschiedensten<br />

Themenfeldern der beruflichen<br />

Qualifizierung und der<br />

Mitarbeiterförderung auswählen.<br />

Alle Fragen, die den<br />

steirischen Bildungsmarkt<br />

betreffen, werden darin beantwortet.<br />

Mit dem neuen bfi-<br />

Bildungsprogramm bekommt<br />

man somit einen Wegweiser<br />

für die Zukunft in die<br />

Hand, mit dem man persönliche<br />

Aus- und Weiterbildungen<br />

finden und somit<br />

das persönliche Ziel erreichen<br />

kann.<br />

„Unser Ziel ist es, die Ausund<br />

Weiterbildung entsprechend<br />

den Bedürfnissen der<br />

Teilnehmer, der Wirtschaft<br />

Hohe Standards für<br />

Ihren beruflichen Erfolg<br />

Im Wirtschaftssegment bietet das<br />

bfi Steiermark zahlreiche qualitativ<br />

hochwertige Seminare und Lehrgänge<br />

an. Die Ausbildungen unterliegen<br />

strengen, genau defi nierten<br />

Qualitätskriterien und stehen für<br />

Das neue Bildungsprogramm des bfi Steiermark<br />

für das Jahr 2014 liegt vor! Genug Zeit, um sich vorab<br />

über alle Details, Voraussetzungen, Inhalte, Abschlüsse/Zertifikate<br />

und Förderungen zu informieren<br />

– ob als Privat- oder Firmenkunde – und sich<br />

dann für das kommende Jahr anzumelden.<br />

und den Zukunftstrends<br />

zu entwickeln<br />

–<br />

und den<br />

Lerntransfer<br />

in den Berufsalltag<br />

zu sichern“, erklärt<br />

Dr. Techt, Geschäftsführung<br />

bfi Steiermark. „Die<br />

Palette der Angebote<br />

reicht dabei<br />

von<br />

Lehre<br />

mit<br />

Mat u r a ,<br />

Werkmeisterschule<br />

und Berufsr<br />

e i f e p r ü f u n g<br />

anerkannte Weiterbildungen auf hohem<br />

Niveau, die den Anforderungen<br />

der Wirtschaft entsprechen<br />

und auf starken Praxisbezug<br />

Wert legen.<br />

Neu im bfi -Bildungsprogramm<br />

2014 sind unter<br />

anderem „die Personalverrechnungs-Akademie<br />

von Profi s<br />

für Profi s“, „Abfertigung neu“,<br />

„Suchmaschinenwerbung mit<br />

google adwords (SEA)“, „Diplomausbildung<br />

Personal managen“<br />

oder die „Diplomausbildung Führen<br />

– Praxislehrgang für Führungskräfte“<br />

– sehr begehrt und<br />

anerkannt sind dabei die renommierten<br />

Zertifi kate. Die Lehrinhalte<br />

der einzelnen Seminare entsprechen<br />

stets den neuesten Trends auf<br />

dem Markt.<br />

Angesichts des demografi schen<br />

Wandels werden im Gesundheitsbereich<br />

mehr Fachkräfte<br />

denn je benötigt. Ob Pfl egehelfer/in,<br />

Diplomausbildung zum/zur<br />

Senioren animateur/in, Fach-Sozialbetreuer/in<br />

mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung,<br />

Ordinations-/<br />

Oper ationsgehilf/in oder HeimhelferIn<br />

– die Bandbreite im Gesundheits-<br />

und Sozialbereich ist beim bfi<br />

Steiermark sehr groß.<br />

Seminare und Workshops zum Thema<br />

„Soft Skills“ sind für alle Branchen<br />

für MitarbeiterInnen aller Hierarchien<br />

beinahe unabdingbar. Die Weiterentwicklung<br />

sozialer Kompetenzen<br />

ist mittlerweile schon beinahe ein<br />

Must auf dem Arbeitsmarkt. Hier<br />

bieten sich die bfi -Lehrgänge „Konfl<br />

ikte erfolgreich managen“, „Teams<br />

entwickeln und führen“, „erfolgreich<br />

verhandeln“ oder „Coachen Sie sich<br />

selbst zum Erfolg“ an.<br />

Detaillierte Informationen zu allen<br />

bfi -Aus- und Weiterbildungen erhält<br />

man unter der Service-Line<br />

05 7270, unter www.bfi -stmk.at<br />

oder über die kostenlose bfi -App.<br />

über Seminare/Lehrgänge<br />

für Sprachen, Wirtschaft &<br />

Management, EDV, Technik,<br />

Logistik, Tourismus und<br />

Gesundheit bis<br />

hin zur Hamburger<br />

Fernhochschule<br />

für (angehende)<br />

Führungskräfte“<br />

so Dr. Techt weiter.<br />

Das neue bfi-Programm<br />

steht entweder<br />

online auf www.bfistmk.at<br />

zur Verfügung,<br />

oder suchen und buchen<br />

Sie gleich über die kostenlose<br />

bfi-App. Natürlich können<br />

Sie sich auch Ihr persönliches<br />

Bildungsprogramm in<br />

Ihrem nächst gelegenen Bildungszentrum<br />

abholen oder<br />

per Post zusenden lassen.<br />

Service-Line: 05 7270<br />

Foto: AK Stmk.<br />

Vom Lehrling<br />

zum Chef<br />

Der neue steirische AK-Präsident<br />

Josef Pesserl hat mit einer Lehrausbildung<br />

Karriere gemacht.<br />

Herr Pesserl, zunächst herzlichen<br />

Glückwunsch zu Ihrem<br />

neuen Präsidentamt!<br />

Wie hat es beruflich bei Ihnen<br />

begonnen?<br />

Nach der Pflichtschule erlernte<br />

ich den Beruf eines<br />

Kfz-Mechanikers. Danach<br />

übte ich verschiedene Berufe<br />

(vom Lkw-Fahrer bis zum<br />

Schichtarbeiter) aus. 1989<br />

kam ich als Sekretär der Gewerkschaft<br />

Textil-Bekleidung-Leder<br />

zur Gewerkschaftsbewegung,<br />

später war<br />

ich Sekretär und schließlich<br />

Landessekretär der Metaller,<br />

heute ProGe. Von 2003 bis<br />

zu meiner Wahl zum AK-<br />

Präsidenten war ich auch<br />

Obmann der Steirischen Gebietskrankenkasse.<br />

Informationen aus erster Hand<br />

und im direkten Kontakt mit<br />

Arbeitnehmern.<br />

Warum haben Sie sich ursprünglich<br />

für den Weg der<br />

Lehre entschieden?<br />

Zwei Gründe waren ausschlaggebend:<br />

Einerseits die<br />

Kombination von theoretischer<br />

und praktischer Ausbildung<br />

und andererseits hat<br />

mich die Technik eines Autos<br />

immer schon interessiert.<br />

Was haben Sie aus der Lehrausbildung<br />

für Ihre Berufslaufbahn<br />

und jetzige Stellung<br />

an Erfahrung mitgenommen?<br />

Alle Erfahrungen, die ich<br />

im Berufsleben gesammelt<br />

habe, helfen mir in meiner<br />

jetzigen Funktion, weil ich<br />

die Rahmenbedingungen<br />

kenne, unter denen die<br />

Foto: AK Stmk.<br />

Als ehemaliger Lehrling kann AK-Präsident Josef Pesserl die<br />

Bedürfnisse von Auszubildenden nachvollziehen.<br />

Menschen ihre Arbeitsleistungen<br />

erbringen müssen.<br />

Für jeden von uns gleicht<br />

die berufliche Laufbahn<br />

auch einmal einem Hürdenlauf<br />

– haben Sie solche Situationen<br />

auch erlebt und,<br />

falls ja, wie sind Sie damit<br />

umgegangen?<br />

Natürlich war auch meine<br />

berufliche Laufbahn von<br />

Höhen und Tiefen geprägt,<br />

wie wohl bei den meisten<br />

Arbeitnehmern. Wenn ich<br />

ungerecht behandelt wurde,<br />

habe ich mir jedenfalls<br />

nichts gefallen lassen.<br />

Die steirische Wirtschaft<br />

klagt über einen eklatanten<br />

Facharbeitermangel.<br />

Knapp 50 Prozent der<br />

Arbeitssuchenden fehlt es<br />

aber an der von Unternehmen<br />

geforderten Berufsoder<br />

Schulausbildung.<br />

Bedarf es da nicht noch<br />

mehr an Aufklärung bei<br />

Jugendlichen und vor allem<br />

auch der Eltern über die Bedeutung<br />

der Lehre am Arbeitsmarkt?<br />

Aufklärungsarbeit über<br />

den Wert einer Facharbeiterausbildung<br />

kann gar nicht<br />

genug geleistet werden.<br />

Entscheidend ist aber, dass<br />

die Wirtschaft auch ausreichend<br />

Lehrplätze zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Fachkräfte fallen nicht vom<br />

Himmel.<br />

Haben Sie für junge<br />

Leute einen Erfolgstipp<br />

für den Start ins Berufsleben?<br />

Was man gerne macht,<br />

macht man auch gut.<br />

Interesse und Einsatz, eine<br />

positive Einstellung sind im<br />

Berufsleben hilfreich.<br />

Man muss sich aber auch<br />

nicht alles gefallen lassen.<br />

Zum Schluss: Gibt es ein Lebensmotto,<br />

das Sie uns noch<br />

verraten?<br />

Probleme als Herausforderung<br />

betrachten und immer<br />

nach Lösungen suchen.<br />

12 Karriere Krone<br />

Karriere Krone 13


Studium und Beruf vereinen<br />

Nebenberuflich studieren kann einen<br />

weiteren Schritt auf der Karriereleiter<br />

bedeuten. Organisation ist wichtig.<br />

Die Kombination Beruf<br />

und Studium verlangt<br />

viel Disziplin und Organisationstalent.<br />

Dennoch<br />

überwiegen in Bezug auf<br />

berufliches Vorankommen<br />

die Vorteile. In Zeiten eines<br />

rasanten wissenschaftlichen<br />

und technologischen<br />

In 2 Jahren vom Ing. zum Dipl.-Ing. (FH)<br />

berufsbegleitend, mit Fernstudienelementen<br />

14 Karriere Krone<br />

Studienstart März 2014:<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

an der Bulme Graz<br />

an der HTBLA Wolfsberg<br />

Maschinenbau<br />

an der HTBLA Hollabrunn<br />

03172/603 4020<br />

info@aufbaustudium.at<br />

www.aufbaustudium.at<br />

in Kooperation mit der<br />

Hochschule Mittweida (D)<br />

Fortschritts sind akademische<br />

Weiterbildungsprogramme<br />

sinnvoll, um im<br />

Job am Ball zu bleiben.<br />

Auch gelten nebenberufliche<br />

Absolventen eines Studiums<br />

als sehr belastbar<br />

und engagiert. Es bieten<br />

sich nicht nur dem Arbeitnehmer<br />

neue Perspektiven,<br />

sondern bringen auch dem<br />

Arbeitgeber den Vorteil,<br />

qualifiziertes Fachpersonal<br />

in den eigenen Reihen rekrutieren<br />

zu können. Die<br />

Möglichkeiten, ein berufsbegleitendes<br />

Studium zu<br />

absolvieren, sind mit Fernstudium,<br />

Teilzeitstudium,<br />

Abend- oder Wochenendstudium<br />

sehr vielfältig. Die<br />

meisten berufsbegleitenden<br />

Studienangebote dauern –<br />

KOMMENTAR<br />

Berufsbegleitend und maßgeschneidert<br />

studieren<br />

je nachdem, ob ein Bachelor-<br />

oder Master-Studium<br />

absolviert wird – 2 bis 3<br />

Jahre. Die Organisation der<br />

Studienangebote ist auf die<br />

speziellen Bedürfnisse von<br />

Berufstätigen abgestimmt:<br />

Verpflichtende Präsenzveranstaltungen,<br />

die meist am<br />

Abend und am Wochenende<br />

stattfinden sowie Selbstlernphasen<br />

wechseln einander<br />

ab und erlauben eine<br />

flexible Zeiteinteilung.<br />

Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Wilfried<br />

Dornhackl, MBA<br />

Absolvent des Studienganges<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Aufgrund der steigenden Unternehmensanforderungen<br />

hinsichtlich<br />

Gesamtkompetenz in<br />

Technik und Betriebswirtschaft<br />

war das Studienangebot vom<br />

Studien- und Technologie<br />

Transfer Zentrum Weiz die ideale<br />

Fortsetzung zum HTL Abschluss<br />

und meiner Berufspraxis. Flexible<br />

Fernstudienelemente ermöglichten<br />

den Abschluss innerhalb<br />

der vorgesehenen Zeit. Das Studium<br />

mit abschließender Diplomarbeit<br />

war eine gute Ausgangsposition<br />

für weitere spezialisierte<br />

Qualifikationen.<br />

Foto: Matthias Enter<br />

Foto: Foto Weinwurm GmbH.<br />

Foto: Credit Fischer<br />

WKO Steiermark Präsident Josef Herk mit den beiden Medaillengewinnern<br />

Christina Peinthor und Wolfgang Fank.<br />

Steirische Lehrlinge<br />

haben Weltrang<br />

Österreichs Lehrlingsausbildung ist<br />

international anerkannt. Sie bietet<br />

optimale Zukunftschancen.<br />

Das Modell der dualen<br />

Ausbildung in Kombination<br />

aus Praxis<br />

im Unternehmen und<br />

theoretischer Wissensvermittlung<br />

in der Berufsschule<br />

bietet optimale Voraussetzungen<br />

und Karrierechancen<br />

am Arbeitsmarkt.<br />

Der hohe Standard<br />

der Lehre in Österreich<br />

zeigte sich auch heuer wieder<br />

bei der Berufs-WM.<br />

Rund 1.000 Fachkräfte aus<br />

64 Nationen stellten sich<br />

den fordernden Bewerben.<br />

Österreich beanspruchte<br />

insgesamt elf Medaillen<br />

für sich, zwei davon gingen<br />

in die Steiermark.<br />

Christina Peinthor gewann<br />

Gold bei den Malern und<br />

Wolfgang Fank Silber bei<br />

den Bautischlern. „Wir<br />

können wirklich alle sehr<br />

stolz sein auf diese wahrlich<br />

weltmeisterlichen<br />

Leistungen. Sie zeugen<br />

auch einmal mehr von der<br />

einzigartigen Ausbildungsqualität<br />

in unseren Betrieben“,<br />

freute sich WKO<br />

Steiermark Präsident Josef<br />

Herk. „Unser duales System<br />

ist ein wesentlicher<br />

Erfolgsgarant für den<br />

Wirtschaftsstandort und<br />

sorgt für die niedrigste Jugendarbeitslosenrate<br />

Europas“,<br />

so Herk weiter.<br />

Viele Möglichkeiten der<br />

Qualifizierung mit Lehre<br />

Ob „Vom Lehrling zum<br />

Chef “ mit der Meisterprüfung<br />

oder Studieren mittels<br />

der „Lehre mit Matura“<br />

– die Lehrausbildung<br />

bietet zahlreiche Optionen.<br />

Informationen rund<br />

um die Lehre unter<br />

www.wko.at/stmk/<br />

lehrlingsstelle bzw.<br />

www.lehreallesdrin.at<br />

Josef Zotter<br />

Geschäftsführer<br />

Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH<br />

Eine Lehre bietet mehr Möglichkeiten, als viele denken!<br />

Sie schafft eine fundierte Berufsausbildung, ermöglicht<br />

Matura und Studium und garantiert die besten Berufschancen.<br />

Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut.<br />

lehreallesdrin.at<br />

Karriere Krone 15


Anzeige<br />

Fotos: Fotolia<br />

WIR STELLEN VOR Gastronomie als Säule der Wirtschaft<br />

Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen!<br />

Durchstarten mit einer Lehre in der Gastronomie und Hotellerie.<br />

Mit 16 Prozent des regionalen BIP<br />

(Bruttoinlandproduktes) und mittlerweile<br />

11.000 Nächtigungen jährlich<br />

hat der steirische Tourismus einen<br />

hohen Anteil an der regionalen Wirtschaft.<br />

Um diesem Boom gerecht zu werden,<br />

bedarf es engagierter Fachkräfte,<br />

die „ihr Handwerk gelernt<br />

haben“. Das Arbeitsplatzpotenzial<br />

ist in dieser Branche enorm groß.<br />

Vor allem das Gastgewerbe bietet<br />

Berufseinsteigern heute vielfältige<br />

Möglichkeiten.<br />

Lehre mit Matura<br />

Auch die Matura kannst du mit der<br />

Lehre absolvieren. Du arbeitest in<br />

einem spannenden Betätigungsfeld<br />

und hast direkten Kontakt zu<br />

Wir bilden gerne aus im Gastgewerbe<br />

Restaurantfachmann/Frau<br />

Gastronomiefachmann/Frau (Koch – Kellner)<br />

Koch/Köchin<br />

eventl. kombiniert mit Bürokaufmann<br />

Wir bilden gerne aus im Fleischerhandwerk<br />

Fleischverarbeiter – Lebensmittelkünstler regionale Qualitätsbasis<br />

Fleischverarbeiter – kombiniert mit Lebensmittelverkäufer<br />

Voraussetzung für Lehre mit Matura in unserem Hause sind<br />

• handgeschriebene Bewerbung<br />

• Notendurchschnitt in der Pfl ichtschule von max. 1,7 in der ersten Leistungsgruppe<br />

• Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit<br />

• Zielstrebigkeit<br />

Wir verpflichten uns dazu<br />

• um 10 % mehr Lohn in der Ausbildung als der Kollektiv es vorsieht<br />

• innerbetriebliche Weiterbildung mit Aufstiegsmöglichkeiten<br />

• weitmögliche Arbeitsplatzsicherung<br />

• bei entsprechender Mitverantwortung und Team- bzw. Eigenleistungen zusätzliche Provision<br />

Vereinbaren Sie einen Termin,<br />

wir beraten Sie gerne.<br />

Für das Gastgewerbe<br />

Marianne, Georg und Johann Kollar<br />

Für das Fleischergewerbe und den Verkauf<br />

Fleischermeister Hias und Franz Josef Kollar<br />

kollar.goebl@aon.at<br />

den Gästen. Wer sich professionell<br />

ausbilden lässt, engagiert und<br />

leistungsbereit ist, dem stehen alle<br />

berufl ichen Türen offen. Eine Ausbildung<br />

in der Gastronomie in der<br />

Steiermark wird auf der ganzen<br />

Welt geschätzt, einer Karriere im<br />

In- und Ausland steht nichts im<br />

Wege. Da Tourismusbetriebe nicht<br />

abwandern können, gibt zusätzlich<br />

Eine Umfrage an 452 Tourismus-Lehrlingen<br />

der Steiermark<br />

hat ergeben:<br />

• Beinahe 9 von 10 Lehrlingen<br />

sind zufrieden mit dem Beruf.<br />

• 51 Prozent der Auszubildenden<br />

würden noch einmal eine Lehre<br />

im Tourismus beginnen.<br />

• Fast 54 Prozent wollen nach der<br />

Lehre in der Branche bleiben.<br />

• Knapp 63 Prozent würden eine<br />

Tourismuslehre empfehlen.<br />

• Rund zwei Drittel der Befragten<br />

mögen das Arbeiten mit Menschen<br />

und im Team.<br />

Sicherheit. Die Gastronomie stellt<br />

dadurch ein gutes Sprungbrett für<br />

eine erfolgreiche berufl iche Karriere<br />

dar. Und nicht zu vergessen:<br />

Du arbeitest dort, wo andere gerne<br />

ihren Urlaub verbringen. Unter den<br />

Mitarbeitern und Kollegen herrscht<br />

oftmals ein sehr großer Zusammenhalt<br />

und du arbeitest Hand in<br />

Hand im Team.<br />

Hervorragende Berufsaussichten und interessante, oftmals internationale Betätigungsfelder sprechen für<br />

eine Ausbildung im technischen Bereich. Nicht zuletzt bietet die Branche überdurchschnittliche Gehälter.<br />

Unternehmen suchen<br />

Technikerinnen<br />

Die Technologiebranche bietet Frauen ein breites<br />

Spektrum an Berufsfeldern mit ständiger Weiterbildungsund<br />

Spezialisierungmöglichkeit.<br />

Mit einer Ausbildung<br />

im Bereich der Technik<br />

ist man am Arbeitsmarkt<br />

besonders gefragt.<br />

Vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten<br />

und<br />

aussichtsreiche Perspektiven<br />

sprechen für eine Karriere<br />

in diesem Bereich.<br />

Industrie auf der Suche<br />

nach TechnikerINNEN<br />

Althergebrachte Vorurteile<br />

schrecken nach wie vor viele<br />

Mädchen ab, den Weg eines<br />

technischen Berufs einzuschlagen,<br />

trotz der Chancen,<br />

die diese Sparte mit<br />

sich bringt. Experten sind<br />

sich einig: Es gibt keinen<br />

Grund, weshalb Frauen<br />

nicht in der Technologiebranche<br />

arbeiten sollten. Im<br />

Gegenteil: Heute sind neben<br />

technischem Know-how<br />

auch Kreativität , Teamfähigkeit<br />

sowie Problemlösungskompetenz<br />

gefragt.<br />

Der Fachkräftemangel in<br />

diesem Bereich ist zusätzlich<br />

eine große Chance für<br />

Mädchen, im technischen<br />

Bereich Fuß zu fassen.<br />

Mehr Bewerbungen vom<br />

weiblichen Geschlecht sind<br />

ausdrücklich erwünscht.<br />

Unternehmen bieten neben<br />

Praktika und Schnuppertagen<br />

auch vermehrt familienfreundliche<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Ausbildungsvarianten<br />

Viele Wege führen zu einem<br />

technischen Beruf, angefangen<br />

von der Lehre über die<br />

technische Fachschule oder<br />

eine HTL bis zur Fachhochschule<br />

und Universität. Zukunftsträchtig<br />

sind alle, und<br />

mit jeder Ausbildungsstufe<br />

kann viel erreicht werden.<br />

In manchen Bereichen wie<br />

in der Mechatronik gibt es<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

in der Lehre, auf schulischer<br />

und akademischer Ebene.<br />

In anderen Feldern wie etwa<br />

bei den Metallberufen<br />

haben Hochschulen kaum<br />

Angebote. Hier ist die Lehre<br />

die richtige Wahl.<br />

Infos zu Lehrberufen unter<br />

www.bic.at/bildungswege.<br />

php. Auch eine Techniklehre<br />

nach der Matura ist möglich,<br />

Details unter<br />

www.technicalexperts.at.<br />

Einen Überblick über technische<br />

Fachschulen und<br />

HTLs unter www.berufsbildendeschulen.at,<br />

alle Fachhochschulen<br />

sind unter<br />

www.fachhochschulen.at<br />

aufgelistet. Informationen<br />

zu Universitätsstudien sind<br />

unter www.studienwahl.at<br />

zu finden.<br />

Foto: Fotolia<br />

PROJEKTWOCHE<br />

„Take Tech“<br />

macht Lust<br />

auf Technik<br />

Vom 18. bis 22.11.2013<br />

erhalten SchülerInnen bei<br />

Betriebsbesichtigungen<br />

erneut Einblicke in die<br />

Technologiebranche.<br />

Mehr als 90 Unternehmen<br />

luden an der „Take Tech“-<br />

Aktionswoche im letzten November<br />

zu insgesamt 160<br />

Betriebsbesichtigungen. 80<br />

Schulen und knapp 3000<br />

Schüler konnten für einen<br />

„Take Tech“-Betriebsbesuch<br />

begeistert werden. Bereits<br />

seit 2009 führt das Wirtschaftsressort<br />

der Steiermark<br />

die jährliche Initiative durch,<br />

um das Interesse junger<br />

Menschen an technischen<br />

und naturwissenschaftlichen<br />

Berufen zu wecken. Gleichzeitig<br />

sollen steirische Unternehmen<br />

bei der Gewinnung<br />

qualifizierter Nachwuchs-<br />

Fachkräfte unterstützt werden.<br />

Kennzahlen, die für eine<br />

Ausbildung in diesem Bereich<br />

sprechen (Stand<br />

2012):<br />

58% der steirischen Industrieunternehmen<br />

melden<br />

einen Bedarf an qualifizierten<br />

Mitarbeitern.<br />

Aus Sicht der Wirtschaft<br />

besonders gesucht: ElektrotechnikerInnen,<br />

MaschinenbauerInnen,<br />

Mechatroniker-<br />

Innen, SoftwareentwicklerInnen<br />

und VerfahrenstechnikerInnen.<br />

Infos unter www.sfg.at<br />

Foto: Fotolia<br />

Karriere Krone 17


Jobs mit Zukunft<br />

Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Vermehrte Flexibilität,<br />

Mobilität und vielschichtige Berufsplanung durch den<br />

Strukturwandel der Wirtschaft ist gefragt.<br />

Foto: Fotolia<br />

Welchen Jobs gehört<br />

die Zukunft? Welche<br />

Ausbildung<br />

lohnt sich besonders in den<br />

nächsten Jahren? Zwei Dinge<br />

gleich vorweg: Zum einen<br />

ist eine umfassende<br />

und abgeschlossene Ausbildung<br />

die beste Basis für die<br />

berufliche Zukunft (siehe<br />

Grafik). Zum anderen sollten<br />

die eigenen Talente und<br />

Neigungen berücksichtigt<br />

werden. So ergeben sich in<br />

der Regel die besten persönlichen<br />

Zukunftsaussichten.<br />

Die Jobchancen<br />

für gut<br />

Qualifizierte sind besser<br />

denn je. In einigen<br />

Branchen sind die Aussichten<br />

auf einen lukrativen<br />

Job besonders groß.<br />

Der Arbeitsmarkt<br />

hält zahlreiche<br />

Optionen bereit.<br />

Arbeitsplätze auf allen<br />

Qualifikationsniveaus<br />

Einer aktuellen Studie des<br />

Instituts für Bildungsforschung<br />

der Wirtschaft<br />

(ibw) zufolge wird der berufliche<br />

Wandel Arbeitsplätze<br />

auf allen Qualifikationsniveaus<br />

schaffen und<br />

belegt damit unterschiedlichen<br />

Ausbildungsbedarf.<br />

Auch in Zukunft werden<br />

die Mehrheit der Stellen<br />

Jobs mit beruflicher Ausund<br />

Weiterbildung sein, somit<br />

Berufe, die eine betriebliche<br />

Einarbeitung, eine<br />

Lehre oder den Abschluss<br />

einer Fachschule<br />

bzw. einer berufsbildenden<br />

höheren Schule erfordern.<br />

Fehlende Fachkräfte als<br />

Chance am Arbeitsmarkt<br />

Bedingt durch den demografischen<br />

Wandel sind<br />

Unternehmen mit akutem<br />

Fachkräftemangel konfrontiert.<br />

Doch die Engpässe,<br />

die Unternehmen bei bestimmten<br />

Fachrichtungen<br />

beklagen, erweisen sich als<br />

Chance, sich in einem gefragten<br />

Bereich zu etablieren.<br />

Auf Flexibilität kommt<br />

es an, ohne die eigenen<br />

Neigungen aus den Augen<br />

zu verlieren.<br />

Branchen mit Ausblick<br />

Wir haben aussichtsreiche<br />

Berufe mit Potenzial<br />

zusammengefasst:<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialberufe<br />

Bei Medizinern, Pflegern<br />

und verwandten Berufen<br />

wie Alten- und Familienbetreuung<br />

herrscht großer<br />

Personalbedarf, der sich in<br />

Zukunft durch die hohe Lebenserwartung<br />

noch verstärken<br />

wird. Laut Institut<br />

für Arbeits- und Berufsforschung<br />

(IAB) wächst in<br />

dieser Fachrichtung das Arbeitsvolumen<br />

in den nächsten<br />

20 Jahren um rund 40<br />

Prozent. Informationen im<br />

österreichischen Gesundheitsportal<br />

unter www.gesund.co.at<br />

BILDUNGSTEILZEIT<br />

Die neue Bildungsteilzeit bietet eine flexible<br />

Möglichkeit, Beruf und Weiterbildung besser<br />

zu verbinden.<br />

Arbeitszeit reduzieren, um sich<br />

weiterzubilden, und für die<br />

wegfallenden Stunden einen<br />

„Lohnersatz“ bekommen – das<br />

ist seit 1. Juli 2013 möglich!<br />

Die wöchentliche Arbeitszeit<br />

kann um mindestens 25 Prozent<br />

bzw. maximal zur Hälfte<br />

reduziert werden. Sie darf jedoch<br />

zehn Stunden oder die<br />

Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />

unterschreiten. In Betrieben<br />

mit bis zu 50 Arbeitnehmern<br />

dürfen sich höchstens vier<br />

Mitarbeiter, bei größeren Betrieben<br />

acht Prozent der Mitarbeiter<br />

in Bildungsteilzeit befinden.<br />

Die Bildungsteilzeit muss einvernehmlich<br />

und schriftlich<br />

vereinbart werden. Die Dienstnehmer<br />

erhalten ein Bildungsteilzeitgeld.<br />

Infos unter<br />

www.ams.at<br />

Foto: Fotolia<br />

Green Jobs<br />

Der Ausbau erneuerbarer<br />

Energien und Ressourcenschonung<br />

stellt ein breites<br />

Betätigungsfeld dar. Bis<br />

zum Jahr 2020 sollen laut<br />

Lebensministerium<br />

100.000 zusätzliche Green<br />

Jobs entstehen. Dazu zählen<br />

u. a. die Berufsfelder<br />

der Solar- oder WindkrafttechnikerInnen<br />

und FacharbeiterInnen<br />

für Biomasse.<br />

Informationen unter<br />

www.green-jobs.at<br />

Lehrberufe<br />

Im Bereich Weiterbildung<br />

und Erwachsenenbildung<br />

ergeben sich zahlreiche berufliche<br />

Möglichkeiten, da<br />

die Bereitschaft zum lebenslangen<br />

Lernen mittlerweile<br />

als berufliche Notwendigkeit<br />

gilt. Infos unter<br />

www.stmk.wifi.at<br />

Technische Fachkräfte<br />

Techniker aller Fachrichtungen<br />

sind äußerst begehrt<br />

am Arbeitsmarkt.<br />

Die Wirtschaftsforschung<br />

prognostiziert eine anhaltend<br />

starke Nachfrage nach<br />

qualifizierten Technikern.<br />

Dazu gehören Naturwissenschafter,<br />

Ingenieure,<br />

Metalltechniker, Maschinenbauer,<br />

Wirtschaftsingenieure,<br />

Eletrotechniker/Elekroniker<br />

und Mechatroniker.<br />

Infos unter www.traumberuf-technik.at<br />

Tourismusberufe<br />

Bereits seit Jahren ist die<br />

Tourismusbranche eine der<br />

wichtigsten Wachstumsbranchen.<br />

Die Nachfrage<br />

nach Fachkräften ist groß.<br />

Infos: www.ams.at<br />

Fachkräftestipendium<br />

Das Stipendium für Handwerker gilt für Ausbildungen<br />

in einem Mangelberuf.<br />

Für diejenigen, die einen sogenannten<br />

Mangelberuf erlernen<br />

möchten, gibt es seit Juli diesen<br />

Jahres monatlich Geld in der<br />

Höhe der Mindestsicherung von<br />

derzeit 795 Euro für die Dauer<br />

der Ausbildung (maximal drei<br />

Jahre). Beantragt werden kann<br />

das Stipendium beim AMS und<br />

gilt für Arbeitssuchende oder für<br />

die Ausbildungszeit karenzierte<br />

Beschäftigte, die zuvor mindestens<br />

vier Jahre tätig gewesen<br />

sind. Die bisherige Ausbildung<br />

muss unter dem Fachhochschulniveau<br />

liegen. Gedacht ist<br />

die Förderung für Vollzeitausbildungen,<br />

die vorher mit Problemen<br />

des Lebensunterhalts verknüpft<br />

waren. Alle Informationen<br />

zu förderbaren Ausbildungen<br />

unter www.ams.at<br />

Kindergartenpädagogik ist einer der Bereiche, für die großer<br />

Personalbedarf besteht und gefördert werden.<br />

Foto: Fotolia<br />

Karriere Krone 19


Punkten mit Auslandspraktika<br />

wird. Für den Empfänger<br />

ist es ärgerlich, wenn seine<br />

E-Mail durch einen umfangreichen<br />

Anhang gesperrt<br />

wird.<br />

Zuviele Anlagen vermeiden<br />

– Zur besseren Zuordnung<br />

alle Dokumente<br />

in einer Datei zusammenfassen.<br />

Auslandserfahrungen<br />

werden<br />

im Berufsleben<br />

immer wichtiger<br />

und erhöhen<br />

die Chancen am<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Sich heutzutage noch<br />

mit besonderen Fähigkeiten<br />

und Kenntnissen<br />

im Vergleich zur<br />

Konkurrenz zu profilieren,<br />

dazu braucht es nicht nur<br />

gute Noten. Immer mehr<br />

junge Leute entscheiden<br />

sich dafür, Erfahrungen im<br />

Ausland zu sammeln.<br />

Mehrwissen schafft<br />

Vorteile zur Konkurrenz<br />

Mit Hilfe eines Auslandsaufenthaltes<br />

werden zum<br />

einen die Sprachkenntnisse<br />

optimiert, zum anderen bekommt<br />

man auch noch<br />

20 Karriere Krone<br />

Foto: Fotolia<br />

Ein Praktikum im Ausland erweitert den eigenen Horizont – zudem werden<br />

Kommunikationsfähigkeit, Eigeninitiative und Selbständigkeit gefördert.<br />

breitgefächerte Einblicke in<br />

andere Kulturen. Nicht zuletzt<br />

stärkt ein Auslandsaufenthalt<br />

das Selbstbewusstsein.<br />

In jedem Fall<br />

wird man von potenziellen<br />

Arbeitgebern als zielorientiert,<br />

lernwillig und interessiert<br />

eingestuft.<br />

Was bei Schülern und Studenten<br />

schon lange selbstverständlich<br />

ist, wird auch<br />

bei der Lehrlingsausbildung<br />

immer wichtiger. Im<br />

Jahr 2012 haben bereits<br />

mehr als 300 Lehrlinge die<br />

Chance ergriffen und ein<br />

Auslandspraktikum absolviert.<br />

Gefördertes Praktikum<br />

für Lehrlinge<br />

Lehrbetriebe, die den<br />

Richtlinien entsprechen<br />

und die einem oder mehreren<br />

Lehrlingen (aufrechter<br />

Lehrvertrag) einen berufsbezogenen<br />

Auslandsaufenthalt<br />

ermöglichen, können<br />

seit letztem Jahr eine<br />

Förderung in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Sie bekommen die Bruttolehrlingsentschädigung<br />

laut Kollektivvertrag für jenen<br />

Zeitraum ersetzt, in<br />

dem ihr Lehrling ein berufsbezogenes<br />

Auslandspraktikum<br />

absolviert. Alle<br />

Infos unter www.ifa.or.at<br />

oder über die Facebookseite<br />

des Internationalen<br />

Fachkräfteaustausches IFA.<br />

Mit einem Auslandspraktikum kann man im<br />

Wettbewerb um Arbeitsplätze punkten.<br />

Foto: ANNA MURASHOVA PHOTO<br />

Foto: Fotolia<br />

Bewerbungsmappe oder<br />

Online-Anschreiben?<br />

Der Trend geht Richtung digitaler<br />

Bewerbung per E-Mail oder<br />

Internet-Formular.<br />

An Bewerbungen per<br />

Onlineformular und<br />

E-Mail kommen Jobsucher<br />

kaum noch vorbei.<br />

Online-Bewerbungen sind<br />

praktisch, professionell<br />

und kostengünstig.<br />

Als sicher gilt, dass große<br />

Unternehmen eher digitale<br />

Bewerbungen und Online-<br />

Formulare bevorzugen,<br />

kleine und mittelständigsche<br />

Betriebe tendenziell<br />

auf Bewerbungsunterlagen<br />

per Post zurückgreifen.<br />

Oftmals wird die Bewerbungsvariante<br />

auch frei gestellt.<br />

Für Bewerber heißt das:<br />

Persönliche Unterlagen wie<br />

Zeugnisse oder Fotos sollten<br />

sowohl auf Papier als<br />

auch in elektronischer<br />

Form vorliegen.<br />

DOs und DON’Ts der<br />

digitalen Bewerbung<br />

Für den Fall einer Bewerbung<br />

per E-Mail sind einige<br />

Richtlinien unbedingt<br />

einzuhalten.<br />

Auf die Schrift achten –<br />

Möglichst nur Standardschriften<br />

wie Arial oder<br />

Times New Roman verwenden.<br />

Hintergrund:<br />

Kennt der Rechner des<br />

Empfängers die angewandte<br />

Schrift nicht, werden automatisch<br />

Ersatzschriften<br />

verwendet, die eventuell<br />

die Form der Bewerbung<br />

sprengen.<br />

Mit Formatierungen<br />

sparsam umgehen – Mehr<br />

als eine Formatierung<br />

gleichzeitig wirkt unprofessionell.<br />

Für selbst erstellten-<br />

Dokumente dieselbe<br />

Schrift in identischer Größe<br />

auf einheitlichen Dokumentvorlagen<br />

verwenden.<br />

Dateiformat – Von<br />

Word-Dokumenten absehen,<br />

Bewerbung besser als<br />

PDF-Datei versenden. Die<br />

Dokumente erscheinen ansonsten<br />

auf fremden Rechnern<br />

oft anders, als man<br />

beabsichtigt.<br />

Anlagen überschaubar<br />

halten – Der Anhang sollte<br />

3 MB nicht überschreiten,<br />

damit sie vom Postfach des<br />

Empfängers angenommen<br />

Karriere Krone 21


Umdenken bei 50plus:<br />

Weiterbildung statt<br />

Pensionsantritt<br />

Das Pensionsantrittsalter wird sich nach hinten verschieben.<br />

Schon jetzt steigt die Arbeitslosigkeit in der Generation<br />

50plus allerdings fünfmal so stark wie bei den Jungen.<br />

Weiterbildungen müssen auch im zweiten Teil des Berufslebens<br />

selbstverständlich werden, fordert das AMS.<br />

Fast jeder dritte Arbeitnehmer<br />

in der Steiermark<br />

wird 2050 laut<br />

Statistik Austria 50 Jahre<br />

oder älter sein. Die Zahl der<br />

Erwerbspersonen insgesamt<br />

geht laut Prognosen<br />

allerdings zurück. Und:<br />

„Unser Pensionssystem<br />

wird sich in naher Zukunft<br />

22 Karriere Krone<br />

verändern müssen, das<br />

Pensionsantrittsalter wird<br />

sich deutlich nach hinten<br />

verschieben“, bringt es Karl-<br />

Heinz Snobe, Leiter des<br />

AMS Steiermark, auf den<br />

Punkt und fordert: „Das<br />

Potential der Generation<br />

50plus muss viel besser genutzt<br />

werden.“ Momentan<br />

ist dies nicht der Fall, wie<br />

der Blick auf die aktuelle<br />

Arbeitslosenstatistik bestätigt.<br />

Diese ist im September<br />

2013 in der Steiermark bei<br />

den über 50-Jährigen mehr<br />

als fünfmal so stark gestiegen<br />

wie bei den unter 25-<br />

Jährigen. Warum der große<br />

Generationenunterschied?<br />

Foto: francescoridolfi.com<br />

Mehr Weiterbildung,<br />

späterer Pensionsantritt<br />

Einen wesentlichen Faktor<br />

sieht Snobe darin, dass sich<br />

viel zu wenige ArbeitnehmerInnen<br />

aus der Generation<br />

50plus regelmäßig weiterbilden.<br />

Qualifizierung ist<br />

eines der wirksamsten Mittel<br />

gegen Arbeitslosigkeit,<br />

wie zahlreiche Studien und<br />

Ländervergleiche bestätigen.<br />

Bis zu 3,5 Mal öfter als<br />

in Österreich stehen Weiterbildungen<br />

nach dem 55.<br />

Geburtstag in Skandinavien<br />

und der Schweiz am Programm.<br />

Dass in diesen Län-<br />

Bei den Erwerbstätigen 50plus ist Österreich innerhalb Europas weit hinten angesiedelt.<br />

dern das Pensionsantrittsalter<br />

deutlich höher ist als in<br />

Österreich, bestätigt den<br />

großen Einfluss der Weiterbildung.<br />

Ein Mitstreiter bei der Forderung<br />

nach lebenslanger<br />

Weiterbildung ist Peter<br />

Hochegger, Leiter des WIFI<br />

Steiermark als eine der<br />

größten Weiterbildungsveranstalter<br />

des Bundeslandes.<br />

Hochegger: „Weiterbildungen<br />

für die Generation<br />

50plus dürften nicht länger<br />

als ,notwendiges Übel‘ angesehen<br />

werden sondern<br />

Foto: AMS Stmk.<br />

DREI FRAGEN<br />

als zwingend notwendige<br />

Konsequenz aus den demografischen<br />

Veränderungen<br />

und dem steigenden Pensionierungsalter.“<br />

Der WIFI-Leiter verweist<br />

in diesem Zusammenhang<br />

auf die Bildungsforschung.<br />

Um die Motivation zur<br />

Weiterbildung in der Generation<br />

50plus zu steigern,<br />

müssen die Erwerbspersonen<br />

einen konkreten Nutzen<br />

für sich persönlich sehen<br />

und der Bezug zum Arbeitsalltag<br />

muss klar ersichtlich<br />

sein.<br />

an AMS-Chef Karl-Heinz Snobe<br />

Förderung von bis zu<br />

70 Prozent<br />

Zeitmangel oder zu hohe<br />

Kosten als Ausrede lässt<br />

Hochegger – genauso wie<br />

Snobe – nicht gelten, wurden<br />

doch zuletzt zahlreiche<br />

neue Förderungen geschaffen.<br />

Im Rahmen des Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF)<br />

können zum Beispiel bis zu<br />

70 Prozent der Kosten für<br />

die Weiterbildung von Erwerbspersonen<br />

ab 45 Jahren<br />

gefördert werden.<br />

Mit den neuen Möglichkeiten<br />

der Bildungsteilzeit<br />

oder des Fachkräftestipendiums<br />

will man dem bei<br />

den unter 45-<br />

bis 54-Jährigen<br />

häufigsten Bildungshindernis<br />

entgegen wirken,<br />

wonach<br />

sich eine<br />

Ausbildung<br />

nicht mit der<br />

Arbeitszeit vereinbaren<br />

lasse.<br />

Snobe erläutert:<br />

„Arbeitnehmer<br />

Innen, die die<br />

Bildungsteilzeit nutzen,<br />

sind teilzeitbeschäftigt, besuchen<br />

für zumindest zehn<br />

Stunden wöchentlich Weiterbildungsveranstaltungen<br />

und erhalten dafür ein sogenanntes<br />

Bildungsteilzeitgeld.“<br />

Wenn die Arbeitszeit<br />

von 40 auf 20 Stunden reduziert<br />

wird, beträgt das<br />

Bildungsteilzeitgeld rund<br />

450 Euro monatlich.<br />

Qualifizierung wirkt gegen Arbeitslosigkeit<br />

Karl-Heinz Snobe, Chef des<br />

Arbeitsmarktservice Steiermark<br />

Das Arbeitsmarktservice unterstützt die Weiterbildung für die<br />

Generation 50plus, um die Erwerbstätigenquote zu erhöhen.<br />

Wie wird sich der Anteil der<br />

Erwerbspersonen aus der<br />

Generation 50plus entwickeln?<br />

Unser Pensionssystem muss<br />

sich weiterentwickeln und das<br />

Pensionsantrittsalter wird sich<br />

deutlich nach hinten verschieben.<br />

2050 wird fast jede dritte Erwerbsperson<br />

in der Steiermark 50<br />

Jahre oder älter sein. Insgesamt<br />

wird es weniger Erwerbspersonen<br />

geben, die aber stärker als heute<br />

gefördert werden müssen.<br />

Welche Rolle spielt dabei die<br />

Weiterbildung?<br />

Die Arbeitslosigkeit unter den älteren<br />

Arbeitnehmern steigt aktuell<br />

deutlich stärker als unter den jungen.<br />

Qualifizierung ist eines der<br />

wirksamsten Mittel gegen Arbeitslosigkeit<br />

und muss daher auch für<br />

die Generation 50plus selbstverständlich<br />

werden.<br />

Wie unterstützt hier das Arbeitsmarktservice?<br />

Wir können einen hohen Teil der<br />

Weiterbildungskosten für Beschäftigte<br />

ab 45 Jahren über den Europäischen<br />

Sozialfonds fördern.<br />

Außerdem gibt es die Möglichkeiten<br />

der Bildungskarenz sowie der<br />

Bildungsteilzeit und des Fachkräftestipendiums,<br />

die seit Juli 2013 in<br />

Anspruch genommen werden können.<br />

Foto: Fotolia<br />

Karriere Krone 23


Stolperfallen beim Berufseinstieg<br />

Der Berufseinstieg nach<br />

dem Studium ist mit Stolperfallen<br />

gepflastert, auch<br />

wenn 60 Prozent aller Studierenden<br />

bereits während<br />

des Studiums Geld verdienen<br />

müssen. Die AK bietet<br />

Intensivseminare zum Berufseinstieg.<br />

Eva M. ist 23 Jahre alt und<br />

hat gerade ihr Studium der<br />

Betriebswirtschaft beendet.<br />

Obwohl sie während ihres<br />

Studiums in der Gastronomie<br />

gejobbt hat, kennt sie sich<br />

im Arbeitsrecht nicht so genau<br />

aus und zweifelt, ob sie<br />

ihren ersten Dienstvertrag<br />

im Controlling eines großen<br />

Unternehmens ohne weiteres<br />

unterschreiben soll. „Im Arbeitsrecht<br />

lauern tatsächlich<br />

Stolperfallen, über die JungakademikerInnen<br />

Bescheid<br />

wissen sollten“, meint AK-Juristin<br />

Mag. Ursula Strohmayer.<br />

Sie verweist etwa auf die im<br />

Dienstvertrag häufig verwendete<br />

Konkurrenzklausel. Wer<br />

das unterschreibt, verpflichtet<br />

sich im Falle einer Selbstkündigung<br />

für eine mehrmonatige<br />

Wartezeit, bevor ein Job<br />

im selben Bereich angetreten<br />

werden darf.<br />

Körpersprache<br />

Um JungakademikerInnen<br />

beim Berufseinstieg zu unterstützen,<br />

hat die Arbeiterkammer<br />

ein Intensivseminar<br />

entwickelt, das kostenlos besucht<br />

werden kann. Neben<br />

rechtlichen Fragen wie Inhalte<br />

des Dienstzettels, Klauseln im<br />

Arbeitsvertrag, Höhe des Entgelts<br />

und Möglichkeiten zur<br />

Auflösung von Arbeitsverträgen<br />

geht es auch um Erfordernisse<br />

für eine erfolgreiche Bewerbung,<br />

um die Präsentation<br />

der eigenen Person und um<br />

Körpersprache, um richtiges<br />

Verhalten in der Probezeit und<br />

um den Umgang mit schwierigen<br />

Situationen. .<br />

Die nächsten Termine der<br />

ganztägigen Seminare „Neuer<br />

Job und Arbeitsrecht“ in der<br />

Grazer Arbeiterkammer sind<br />

am 28. und 29. November und<br />

am 12. Dezember. Anmeldungen<br />

unter bjb@akstmk.at<br />

oder 05 7799-2352.<br />

Fotos: Fotolia<br />

Bewerbungstraining für Schülerinnen und Schüler in der Arbeiterkammer in Graz und in allen AK-Außenstellen: Jedes Jahr<br />

nehmen rund 80 Prozent der steirischen 14-Jährigen dieses kostenlose Angebot in Anspruch und erhalten wertvolle Tipps für<br />

die Bewerbung und zum guten Auftritt beim Vorstellungsgespräch.<br />

Fotos: AK-Langmann<br />

15 Jahre: Was tun nach der Schule?<br />

AK-Bildungsexpertin<br />

Mag. Ursula Strohmayer<br />

Das Schuljahr hat zwar erst begonnen,<br />

doch für alle Schüler<br />

und Schülerinnen der 9. Schulstufe<br />

stellt sich schon jetzt die<br />

Frage, wie es weiter gehen soll.<br />

Die AK hat einen interaktiven<br />

Test für die Berufsentscheidung<br />

entwickelt.<br />

Die Antwort auf die Frage, wie<br />

soll es mit 15 Jahren weiter gehen,<br />

sollten sich Jugendliche und<br />

deren Eltern nicht leicht machen,<br />

betont AK-Bildungschefin Mag.<br />

Ursula Strohmayer: „Eine gründliche<br />

Berufs- und Bildungsorientierung<br />

ist deshalb so wichtig,<br />

weil hier Entscheidungen getroffen<br />

werden, die den ganzen Lebensweg<br />

positiv oder negativ beeinflussen<br />

können.“<br />

Auf www.berufsentscheidung.at<br />

kann man innerhalb von<br />

15 bis 20 Minuten mehr über seine<br />

persönlichen Interessen und<br />

Neigungen herausfinden. Es gibt<br />

bei dem Test keine richtigen oder<br />

falschen Antworten. Wenn die<br />

Entscheidung schwer fällt, sollte<br />

man sich auf das Gefühl verlassen.<br />

Als Ergebnis erhält man ein<br />

individuelles Interessenprofil und<br />

konkrete Berufsvorschläge aus<br />

über 700 gespeicherten Berufen,<br />

die zu diesem Profil passen. Man<br />

kann das Ergebnis auch filtern<br />

(z.B. ausschließlich Lehrberufe).<br />

Bei allen vorgeschlagenen Berufen<br />

lassen sich durch einen Klick<br />

weitere interessante Informationen<br />

abrufen. Die Liste lässt sich<br />

natürlich auch ausdrucken.<br />

Stellt sich die Frage nach einer<br />

Berufsentscheidung noch nicht,<br />

gilt es die richtige weiterführende<br />

Schule zu finden. Auch hier<br />

bietet die Arbeiterkammer Hilfe<br />

an. Unter 05 7799-2352 bekommt<br />

man telefonisch Tipps oder einen<br />

Termin für eine Intensivberatung.<br />

Anzeige

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