Karrierekrone_STMK_131115.pdf
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EDITORIAL<br />
KARRIERE.<br />
Wege zum Erfolg in der Steiermark.<br />
„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als<br />
Bildung – keine Bildung.“<br />
Diese Worte von John F. Kennedy haben in diesen<br />
Zeiten eine neue Bedeutung gewonnen.<br />
Heutzutage „up to date“ zu bleiben bedeutet<br />
nicht nur seinen Horizont zu erweitern, sondern<br />
auch das Ebnen neuer Karrierewege – sei<br />
es im bestehenden Job oder auf der Suche nach<br />
neuen beruflichen Herausforderungen.<br />
Unter dem Motto „Wege zum Erfolg“ spannt<br />
dieses Journal den inhaltlichen Bogen von bewährten<br />
Tipps und Angeboten über Serviceund<br />
Hintergrund-Informationen bis zur Vielfalt<br />
neuer Perspektiven – ganz auf den Schwerpunkt<br />
Steiermark getrimmt.<br />
Von der Lehre bis zum „lebenslangen Lernen“:<br />
Lassen Sie sich von den zahlreichen Möglichkeiten,<br />
die unser Bundesland für die (Weiter)Bildung<br />
bereit hält, auf den folgenden<br />
Seiten inspirieren.<br />
Denn Wege zum Erfolg gibt es in der Steiermark<br />
zur Genüge – bilden Sie sich Ihre Meinung!<br />
Viel Spaß beim Lesen und Sondieren Ihres<br />
ganz persönlichen Weges zum Erfolg wünscht<br />
Ihr Team der<br />
KARRIERE-KRONE<br />
Foto: Fotolia<br />
Lehre mit<br />
Matura<br />
Weiterbildung<br />
50Plus<br />
Foto: Michaela Rofeld<br />
Technik-Jobs<br />
Frauen-Power in die Technik!<br />
Alle befragten Experten sind<br />
sich einig: Es gibt keinen<br />
Grund, weshalb Mädchen und<br />
Frauen nicht in technischen<br />
Berufen tätig sein sollten. Bewerbungen<br />
sind erwünscht.<br />
Ausbildungsvarianten auf<br />
Seite 17<br />
Die Pension wird später angetreten,<br />
die Arbeitslosenquote der Generation<br />
50Plus steigt überdimensional.<br />
Fortbildung wird großteils<br />
gefördert. Mehr dazu auf<br />
Seite 22<br />
HEFTINHALT<br />
Ein Projekt mit Potenzial<br />
und Zukunft – Die Ausbildungsmodelle<br />
„Lehre<br />
mit Matura“ und „Berufsmatura“<br />
ergeben interessante<br />
berufliche Perspektiven<br />
und sind eine<br />
echte Konkurrenz zum<br />
Gymnasium. Der Weg<br />
von der Lehre zum Studium<br />
ist nachzulesen auf<br />
Seite 6<br />
HEFTÜBERBLICK<br />
Berufsorientierung<br />
Rechtzeitig Infos über Ausbildungsvarianten<br />
einholen. Seite 4<br />
Jobmotor Gewerbe<br />
Über 50 zukunftsträchtige Berufe<br />
stehen zur Auswahl. Seite 8<br />
Karriere nach der Matura<br />
In verkürzter Lehrzeit mit Praxiswissen<br />
zur Topkraft. Seite 9<br />
Bauakademie<br />
Mit der trialen Ausbildung bis zum<br />
gefragten Baumeister. Seite 11<br />
Kombination Studium/Beruf<br />
Berufliche Perspektiven durch<br />
Fernstudium. Seite 14<br />
Jobs mit Zukunftspotenzial<br />
Aussichtsreiche Branchen als<br />
Chance. Seite 18<br />
Foto: Fotolia<br />
IMPRESSUM<br />
MEDIENINHABER:<br />
Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH & Co KG;<br />
GESAMTLEITUNG: Mag. Thomas Kreuzer<br />
PROJEKTLEITUNG: Mag. Sonja Gassmann<br />
REDAKTION: Mag. Sonja Gassmann<br />
LAYOUT: Sylvia Zapletal, Dominik Voglsinger<br />
HERSTELLER: Niederösterr. Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H.,<br />
3100 St. Pölten; VERLAGSORT: Wien; HERSTELLUNGSORT: St. Pölten<br />
Foto: Fotolia<br />
Karriere Krone 3
Individuelle Stärken, Talente und Fähigkeiten sollten bei der Berufswahl<br />
eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Eine frühzeitige Berufsorientierung<br />
unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der Entscheidung und gibt ihnen<br />
Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt.<br />
Foto: francescoridolfi.com<br />
Foto: Fotolia<br />
Berufsorientierung<br />
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JOB<br />
Sie wollen nur das Beste für Ihr Kind?<br />
Eine gute Ausbildung ist der Grundstein<br />
für eine erfolgreiche berufliche<br />
Zukunft! Das AMS zeigt Ihnen und<br />
Ihrem Kind, welche Möglichkeiten es<br />
gibt. Damit auch Ihr Kind den Beruf<br />
findet, der zu ihm passt.<br />
Mehr Infos in den AMS-BerufsInfoZentren (BIZ)<br />
oder auf www.arbeitszimmer.cc<br />
www.ams.at/karrierekompass<br />
Sie sind gefragt.<br />
UNIQUE/Grayling<br />
Mit 14 Jahren stehen Jugendliche vor der<br />
Frage, welchen beruflichen Werdegang<br />
sie einschlagen sollen. Sich rechtzeitig<br />
Überblick verschaffen ist<br />
maßgeblich für späteren Erfolg.<br />
Eine Frage drängt sich<br />
Jugendlichen immer<br />
wieder auf – wohin<br />
soll es beruflich gehen?<br />
Viele denken hauptsächlich<br />
an typische Frauen- und<br />
Männerberufe wie Friseurin,<br />
Sekretärin oder<br />
KFZ- und Elektrotechniker.<br />
Dabei wird die Übereinstimmung<br />
der angestrebten<br />
Ausbildung mit dem eigenen<br />
Talent manchmal außer<br />
Acht gelassen. Junge<br />
Menschen wählen häufig<br />
nicht die Ausbildung, die<br />
ihren Neigungen am besten<br />
entspricht, sondern entscheiden<br />
sich gerne für den<br />
Beruf der Eltern, ohne zu<br />
hinterfragen, ob es in anderen<br />
Branchen nicht mehr<br />
Bedarf gäbe. Die Folge:<br />
Nicht wenige brechen frustriert<br />
die Ausbildung ab<br />
oder fallen bei Prüfungen<br />
durch, wie eine Studie der<br />
Wirtschaftskammer Österreich<br />
(WKO) ergab.<br />
Möglichkeiten ausloten<br />
Sich rechtzeitig Gedanken<br />
über die berufliche Zukunft<br />
zu machen, ist sicherlich<br />
von Vorteil. Hier einige<br />
Tipps zum Selbstcoaching:<br />
Was kann ich – während<br />
der Pflichtschule Stärken<br />
und Talente überprüfen<br />
hinsichtlich geeigneter<br />
Berufs- bzw. Schulwahl.<br />
Welche Jobs haben Zukunft<br />
– Vorabinformationen<br />
einholen, in welchen<br />
Branchen Bedarf an Arbeitskräften<br />
herrscht.<br />
Was erwartet mich –<br />
sich im Voraus erkundigen<br />
und falschen Vorstellungen<br />
zum angestrebten Beruf<br />
bzw. Schule oder Studium<br />
vorgreifen („Tag der offenen<br />
Tür “nutzen).<br />
Um Praktikumsplätze<br />
bewerben – kann bei Unentschlossenheit<br />
für Berufe<br />
begeistern, die vorher nicht<br />
in Erwägung gezogen wurden.<br />
Information im Focus<br />
Wer, wo, wie, was, wann?<br />
Mit folgenden Links behält<br />
man den Überblick:<br />
www.arbeitszimmer.cc<br />
– Ausführliche Informationen<br />
und Tipps rund um<br />
Schul-, Studien- und Berufswahl.<br />
www.jugendwegweiser.at<br />
– Sämtliche Angebote im<br />
Bereich des Übergangs<br />
„Schule - Beruf “ in der<br />
Steiermark.<br />
www.lehreallesdrin.at<br />
– Wissenswertes rund um<br />
die „Karriere mit Lehre“<br />
www.ams.at/lehrstellen<br />
www.lehrberuf.info/at<br />
– Offene Lehrstellen online<br />
suchen.<br />
www.wko.at/stmk/<br />
lehrlingsstelle<br />
– Bei der Lehrlingsstelle<br />
der Wirtschaftskammer<br />
alle Ausbildungsbetriebe<br />
eines Lehrberufes abfragen.<br />
www.berufslexikon.at<br />
– Berufsbeschreibungen<br />
sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
www.stmk.arbeiterkammer.at/beratung/bildung<br />
– Steirischer Bildungsscheck<br />
für Lehrlinge zur<br />
beruflichen Höherqualifizierung<br />
für Lehrlinge und<br />
LehrabsolventInnen bis<br />
zum Alter von 25 Jahren.<br />
www.kursfoerderung.at<br />
– Kostenlose Vorbereitungskurse<br />
und Prüfungen<br />
zur Berufsmatura für Lehrlinge.<br />
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bis zum Bürokaufmann/-frau ist<br />
alles möglich.<br />
Lehre und Matura<br />
kombinieren<br />
Wer mit 15 seine Ausbildung<br />
beginnt und mit 18 die Lehre<br />
beendet, kann mit 20 die<br />
Matura in der Tasche haben.<br />
Die SPAR-Akademie<br />
bzw. die SPAR-Akademie-Klassen<br />
setzen bei der Ausbildung<br />
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Hafnerstraße 20, 8055 Graz oder per Mail: margot.brandstaetter@spar.at<br />
4 Karriere Krone<br />
Karriere Krone 5
Mit Lehre<br />
zu Matura<br />
und Studium<br />
Die Ausbildungsmodelle „Lehre<br />
mit Matura“ und „Berufsmatura“<br />
werden zur Gänze gefördert.<br />
Alle Wege zum Studieren<br />
stehen offen.<br />
Foto: Michaela Rofeld<br />
Mit der Berufsmatura bzw. der Lehrlingsvariante „Lehre mit Matura“ ist ein<br />
zukunftsorientierter und perspektivenreicher Qualifikationsmix gelungen.<br />
Gymnasien haben<br />
seit Herbst<br />
2009 hinsichtlich<br />
der Entscheidung<br />
bei 14-Jährigen,<br />
„Schule oder<br />
Lehre“, echte Konkurrenz<br />
bekommen,<br />
seitdem es<br />
für Lehrlinge die<br />
Möglichkeit<br />
gibt, neben ihrer<br />
praktischen<br />
Ausbildung<br />
die Matura<br />
zu absolvieren.<br />
Auch<br />
Lehrabsolventen<br />
können die Matura<br />
mittels der Berufsreifeprüfung<br />
(BRP) nachholen.<br />
Ein Projekt mit Potenzial<br />
und Zukunft<br />
„Die Berufsmatura ist der<br />
größte bildungspolitische<br />
Wurf nach der Einführung<br />
der Fachhochschulen“, so<br />
WIFI-Chef Peter Hochegger.<br />
Beide Ausbildungsvarianten<br />
enden mit der Berufsreifeprüfung<br />
und sind<br />
einer AHS- oder BHS-Matura<br />
gleichzusetzen. Das<br />
bedeutet die Berechtigung<br />
für weiterführende Bildungswege<br />
ohne Einschränkung<br />
auf ein bestimmtes<br />
Fachgebiet:<br />
Kollegs, Akademien, Fachhochschulen,<br />
Universitäten<br />
und Hochschulen. „Gut<br />
ausgebildete Facharbeiter<br />
mit Matura haben höhere<br />
Karrierechancen und sind<br />
am Arbeitsmarkt sehr gefragt“,<br />
ist bfi-Geschäftsführer<br />
Wilhelm Techt überzeugt.<br />
Der Weg zur Berufsmatura<br />
bzw. zur Lehre mit Matura<br />
beginnt mit einer ausführlichen<br />
Beratung.<br />
Hier ein Überblick:<br />
Lehre mit Matura<br />
Die „Lehre mit Matura“ ist<br />
ein eigenes Berufsmatura-<br />
Modell für Lehrlinge, die<br />
bereits ab dem ersten Lehrjahr<br />
die Möglichkeit haben,<br />
parallel zur Lehre die Matura<br />
zu absolvieren. Der Einstieg<br />
kann auch erst im<br />
zweiten bzw. dritten Lehrjahr<br />
erfolgen. Die Kurse<br />
und Prüfungen werden zu<br />
100 Prozent gefördert und<br />
sind somit sowohl für Lehrlinge<br />
als auch deren Ausbildungsbetriebe<br />
kostenlos.<br />
Foto: Fotolia<br />
Am Arbeitsmarkt ist Praxis-Wissen in Kombination mit technischem Know-how sehr gefragt.<br />
Es gibt vier Prüfungsgegenstände:<br />
– Deutsch<br />
– Mathematik<br />
– lebende Fremdsprache<br />
– Fachbereich aus dem<br />
Lehrberuf.<br />
Es können bis zu drei<br />
Prüfungen vor Lehrabschluss<br />
absolviert werden,<br />
die vierte Prüfung nach der<br />
Lehrabschlussprüfung und<br />
nach Vollendung des<br />
19. Lebensjahres.<br />
Zumindest eine der vier<br />
Prüfungen muss während<br />
der Lehre abgelegt werden,<br />
dann bleiben die restlichen<br />
Prüfungen noch weitere<br />
fünf Jahre nach Lehrabschluss<br />
kostenfrei.<br />
Um zur Prüfung antreten<br />
zu dürfen, ist eine Anwesenheitsrate<br />
von mindestens<br />
75 Prozent zu erfüllen.<br />
Die vier Prüfungen können<br />
im Fall einer negativen<br />
Benotung zweimal wiederholt<br />
werden.<br />
Mit Einverständnis des<br />
Lehrbetriebes kann man<br />
die Lehrgänge innerhalb<br />
der Arbeitszeit besuchen.<br />
Der Lehrbetrieb hat die<br />
Möglichkeit, die Lehrzeit zu<br />
verlängern.<br />
Es besteht die Möglichkeit,<br />
an den Kursen kostenfrei<br />
während der Freizeit<br />
teilzunehmen.<br />
Berufsmatura<br />
Die Berufsmatura ist für all<br />
jene konzipiert, die ihre Berufsausbildung<br />
bereits abgeschlossen<br />
haben. Der<br />
Prüfungsablauf ist derselbe<br />
wie beim „Lehre mit Matura“-Modell.<br />
Infos unter<br />
www.stmk.wifi.at oder<br />
www.bfi-stmk.at<br />
Bonus für Lernfreudige<br />
Als zusätzlichen Ansporn<br />
vergibt die steirische Arbeiterkammer<br />
an steirische<br />
Beschäftigte nach Ablegung<br />
der Berufsreifeprüfung eine<br />
Prämie von 220 Euro.<br />
Detaillierte Informationen<br />
sind zu finden unter<br />
www.akstmk.at<br />
6 Karriere Krone<br />
Karriere Krone 7
Foto: Maksim Shmeljov<br />
Jobmotor Gewerbe<br />
Mehr als ein Viertel der steirischen<br />
„Gewerbe und Handwerk“-Betriebe<br />
suchen Fachkräfte. Über 50 zukunftsträchtige<br />
Berufe stehen zur Auswahl.<br />
Handwerk hat goldenen<br />
Boden – aufgrund der<br />
demografischen Entwicklung<br />
mit immer geburtenschwächeren<br />
Jahrgängen<br />
trifft das mehr denn je<br />
zu. „Ein Trend, der sich<br />
auch in den nächsten Jahren<br />
fortsetzen wird“, so<br />
Gottfried Krainer, Leiter<br />
der Lehrlingsstelle der<br />
WKO Steiermark. 26 Prozent<br />
der steirischen Betriebe<br />
in der Sparte Gewerbe<br />
und Handwerk (Stand<br />
April 2013) hat mehr Bedarf<br />
an qualifizierten Mitarbeitern.<br />
Für junge Menschen<br />
stellt der vielzitierte<br />
Fachkräftemangel insbesondere<br />
in dieser Sparte einen<br />
positiven Aspekt in der<br />
beruflichen Entscheidungsfindung<br />
dar – der Arbeitsmarkt<br />
gilt in diesem<br />
Segment als krisensicher.<br />
Lehrlingsausbildung<br />
international anerkannt<br />
Das österreichische Modell<br />
der dualen Lehrlingsausbildung<br />
– der praktische Teil<br />
erfolgt im Betrieb, der ergänzende<br />
fachtheoretische<br />
Unterricht findet in der Berufsschule<br />
statt – wird auch<br />
im Ausland als Erfolgsmodell<br />
anerkannt und angestrebt.<br />
Durch den Modulaufbau in<br />
der Ausbildung mit der beruflichen<br />
Spezialisierung<br />
erst gegen Ende der Lehrzeit<br />
sind Lehrlinge sehr flexibel<br />
hinsichtlich ihrer<br />
endgültigen Fachrichtung.<br />
Mit der Möglichkeit der<br />
„Lehre mit Matura“ steht<br />
auch der Weg zur Hochschule<br />
offen. Nicht zuletzt<br />
bestätigt die geringe Jugendarbeitslosigkeit<br />
in Österreich<br />
von 8,5 Prozent<br />
(Vgl. EU: 23,3 Prozent,<br />
Stand Juli 2013) das Ausbildungssystem.<br />
Infos zu<br />
Lehrberufen in Gewerbe<br />
und Handwerk unter<br />
www.kopfundhand.at<br />
Foto: dieindustrie.at/Kniepeiss<br />
Karriere nach der Matura<br />
Junge Menschen mit Matura haben<br />
bei „Technical Experts“ die<br />
Chance auf eine verkürzte Lehre in<br />
Metalltechnik oder Mechatronik.<br />
Eigene Berufsschulklasse inklusive.<br />
Fachkräfte werden in<br />
der steirischen Metallbranche<br />
dringend gesucht,<br />
fundierte Basisbildung<br />
wird dabei neben<br />
technischem Verständnis<br />
immer wichtiger. Deshalb<br />
richtet man sich mit dem<br />
neuen Projekt „Technical<br />
Experts“ bewusst an Jugendliche<br />
mit Matura, die<br />
in zweieinhalb bis drei Jahren<br />
(verkürzte Lehre)<br />
zur/zum MetalltechnikerIn<br />
oder MechatronikerIn ausgebildet<br />
werden. „Wir brauchen<br />
die hellsten Köpfe, um<br />
unsere Anlagen zu bedienen<br />
und den Wünschen<br />
unserer internationalen<br />
Top- Jobchancen: Die steirische<br />
Metallbranche ist um 20 Prozent<br />
gewachsen.<br />
Kunden zu entsprechen.<br />
Daher liegt es nahe, das<br />
große Potential der steirischen<br />
Maturantinnen und<br />
Maturanten anzusprechen,<br />
die über eine breite Allgemeinausbildung<br />
verfügen“,<br />
erläutert Angelika Kresch,<br />
Obmann der Sparte Industrie<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark. „Technical<br />
Experts“ ist eine Gemeinschaftsinitiative<br />
von fünf<br />
Fachbereichen der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark.<br />
Premiere: Eigene<br />
Berufsschulklasse<br />
In der Berufsschule wird es<br />
für die Technical Experts<br />
eine eigene Klasse mit individuellem<br />
Lehrplan geben.<br />
„Das wäre ein Novum in<br />
der Steiermark, bisher gab<br />
es nur dahingehende Versuche“,<br />
erläutert Dietmar<br />
Vollmann, Landesschulinspektor<br />
für Berufsschulen.<br />
Messgeräte und Autos<br />
Rund 35 Unternehmen<br />
sind mit an Bord und ermöglichen<br />
MaturantInnen,<br />
StudienabbrecherInnen<br />
und anderen jungen Menschen<br />
mit Matura die Ausbildung<br />
zum Technical Expert<br />
in ihrem Unternehmen.<br />
Dabei handelt es sich<br />
um hochspezialisierte Betriebe,<br />
in denen unter anderem<br />
Messgeräte für den<br />
Zuckergehalt von Getränken,<br />
Technologien für die<br />
Schneeräumung oder Bauteile<br />
für Geländelimousinen<br />
produziert werden.<br />
Neben den guten Jobchan-<br />
cen – die Metallbranche ist<br />
in den letzten zehn Jahren<br />
trotz Krise um rund 20<br />
Prozent gewachsen – profitieren<br />
die Jugendlichen<br />
auch finanziell.<br />
Karl Wagner, Landesinnungsmeister<br />
der Mechatroniker:<br />
„Man verdient<br />
während der zweieinhalbjährigen<br />
Ausbildung bereits<br />
zumindest 25.000 Euro,<br />
außerdem muss man<br />
die Anrechnung der Versicherungszeit<br />
bedenken.“<br />
Vorstellung in Schulen<br />
ORF-Moderator Oliver<br />
Zeisberger stellt das Projekt<br />
derzeit an Höheren Schulen<br />
in der Steiermark vor.<br />
Bei rund 3.000 SchülerInnen<br />
war man bereits zu<br />
Gast, kostenlose Termine<br />
für Präsentationen sind unter<br />
technical-experts<br />
@wkstmk.at zu vereinbaren.<br />
Technical Experts<br />
• exklusiv für junge Leute mit<br />
Matura<br />
• verkürzte Lehre im Bereich<br />
Metalltechnik oder Mechatronik<br />
(2,5 bis 3 Jahre)<br />
• eigene Berufsschulklasse<br />
• rund 35 Unternehmen in der<br />
gesamten Steiermark<br />
• rund 25.000 Euro Verdienst<br />
während der Ausbildung<br />
Gewinnspiel und Fotos auf<br />
www.facebook.com/<br />
technicalexperts<br />
Karriere Krone 9
Und<br />
wer hat‘s<br />
gebaut?<br />
… ist sicher eine der häufi gsten Fragen<br />
zu Bauwerken. Egal, ob unsere<br />
Schulen, Kindergärten, Straßen, Brücken,<br />
Tunnel, Schienen, Krankenhäuser<br />
usw. Eines ist gewiss: Errichtet<br />
wurden diese von fl eißigen und gut<br />
ausgebildeten Facharbeitern in Österreich.<br />
Wer in BAU-HOLZ Berufen arbeitet,<br />
arbeitet schwer, aber in einem<br />
interessanten, vielfältigen Beruf mit<br />
guter Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten!<br />
Gut ausgebildete Fachkräfte<br />
sind immer gefragt! Die Bauwirtschaft<br />
setzt auf ein triales Ausbildungssystem<br />
mit Betrieb, Berufsschule<br />
und BAUAkademie. Nicht umsonst<br />
kommen Europa- und Weltmeister<br />
bei Lehrlingswettbewerben<br />
immer wieder aus Österreich. Dass<br />
die Sozialpartnerschaft in unseren<br />
Branchen gut funktioniert, zeigen die<br />
höchsten KV Abschlüsse in der Baubranche<br />
in den letzten Jahren. Auch<br />
zahlreiche arbeitsplatzsichernde<br />
Kampagnen – wie BAU auf A!, UM-<br />
WELT + BAUEN – werden immer wieder<br />
erfolgreich von den Bausozialpartnern<br />
initiiert. Eine Karriere bis hin zum<br />
Bauleiter oder Baumeister, aber auch<br />
Matura und ein Studium nach der<br />
Lehre sind möglich. Die Chancen in<br />
unseren Branchen sind groß, einen<br />
Job in Wohnortnähe zu fi nden. Mit<br />
den eigenen Händen Werte zu schaffen<br />
ist ein gutes Gefühl und Handwerk<br />
kann nicht durch Maschinen ersetzt<br />
werden!<br />
Abg. z. NR Josef Muchitsch<br />
Bundesvorsitzender der<br />
Gewerkschaft Bau-Holz<br />
Anzeige<br />
Karrieremacher Bau<br />
Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender<br />
der Gewerkschaft Bau-Holz,<br />
über seine Erfahrungen in der<br />
Baubranche.<br />
Können Sie uns Ihren persönlichen<br />
Werdegang<br />
schildern? Warum haben<br />
Sie sich für eine Maurerlehre<br />
entschieden?<br />
Im Alter von 15 Jahren<br />
habe ich meine Maurerlehre<br />
begonnen, weil ich etwas<br />
Nachhaltiges schaffen wollte.<br />
Nach dem Lehrabschluss<br />
war ich mit 18 Jahren<br />
bereits Vorarbeiter.<br />
Nach der HTBLA für<br />
Hoch- und Tiefbau wurde<br />
ich staatlich geprüfter Bauleiter<br />
und organisierte<br />
Großbaustellen. Seit 2012<br />
bin ich Bundesvorsitzender<br />
der Gewerkschaft Bau-<br />
Holz. Das Faszinierende<br />
am Bauarbeiterberuf ist das<br />
Schaffen von Häusern,<br />
Straßen, Schienenverkehr,<br />
bis hin zu Schulen, Kindergärten<br />
und Krankenhäusern.<br />
Experten am Bau sind gefragt,<br />
Fachkräfte fehlen.<br />
Müssten Eltern und Schüler<br />
besser über Möglichkeiten<br />
informiert werden?<br />
Die Gewerkschaft Bau-<br />
Holz plant dazu eine eigene<br />
Imagekampagne. Wir müssen<br />
das noch immer in den<br />
Köpfen der Bevölkerung<br />
falsch verankerte Bild der<br />
Bauarbeiter ändern. Der<br />
Beruf des Maurers ist ein<br />
anspruchsvoller und<br />
schwerer, aber auch sehr<br />
schöner und wichtiger Beruf.<br />
In der Kampagne wollen<br />
wir aufzeigen, was ein<br />
Bauarbeiter täglich leistet.<br />
Können Sie uns die Möglichkeiten<br />
mit einer Bau-<br />
Lehre im Überblick schildern?<br />
Mit der fachlichen und<br />
praxisbezogenen Weiterbildung<br />
in den Bauakademien<br />
kann<br />
man es zum Vorarbeiter,<br />
Polier, Baukaufmann,<br />
Bautechniker,<br />
Bauleiter<br />
oder sogar<br />
bis zum Baumeister bringen.<br />
Aufstiegschancen haben<br />
auch sehr Junge, die<br />
mit Anfang 20 schon Partieführer<br />
oder Vorarbeiter<br />
sein können. In der Regel<br />
wird eine Ausbildung theoretisch<br />
abgeschlossen. Danach<br />
wird praktische Berufserfahrung<br />
gesammelt,<br />
bis man zur nächsten Ausbildungsstufe<br />
vorrücken<br />
kann. Es gibt am Bau auch<br />
sehr gute Möglichkeiten für<br />
Facharbeiter ohne Matura,<br />
spezielle und hochwertige<br />
Ausbildungen zu erlangen.<br />
Oft wird das auch von den<br />
Firmen aktiv unterstützt.<br />
Foto: Büro Muchitsch<br />
Foto: WK Bauinnung<br />
Errichte die<br />
Welt von morgen!<br />
Eine interessante Ausbildung, jede<br />
Menge Jobmöglichkeiten und gute<br />
Bezahlung sprechen für eine<br />
Karriere von der Lehre bis<br />
zum Baumeister.<br />
Die Bauwirtschaft errichtet<br />
die Welt von<br />
morgen. Hier dabei zu<br />
sein ist nicht nur spannend<br />
und abwechslungsreich,<br />
sondern die Jobs im Baugewerbe<br />
sind auch krisensicher<br />
und gut bezahlt. Ein<br />
Lehrling im dritten Lehrjahr<br />
erhält rund 1.750 Euro.<br />
Mit einer Lehre am Bau<br />
startet man eine Karriere,<br />
die bis zum konzessionierten<br />
Baumeister reichen<br />
kann. Man arbeitet im<br />
Team mit modernen Geräten<br />
wie Laser und Computer.<br />
Genauigkeit, räumliches<br />
Vorstellungsvermögen und<br />
Kreativität sind die besten<br />
Foto: Furgler<br />
„Lehre im Baugewerbe<br />
und Weiterbildung an<br />
der BAUAkademie<br />
garantieren eine<br />
spannende Karriere<br />
bis zum Baumeister.“<br />
BM Dipl.-Ing. Alexander Pongratz,<br />
Innungsmeister der Landesinnung Bau<br />
Voraussetzungen für diesen<br />
Beruf. Die Lehrlinge erhalten<br />
durch das „triale“ Ausbildungssystem<br />
ein einzigartiges<br />
Rüstzeug, betont Innungsmeister<br />
Pongratz:<br />
„Zusätzlich zur Berufsausbildung<br />
verbringen alle<br />
Maurer, Tiefbauer und<br />
Schalungsbauer bis zu acht<br />
Wochen an der BAUAkademie<br />
Steiermark. Auf dem<br />
Programm steht praktisches<br />
Arbeiten, aber auch Kurse<br />
zur Sicherheit am Bau oder<br />
Stunden mit einem Sporttherapeuten,<br />
der die Lehrlinge<br />
,Fit for Work’ macht.“<br />
Infos unter www.baudeinezukunft.at<br />
Karriere Krone 11
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Foto: Fotolia<br />
SOFT SKILLS Weiterentwicklung durch Höherqualifi zierung<br />
Mit Weiterbildung zum persönlichen Ziel<br />
Das bfi Steiermark hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu unterstützen, um sie ihren Traum von beruflicher Karriere leben<br />
zu lassen. Und im Rahmen des lebensbegleitenden Lernens soll es in der Vielfalt und in der Höherqualifizierung keine Grenzen geben.<br />
Wenn jemand derzeit mit der aktuellen<br />
Position, der übertragenen Verantwortung<br />
oder dem Gehalt unzufrieden<br />
ist, muss er nicht resignieren<br />
und sich untätig in sein Schicksal<br />
ergeben. Wer jetzt in Aus- und Weiterbildung<br />
investiert, wird letztendlich<br />
als GewinnerIn hervorgehen.<br />
Das neue bfi-Bildungsprogramm 2014 ist da!<br />
Auf rund 400 Seiten kann<br />
man aus 2.800 Bildungsangeboten<br />
aus den verschiedensten<br />
Themenfeldern der beruflichen<br />
Qualifizierung und der<br />
Mitarbeiterförderung auswählen.<br />
Alle Fragen, die den<br />
steirischen Bildungsmarkt<br />
betreffen, werden darin beantwortet.<br />
Mit dem neuen bfi-<br />
Bildungsprogramm bekommt<br />
man somit einen Wegweiser<br />
für die Zukunft in die<br />
Hand, mit dem man persönliche<br />
Aus- und Weiterbildungen<br />
finden und somit<br />
das persönliche Ziel erreichen<br />
kann.<br />
„Unser Ziel ist es, die Ausund<br />
Weiterbildung entsprechend<br />
den Bedürfnissen der<br />
Teilnehmer, der Wirtschaft<br />
Hohe Standards für<br />
Ihren beruflichen Erfolg<br />
Im Wirtschaftssegment bietet das<br />
bfi Steiermark zahlreiche qualitativ<br />
hochwertige Seminare und Lehrgänge<br />
an. Die Ausbildungen unterliegen<br />
strengen, genau defi nierten<br />
Qualitätskriterien und stehen für<br />
Das neue Bildungsprogramm des bfi Steiermark<br />
für das Jahr 2014 liegt vor! Genug Zeit, um sich vorab<br />
über alle Details, Voraussetzungen, Inhalte, Abschlüsse/Zertifikate<br />
und Förderungen zu informieren<br />
– ob als Privat- oder Firmenkunde – und sich<br />
dann für das kommende Jahr anzumelden.<br />
und den Zukunftstrends<br />
zu entwickeln<br />
–<br />
und den<br />
Lerntransfer<br />
in den Berufsalltag<br />
zu sichern“, erklärt<br />
Dr. Techt, Geschäftsführung<br />
bfi Steiermark. „Die<br />
Palette der Angebote<br />
reicht dabei<br />
von<br />
Lehre<br />
mit<br />
Mat u r a ,<br />
Werkmeisterschule<br />
und Berufsr<br />
e i f e p r ü f u n g<br />
anerkannte Weiterbildungen auf hohem<br />
Niveau, die den Anforderungen<br />
der Wirtschaft entsprechen<br />
und auf starken Praxisbezug<br />
Wert legen.<br />
Neu im bfi -Bildungsprogramm<br />
2014 sind unter<br />
anderem „die Personalverrechnungs-Akademie<br />
von Profi s<br />
für Profi s“, „Abfertigung neu“,<br />
„Suchmaschinenwerbung mit<br />
google adwords (SEA)“, „Diplomausbildung<br />
Personal managen“<br />
oder die „Diplomausbildung Führen<br />
– Praxislehrgang für Führungskräfte“<br />
– sehr begehrt und<br />
anerkannt sind dabei die renommierten<br />
Zertifi kate. Die Lehrinhalte<br />
der einzelnen Seminare entsprechen<br />
stets den neuesten Trends auf<br />
dem Markt.<br />
Angesichts des demografi schen<br />
Wandels werden im Gesundheitsbereich<br />
mehr Fachkräfte<br />
denn je benötigt. Ob Pfl egehelfer/in,<br />
Diplomausbildung zum/zur<br />
Senioren animateur/in, Fach-Sozialbetreuer/in<br />
mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung,<br />
Ordinations-/<br />
Oper ationsgehilf/in oder HeimhelferIn<br />
– die Bandbreite im Gesundheits-<br />
und Sozialbereich ist beim bfi<br />
Steiermark sehr groß.<br />
Seminare und Workshops zum Thema<br />
„Soft Skills“ sind für alle Branchen<br />
für MitarbeiterInnen aller Hierarchien<br />
beinahe unabdingbar. Die Weiterentwicklung<br />
sozialer Kompetenzen<br />
ist mittlerweile schon beinahe ein<br />
Must auf dem Arbeitsmarkt. Hier<br />
bieten sich die bfi -Lehrgänge „Konfl<br />
ikte erfolgreich managen“, „Teams<br />
entwickeln und führen“, „erfolgreich<br />
verhandeln“ oder „Coachen Sie sich<br />
selbst zum Erfolg“ an.<br />
Detaillierte Informationen zu allen<br />
bfi -Aus- und Weiterbildungen erhält<br />
man unter der Service-Line<br />
05 7270, unter www.bfi -stmk.at<br />
oder über die kostenlose bfi -App.<br />
über Seminare/Lehrgänge<br />
für Sprachen, Wirtschaft &<br />
Management, EDV, Technik,<br />
Logistik, Tourismus und<br />
Gesundheit bis<br />
hin zur Hamburger<br />
Fernhochschule<br />
für (angehende)<br />
Führungskräfte“<br />
so Dr. Techt weiter.<br />
Das neue bfi-Programm<br />
steht entweder<br />
online auf www.bfistmk.at<br />
zur Verfügung,<br />
oder suchen und buchen<br />
Sie gleich über die kostenlose<br />
bfi-App. Natürlich können<br />
Sie sich auch Ihr persönliches<br />
Bildungsprogramm in<br />
Ihrem nächst gelegenen Bildungszentrum<br />
abholen oder<br />
per Post zusenden lassen.<br />
Service-Line: 05 7270<br />
Foto: AK Stmk.<br />
Vom Lehrling<br />
zum Chef<br />
Der neue steirische AK-Präsident<br />
Josef Pesserl hat mit einer Lehrausbildung<br />
Karriere gemacht.<br />
Herr Pesserl, zunächst herzlichen<br />
Glückwunsch zu Ihrem<br />
neuen Präsidentamt!<br />
Wie hat es beruflich bei Ihnen<br />
begonnen?<br />
Nach der Pflichtschule erlernte<br />
ich den Beruf eines<br />
Kfz-Mechanikers. Danach<br />
übte ich verschiedene Berufe<br />
(vom Lkw-Fahrer bis zum<br />
Schichtarbeiter) aus. 1989<br />
kam ich als Sekretär der Gewerkschaft<br />
Textil-Bekleidung-Leder<br />
zur Gewerkschaftsbewegung,<br />
später war<br />
ich Sekretär und schließlich<br />
Landessekretär der Metaller,<br />
heute ProGe. Von 2003 bis<br />
zu meiner Wahl zum AK-<br />
Präsidenten war ich auch<br />
Obmann der Steirischen Gebietskrankenkasse.<br />
Informationen aus erster Hand<br />
und im direkten Kontakt mit<br />
Arbeitnehmern.<br />
Warum haben Sie sich ursprünglich<br />
für den Weg der<br />
Lehre entschieden?<br />
Zwei Gründe waren ausschlaggebend:<br />
Einerseits die<br />
Kombination von theoretischer<br />
und praktischer Ausbildung<br />
und andererseits hat<br />
mich die Technik eines Autos<br />
immer schon interessiert.<br />
Was haben Sie aus der Lehrausbildung<br />
für Ihre Berufslaufbahn<br />
und jetzige Stellung<br />
an Erfahrung mitgenommen?<br />
Alle Erfahrungen, die ich<br />
im Berufsleben gesammelt<br />
habe, helfen mir in meiner<br />
jetzigen Funktion, weil ich<br />
die Rahmenbedingungen<br />
kenne, unter denen die<br />
Foto: AK Stmk.<br />
Als ehemaliger Lehrling kann AK-Präsident Josef Pesserl die<br />
Bedürfnisse von Auszubildenden nachvollziehen.<br />
Menschen ihre Arbeitsleistungen<br />
erbringen müssen.<br />
Für jeden von uns gleicht<br />
die berufliche Laufbahn<br />
auch einmal einem Hürdenlauf<br />
– haben Sie solche Situationen<br />
auch erlebt und,<br />
falls ja, wie sind Sie damit<br />
umgegangen?<br />
Natürlich war auch meine<br />
berufliche Laufbahn von<br />
Höhen und Tiefen geprägt,<br />
wie wohl bei den meisten<br />
Arbeitnehmern. Wenn ich<br />
ungerecht behandelt wurde,<br />
habe ich mir jedenfalls<br />
nichts gefallen lassen.<br />
Die steirische Wirtschaft<br />
klagt über einen eklatanten<br />
Facharbeitermangel.<br />
Knapp 50 Prozent der<br />
Arbeitssuchenden fehlt es<br />
aber an der von Unternehmen<br />
geforderten Berufsoder<br />
Schulausbildung.<br />
Bedarf es da nicht noch<br />
mehr an Aufklärung bei<br />
Jugendlichen und vor allem<br />
auch der Eltern über die Bedeutung<br />
der Lehre am Arbeitsmarkt?<br />
Aufklärungsarbeit über<br />
den Wert einer Facharbeiterausbildung<br />
kann gar nicht<br />
genug geleistet werden.<br />
Entscheidend ist aber, dass<br />
die Wirtschaft auch ausreichend<br />
Lehrplätze zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Fachkräfte fallen nicht vom<br />
Himmel.<br />
Haben Sie für junge<br />
Leute einen Erfolgstipp<br />
für den Start ins Berufsleben?<br />
Was man gerne macht,<br />
macht man auch gut.<br />
Interesse und Einsatz, eine<br />
positive Einstellung sind im<br />
Berufsleben hilfreich.<br />
Man muss sich aber auch<br />
nicht alles gefallen lassen.<br />
Zum Schluss: Gibt es ein Lebensmotto,<br />
das Sie uns noch<br />
verraten?<br />
Probleme als Herausforderung<br />
betrachten und immer<br />
nach Lösungen suchen.<br />
12 Karriere Krone<br />
Karriere Krone 13
Studium und Beruf vereinen<br />
Nebenberuflich studieren kann einen<br />
weiteren Schritt auf der Karriereleiter<br />
bedeuten. Organisation ist wichtig.<br />
Die Kombination Beruf<br />
und Studium verlangt<br />
viel Disziplin und Organisationstalent.<br />
Dennoch<br />
überwiegen in Bezug auf<br />
berufliches Vorankommen<br />
die Vorteile. In Zeiten eines<br />
rasanten wissenschaftlichen<br />
und technologischen<br />
In 2 Jahren vom Ing. zum Dipl.-Ing. (FH)<br />
berufsbegleitend, mit Fernstudienelementen<br />
14 Karriere Krone<br />
Studienstart März 2014:<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
an der Bulme Graz<br />
an der HTBLA Wolfsberg<br />
Maschinenbau<br />
an der HTBLA Hollabrunn<br />
03172/603 4020<br />
info@aufbaustudium.at<br />
www.aufbaustudium.at<br />
in Kooperation mit der<br />
Hochschule Mittweida (D)<br />
Fortschritts sind akademische<br />
Weiterbildungsprogramme<br />
sinnvoll, um im<br />
Job am Ball zu bleiben.<br />
Auch gelten nebenberufliche<br />
Absolventen eines Studiums<br />
als sehr belastbar<br />
und engagiert. Es bieten<br />
sich nicht nur dem Arbeitnehmer<br />
neue Perspektiven,<br />
sondern bringen auch dem<br />
Arbeitgeber den Vorteil,<br />
qualifiziertes Fachpersonal<br />
in den eigenen Reihen rekrutieren<br />
zu können. Die<br />
Möglichkeiten, ein berufsbegleitendes<br />
Studium zu<br />
absolvieren, sind mit Fernstudium,<br />
Teilzeitstudium,<br />
Abend- oder Wochenendstudium<br />
sehr vielfältig. Die<br />
meisten berufsbegleitenden<br />
Studienangebote dauern –<br />
KOMMENTAR<br />
Berufsbegleitend und maßgeschneidert<br />
studieren<br />
je nachdem, ob ein Bachelor-<br />
oder Master-Studium<br />
absolviert wird – 2 bis 3<br />
Jahre. Die Organisation der<br />
Studienangebote ist auf die<br />
speziellen Bedürfnisse von<br />
Berufstätigen abgestimmt:<br />
Verpflichtende Präsenzveranstaltungen,<br />
die meist am<br />
Abend und am Wochenende<br />
stattfinden sowie Selbstlernphasen<br />
wechseln einander<br />
ab und erlauben eine<br />
flexible Zeiteinteilung.<br />
Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Wilfried<br />
Dornhackl, MBA<br />
Absolvent des Studienganges<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Aufgrund der steigenden Unternehmensanforderungen<br />
hinsichtlich<br />
Gesamtkompetenz in<br />
Technik und Betriebswirtschaft<br />
war das Studienangebot vom<br />
Studien- und Technologie<br />
Transfer Zentrum Weiz die ideale<br />
Fortsetzung zum HTL Abschluss<br />
und meiner Berufspraxis. Flexible<br />
Fernstudienelemente ermöglichten<br />
den Abschluss innerhalb<br />
der vorgesehenen Zeit. Das Studium<br />
mit abschließender Diplomarbeit<br />
war eine gute Ausgangsposition<br />
für weitere spezialisierte<br />
Qualifikationen.<br />
Foto: Matthias Enter<br />
Foto: Foto Weinwurm GmbH.<br />
Foto: Credit Fischer<br />
WKO Steiermark Präsident Josef Herk mit den beiden Medaillengewinnern<br />
Christina Peinthor und Wolfgang Fank.<br />
Steirische Lehrlinge<br />
haben Weltrang<br />
Österreichs Lehrlingsausbildung ist<br />
international anerkannt. Sie bietet<br />
optimale Zukunftschancen.<br />
Das Modell der dualen<br />
Ausbildung in Kombination<br />
aus Praxis<br />
im Unternehmen und<br />
theoretischer Wissensvermittlung<br />
in der Berufsschule<br />
bietet optimale Voraussetzungen<br />
und Karrierechancen<br />
am Arbeitsmarkt.<br />
Der hohe Standard<br />
der Lehre in Österreich<br />
zeigte sich auch heuer wieder<br />
bei der Berufs-WM.<br />
Rund 1.000 Fachkräfte aus<br />
64 Nationen stellten sich<br />
den fordernden Bewerben.<br />
Österreich beanspruchte<br />
insgesamt elf Medaillen<br />
für sich, zwei davon gingen<br />
in die Steiermark.<br />
Christina Peinthor gewann<br />
Gold bei den Malern und<br />
Wolfgang Fank Silber bei<br />
den Bautischlern. „Wir<br />
können wirklich alle sehr<br />
stolz sein auf diese wahrlich<br />
weltmeisterlichen<br />
Leistungen. Sie zeugen<br />
auch einmal mehr von der<br />
einzigartigen Ausbildungsqualität<br />
in unseren Betrieben“,<br />
freute sich WKO<br />
Steiermark Präsident Josef<br />
Herk. „Unser duales System<br />
ist ein wesentlicher<br />
Erfolgsgarant für den<br />
Wirtschaftsstandort und<br />
sorgt für die niedrigste Jugendarbeitslosenrate<br />
Europas“,<br />
so Herk weiter.<br />
Viele Möglichkeiten der<br />
Qualifizierung mit Lehre<br />
Ob „Vom Lehrling zum<br />
Chef “ mit der Meisterprüfung<br />
oder Studieren mittels<br />
der „Lehre mit Matura“<br />
– die Lehrausbildung<br />
bietet zahlreiche Optionen.<br />
Informationen rund<br />
um die Lehre unter<br />
www.wko.at/stmk/<br />
lehrlingsstelle bzw.<br />
www.lehreallesdrin.at<br />
Josef Zotter<br />
Geschäftsführer<br />
Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH<br />
Eine Lehre bietet mehr Möglichkeiten, als viele denken!<br />
Sie schafft eine fundierte Berufsausbildung, ermöglicht<br />
Matura und Studium und garantiert die besten Berufschancen.<br />
Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut.<br />
lehreallesdrin.at<br />
Karriere Krone 15
Anzeige<br />
Fotos: Fotolia<br />
WIR STELLEN VOR Gastronomie als Säule der Wirtschaft<br />
Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen!<br />
Durchstarten mit einer Lehre in der Gastronomie und Hotellerie.<br />
Mit 16 Prozent des regionalen BIP<br />
(Bruttoinlandproduktes) und mittlerweile<br />
11.000 Nächtigungen jährlich<br />
hat der steirische Tourismus einen<br />
hohen Anteil an der regionalen Wirtschaft.<br />
Um diesem Boom gerecht zu werden,<br />
bedarf es engagierter Fachkräfte,<br />
die „ihr Handwerk gelernt<br />
haben“. Das Arbeitsplatzpotenzial<br />
ist in dieser Branche enorm groß.<br />
Vor allem das Gastgewerbe bietet<br />
Berufseinsteigern heute vielfältige<br />
Möglichkeiten.<br />
Lehre mit Matura<br />
Auch die Matura kannst du mit der<br />
Lehre absolvieren. Du arbeitest in<br />
einem spannenden Betätigungsfeld<br />
und hast direkten Kontakt zu<br />
Wir bilden gerne aus im Gastgewerbe<br />
Restaurantfachmann/Frau<br />
Gastronomiefachmann/Frau (Koch – Kellner)<br />
Koch/Köchin<br />
eventl. kombiniert mit Bürokaufmann<br />
Wir bilden gerne aus im Fleischerhandwerk<br />
Fleischverarbeiter – Lebensmittelkünstler regionale Qualitätsbasis<br />
Fleischverarbeiter – kombiniert mit Lebensmittelverkäufer<br />
Voraussetzung für Lehre mit Matura in unserem Hause sind<br />
• handgeschriebene Bewerbung<br />
• Notendurchschnitt in der Pfl ichtschule von max. 1,7 in der ersten Leistungsgruppe<br />
• Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit<br />
• Zielstrebigkeit<br />
Wir verpflichten uns dazu<br />
• um 10 % mehr Lohn in der Ausbildung als der Kollektiv es vorsieht<br />
• innerbetriebliche Weiterbildung mit Aufstiegsmöglichkeiten<br />
• weitmögliche Arbeitsplatzsicherung<br />
• bei entsprechender Mitverantwortung und Team- bzw. Eigenleistungen zusätzliche Provision<br />
Vereinbaren Sie einen Termin,<br />
wir beraten Sie gerne.<br />
Für das Gastgewerbe<br />
Marianne, Georg und Johann Kollar<br />
Für das Fleischergewerbe und den Verkauf<br />
Fleischermeister Hias und Franz Josef Kollar<br />
kollar.goebl@aon.at<br />
den Gästen. Wer sich professionell<br />
ausbilden lässt, engagiert und<br />
leistungsbereit ist, dem stehen alle<br />
berufl ichen Türen offen. Eine Ausbildung<br />
in der Gastronomie in der<br />
Steiermark wird auf der ganzen<br />
Welt geschätzt, einer Karriere im<br />
In- und Ausland steht nichts im<br />
Wege. Da Tourismusbetriebe nicht<br />
abwandern können, gibt zusätzlich<br />
Eine Umfrage an 452 Tourismus-Lehrlingen<br />
der Steiermark<br />
hat ergeben:<br />
• Beinahe 9 von 10 Lehrlingen<br />
sind zufrieden mit dem Beruf.<br />
• 51 Prozent der Auszubildenden<br />
würden noch einmal eine Lehre<br />
im Tourismus beginnen.<br />
• Fast 54 Prozent wollen nach der<br />
Lehre in der Branche bleiben.<br />
• Knapp 63 Prozent würden eine<br />
Tourismuslehre empfehlen.<br />
• Rund zwei Drittel der Befragten<br />
mögen das Arbeiten mit Menschen<br />
und im Team.<br />
Sicherheit. Die Gastronomie stellt<br />
dadurch ein gutes Sprungbrett für<br />
eine erfolgreiche berufl iche Karriere<br />
dar. Und nicht zu vergessen:<br />
Du arbeitest dort, wo andere gerne<br />
ihren Urlaub verbringen. Unter den<br />
Mitarbeitern und Kollegen herrscht<br />
oftmals ein sehr großer Zusammenhalt<br />
und du arbeitest Hand in<br />
Hand im Team.<br />
Hervorragende Berufsaussichten und interessante, oftmals internationale Betätigungsfelder sprechen für<br />
eine Ausbildung im technischen Bereich. Nicht zuletzt bietet die Branche überdurchschnittliche Gehälter.<br />
Unternehmen suchen<br />
Technikerinnen<br />
Die Technologiebranche bietet Frauen ein breites<br />
Spektrum an Berufsfeldern mit ständiger Weiterbildungsund<br />
Spezialisierungmöglichkeit.<br />
Mit einer Ausbildung<br />
im Bereich der Technik<br />
ist man am Arbeitsmarkt<br />
besonders gefragt.<br />
Vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten<br />
und<br />
aussichtsreiche Perspektiven<br />
sprechen für eine Karriere<br />
in diesem Bereich.<br />
Industrie auf der Suche<br />
nach TechnikerINNEN<br />
Althergebrachte Vorurteile<br />
schrecken nach wie vor viele<br />
Mädchen ab, den Weg eines<br />
technischen Berufs einzuschlagen,<br />
trotz der Chancen,<br />
die diese Sparte mit<br />
sich bringt. Experten sind<br />
sich einig: Es gibt keinen<br />
Grund, weshalb Frauen<br />
nicht in der Technologiebranche<br />
arbeiten sollten. Im<br />
Gegenteil: Heute sind neben<br />
technischem Know-how<br />
auch Kreativität , Teamfähigkeit<br />
sowie Problemlösungskompetenz<br />
gefragt.<br />
Der Fachkräftemangel in<br />
diesem Bereich ist zusätzlich<br />
eine große Chance für<br />
Mädchen, im technischen<br />
Bereich Fuß zu fassen.<br />
Mehr Bewerbungen vom<br />
weiblichen Geschlecht sind<br />
ausdrücklich erwünscht.<br />
Unternehmen bieten neben<br />
Praktika und Schnuppertagen<br />
auch vermehrt familienfreundliche<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Ausbildungsvarianten<br />
Viele Wege führen zu einem<br />
technischen Beruf, angefangen<br />
von der Lehre über die<br />
technische Fachschule oder<br />
eine HTL bis zur Fachhochschule<br />
und Universität. Zukunftsträchtig<br />
sind alle, und<br />
mit jeder Ausbildungsstufe<br />
kann viel erreicht werden.<br />
In manchen Bereichen wie<br />
in der Mechatronik gibt es<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
in der Lehre, auf schulischer<br />
und akademischer Ebene.<br />
In anderen Feldern wie etwa<br />
bei den Metallberufen<br />
haben Hochschulen kaum<br />
Angebote. Hier ist die Lehre<br />
die richtige Wahl.<br />
Infos zu Lehrberufen unter<br />
www.bic.at/bildungswege.<br />
php. Auch eine Techniklehre<br />
nach der Matura ist möglich,<br />
Details unter<br />
www.technicalexperts.at.<br />
Einen Überblick über technische<br />
Fachschulen und<br />
HTLs unter www.berufsbildendeschulen.at,<br />
alle Fachhochschulen<br />
sind unter<br />
www.fachhochschulen.at<br />
aufgelistet. Informationen<br />
zu Universitätsstudien sind<br />
unter www.studienwahl.at<br />
zu finden.<br />
Foto: Fotolia<br />
PROJEKTWOCHE<br />
„Take Tech“<br />
macht Lust<br />
auf Technik<br />
Vom 18. bis 22.11.2013<br />
erhalten SchülerInnen bei<br />
Betriebsbesichtigungen<br />
erneut Einblicke in die<br />
Technologiebranche.<br />
Mehr als 90 Unternehmen<br />
luden an der „Take Tech“-<br />
Aktionswoche im letzten November<br />
zu insgesamt 160<br />
Betriebsbesichtigungen. 80<br />
Schulen und knapp 3000<br />
Schüler konnten für einen<br />
„Take Tech“-Betriebsbesuch<br />
begeistert werden. Bereits<br />
seit 2009 führt das Wirtschaftsressort<br />
der Steiermark<br />
die jährliche Initiative durch,<br />
um das Interesse junger<br />
Menschen an technischen<br />
und naturwissenschaftlichen<br />
Berufen zu wecken. Gleichzeitig<br />
sollen steirische Unternehmen<br />
bei der Gewinnung<br />
qualifizierter Nachwuchs-<br />
Fachkräfte unterstützt werden.<br />
Kennzahlen, die für eine<br />
Ausbildung in diesem Bereich<br />
sprechen (Stand<br />
2012):<br />
58% der steirischen Industrieunternehmen<br />
melden<br />
einen Bedarf an qualifizierten<br />
Mitarbeitern.<br />
Aus Sicht der Wirtschaft<br />
besonders gesucht: ElektrotechnikerInnen,<br />
MaschinenbauerInnen,<br />
Mechatroniker-<br />
Innen, SoftwareentwicklerInnen<br />
und VerfahrenstechnikerInnen.<br />
Infos unter www.sfg.at<br />
Foto: Fotolia<br />
Karriere Krone 17
Jobs mit Zukunft<br />
Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Vermehrte Flexibilität,<br />
Mobilität und vielschichtige Berufsplanung durch den<br />
Strukturwandel der Wirtschaft ist gefragt.<br />
Foto: Fotolia<br />
Welchen Jobs gehört<br />
die Zukunft? Welche<br />
Ausbildung<br />
lohnt sich besonders in den<br />
nächsten Jahren? Zwei Dinge<br />
gleich vorweg: Zum einen<br />
ist eine umfassende<br />
und abgeschlossene Ausbildung<br />
die beste Basis für die<br />
berufliche Zukunft (siehe<br />
Grafik). Zum anderen sollten<br />
die eigenen Talente und<br />
Neigungen berücksichtigt<br />
werden. So ergeben sich in<br />
der Regel die besten persönlichen<br />
Zukunftsaussichten.<br />
Die Jobchancen<br />
für gut<br />
Qualifizierte sind besser<br />
denn je. In einigen<br />
Branchen sind die Aussichten<br />
auf einen lukrativen<br />
Job besonders groß.<br />
Der Arbeitsmarkt<br />
hält zahlreiche<br />
Optionen bereit.<br />
Arbeitsplätze auf allen<br />
Qualifikationsniveaus<br />
Einer aktuellen Studie des<br />
Instituts für Bildungsforschung<br />
der Wirtschaft<br />
(ibw) zufolge wird der berufliche<br />
Wandel Arbeitsplätze<br />
auf allen Qualifikationsniveaus<br />
schaffen und<br />
belegt damit unterschiedlichen<br />
Ausbildungsbedarf.<br />
Auch in Zukunft werden<br />
die Mehrheit der Stellen<br />
Jobs mit beruflicher Ausund<br />
Weiterbildung sein, somit<br />
Berufe, die eine betriebliche<br />
Einarbeitung, eine<br />
Lehre oder den Abschluss<br />
einer Fachschule<br />
bzw. einer berufsbildenden<br />
höheren Schule erfordern.<br />
Fehlende Fachkräfte als<br />
Chance am Arbeitsmarkt<br />
Bedingt durch den demografischen<br />
Wandel sind<br />
Unternehmen mit akutem<br />
Fachkräftemangel konfrontiert.<br />
Doch die Engpässe,<br />
die Unternehmen bei bestimmten<br />
Fachrichtungen<br />
beklagen, erweisen sich als<br />
Chance, sich in einem gefragten<br />
Bereich zu etablieren.<br />
Auf Flexibilität kommt<br />
es an, ohne die eigenen<br />
Neigungen aus den Augen<br />
zu verlieren.<br />
Branchen mit Ausblick<br />
Wir haben aussichtsreiche<br />
Berufe mit Potenzial<br />
zusammengefasst:<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialberufe<br />
Bei Medizinern, Pflegern<br />
und verwandten Berufen<br />
wie Alten- und Familienbetreuung<br />
herrscht großer<br />
Personalbedarf, der sich in<br />
Zukunft durch die hohe Lebenserwartung<br />
noch verstärken<br />
wird. Laut Institut<br />
für Arbeits- und Berufsforschung<br />
(IAB) wächst in<br />
dieser Fachrichtung das Arbeitsvolumen<br />
in den nächsten<br />
20 Jahren um rund 40<br />
Prozent. Informationen im<br />
österreichischen Gesundheitsportal<br />
unter www.gesund.co.at<br />
BILDUNGSTEILZEIT<br />
Die neue Bildungsteilzeit bietet eine flexible<br />
Möglichkeit, Beruf und Weiterbildung besser<br />
zu verbinden.<br />
Arbeitszeit reduzieren, um sich<br />
weiterzubilden, und für die<br />
wegfallenden Stunden einen<br />
„Lohnersatz“ bekommen – das<br />
ist seit 1. Juli 2013 möglich!<br />
Die wöchentliche Arbeitszeit<br />
kann um mindestens 25 Prozent<br />
bzw. maximal zur Hälfte<br />
reduziert werden. Sie darf jedoch<br />
zehn Stunden oder die<br />
Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />
unterschreiten. In Betrieben<br />
mit bis zu 50 Arbeitnehmern<br />
dürfen sich höchstens vier<br />
Mitarbeiter, bei größeren Betrieben<br />
acht Prozent der Mitarbeiter<br />
in Bildungsteilzeit befinden.<br />
Die Bildungsteilzeit muss einvernehmlich<br />
und schriftlich<br />
vereinbart werden. Die Dienstnehmer<br />
erhalten ein Bildungsteilzeitgeld.<br />
Infos unter<br />
www.ams.at<br />
Foto: Fotolia<br />
Green Jobs<br />
Der Ausbau erneuerbarer<br />
Energien und Ressourcenschonung<br />
stellt ein breites<br />
Betätigungsfeld dar. Bis<br />
zum Jahr 2020 sollen laut<br />
Lebensministerium<br />
100.000 zusätzliche Green<br />
Jobs entstehen. Dazu zählen<br />
u. a. die Berufsfelder<br />
der Solar- oder WindkrafttechnikerInnen<br />
und FacharbeiterInnen<br />
für Biomasse.<br />
Informationen unter<br />
www.green-jobs.at<br />
Lehrberufe<br />
Im Bereich Weiterbildung<br />
und Erwachsenenbildung<br />
ergeben sich zahlreiche berufliche<br />
Möglichkeiten, da<br />
die Bereitschaft zum lebenslangen<br />
Lernen mittlerweile<br />
als berufliche Notwendigkeit<br />
gilt. Infos unter<br />
www.stmk.wifi.at<br />
Technische Fachkräfte<br />
Techniker aller Fachrichtungen<br />
sind äußerst begehrt<br />
am Arbeitsmarkt.<br />
Die Wirtschaftsforschung<br />
prognostiziert eine anhaltend<br />
starke Nachfrage nach<br />
qualifizierten Technikern.<br />
Dazu gehören Naturwissenschafter,<br />
Ingenieure,<br />
Metalltechniker, Maschinenbauer,<br />
Wirtschaftsingenieure,<br />
Eletrotechniker/Elekroniker<br />
und Mechatroniker.<br />
Infos unter www.traumberuf-technik.at<br />
Tourismusberufe<br />
Bereits seit Jahren ist die<br />
Tourismusbranche eine der<br />
wichtigsten Wachstumsbranchen.<br />
Die Nachfrage<br />
nach Fachkräften ist groß.<br />
Infos: www.ams.at<br />
Fachkräftestipendium<br />
Das Stipendium für Handwerker gilt für Ausbildungen<br />
in einem Mangelberuf.<br />
Für diejenigen, die einen sogenannten<br />
Mangelberuf erlernen<br />
möchten, gibt es seit Juli diesen<br />
Jahres monatlich Geld in der<br />
Höhe der Mindestsicherung von<br />
derzeit 795 Euro für die Dauer<br />
der Ausbildung (maximal drei<br />
Jahre). Beantragt werden kann<br />
das Stipendium beim AMS und<br />
gilt für Arbeitssuchende oder für<br />
die Ausbildungszeit karenzierte<br />
Beschäftigte, die zuvor mindestens<br />
vier Jahre tätig gewesen<br />
sind. Die bisherige Ausbildung<br />
muss unter dem Fachhochschulniveau<br />
liegen. Gedacht ist<br />
die Förderung für Vollzeitausbildungen,<br />
die vorher mit Problemen<br />
des Lebensunterhalts verknüpft<br />
waren. Alle Informationen<br />
zu förderbaren Ausbildungen<br />
unter www.ams.at<br />
Kindergartenpädagogik ist einer der Bereiche, für die großer<br />
Personalbedarf besteht und gefördert werden.<br />
Foto: Fotolia<br />
Karriere Krone 19
Punkten mit Auslandspraktika<br />
wird. Für den Empfänger<br />
ist es ärgerlich, wenn seine<br />
E-Mail durch einen umfangreichen<br />
Anhang gesperrt<br />
wird.<br />
Zuviele Anlagen vermeiden<br />
– Zur besseren Zuordnung<br />
alle Dokumente<br />
in einer Datei zusammenfassen.<br />
Auslandserfahrungen<br />
werden<br />
im Berufsleben<br />
immer wichtiger<br />
und erhöhen<br />
die Chancen am<br />
Arbeitsmarkt.<br />
Sich heutzutage noch<br />
mit besonderen Fähigkeiten<br />
und Kenntnissen<br />
im Vergleich zur<br />
Konkurrenz zu profilieren,<br />
dazu braucht es nicht nur<br />
gute Noten. Immer mehr<br />
junge Leute entscheiden<br />
sich dafür, Erfahrungen im<br />
Ausland zu sammeln.<br />
Mehrwissen schafft<br />
Vorteile zur Konkurrenz<br />
Mit Hilfe eines Auslandsaufenthaltes<br />
werden zum<br />
einen die Sprachkenntnisse<br />
optimiert, zum anderen bekommt<br />
man auch noch<br />
20 Karriere Krone<br />
Foto: Fotolia<br />
Ein Praktikum im Ausland erweitert den eigenen Horizont – zudem werden<br />
Kommunikationsfähigkeit, Eigeninitiative und Selbständigkeit gefördert.<br />
breitgefächerte Einblicke in<br />
andere Kulturen. Nicht zuletzt<br />
stärkt ein Auslandsaufenthalt<br />
das Selbstbewusstsein.<br />
In jedem Fall<br />
wird man von potenziellen<br />
Arbeitgebern als zielorientiert,<br />
lernwillig und interessiert<br />
eingestuft.<br />
Was bei Schülern und Studenten<br />
schon lange selbstverständlich<br />
ist, wird auch<br />
bei der Lehrlingsausbildung<br />
immer wichtiger. Im<br />
Jahr 2012 haben bereits<br />
mehr als 300 Lehrlinge die<br />
Chance ergriffen und ein<br />
Auslandspraktikum absolviert.<br />
Gefördertes Praktikum<br />
für Lehrlinge<br />
Lehrbetriebe, die den<br />
Richtlinien entsprechen<br />
und die einem oder mehreren<br />
Lehrlingen (aufrechter<br />
Lehrvertrag) einen berufsbezogenen<br />
Auslandsaufenthalt<br />
ermöglichen, können<br />
seit letztem Jahr eine<br />
Förderung in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Sie bekommen die Bruttolehrlingsentschädigung<br />
laut Kollektivvertrag für jenen<br />
Zeitraum ersetzt, in<br />
dem ihr Lehrling ein berufsbezogenes<br />
Auslandspraktikum<br />
absolviert. Alle<br />
Infos unter www.ifa.or.at<br />
oder über die Facebookseite<br />
des Internationalen<br />
Fachkräfteaustausches IFA.<br />
Mit einem Auslandspraktikum kann man im<br />
Wettbewerb um Arbeitsplätze punkten.<br />
Foto: ANNA MURASHOVA PHOTO<br />
Foto: Fotolia<br />
Bewerbungsmappe oder<br />
Online-Anschreiben?<br />
Der Trend geht Richtung digitaler<br />
Bewerbung per E-Mail oder<br />
Internet-Formular.<br />
An Bewerbungen per<br />
Onlineformular und<br />
E-Mail kommen Jobsucher<br />
kaum noch vorbei.<br />
Online-Bewerbungen sind<br />
praktisch, professionell<br />
und kostengünstig.<br />
Als sicher gilt, dass große<br />
Unternehmen eher digitale<br />
Bewerbungen und Online-<br />
Formulare bevorzugen,<br />
kleine und mittelständigsche<br />
Betriebe tendenziell<br />
auf Bewerbungsunterlagen<br />
per Post zurückgreifen.<br />
Oftmals wird die Bewerbungsvariante<br />
auch frei gestellt.<br />
Für Bewerber heißt das:<br />
Persönliche Unterlagen wie<br />
Zeugnisse oder Fotos sollten<br />
sowohl auf Papier als<br />
auch in elektronischer<br />
Form vorliegen.<br />
DOs und DON’Ts der<br />
digitalen Bewerbung<br />
Für den Fall einer Bewerbung<br />
per E-Mail sind einige<br />
Richtlinien unbedingt<br />
einzuhalten.<br />
Auf die Schrift achten –<br />
Möglichst nur Standardschriften<br />
wie Arial oder<br />
Times New Roman verwenden.<br />
Hintergrund:<br />
Kennt der Rechner des<br />
Empfängers die angewandte<br />
Schrift nicht, werden automatisch<br />
Ersatzschriften<br />
verwendet, die eventuell<br />
die Form der Bewerbung<br />
sprengen.<br />
Mit Formatierungen<br />
sparsam umgehen – Mehr<br />
als eine Formatierung<br />
gleichzeitig wirkt unprofessionell.<br />
Für selbst erstellten-<br />
Dokumente dieselbe<br />
Schrift in identischer Größe<br />
auf einheitlichen Dokumentvorlagen<br />
verwenden.<br />
Dateiformat – Von<br />
Word-Dokumenten absehen,<br />
Bewerbung besser als<br />
PDF-Datei versenden. Die<br />
Dokumente erscheinen ansonsten<br />
auf fremden Rechnern<br />
oft anders, als man<br />
beabsichtigt.<br />
Anlagen überschaubar<br />
halten – Der Anhang sollte<br />
3 MB nicht überschreiten,<br />
damit sie vom Postfach des<br />
Empfängers angenommen<br />
Karriere Krone 21
Umdenken bei 50plus:<br />
Weiterbildung statt<br />
Pensionsantritt<br />
Das Pensionsantrittsalter wird sich nach hinten verschieben.<br />
Schon jetzt steigt die Arbeitslosigkeit in der Generation<br />
50plus allerdings fünfmal so stark wie bei den Jungen.<br />
Weiterbildungen müssen auch im zweiten Teil des Berufslebens<br />
selbstverständlich werden, fordert das AMS.<br />
Fast jeder dritte Arbeitnehmer<br />
in der Steiermark<br />
wird 2050 laut<br />
Statistik Austria 50 Jahre<br />
oder älter sein. Die Zahl der<br />
Erwerbspersonen insgesamt<br />
geht laut Prognosen<br />
allerdings zurück. Und:<br />
„Unser Pensionssystem<br />
wird sich in naher Zukunft<br />
22 Karriere Krone<br />
verändern müssen, das<br />
Pensionsantrittsalter wird<br />
sich deutlich nach hinten<br />
verschieben“, bringt es Karl-<br />
Heinz Snobe, Leiter des<br />
AMS Steiermark, auf den<br />
Punkt und fordert: „Das<br />
Potential der Generation<br />
50plus muss viel besser genutzt<br />
werden.“ Momentan<br />
ist dies nicht der Fall, wie<br />
der Blick auf die aktuelle<br />
Arbeitslosenstatistik bestätigt.<br />
Diese ist im September<br />
2013 in der Steiermark bei<br />
den über 50-Jährigen mehr<br />
als fünfmal so stark gestiegen<br />
wie bei den unter 25-<br />
Jährigen. Warum der große<br />
Generationenunterschied?<br />
Foto: francescoridolfi.com<br />
Mehr Weiterbildung,<br />
späterer Pensionsantritt<br />
Einen wesentlichen Faktor<br />
sieht Snobe darin, dass sich<br />
viel zu wenige ArbeitnehmerInnen<br />
aus der Generation<br />
50plus regelmäßig weiterbilden.<br />
Qualifizierung ist<br />
eines der wirksamsten Mittel<br />
gegen Arbeitslosigkeit,<br />
wie zahlreiche Studien und<br />
Ländervergleiche bestätigen.<br />
Bis zu 3,5 Mal öfter als<br />
in Österreich stehen Weiterbildungen<br />
nach dem 55.<br />
Geburtstag in Skandinavien<br />
und der Schweiz am Programm.<br />
Dass in diesen Län-<br />
Bei den Erwerbstätigen 50plus ist Österreich innerhalb Europas weit hinten angesiedelt.<br />
dern das Pensionsantrittsalter<br />
deutlich höher ist als in<br />
Österreich, bestätigt den<br />
großen Einfluss der Weiterbildung.<br />
Ein Mitstreiter bei der Forderung<br />
nach lebenslanger<br />
Weiterbildung ist Peter<br />
Hochegger, Leiter des WIFI<br />
Steiermark als eine der<br />
größten Weiterbildungsveranstalter<br />
des Bundeslandes.<br />
Hochegger: „Weiterbildungen<br />
für die Generation<br />
50plus dürften nicht länger<br />
als ,notwendiges Übel‘ angesehen<br />
werden sondern<br />
Foto: AMS Stmk.<br />
DREI FRAGEN<br />
als zwingend notwendige<br />
Konsequenz aus den demografischen<br />
Veränderungen<br />
und dem steigenden Pensionierungsalter.“<br />
Der WIFI-Leiter verweist<br />
in diesem Zusammenhang<br />
auf die Bildungsforschung.<br />
Um die Motivation zur<br />
Weiterbildung in der Generation<br />
50plus zu steigern,<br />
müssen die Erwerbspersonen<br />
einen konkreten Nutzen<br />
für sich persönlich sehen<br />
und der Bezug zum Arbeitsalltag<br />
muss klar ersichtlich<br />
sein.<br />
an AMS-Chef Karl-Heinz Snobe<br />
Förderung von bis zu<br />
70 Prozent<br />
Zeitmangel oder zu hohe<br />
Kosten als Ausrede lässt<br />
Hochegger – genauso wie<br />
Snobe – nicht gelten, wurden<br />
doch zuletzt zahlreiche<br />
neue Förderungen geschaffen.<br />
Im Rahmen des Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF)<br />
können zum Beispiel bis zu<br />
70 Prozent der Kosten für<br />
die Weiterbildung von Erwerbspersonen<br />
ab 45 Jahren<br />
gefördert werden.<br />
Mit den neuen Möglichkeiten<br />
der Bildungsteilzeit<br />
oder des Fachkräftestipendiums<br />
will man dem bei<br />
den unter 45-<br />
bis 54-Jährigen<br />
häufigsten Bildungshindernis<br />
entgegen wirken,<br />
wonach<br />
sich eine<br />
Ausbildung<br />
nicht mit der<br />
Arbeitszeit vereinbaren<br />
lasse.<br />
Snobe erläutert:<br />
„Arbeitnehmer<br />
Innen, die die<br />
Bildungsteilzeit nutzen,<br />
sind teilzeitbeschäftigt, besuchen<br />
für zumindest zehn<br />
Stunden wöchentlich Weiterbildungsveranstaltungen<br />
und erhalten dafür ein sogenanntes<br />
Bildungsteilzeitgeld.“<br />
Wenn die Arbeitszeit<br />
von 40 auf 20 Stunden reduziert<br />
wird, beträgt das<br />
Bildungsteilzeitgeld rund<br />
450 Euro monatlich.<br />
Qualifizierung wirkt gegen Arbeitslosigkeit<br />
Karl-Heinz Snobe, Chef des<br />
Arbeitsmarktservice Steiermark<br />
Das Arbeitsmarktservice unterstützt die Weiterbildung für die<br />
Generation 50plus, um die Erwerbstätigenquote zu erhöhen.<br />
Wie wird sich der Anteil der<br />
Erwerbspersonen aus der<br />
Generation 50plus entwickeln?<br />
Unser Pensionssystem muss<br />
sich weiterentwickeln und das<br />
Pensionsantrittsalter wird sich<br />
deutlich nach hinten verschieben.<br />
2050 wird fast jede dritte Erwerbsperson<br />
in der Steiermark 50<br />
Jahre oder älter sein. Insgesamt<br />
wird es weniger Erwerbspersonen<br />
geben, die aber stärker als heute<br />
gefördert werden müssen.<br />
Welche Rolle spielt dabei die<br />
Weiterbildung?<br />
Die Arbeitslosigkeit unter den älteren<br />
Arbeitnehmern steigt aktuell<br />
deutlich stärker als unter den jungen.<br />
Qualifizierung ist eines der<br />
wirksamsten Mittel gegen Arbeitslosigkeit<br />
und muss daher auch für<br />
die Generation 50plus selbstverständlich<br />
werden.<br />
Wie unterstützt hier das Arbeitsmarktservice?<br />
Wir können einen hohen Teil der<br />
Weiterbildungskosten für Beschäftigte<br />
ab 45 Jahren über den Europäischen<br />
Sozialfonds fördern.<br />
Außerdem gibt es die Möglichkeiten<br />
der Bildungskarenz sowie der<br />
Bildungsteilzeit und des Fachkräftestipendiums,<br />
die seit Juli 2013 in<br />
Anspruch genommen werden können.<br />
Foto: Fotolia<br />
Karriere Krone 23
Stolperfallen beim Berufseinstieg<br />
Der Berufseinstieg nach<br />
dem Studium ist mit Stolperfallen<br />
gepflastert, auch<br />
wenn 60 Prozent aller Studierenden<br />
bereits während<br />
des Studiums Geld verdienen<br />
müssen. Die AK bietet<br />
Intensivseminare zum Berufseinstieg.<br />
Eva M. ist 23 Jahre alt und<br />
hat gerade ihr Studium der<br />
Betriebswirtschaft beendet.<br />
Obwohl sie während ihres<br />
Studiums in der Gastronomie<br />
gejobbt hat, kennt sie sich<br />
im Arbeitsrecht nicht so genau<br />
aus und zweifelt, ob sie<br />
ihren ersten Dienstvertrag<br />
im Controlling eines großen<br />
Unternehmens ohne weiteres<br />
unterschreiben soll. „Im Arbeitsrecht<br />
lauern tatsächlich<br />
Stolperfallen, über die JungakademikerInnen<br />
Bescheid<br />
wissen sollten“, meint AK-Juristin<br />
Mag. Ursula Strohmayer.<br />
Sie verweist etwa auf die im<br />
Dienstvertrag häufig verwendete<br />
Konkurrenzklausel. Wer<br />
das unterschreibt, verpflichtet<br />
sich im Falle einer Selbstkündigung<br />
für eine mehrmonatige<br />
Wartezeit, bevor ein Job<br />
im selben Bereich angetreten<br />
werden darf.<br />
Körpersprache<br />
Um JungakademikerInnen<br />
beim Berufseinstieg zu unterstützen,<br />
hat die Arbeiterkammer<br />
ein Intensivseminar<br />
entwickelt, das kostenlos besucht<br />
werden kann. Neben<br />
rechtlichen Fragen wie Inhalte<br />
des Dienstzettels, Klauseln im<br />
Arbeitsvertrag, Höhe des Entgelts<br />
und Möglichkeiten zur<br />
Auflösung von Arbeitsverträgen<br />
geht es auch um Erfordernisse<br />
für eine erfolgreiche Bewerbung,<br />
um die Präsentation<br />
der eigenen Person und um<br />
Körpersprache, um richtiges<br />
Verhalten in der Probezeit und<br />
um den Umgang mit schwierigen<br />
Situationen. .<br />
Die nächsten Termine der<br />
ganztägigen Seminare „Neuer<br />
Job und Arbeitsrecht“ in der<br />
Grazer Arbeiterkammer sind<br />
am 28. und 29. November und<br />
am 12. Dezember. Anmeldungen<br />
unter bjb@akstmk.at<br />
oder 05 7799-2352.<br />
Fotos: Fotolia<br />
Bewerbungstraining für Schülerinnen und Schüler in der Arbeiterkammer in Graz und in allen AK-Außenstellen: Jedes Jahr<br />
nehmen rund 80 Prozent der steirischen 14-Jährigen dieses kostenlose Angebot in Anspruch und erhalten wertvolle Tipps für<br />
die Bewerbung und zum guten Auftritt beim Vorstellungsgespräch.<br />
Fotos: AK-Langmann<br />
15 Jahre: Was tun nach der Schule?<br />
AK-Bildungsexpertin<br />
Mag. Ursula Strohmayer<br />
Das Schuljahr hat zwar erst begonnen,<br />
doch für alle Schüler<br />
und Schülerinnen der 9. Schulstufe<br />
stellt sich schon jetzt die<br />
Frage, wie es weiter gehen soll.<br />
Die AK hat einen interaktiven<br />
Test für die Berufsentscheidung<br />
entwickelt.<br />
Die Antwort auf die Frage, wie<br />
soll es mit 15 Jahren weiter gehen,<br />
sollten sich Jugendliche und<br />
deren Eltern nicht leicht machen,<br />
betont AK-Bildungschefin Mag.<br />
Ursula Strohmayer: „Eine gründliche<br />
Berufs- und Bildungsorientierung<br />
ist deshalb so wichtig,<br />
weil hier Entscheidungen getroffen<br />
werden, die den ganzen Lebensweg<br />
positiv oder negativ beeinflussen<br />
können.“<br />
Auf www.berufsentscheidung.at<br />
kann man innerhalb von<br />
15 bis 20 Minuten mehr über seine<br />
persönlichen Interessen und<br />
Neigungen herausfinden. Es gibt<br />
bei dem Test keine richtigen oder<br />
falschen Antworten. Wenn die<br />
Entscheidung schwer fällt, sollte<br />
man sich auf das Gefühl verlassen.<br />
Als Ergebnis erhält man ein<br />
individuelles Interessenprofil und<br />
konkrete Berufsvorschläge aus<br />
über 700 gespeicherten Berufen,<br />
die zu diesem Profil passen. Man<br />
kann das Ergebnis auch filtern<br />
(z.B. ausschließlich Lehrberufe).<br />
Bei allen vorgeschlagenen Berufen<br />
lassen sich durch einen Klick<br />
weitere interessante Informationen<br />
abrufen. Die Liste lässt sich<br />
natürlich auch ausdrucken.<br />
Stellt sich die Frage nach einer<br />
Berufsentscheidung noch nicht,<br />
gilt es die richtige weiterführende<br />
Schule zu finden. Auch hier<br />
bietet die Arbeiterkammer Hilfe<br />
an. Unter 05 7799-2352 bekommt<br />
man telefonisch Tipps oder einen<br />
Termin für eine Intensivberatung.<br />
Anzeige