Ausgabe 8, Dezember 2012 - Quartier-Anzeiger Archiv - Quartier ...
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2016 soll Tempo 30 als Lärmschutz kommen<br />
Die Trichtenhausenstrasse wurde<br />
im Tobel zwar breiter, aber der<br />
Verkehr soll langsamer werden.<br />
Damit will der Stadtrat die<br />
Grenzwerte der eidgenössischen<br />
Lärmschutzverordnung erreichen.<br />
Vor genau einem Jahr berichtete der<br />
<strong>Quartier</strong>-<strong>Anzeiger</strong> über die mögliche<br />
Einführung von Tempo 30 auf der<br />
Trichtenhausen- und Loorenstrasse<br />
zwischen der Witikonerstrasse und der<br />
Buswendeschlaufe beim Pflegezentrum.<br />
Begründet wurde dies mit den<br />
Auflagen der eidgenössischen Lärmschutzverordnung<br />
(LSV) für zu lärmige<br />
Abschnitte auf Strassen innerorts.<br />
Inzwischen hat der Stadtrat die Umsetzung<br />
der geplanten Lärmschutzmass -<br />
nahme im Rahmen des Zonenkonzepts<br />
Tempo 30 an kommunalen Strassen beschlossen.<br />
Das Tiefbauamt wird daher<br />
das Projekt in Witikon voraussichtlich<br />
2014 öffentlich auflegen, die Signalisierung<br />
ist für 2016 vorgesehen.<br />
Berechnungen statt Messungen<br />
Die vorgesehene Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
hat im <strong>Quartier</strong> und vor<br />
allem innerhalb der <strong>Quartier</strong>entwicklungskommission<br />
(Quek) des <strong>Quartier</strong>vereins<br />
zu intensiven Diskussionen geführt.<br />
Auf Befremden stiess in der<br />
Quek dabei der Umstand, dass das federführende<br />
Amt für Umwelt- und Gesundheitsschutz<br />
Zürich (UGZ) keine<br />
Lärmmessungen vor Ort durchgeführt<br />
hatte.<br />
Der Stadtrat hatte sich bei seinem Entscheid<br />
einzig auf die Werte im Strassenverkehrslärm-Immissionskataster<br />
abgestützt. Dieser zeigt die Lärmbelastung<br />
für jedes einzelne Gebäude in der<br />
Stadt und wird aufgrund der jährlichen<br />
Verkehrszählungen an über 200 unterschiedlichen<br />
Strassenabschnitten laufend<br />
aktualisiert. Diese Verkehrszählungen<br />
liefern jeweils die Zahlen für<br />
den Kataster mit den Emissionen, also<br />
die Lärmproduktion, welche ihrerseits<br />
die Grundlage für die Berechnung der<br />
Immissionen darstellen, also die Lärmbelastung.<br />
Für den Bund sind Berechnungen und<br />
Messungen gleichwertig (Art. 38<br />
LSV). Einzelmessungen dienten lediglich<br />
der Überprüfung der Rechnungsresultate.<br />
Nachts bis 5 Dezibel zu laut<br />
An der Trichtenhausenstrasse weisen<br />
die meisten Gebäude gemäss dem<br />
Strassenlärmkataster Überschreitungen<br />
Einladung durchs Tobel<br />
(Foto Elisabeth Brühlmann Sarlo)<br />
Die Sanierung der Trichtenhausenstrasse<br />
ist abgeschlossen, die frühere Mutprobe<br />
für ungeübte Automobilisten ist Geschichte,<br />
die breit ausgebaute Strasse lädt wieder<br />
zur zügigen Fahrt durchs Wehrenbachtobel.<br />
Was viele, aber nicht alle freut. (ee)<br />
der vom Bund festgesetzten Grenzwerte<br />
zwischen 1 bis 3 Dezibel am Tag<br />
und 2 bis 5 Dezibel in der Nacht auf.<br />
Die Lärmsanierung durch Einführung<br />
von Tempo 30 würde nach Auskunft<br />
des UGZ den Lärmpegel zwischen 2,4<br />
und 4,5 Dezibel senken, wie die Pilotstudie<br />
an der Kalchbühlstrasse in<br />
Wollishofen ergeben habe.<br />
Der so genannte Beurteilungspegel basiert<br />
auf dem 3-D-Modell der amtlichen<br />
Vermessung der Stadt Zürich und<br />
berücksichtigt eine ganze Reihe von<br />
Einflussfaktoren wie Abstand von der<br />
Strassenachse, Bodeneffekt oder Gebäudereflexionen.<br />
Die Grenzwertüberschreitungen<br />
richten sich nach den<br />
Empfindlichkeitsstufen in der Bau- und<br />
Zonenordnung.<br />
Wie es im Leitfaden des Bundes heisst,<br />
sei ein Sanierungshorizont von 20 Jahren<br />
zu berücksichtigen. Das UGZ hat<br />
deshalb anhand des städtischen Verkehrsprognosemodells<br />
einen Sanierungslärmbelastungskataster<br />
bis ins<br />
Jahr 2030 erarbeitet, der kurz vor dem<br />
Abschluss steht und inskünftig die<br />
Grundlage für die einzelnen Lärmsanierungsprojekte<br />
bildet.<br />
Offene Fragen<br />
Ob der Ausbau der Trichtenhausenstrasse<br />
ins Wehrenbachtobel hinunter<br />
mehr Autos als vorher und damit mehr<br />
Strassenlärm bringt, bleibt abzuwarten.<br />
Allerdings befürchten die Anwohner<br />
nicht ohne Grund eine Zunahme des<br />
Schleichverkehrs. Offen ist auch, ob<br />
die Einführung der Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
durch Einsprachen noch<br />
verzögert wird, obwohl Tempo 30<br />
schon bald auch auf der Zolliker Seite<br />
gilt und das rasante Vorwärtskommen<br />
damit endgültig vorbei sein dürfte.<br />
Die Verantwortlichen beim UGZ sind<br />
jedenfalls optimistisch. Im Spätherbst<br />
2011 habe man für den Stadtkreis 2 –<br />
erstmals überhaupt in Zürich – ein<br />
Strassenlärmsanierungsprojekt mit integrierten<br />
Tempo-30-Strecken öffentlich<br />
aufgelegt. Dabei sei keine einzige<br />
Einsprache gegen Tempo 30 eingegangen,<br />
dafür solche, die noch mehr<br />
Strecken mit dem tieferen <strong>Quartier</strong>tempo<br />
forderten. Weil noch keine gesicherte<br />
Praxis bestehe, werde sich «für das<br />
übrige Stadtgebiet modellhaft zeigen,<br />
was die Entscheidungsinstanzen als mit<br />
dem Lärmschutzrecht vereinbar erachten»,<br />
schreibt das UGZ. (ee)<br />
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Erscheinungsdaten 2013<br />
Nr. Red.schluss Erscheint<br />
1 4. Januar 25. Januar<br />
2 15. Februar 8. März<br />
3 22. März 12. April<br />
4 3. Mai 24. Mai<br />
5 14. Juni 5. Juli<br />
6 23. August 13. September<br />
7 11. Oktober 1. November<br />
8 22. November 13. <strong>Dezember</strong><br />
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