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PU I Wirtschaft Seite 4<br />

• electronic cash/POS (Point-of-Sale-Zahlung): Bei diesem Bezahlverfahren legitimiert sich der Kunde am<br />

Terminal mit seiner Geheimnummer (PIN). Ein Autorisierungssystem prüft, ob die PIN korrekt, die Karte<br />

als verloren, gestohlen oder gesperrt gemeldet ist und fragt den Verfügungsrahmen ab. Das kartenausgebende<br />

Kreditinstitut garantiert die Zahlung. Aufgrund der Autorisierungsabfragen und der Zahlungsgarantie<br />

ist dieses Verfahren zwar das sicherste, zugleich aber auch das teuerste.<br />

• POZ (POS ohne Zahlungsgarantie): Der ausgedruckte Lastschriftbeleg wird vom Kunden unterschrieben.<br />

Ob eine Karte als verloren, gestohlen oder gesperrt gemeldet ist, wird erst ab einem bestimmten Betrag ü-<br />

berprüft.<br />

• ELV (Elektronisches Lastschriftverfahren): Wie beim POZ unterschreibt der Kunde den Lastschriftbeleg.<br />

Das ELV-Verfahren verzichtet jedoch komplett auf eine Prüfung der Sperrdatei der Banken, deshalb ist<br />

dieses Verfahren zwar günstiger, aber unsicherer als das POZ.<br />

Die Kreditkarte dient u. a. ebenfalls der bargeldlosen Bezahlung. Emittenten von Kreditkarten sind Kreditkartengesellschaften<br />

(z. B. Visa, Eurocard bzw. ab März Mastercard), Kreditinstitute und Nichtbanken im Rahmen<br />

von Co-Branding-Verträgen (z. B. Deutsche Bahn AG, Fluggesellschaften). 16<br />

Um ein wirtschaftliches Verfahren zur bargeldlosen Abwicklung von Kleinzahlungen zu bieten, wurde 1996<br />

die GeldKarte entwickelt. Hier erfolgt die Zahlung aus einer vorher bis maximal 200,- Euro aufgeladenen<br />

"elektronischen Geldbörse". Die Legitimation erfolgt rein über den Besitz der Karte, PIN oder Unterschrift<br />

werden nicht benötigt. Der Händler erhält vom kartenausgebenden Kreditinstitut eine Zahlungsgarantie. 17<br />

Welche Karten ein Händler akzeptiert, sollte er u. a. von seinen Kunden, seinem Durchschnittsbon und seiner<br />

Risikobereitschaft abhängig machen. 18 Wenn er z. B. nur Sachen aus dem „Kleingeldsegment“ verkauft, lohnt<br />

sich die GeldKarte. Kann er sich ein paar Zahlungsausfälle leisten, riskiert er vielleicht lieber die kostengünstigeren<br />

ELV-Zahlungen.<br />

2.3 Didaktische Auswahl- und Reduktionsentscheidungen<br />

Den thematischen Schwerpunkt der Unterrichtseinheit „Zahlungsverkehr“ bildet – aufgrund ihrer hohen Bedeutung<br />

– die bargeldlose Zahlung. Inhaltlich wird schwerpunktmäßig der Zahlungsverkehr im Einzelhandel, speziell<br />

der Zahlungsvorgang zwischen Kunde und Händler behandelt, da es im Einzelhandel in erster Linie um<br />

den Warenverkauf geht. Deshalb sollen die Schüler ihr Wissen bezüglich der unterschiedlichen elektronischen<br />

Zahlungssysteme erweitern. Dabei kann ich jedoch nicht von ihnen erwarten, ein detailliertes Wissen mit allen<br />

Besonderheiten über jedes Zahlungssystem zu erwerben. Mir ist wichtig, dass die Schüler die Zahlungssysteme<br />

bezüglich des Bezahlvorgangs am Kassenterminal, der Sicherheit und der Kosten unterscheiden und die sich<br />

daraus ergebenden Vor- oder Nachteile für den Händler erkennen können. Das versetzt sie zugleich in die Lage,<br />

auf mögliche Fragen der Kunden besser eingehen zu können wie z. B. Warum kann ich hier nicht mit Kreditkarte<br />

bezahlen?. Nicht verzichten kann ich auf das Vergleichen der errechneten monatlichen Kosten mit der<br />

Gewinn-/Kostensituation des Modellunternehmens, um die betriebswirtschaftliche Bedeutung des Zahlungs-<br />

15 Sowohl in Statistiken bspw. vom EuroHandelsinstitut (EHI) als auch bei den Händlern vor Ort werden die Ve rfahren<br />

POZ und ELV in der Regel unter der Bezeichnung ec-Lastschriftverfahren zusammengefasst.<br />

16 Vgl. Schiefer 2000, S. 6-15.<br />

17 Vgl. http://www.geldkarte.de, Download vom 23.01.2003.<br />

18 Diese Information entstammt den Gesprächen mit Einzelhändlern; ebenso http://www.zahlungsverkehrsfragen.de<br />

Download vom 03.01.2003.

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