BotE dES GEiSEltalES - Stadt Braunsbedra
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18. Gewerbe- & Vereinsfest<br />
20 Jahre <strong>Stadt</strong>recht<br />
Das Laufrad des Michael Kaßler<br />
Das Laufrad des Michael Kaßler aus Braunsdorf heute <strong>Braunsbedra</strong><br />
wurde nach der im Geiseltal bekannten Überlieferung um 1761<br />
von Michael Kaßler (22.9.1733 bis 12.2.1772) - der als vielseitig<br />
und geschickt galt und vermutlich Stellmacher war - in Braunsdorf<br />
gebaut, ausgelöst durch die Ermahnung seines Herrn auf Schloss<br />
Bedra: ,,Kerl, mache er sich Räder unter die Beine, dann geht es<br />
schneller, wenn ich ihn rufe!“<br />
NeuvorstelluNg<br />
zum 20-jährigeN stadtfest iN BrauNsBeda<br />
reNault CaPtur<br />
06242 <strong>Braunsbedra</strong><br />
034633/218 11<br />
www.auto-hirche-de<br />
In dieser Bedrängnis spontan entstanden - stellt es eine einfallsreiche<br />
handwerkliche Kombination dar - hinten wie`ne Karre, vorne<br />
wie`ne Kutsche - und besitzt sogar schon Gabel und Lenker, womit<br />
es sich bereits wie ein späteres Fahrrad lenken und balancieren<br />
lässt. Wegen der schlechten Straßen verwendete Michael Kaßler<br />
besonders große Räder, erreichte dadurch aber mit den Armen<br />
vorn den Lenker nicht mehr. So montierte er klug ein Ortscheit als<br />
zweiten Lenker dazwischen und verband beide zu einem Viereck,<br />
mit dem er nun seine Lenkbewegungen vom zweiten an den vorderen<br />
Lenker weitergeben konnte. Mit diesem Ortscheit lässt er<br />
uns auch gleichsam wissen, was ihn auf diese Lösung brachte: Das<br />
beim Pferdegespann ähnlich wirkende Viereck aus Kumt, Ortscheit<br />
und den Zugsträngen, wie er es als Bauer tagtäglich vor Augen<br />
hatte und von dem er wusste, dass es sich schräg stellt, wenn das<br />
Pferd in die Kurve geht. Nach seinem frühen Tode benutzte man<br />
das Laufrad noch lange als Vorreiter bei Festumzügen, es wurde<br />
dennoch über seine Heimat hinaus nicht bekannt und bislang wurde<br />
auch noch keine zeitgenössische schriftliche Erwähnung entdeckt.<br />
Das ist das Handicap dieses Laufrads gegenüber der großen<br />
Aufmerksamkeit, die andere Laufmaschinen in ihrer Entstehungszeit<br />
fanden.<br />
Als gegen 1900 unsere heutigen Fahrräder aufkamen, holten es<br />
Nachfahren auf seinem Hofe verstaubt vom Stallboden, machten<br />
es zusammen mit Erinnerungen alter Braunsdorfer 1904 in der<br />
Zeitung ,,Rad-Welt‘ öffentlich bekannt, übergaben es 1905 dem<br />
Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und verkauften es ihm<br />
1924. Zu dessen Bestand gehört es noch heute, kann dort aber<br />
gegenwärtig nicht besichtigt werden. Seit 1907 wird es in Büchern<br />
zur Fahrradgeschichte mit der Einschränkung erwähnt, vieles an<br />
ihm sei noch ungewiss und berge Rätsel. Von 1986 bis 2006 war<br />
§<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dipl.-Ing. Frank Sauer<br />
Termine auch am Samstag<br />
Merseburger Straße 13a · 06242 <strong>Braunsbedra</strong> · Tel. 03 46 33 /33042