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Pfarrbrief 01_06 - des Pfarrverbandes Bilk-Friedrichstadt

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Historisches<br />

20<br />

wacht," klagte er. Eine kurze Erholungsreise<br />

wurde ihm übel ausgelegt.<br />

Die Elberfelder Zeitung brachte<br />

die Nachricht, Binterim sei ins<br />

Ausland gereist und würde nicht<br />

mehr zurückkehren. Darüber waren<br />

seine Anhänger bestürzt und betrübt;<br />

sie fürchteten, eine Stütze der<br />

katholischen Kirche und <strong>des</strong> Erzbischofs<br />

zu verlieren. Um so größer<br />

war die Freude bei seiner Rückkehr.<br />

Als er aus dem Rheindampfer stieg,<br />

empfingen ihn mehrere Geistliche<br />

und Bürger Düsseldorfs sowie viele<br />

Angehörige seiner Pfarrei und<br />

brachten ihn unter Jubel im Triumphzug<br />

zum Pfarrhaus. Auf mehrere<br />

Tausend schätzte Binterim ihre<br />

Zahl. „Nichts vermochte, sie zurückzuhalten."<br />

Sogar die Häuser, wo<br />

der Zug vorbeiging, waren beleuchtet.<br />

Die Polizei begleitete den Zug.<br />

Die gegnerische Presse meldete daraufhin<br />

Unruhen in Düsseldorf und<br />

eingeleitete Untersuchungen.<br />

Nach der Verurteilung durch das<br />

Landgericht bewahrte Binterim eine<br />

würdige Ruhe und begab sich - es<br />

war der 12. Dezember sofort ins<br />

Gefängnis. Da man Unruhen befürchtete,<br />

übten am Tage der Verhaftung<br />

Infanterie und Kavallerie in<br />

der Umgegend, die Wachen im Arresthause<br />

wurden verdoppelt, die<br />

Soldaten mussten sich in der Nacht<br />

schlagfertig halten. Am nächsten<br />

Morgen war die Kirche zu <strong>Bilk</strong> voll<br />

weinender Gläubigen.<br />

Am 27.7.1839 fällt der Appellhof<br />

sein neues Urteil und Binterim<br />

konnte aus der Haft entlassen werden.<br />

Vierundzwanzig Stunden hielt<br />

er sich „auf höheren Ersuch" noch<br />

in Wesel auf, „damit man in Düsseldorf<br />

und <strong>Bilk</strong> polizeiliche Vorkehrungen<br />

treffen konnte". Am Tage<br />

durfte er nicht eintreffen. In der<br />

Nacht vom 2./3. August kam er in<br />

seinen Pfarrei an. Am Samstag morgen<br />

"ohne den geringsten Wink gegeben<br />

zu haben, kündigten alsbald<br />

die Glocken die Rückkehr <strong>des</strong> Hirten<br />

an, und die in der Kirche versammelte<br />

Gemeinde sang in Freudentränen<br />

das Te Deum". Fackelzug<br />

und Feierlichkeiten waren untersagt.<br />

Da aber an diesem Tage (3. August)<br />

<strong>des</strong> Königs Geburtstag war, konnte<br />

niemand es hindern, dass die <strong>Bilk</strong>er

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