Nr. 3 / Juni 2012 - Hamburger Segel-Club
Nr. 3 / Juni 2012 - Hamburger Segel-Club
Nr. 3 / Juni 2012 - Hamburger Segel-Club
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<strong>Nr</strong>. 3 / <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong> e.V. • An der Alster 47a • 20099 Hamburg<br />
DPAG • PVSt • Entgelt bezahlt • 10599
U2<br />
Martina Sandrock,<br />
Vorsitzende der<br />
Geschäftsführung<br />
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<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong> Heft 3 / <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Liebe Mitglieder<br />
Ich freue mich sehr, dass der HSC zu<br />
einem neuen, wie ich fi nde, sehr aktiven<br />
Leben erwacht ist. Das liegt zum einem<br />
an der beginnenden Saison, aber zum anderen<br />
auch an den vielfältigen Aktivitäten<br />
des neuen Vorstands und der engagierten<br />
Mitglieder.<br />
Einen hervorragenden Erfolg konnte<br />
die RubiX-Crew nachhause bringen. Ich<br />
habe die große Hoffnung, dass wir bald<br />
wieder weitere Erfolge unserer Jugend und<br />
<strong>Juni</strong>oren feiern können, denn am 22. Mai<br />
<strong>2012</strong>, am Tage unserer außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung, konnten wir einen<br />
neuen 420er, gesponsert von der HASPA,<br />
und drei neue Optis für die Jugendabteilung<br />
taufen. Das Material steht nun für Training<br />
und Wettsegeln zur Verfügung und es war<br />
toll zu sehen, wie vorsichtig die Jugend –<br />
mit dem Champagner – umgegangen ist.<br />
(Bericht in dieser Zeitung.)<br />
Die nachfolgende Mitgliederversammlung<br />
verlief dann, mehr noch als sonst,<br />
extrem lebhaft. Ich entnahm daraus das<br />
hohe Interesse an dem Grund unserer<br />
Versammlung, nämlich, dass wir erstens<br />
unsere Satzung so ändern, dass eine<br />
Umlage in gewissen Situationen möglich<br />
wird, und zweitens wir auch entsprechend<br />
entscheiden können. Ich bin sehr froh, dass<br />
der vom Vorstand unterbreitete Vorschlag<br />
mit großer Mehrheit angenommen wurde.<br />
Mit diesem Votum haben wir, als HSCer,<br />
einmal mehr bewiesen, dass doch alle an<br />
einem Tampen ziehen und das gleiche Ziel<br />
verfolgen, nämlich unseren <strong>Club</strong> wieder<br />
attraktiver zu machen!<br />
Harald Baum<br />
Letzte Meldung<br />
Zweite IDM für die RubiX Crew! – Ausführlicher Bericht ist zu fi nden<br />
unter www.hamburger-segel-club.de/News.<br />
Titelfoto: Der schönste Blick Hamburgs<br />
Foto: Silke Hahlbrock<br />
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1
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Ladies Only im HSC<br />
hiess es am Abend, Do 12.04.<strong>2012</strong>. Die Spargelsaison wurde eröffnet und ca. 40<br />
Damen fanden sich zu einem festlichen Menü im HSC-<strong>Club</strong>raum zusammen. Die Tafel<br />
war schön dekoriert, das Essen ausgezeichnet und die Stimmung angeregt und heiter.<br />
Unter den Ladies waren unsere Match-Race Stars Silke und Maren Hahlbrock, die den<br />
Abend genauso genossen, wie zahlreiche Damen aus dem NRV. Rundum eine gelungene<br />
Veranstaltung in netter Gesellschaft. Dass Küchen-Team wurde sehr gelobt, die Herren<br />
kaum vermisst…<br />
Bestimmt kommen nächstes Mal alle gern wieder, wenn sich Ladies Only im HSC<br />
versammeln!<br />
2<br />
20095 Hamburg<br />
Alstertor 20<br />
☎ (0 40) 30 96 36-0<br />
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Nienstedten<br />
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<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Drei Optis und<br />
ein 420er für die<br />
Jugend<br />
Vor der Mitgliederversammlung<br />
am 22.5.<strong>2012</strong> wurden vier<br />
neue Boote für die Jugendabteilung<br />
getauft.<br />
Der Kauf des 420er und<br />
der drei Optis wurde durch das<br />
Engagement von Frau Meier-<br />
Rosenberg und Lennart Klemp<br />
sowie der großzügigen Spenden<br />
von Sponsoren ermöglicht.<br />
Nach kurzen Ansprachen<br />
des zweiten Vorsitzenden und<br />
des Jugendobmannes Lennart<br />
Grambow tauften vier Mädchen<br />
aus der Jugend die Boote.<br />
Taufpatin für den Opti „Kalle<br />
Blomquist“ war Imi Mühle, Leonie<br />
Grandt taufte den Opti „Tomte<br />
Tummetott“, Catharina Trunz<br />
den Opti „Pippi Langstrumpf“<br />
und Robyn Grimm den neuen<br />
420er „Windspiel“.<br />
Pepe Hartmann<br />
(Text und Foto)<br />
Die Taufpatinnen von links: Leonie Grandt, Imi Mühle, Robyn<br />
Grimm und Catharina Trunz<br />
Von links: Jürgen Anton, Ernestine Meier-Rosenberg und<br />
Lennart Klemp<br />
Fon: 040.24198163 I www.drechsler-hauswirtschaft.de<br />
3
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Alsterauftakt Contender<br />
Noch nicht ganz zwei Monate, nachdem<br />
man noch vorsichtig glitschend über die<br />
Alster laufen konnte, fand in Hamburg nun<br />
endlich die erste Contender-Regatta der<br />
Saison statt. Das Wasser noch dementsprechend<br />
kalt und die Anzahl der Teilnehmer<br />
auch noch etwas dünn, was aber wohl auch<br />
daran lag, dass manche Boote schon im<br />
Container Richtung WM unterwegs waren.<br />
Immerhin 13 Boote standen zum Schluss<br />
auf der Meldeliste und sogar 4 Mädels<br />
(was bei den Contendern recht viel ist). Am<br />
Samstag um 13 Uhr wurde bei platter See<br />
die Startverschiebung angekündigt. Hin und<br />
wieder kam zwar eine leichte Brise, jedoch<br />
immer aus verschiedenen Richtungen. Nach<br />
ein paar Stunden des Wartens entschloss<br />
sich die Wettfahrtleitung schon mal mit dem<br />
Startschiff raus zu fahren, Isabelle und Jörg<br />
sind voller Tatendrang gleich mit rausgesegelt,<br />
alle anderen haben das erst mal von<br />
Land aus beobachtet. Nach kurzer Zeit kam<br />
das Startschiff mit den beiden Flautenseglern<br />
wieder rein. Nicht ganz so erschöpft,<br />
aber trotzdem hungrig, sind wir abends zu<br />
Albrecht Delius gefahren (der leider nicht<br />
mitsegeln konnte). Hier gab es wieder eine<br />
tolle Verpfl egung in einer gemütlichen Runde.<br />
Vielen Dank noch einmal dafür.<br />
Für Sonntag war schon mehr Wind angesagt,<br />
also bin ich auch ganz aufgeregt<br />
und pünktlich zur Alster geradelt. Der Wind<br />
war ideal, genau wie ich es mag. Der erste<br />
Start wurde abgebrochen, zum Glück für<br />
diejenigen, die nicht pünktlich an der Linie<br />
waren. Der Start danach war für mich ganz<br />
gut, ich konnte mich etwas absetzen und<br />
war auch als Dritte an der Luvtonne (wie<br />
schon so oft auf der Alster), hab aber in der<br />
dritten Runde etwas geparkt und war dann<br />
Vorletzte (wie schon so oft auf der Alster).<br />
Die Luvtonne lag im "Bermudadreieck der<br />
Alster", dort wurde das Feld immer komplett<br />
neu durchgewürfelt.<br />
Die zweite Wettfahrt lief schon besser,<br />
da hatte ich mich mit Albrechts Boot etwas<br />
4
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
eingesegelt. Vor der dritten Wettfahrt kam<br />
schon deutlich mehr Wind, auch ein paar<br />
Böen zogen über die Alster. Das hat man<br />
nach dem Start gleich gemerkt. Die ganzen<br />
großen Jungs und Max sind einfach davon<br />
gesegelt. Mein altes Boot hat mit seinem<br />
neuen Besitzer Lars Kruse auch wieder den<br />
Weg zurück zur Alster gefunden und sich<br />
da sichtlich wohl gefühlt.<br />
Max Billerbeck hat ohne große Konkurrenz<br />
mit Abstand gewonnen, Jörg (der<br />
in der zweiten Wettfahrt die Runden nicht<br />
zählen konnte und am Ziel vorbei gesegelt<br />
ist) landete auf dem 4. Platz, ich auf dem<br />
7. und Isabelle direkt hinter mir. Was für ein<br />
toller <strong>Segel</strong>tag nach so einer kalten Winterpause,<br />
ich freue mich auf die Saison, erst<br />
recht wenn mein Boot endlich da ist. Toll<br />
fi nde ich auch, dass ich nicht mehr das<br />
einzige Contender-Mädel an der Alster bin.<br />
Johanna Grandt, Text & Foto<br />
Ansegeln des HSC<br />
auf der Elbe<br />
Obwohl ausführliche Einladungen an alle<br />
Mitglieder des <strong>Club</strong>s geschickt wurden, war<br />
doch die Beteilung an unserem diesjährigen<br />
Ansegeln am 21. April nicht besonders groß.<br />
Einigen war der Termin zu früh im Jahr, weil<br />
sie ihre Schiffe noch nicht überholt hatten,<br />
anderen war der Termin zu spät, weil sie<br />
inzwischen ihre Yachten schon an die Ostsee<br />
überführt hatten.<br />
Nur vier Schiffe segelten schließlich bei<br />
schönem Wetter zusammen im Hauptstrom<br />
der Elbe abwärts bis nach Bielenberg, um<br />
dann mit umsetzendem Wasser durch die<br />
naturnahe Pagensander Nebenelbe zurück<br />
nach Stadersand zu laufen. Von dort ging<br />
es bei steigendem Wasser unter Maschine<br />
nach Stade, wo wir gemeinsam im Päckchen<br />
längsseits fest machten.<br />
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5
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Für das gemeinsame Essen am Abend<br />
hatten noch einige meist ältere <strong>Club</strong>mitglieder<br />
ihre Anreise auf dem Landweg, mit dem<br />
PKW oder auch der S-Bahn, angekündigt,<br />
so dass wir dann doch in einer gemütlichen<br />
Runde von 35 Personen im historischen<br />
Restaurant „Messerschmiede” zusammen<br />
saßen und auf unser Essen warteten.<br />
Der Wirt hatte den Ehrgeiz, die von uns<br />
bestellten verschiedenen Gerichte alle auf<br />
einmal zu servieren, und daher dauerte es<br />
lange bis endlich für alle aufgetragen wurde.<br />
Glücklicherweise war der Shantychor unter<br />
Haralds Leitung vollzählig erschienen, der<br />
uns während der Wartezeit durch mehrere<br />
gut gesungene Shanties bestens unterhalten<br />
hat. Das konnte man schon daran hören,<br />
dass manche bekannten Strophen von allen<br />
kräftig mit gesungen wurden. Während des<br />
gemütlichen Abends wurde dann noch viel<br />
mit einander geklönt und manche schöne<br />
Sommerreise zu Lande oder zu Wasser voller<br />
Vorfreude geplant und erzählt.<br />
Am nächsten Tag machten wir bei nicht<br />
mehr so schönem Wetter einen Rundgang<br />
um und durch diese wunderhübsche Stadt,<br />
kehrten dabei noch für einen heißen Kakao<br />
ein und segelten nachmittags die kurze<br />
Strecke nach Wedel zurück.<br />
Für das Absegelfest, das für den 22.<br />
September nach Glückstadt oder zur Stör<br />
geplant ist, wünschen wir uns doch eine<br />
etwas zahlreichere Teilnahme von HSC-<br />
Yachten auch mit jüngeren Mannschaften.<br />
Auch würden wir wieder gerne mit vielen Teilnehmern<br />
rechnen, die zwar kein Schiff mehr<br />
haben, aber auf dem Landweg anreisen,<br />
um in unserer Gemeinschaft dabei zu sein.<br />
Ralph Kemme<br />
6<br />
Teeny Trapez Steinhude<br />
05./06.05.<strong>2012</strong><br />
Zu unserer ersten Regatta in diesem<br />
Jahr mussten wir nach Steinhude fahren.<br />
Die <strong>Hamburger</strong> Segler Jugend wollte uns<br />
Teenys an diesem Wochenende nicht dabei<br />
haben. Schade, denn es wären bestimmt alle<br />
HSC-Teenys am Start gewesen. So sind wir<br />
alleine gefahren. Nur Florian Fix war noch<br />
dabei, mit seinem Steuermann Arno von<br />
Salisch (YCM).<br />
Der erste Start war am Samstagmittag.<br />
Nach der Steuermannsbesprechung mussten<br />
wir dann los segeln. Der Wind war nicht<br />
stark und leider regnete es immer mal wieder.<br />
Gesegelt wurde Dreieck, Schenkel, Dreieck.<br />
Die zweite Wettfahrt wurde gleich im<br />
Anschluss an die erste gestartet. Es wurde<br />
der gleiche Kurs gesegelt. Wir waren richtig<br />
gut und freuten uns sehr über den 9.<br />
Platz. Während der dritten Wettfahrt fl aute<br />
der Wind immer mehr ab und die Wettfahrt<br />
wurde abgebrochen.<br />
Im warmen <strong>Club</strong>haus gab es abends<br />
ein leckeres Abendbrot für uns Segler. Mit<br />
einigen anderen Teeny-Seglerinnen haben<br />
wir noch lange draußen gespielt.<br />
Am Sonntag konnten wir noch zwei gute<br />
Wettfahrten segeln. Der leichte Wind wehte
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
konstant. Es regnete zwar nicht mehr, dafür<br />
war es kalt geworden.<br />
In der dritten Wettfahrt sahen wir einen<br />
Teeny die Tonne berühren. Da die Mannschaft<br />
nicht rechtzeitig kringelte, reichten<br />
wir Protest ein. Das war dann doch etwas<br />
aufregend, weil es unser erster Protest<br />
war. Wir mussten ein Formular ausfüllen<br />
und unsere Zeugen suchen. Charlotte war<br />
alleine in der Protestverhandlung. Ich musste<br />
draußen warten. Die andere Mannschaft<br />
wurde disqualfi ziert.<br />
Leider konnten wir keine so gute Platzierung<br />
mehr ersegeln. Wir müssen noch ganz<br />
schön trainieren, wenn wir besser werden<br />
wollen. Spaß hat es gebracht. Auch weil wir<br />
mittlerer weile eine ganze Reihe von Teeny-<br />
Segler kennen und uns freuen, wenn wir die<br />
wieder sehen. Deshalb freuen wir uns auch<br />
auf Malente in zwei Wochen.<br />
Von 18. Teenys sind Arno und Florian 6.<br />
und wir 12. geworden.<br />
Charlotte Henkel, Hannah Eileen Heinrich –<br />
G 721 „Zimtzicke”<br />
„Members only“ – so wird der Golfsport wieder exklusiv!<br />
Unweit von Hamburg-Duvenstedt entsteht in Kürze<br />
der Golfclub Hamburg-Oberalster, für den es nur eine limitierte<br />
Anzahl an Mitgliedschaften geben wird.<br />
„Members only“ bedeutet: keine Greenfee-Spieler,<br />
keine Wartezeiten durch Greenfee-Spieler oder Hotelgäste<br />
und keine Fremdturniere. Dazu gehören ein<br />
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7
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Teeny Training in<br />
Malente am 17.-18. und<br />
Kellersee-Teeny-Trophy<br />
am 18.-20. Mai <strong>2012</strong><br />
Treffpunkt des HSC-Teams war 9.00 Uhr<br />
auf dem Gelände des SVMG in Malente. Das<br />
Team bestand aus Niklas/Jannes, Catherine/<br />
Luana, Naira/Marie, Anton/Florian W. und<br />
Charlotte und mir. Florian F. ist wie in Steinhude<br />
mit Arno (YCM) gesegelt.<br />
Dank unserer Eltern waren wir alle pünktlich<br />
vor Ort. Für Florian F., Charlotte und mich<br />
war es nicht das erste Mal, dass wir beim<br />
SVMG waren, so dass wir uns gleich wie zu<br />
Hause fühlten, zumal wir eine ganze Reihe<br />
von anderen Teeny-Mannschaften kennen.<br />
Das gab ein großes Hallo. Überrascht waren<br />
wir, als wir hörten, dass 35 Mannschaften<br />
sich zum Training angemeldet hatten.<br />
Nachdem die Boote abgeladen und<br />
aufgetakelt waren, gab es die erste Besprechung.<br />
Wir wurden in 3 Trainingsgruppen<br />
eingeteilt. Von uns waren Arno/Florian und<br />
Charlotte und ich in die Regatta-Gruppe<br />
eingeteilt worden. Unsere Trainer waren<br />
Rosi und Matze.<br />
Weil es anfangs recht windig war, mussten<br />
wir uns beim ersten Training auf dem<br />
Wasser etwas sortieren. Spi-Fahren und<br />
Kreuzen funktionierte heute bei allen wohl<br />
nicht so gut. Zumindest meinten unsere<br />
Trainer, es wäre etwas chaotisch gewesen.<br />
Nach einem leckeren Mittagessen fi ng<br />
dann nach einer Vorbesprechung, in der<br />
uns erläutert wurde, was wir jetzt machen<br />
sollten, das Nachmittagstraining an. Rosi<br />
wartete bereits auf dem Wasser auf uns,<br />
Matze achtete an Land darauf, dass unsere<br />
Gruppe rechtzeitig auf das Wasser kam.<br />
Draußen lagen 2 Tonnen, um die wir eine<br />
Acht segeln mussten. Als unsere Gruppe<br />
vollzählig war, hieß es „Spi setzen” und<br />
einmal über den Kellersee fahren. Auf der<br />
Kreuz zurück übten wir mehrere Starts. In<br />
der abschließenden Besprechung an Land<br />
erklärten uns unsere Trainer, was mir noch<br />
besser machen können.<br />
Zum Abendbrot wurde gegrillt. Wir waren<br />
doch ein wenig müde und sind bald ins<br />
Wohnmobil gegangen. Außerdem wurde es<br />
kalt. Matze ist mit den anderen zur Jugendherberge<br />
gefahren.<br />
Freitag hatten wir guten Wind zum <strong>Segel</strong>n.<br />
Die Trainer hatten für uns eine Reihe<br />
von Tonnen ausgelegt, an denen wir versu-<br />
8
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
chen sollten, uns im Wind zu halten. Das war<br />
ein Teil des Starten-Übens. Anschließend<br />
segelten wir Dreiecke, damit auch das Spi-<br />
Training nicht zu kurz kam.<br />
Nachmittags haben wir, wie viele andere<br />
auch, die Trainingseinheit ausfallen lassen,<br />
weil am Spätnachmittag bereits die 1. Wettfahrt<br />
gesegelt werden sollte.<br />
Nach einer ausführlichen Steuermannsbesprechung,<br />
die Jens, unser Wettfahrtleiter,<br />
gemacht hat, ging es dann auch los. Leider<br />
ist uns in dieser Wettfahrt ein Mißgeschick<br />
passiert. Wir hatten keine richtige Zeit und<br />
sind deshalb aus einer schlechten Position<br />
heraus gestartet. Ein paar Plätze konnten wir<br />
in der Wettfahrt dann doch noch gutmachten.<br />
Schließlich landeten wir auf Platz 22.<br />
Samstag – blauer Himmel und leichte<br />
Brise. Mit der Zeitnahme hat es geklappt.<br />
Wir starten ganz gut und halten uns an den<br />
Tipp von Matze, die Startkreuz durch die<br />
Mitte zu fahren. An der Luv-Tonne sind wir<br />
dann tatsächlich 9.! Eigentlich klappen die<br />
Manöver ganz gut und wir segeln immer auf<br />
der richtige Seite. Ein bißchen Glück haben<br />
wir wohl auch als der Wind langsam abfl aut.<br />
Jens verkürzt die Wettfahrt. Wir werden<br />
6. Wir sind mächtig stolz auf uns. Uns ist<br />
klar, dass wir so ein gutes Ergebnis hier<br />
nicht wiederholen können. Es sind so gute<br />
Mannschaften am Start und wir sind noch<br />
Anfänger. Aber wir haben gemerkt, dass es<br />
Spaß macht, vorne zu fahren.<br />
In der 2. Wettfahrt fahren wir einen<br />
Frühstart, bemerken den Fehler und fahren<br />
zurück. Nur leider nicht weit genug. Zu unserem<br />
Glück wird die Wettfahrt abgeschossen.<br />
Puh! Beim Neustart passen wir besser auf.<br />
Die Wettfahrt beenden wir als 19. Na ja.<br />
Der Sonntag begann mit einer Startverschiebung.<br />
Der Kellersee war spiegelglatt.<br />
Dann kam doch noch ein leichter Wind auf<br />
und wir konnten die letzten 3 Wettfahrten<br />
segeln. Manchmal gab es Windlöcher, in<br />
denen wir hängenblieben. Auf den Spi-<br />
Gängen verloren wir jeweils mehrere Boote.<br />
Mein Vater meinte, es lag an den Lee-Bögen<br />
die wir gefahren sind. Einen Kurs richtig gut<br />
abzusegeln müssen wir wohl noch fl eißig<br />
trainieren. Trotzdem sind wir mit unserem<br />
Gesamtergebnis sehr zufrieden.<br />
Das waren schöne Tage am Kellersee.<br />
Wir haben viele Segler wieder gesehen und<br />
neue kennengelernt. Besonders toll war es<br />
mit so vielen Booten zu segeln. Auch wenn<br />
es am Slip immer Gedränge gab, gab es<br />
keinen Ärger und es waren immer Eltern da,<br />
die geholfen haben.<br />
Vielen Dank an die Trainer, an Jens und<br />
alle Helfer. Nächstes Jahr fahren wir auf<br />
jeden Fall wieder nach Malente.<br />
Unsere Platzierungen bei 37 Startern:<br />
4. Arno/Florian F.<br />
16. Charlotte/Hannah Eileen<br />
23. Catharine/Luana<br />
29. Niklas/Jannes<br />
30. Anton/Florian W.<br />
32. Naira/Marie<br />
Hannah Eileen Heinrich, 721 ”Zimtzicke”<br />
9
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Trainingslager und<br />
Teeny Trophy Regatta<br />
in Malente <strong>2012</strong><br />
„Noch 30 Sekunden bis zum Start!”<br />
Wahnsinn, zu einer „gewöhnlichen” Regatta<br />
treten 39 Teenies an, ihr aktuell bestes Team<br />
zu ermitteln. Zugegeben, die Kombination<br />
eines Trainingslagers und einer Regatta<br />
über 4 Tage ist sicherlich eines der Gründe,<br />
das tolle Gelände der Segler Vereinigung<br />
Malente Gremsmühlen und das <strong>Segel</strong>revier<br />
Kellersee weitere.<br />
Aber fangen wir von Vorn an. Vor über<br />
12 Jahren sorgte ein Wettfahrtleiter durch<br />
eigenwillige Auslegung der WR bei einer<br />
Regatta dafür, dass unser damaliger HSC<br />
Trainer Stefan Roth und ich über eine Alternative<br />
nachdachten. Wir fanden sie in<br />
Malente am Kellersee (ich bin in der Nähe<br />
geboren). Die dort ansässige SVMG hatte<br />
vorher von dieser Bootsklasse Teeny noch<br />
nicht richtig Kenntnis genommen. Ich fragte<br />
den damaligen Wettfahrtleiter des <strong>Club</strong>s, ob<br />
er trotzdem eine Regatta mit Teenies machen<br />
würde. Er stimmte zu. Dieser Wettfahrtleiter<br />
heißt Jobst Richter und ist im Moment der<br />
Chefwettfahrtleiter der Kieler Woche.<br />
Donnerstagmorgen, es ist Himmelfahrt,<br />
die letzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
des Teeny Trainingslager treffen ein. Nach<br />
einer kurzen Eröffnungsrede des 1. Vorsitzenden<br />
der SVMG Henning Dieckmann<br />
werden die Teams, je nach ihrer eigenen<br />
Leistungseinschätzung, in Gruppen eingeteilt.<br />
Da gab es die Gruppe „Besser<br />
10
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Kreuzen, Spinnaker lernen, Trapezsegeln<br />
lernen oder Regattasegeln”. Die Trainer<br />
Matze, Rosi, Anke, Maren und Christine<br />
übernehmen die Gruppen und nach einer<br />
kurzen Besprechung ging es aufs Wasser.<br />
Zwei Tage Training lagen vor den Teams.<br />
Vom möglichen neuen Deutschen Meister<br />
bis zum Team, das gerade gelernt hatte<br />
zu kreuzen, waren alle Leistungsklassen<br />
dabei. Die Seglerinnen und Segler kamen<br />
aus über 20 <strong>Club</strong>s aus Berlin, Niedersachsen,<br />
Hamburg und Schleswig Holstein, die<br />
<strong>Hamburger</strong> Seglerinnen und Segler vom<br />
MSC und HSC.<br />
Die Teilnehmer des HSC waren: Charlotte<br />
Henkel, Hannah Eilleen Heinrich, Catherine<br />
Trunz, Luana Grötzinger, Niklas Warschlow,<br />
Jannes Kanzler, Anton Rieger, Florian Woltemate,<br />
Zoe Raike Naira, Marie Seelen. Mit<br />
fünf Booten stellte der HSC die stärkste<br />
<strong>Club</strong>mannschaft.<br />
Am Freitagnachmittag nach dem Training<br />
wurde es dann Ernst. Nach einer<br />
ausführlichen Erklärung des Startverfahrens<br />
durch den Wettfahrtleiter ging es wieder aufs<br />
Wasser zur 1. Wettfahrt.<br />
Hier zeigte sich, wie gut die Teams das<br />
Training angenommen hatten. Seit Jahren gilt<br />
in Malente im Einvernehmen aller Teilnehmer<br />
und Trainer. Die starken Nachzügler auf der<br />
Bahn dürfen von einem Trainer aus einem<br />
anderen <strong>Club</strong> gecoacht werden. Das war<br />
dieses Jahr nur sehr selten der Fall.<br />
Am Sonnabend wurden drei und am<br />
Sonntag zwei Wettfahrten gesegelt.<br />
Wenig Wind und Sonnenschein kamen<br />
den Regattaanfängern entgegen.<br />
Von Anfang an setzte sich das Team<br />
Emanuel von Cramon und Martin Schmidt<br />
von der Segler-Vereinigung Seeburger See<br />
e.V. <strong>Segel</strong>nummer GER 698 zum Teil sehr<br />
deutlich durch. Den amtierenden Deutschen<br />
Meistern „Die kleinen Männer” Moritz Jung<br />
und Georg Müller vom Mühlenberger <strong>Segel</strong><br />
<strong>Club</strong> blieb am Ende nur der 3 Platz.<br />
Platz 2 belegte Johanna Rehkamp und Lena<br />
Leiers der SVMG.<br />
Unsere Teams, die zum Teil gar keine<br />
oder aber wenig Regatta Erfahrung haben,<br />
haben sich wacker geschlagen und Plätze<br />
im Mittelfeld ersegelt.<br />
Jens Hahlbrock<br />
11
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Optimale:<br />
Am 5. und 6. Mai <strong>2012</strong> sind wir, aus der Opti-Regatta Gruppe, zu viert, bei der „Optimale”<br />
auf der Alster mitgesegelt. Es waren bei Opti B fast 70 Optis am Start und bei Opti<br />
A ca. 35. Nebenbei fanden auch eine Laser-, 420er- und eine Kutter-Regatta statt.<br />
Schon Samstag war wenig Wind, aber doch so viel, dass man solide segeln konnte.<br />
Doch am Sonntag wurden alle Regatten abgesagt: Opti B startete gerade und war auf<br />
dem Weg zur ersten Tonne, als Motorboote verkündeten, dass alle wieder zum Startschiff<br />
segeln sollten. Dort warteten wir einige Zeit, bis wir wieder zurück in den Hafen segelten.<br />
Insgesamt segelten wir nur zwei Regatten, aber es hat trotzdem viel Spaß gebracht.<br />
Bei der Siegerehrung bekam sogar jeder Teilnehmer einen Preis: ein T-Shirt, wo hinten ein<br />
Opti aufgedruckt ist.<br />
Von Robyn- Feline Grimm<br />
12<br />
Sparkassencup <strong>2012</strong><br />
EMA/WMA in Schwerin<br />
Am 28. April hat der Sparkassencup<br />
in Schwerin, der gleichzeitig auch die WM<br />
und EM-Ausscheidung für die 420er war,<br />
begonnen. In Schwerin angekommen haben<br />
wir zuerst die Boote aufgebaut und für die<br />
erste Wettfahrt vorbereitet. Dazu gehörten<br />
in unserem Fall auch das Trimmen und das<br />
Aufkleben der <strong>Segel</strong>nummer. Unser Zelt<br />
hatten wir zuvor auf dem Zeltplatz fast direkt<br />
neben unseren Booten aufgebaut, was es<br />
uns sehr bequem gemacht hat. Am ersten<br />
Tag gab es bei 10-13 Knoten 3 Wettfahrten.<br />
Anfangs fi el es uns relativ schwer, aber<br />
nachdem wir richtig reingekommen sind lief<br />
es einigermaßen. Am ersten Abend haben<br />
wir erneut unser Boot durchgetrimmt, weil<br />
es immer noch nicht richtig gut lief. Bei den<br />
nächsten Wettfahrten ging es anfangs etwas<br />
besser, blieb aber dennoch Mittelmaß, da<br />
es aufgrund der WM-/EM-Ausscheidung<br />
ein sehr starkes Feld war. Der nächste<br />
Tag begann aufgrund von Flaute mit einer<br />
gemütlichen Pause, die man hervorragend<br />
in der Sonne verbringen konnte. Nachdem<br />
sich der Wind stabilisiert hatte, ging es raus<br />
für die letzten Wettfahrten bei Leichtwind.<br />
Im Großen und Ganzen war es eine<br />
gelungene Regatta, von den Platzierungen<br />
nicht ganz zufriedenstellend, jedoch hat<br />
sie uns neue und wichtige Erfahrungen<br />
eingebracht.<br />
Finn & Fabio
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Pasquavela, Porto Santo<br />
Stefano, 6. bis 9. April<br />
Crew: Franziska Backhaus (Steuer),<br />
Hannah Post (Genua), Jessica Finke (Spi),<br />
Silke Begehr/ Sandra Pingel (Genua 2), Lina<br />
Nagel (Mast), Friederike Bartcky (Vorschiff)<br />
Am Abend des 3. April machte sich<br />
die Alice auf eine lange Reise. Im 1.700<br />
Kilometer entfernten Porto Santo Stefano,<br />
unweit der Insel Giglio gelegen, hatte der<br />
Yacht <strong>Club</strong> Santo Stefano die Pasquavela<br />
Regatta ausgeschrieben. Und damit die<br />
junge Dame sicher in Italien ankam, waren<br />
gleich vier Fahrer im Einsatz. Teammanager<br />
Lennart, Vorschifffrau Friederike, Spifahrerin<br />
Jessica und ihr Lebensgefährte Michi, der<br />
sich angeboten hatte, für das leibliche Wohl<br />
der Crew zu sorgen. Nach mehr als 24 Stunden<br />
Fahrt kam die Vorhut müde, aber ohne<br />
größere Zwischenfälle im sonnigen Süden<br />
an. Bevor der Rest der Crew am nächsten<br />
Tag per Flieger nachkam, hatten sie so die<br />
Gelegenheit, erstmal auszuschlafen. Am<br />
Nachmittag des 5.4. folgte dann der Rest<br />
der Besatzung und die Alice konnte gemeinschaftlich<br />
ins Wasser gelassen werden.<br />
Anschließend feierten wir mit Silke in ihren<br />
30. Geburtstag und Michi präsentierte einen<br />
ersten Vorgeschmack seiner Kochkünste.<br />
Am Karfreitag folgte dann um 12 Uhr der<br />
erste Start. Da wir zu siebt nach Italien gefahren<br />
waren, konnten wir während der vier Tage<br />
dauernden Regatta durchtauschen. Die beiden<br />
Neulinge Silke und Sandra wechselten<br />
sich jeweils ab und halfen Genua-Fahrerin<br />
Hannah beim Kurbeln. Den Anfang machte<br />
Geburtstagskind Silke. Bei strahlendem Sonnenschein<br />
und angenehmen Temperaturen<br />
über zwanzig Grad konnte das Ölzeug getrost<br />
in der Tasche bleiben. Dafür kamen die<br />
neuen Automatik- und Feststoffwesten mit<br />
großem HSC-Stander auf dem Rücken zum<br />
Einsatz, denn der erste <strong>Segel</strong>tag begann mit<br />
ordentlichem Wind. Das sah am nächsten<br />
Tag schon wieder anders aus. Während die<br />
13
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
14<br />
Landcrew Rom einen Besuch abstattete,<br />
begann der Tag für die Seglerinnen wegen<br />
Flaute mit Startverschiebung. Einigen Crews<br />
war bei spiegelglattem Wasser denn auch<br />
bald so langweilig, dass sie den Funk für<br />
Späße nutzten, bevor dann doch noch Wind<br />
aufzog und die geplanten drei Wettfahrten<br />
gesegelt werden konnten.<br />
Das sah am Sonntag dann schon wieder<br />
anders aus. Vormittags schien die Sonne,<br />
wie man es von Bella Italia erwartet, so dass<br />
sich die Landcrew zu einem Ausflug landeinwärts<br />
entschied, um vom höchsten Berg der<br />
Halbinsel das Wrack der Costa Concordia in<br />
der Ferne zu erspähen. Kaum dass sie sich<br />
auf den Rückweg gemacht hatten, hörten<br />
sie jedoch, dass die Wettfahrtleitung wegen<br />
eines aufziehenden Unwetters alle Boote<br />
in den Hafen zurückbeordert hatten. Die<br />
Letzten erreichten gerade noch rechtzeitig<br />
die Kaimauern, als auch schon der Pavillon<br />
des Wettfahrtleitungsbüros drohte, weggepustet<br />
zu werden.<br />
Am nächsten Morgen war dann wieder –<br />
genau – Flaute. Durch die Startverschiebung<br />
konnten dann nur zwei Wettfahrten gefahren<br />
werden, bevor wir die Alice direkt wieder<br />
für ihre Rückkehr in kühlere Gefi lde fertig<br />
machten und verpackten.<br />
Seglerisch sind wir in den vier Tagen<br />
noch etwas mehr zusammen gewachsen.<br />
Unter den anderen Teams, zu denen auch<br />
einige Berufssegler, zum Beispiel der<br />
italienischen Polizei gehörten,<br />
konnten wir uns als einzige<br />
Frauencrew durchaus Respekt<br />
ersegeln. Sie sehen weibliche<br />
Segler eher selten. Italienerinnen<br />
hätten beim <strong>Segel</strong>n Angst<br />
um ihre langen Fingernägel.<br />
So war die „Alitshe” schnell<br />
Gesprächsthema Nummer eins<br />
in Pasquavela. Unsere Spi-Frau<br />
Jessica, die schon gut 30 Jahre<br />
segelt, hat es nach eigenem Bekunden noch<br />
nie erlebt, dass ein Team so sehr Thema bei<br />
einer Regatta gewesen sei.<br />
Am Mittwoch des 11. April war die Alice<br />
dann wieder zurück im kalten Hamburg.<br />
Zwar verlief bei der Rückführung alles nach<br />
Plan, dennoch musste die Lady direkt in die<br />
Werft nach Elmshorn. Ein anderes Team<br />
hatte uns am dritten Regattatag mit der<br />
Bugspitze an der Backbordseite getroffen<br />
und damit einen Schaden verursacht, der<br />
professioneller Hilfe bedurfte. Bei der Korrespondenz<br />
mit deren Versicherung kommen<br />
uns derweil Silkes Fremdsprachenkenntnisse<br />
zugute.<br />
Vielen Dank an dieser Stelle an den<br />
ganzen Verein, der diese Reise erst ermöglicht<br />
hat. Dem Ziel, die neu zusammen<br />
gewürfelte Crew zu einem echten Team zu<br />
machen, sind wir damit ein ganzes Stück<br />
näher gekommen.<br />
Neben der Alice waren in Italien übrigens<br />
noch vier andere deutsche Teams am Start:<br />
die Rotoman belegte den dritten Platz, dahinter<br />
folgten United 5 (4.) und Oste Strolch<br />
(5.), Max Bahr wurde zehnter und die Alice<br />
belegte den 22. Platz.<br />
Beilagenhinweis<br />
Bitte beachten Sie die Beilagen der<br />
<strong>Hamburger</strong> Kammerspiele und<br />
von Optik Lühr in dieser Ausgabe.
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Alice, Rupenhorn Regatta,<br />
Berlin, 5.+6. Mai<br />
Crew: Franziska Backhaus (Steuer),<br />
Hannah Post (Genau), Jasmin Rapprich<br />
(Spi), Silke Begehr (Genua 2), Sandra Pingel<br />
(Mast), Friederike Bartcky (Vorschiff)<br />
Anfang Mai fuhr die Alice nach Berlin,<br />
um an der Rupenhorn Regatta auf der<br />
Havel teilzunehmen. Der erste Regattatag<br />
begann mit gutem Wind und regenfrei. Die<br />
Alice war bereits am Vorabend gekrant und<br />
der Mast gestellt worden. So war am Samstagmorgen<br />
nur noch die Wanteneinstellung<br />
den Windverhältnissen anzupassen. Gegen<br />
9.45 Uhr motorten wir zum Regattagebiet,<br />
welches etwa 30 Minuten vom austragenden<br />
Klub am Rupenhorn entfernt lag. Dort<br />
angekommen, hatten wir noch genug Zeit<br />
für einige Trainingsdurchläufe (Spi setzen<br />
und reinholen, wenden, halsen) bevor um<br />
11.55 Uhr der erste Start angekündigt wurde.<br />
Beim ersten Start gelang leider keine<br />
optimale Positionierung, so dass wir anderen<br />
Booten einige Male Raum geben<br />
mussten. Beim zweiten Start lief das schon<br />
besser, so dass wir bei der ersten Kreuz<br />
im Hauptfeld mitsegelten und uns gut positionieren<br />
konnten. Schwierigkeiten gab<br />
es jedoch wiederholt beim Spi setzen, so<br />
dass wir in der Folge etwas den Anschluss<br />
verloren und nur eine Crew deutlich hinter<br />
uns lassen konnten.<br />
Der vierte und letzte Start des Tages<br />
wurde leider durch Regen getrübt, der auch<br />
noch anhielt, als wir später im Schleppverband<br />
in den Hafen zurückfuhren.<br />
Am Samstagabend lud uns Lennart zusammen<br />
mit der Glen-Crew und einigen Berliner<br />
Freunden zum großen Geburtstagsessen<br />
ein, so dass wir gestärkt in den zweiten<br />
Regattatag gingen. Der erste Start war für 11<br />
Uhr angesetzt. Bis 14 Uhr galt es, zwei weitere<br />
Wettfahrten zu absolvieren. Leider fehlte<br />
hierfür aber ausreichender Wind, so dass es<br />
zunächst eine Startverschiebung gab (noch<br />
im Hafen hätte man eigentlich erwartet, dass<br />
die Wettfahrtleitung die Wettfahrten absagt,<br />
da nur 0-2 Knoten Wind waren). Dennoch<br />
kündigte die Wettfahrtleitung nach einigem<br />
Dahintreiben der teilnehmenden Boote das<br />
erste „Schweinerennen“ an, das aufgrund<br />
der Windbedingungen denkbar frustrierend<br />
war. Wer das Glück hatte, von einer Böe<br />
erfasst zu werden, kam einigermaßen ins<br />
Ziel, auf dem Spikurs hing der Spi aber<br />
meist wie ein schlaffer Sack am Spifall.<br />
Zeitweilig zeigte das Taktik-Gerät der Alice<br />
0 Knoten Fahrt an. Schließlich erreichten<br />
wir doch noch die Ziellinie, vor drei anderen<br />
Js. Überraschenderweise wurde dann noch<br />
die sechste Wettfahrt angekündigt, jedoch<br />
mit Bahnverkürzung. Auch diese hatte zum<br />
Glück irgendwann ein Ende. Einziges Trostpfl<br />
aster: an diesem Tag blieb es trocken.<br />
So motorten wir auf schnellstem Weg zum<br />
Hafen zurück, bauten schon auf dem Weg<br />
so gut es ging das Boot ab, um die Lady<br />
im Hafen möglichst schnell für die Rückfahrt<br />
verpacken zu können.<br />
Sonntagabend war sie dann wieder<br />
daheim im <strong>Hamburger</strong> Gebiet und wurde<br />
direkt nach Wedel gebracht, um am darauf<br />
folgenden Wochenende beim Elbe-Pokal<br />
zu starten.<br />
Ergebnisse:<br />
Von 13 gemeldeten J24 belegten wir<br />
in den 6 Wettfahrten die folgenden Plätze:<br />
12, 12, 10, 12, 11, 11. Damit wurden wir<br />
insgesamt 12.<br />
15
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
16<br />
MaiOR <strong>2012</strong> – RubiX<br />
Am verlängerten Wochenende des 1.<br />
Mais stand für uns die erste Regatta der<br />
neuen Saison auf dem Kalender: vier Tage<br />
<strong>Segel</strong>n bei der MaiOR des Kieler Yacht<br />
<strong>Club</strong>s.<br />
Um die neuen <strong>Segel</strong> noch rechtzeitig<br />
zum Saisonauftakt fertig zu bekommen<br />
wurde im Vorfeld drei Tage in der Werkstatt<br />
von Haase-<strong>Segel</strong> in Travemünde an den<br />
<strong>Segel</strong>n gearbeitet. Dadurch war es uns<br />
sogar möglich die <strong>Segel</strong> am Trainingswochenende<br />
von Go4Speed auszuprobieren<br />
und bis zur Regatta noch letzte Änderungen<br />
vorzunehmen zu lassen. Marco Haase fuhr<br />
mit uns am Freitagabend vor der MaiOR<br />
einen Probeschlag und gab uns letzte Tipps<br />
bei der optimalen Einstellung des Riggs<br />
und der <strong>Segel</strong>.<br />
Gut vorbereitet starteten Max Gurgel<br />
an der Pinne, Hans-Christoph Burmeister<br />
an der Großschot, Thorben Strube und<br />
Alexander Grote an Spinnaker und Genua,<br />
Lennart Grambow im Pit sowie Anna Lau<br />
auf dem Vorschiff in den ersten Regattatag.<br />
Gleich zu Beginn und ganz anders als an<br />
den Trainingswochenenden erwarteten uns<br />
5 Windstärken mit Böen bis 28 Knoten auf<br />
der Bahn. Leider kassierten wir im ersten<br />
Rennen einen Frühstart unter Papa, so dass<br />
wir durch das erneute Eintauchen Zeit verloren.<br />
Glücklicherweise waren wir nicht die<br />
einzigen Frühstarter und konnten deswegen<br />
in der Wettfahrt noch aufholen und uns auf<br />
den 5. Platz vorkämpfen. Im zweiten Rennen<br />
des Tages ersegelten wir einen ersten Platz,<br />
obwohl auf dem ersten Downwind-Kurs<br />
unser neuer Kohlefaser-Spibaum aufgrund<br />
von nicht ausreichender Dicke des Materials<br />
brach. Das bedeute dritter nach dem ersten<br />
Tag in der Gesamtplatzierung hinter den<br />
X 332 Sport Varuna Xpress und Chinook.<br />
Am Sonntag wurde aufgrund des starken<br />
Windes nicht gesegelt und wir verbrachten<br />
den Tag damit, das Boot wieder fi t zu machen<br />
und uns vom ersten anstrengenden<br />
<strong>Segel</strong>tag zu erholen.<br />
Am dritten Tag wurden wir mit wenig<br />
und vor allem drehendem Wind konfrontiert.<br />
Wir konnten zwei zweite Plätze ersegeln,<br />
worüber wir uns sehr freuten, da wir zeigen<br />
konnten, dass wir auch bei wenig Wind konkurrenzfähig<br />
sind. Vor allem in der zweiten<br />
Wettfahrt setzen wir uns durch taktisches<br />
Geschick vom Hauptfeld ab. Auf der ersten<br />
Kreuz schlief der Wind ein und<br />
starker Strom an der Luvtonne<br />
führte zu einer seglerisch und<br />
taktisch anspruchsvollen Situation<br />
beim Runden der Bahnmarke.<br />
Unser direkter Konkurrent<br />
Varuna Xpress konnte<br />
sich mit einen Extremschlag<br />
aus der Bredouille bringen<br />
und gewann deutlich mit ca.<br />
6 Minuten Abstand, während<br />
wir mit dem Rest des Feldes<br />
zunächst an der Luvtonne<br />
fest hingen. Mit geschickten<br />
Wenden kamen wir jedoch als<br />
zweites Boot aus dem Strom.
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Am Ende des Tages standen wir an der<br />
Spitze des Gesamttableaus.<br />
Am letzten Tag entschloss sich die<br />
Wettfahrtleitung noch drei kurze Wettfahrten<br />
bei moderaten 3 bis 4 Windstärken zu<br />
segeln. Es wurde noch einmal spannend.<br />
Da wir nur einen Punkt Abstand zu Veruna<br />
Xpress und Chinook hatten, wurde eine<br />
klassische Verteidigungstaktik gefahren:<br />
Den Gegner im Auge behalten und immer<br />
Abdecken. In der ersten Wettfahrt wurden<br />
wir erneut Zweiter und konnten auch unsere<br />
direkten Konkurrenten hinter uns lassen.<br />
Doch in der zweiten Wettfahrt fuhren wir<br />
einen Frühstart und mussten noch einmal<br />
starten. Unglücklicherweise meldete uns<br />
die Wettfahrtleitung fehlerhafter Weise,<br />
nachdem wir bereinigt hatten erneut über<br />
Funk als Frühstarter, sodass wir noch einmal<br />
eintauchten. Wir protestierten und die<br />
Wettfahrtleitung sah ihren Fehler sofort ein<br />
und schrieb uns 15 Sekunden Zeit gut, so<br />
dass wir nach grandioser Aufholjagd und<br />
Wiedergutmachung auf dem vierten Platz<br />
landeten. In der letzten Wettfahrt kamen<br />
wir noch einmal auf den zweiten Platz und<br />
konnten damit die MaiOR mit 5 Punkten<br />
Vorsprung vor der Zweitplatzierten Varuna<br />
Xpress für uns entscheiden.<br />
Wir freuten uns sehr über dieses erste<br />
Ergebnis der Saison und schauen nun noch<br />
gespannter in Richtung Nordseewoche<br />
und Kieler Woche, in deren Rahmen die<br />
Deutschen Offshore und Inshore Meisterschaften<br />
stattfi nden. Ein großes Lob an die<br />
Wettfahrtleitung, die bei diesen extremen<br />
Bedingungen unserer Ansicht nach immer<br />
die richtigen Entscheidungen getroffen hat.<br />
Unterm Strich können wir festhalten,<br />
dass wir in jedem Rennen, in dem wir keinen<br />
Frühstart fuhren, erster oder zweiter geworden<br />
sind. Die Schnelligkeit des Schiffes<br />
zeigt, dass sich die intensive Winterarbeit<br />
gelohnt hat und vor allem die neuen <strong>Segel</strong><br />
zum guten Bootspeed beitragen. Ein Dankeschön<br />
an alle, die uns unterstützen und<br />
dieses Projekt möglich machen!<br />
Bis bald,<br />
Eure <strong>Juni</strong>oren von der RubiX<br />
RubiX – 1/1/1/2… Rrrrrright!<br />
Donnerstagnachmittag gegen 15:00: Die<br />
Crew der RubiX trifft sich im Heimathafen<br />
Wedel und bricht mit dem Strom gen Cuxhaven<br />
auf. Wir sind keine dreißig Minuten<br />
auf der Elbe unterwegs, da stellen wir fest,<br />
dass der Skipper die Rettungsinsel für das<br />
Skagen Race vergessen hat und zwar in<br />
Kiel. Schnell wird die Onshore Support Crew<br />
bestehend aus mehreren Familienmitgliedern<br />
angerufen und mit vereinten Kräften<br />
gelingt es, für Freitag noch ein Shuttle von<br />
Kiel nach Cuxhaven für die Rettungsinsel zu<br />
organisieren (Vielen Dank an dieser Stelle<br />
noch einmal an Johannes Bruder). Beruhigt<br />
segeln wir weiter gen Cuxhaven und probieren<br />
dabei die umgeschneiderte G2 aus.<br />
Ab Brunsbüttel konnten dann auch noch ein<br />
paar Spi-Manöver für die kommende IDM<br />
Offshore geübt werden und nach einem<br />
schönen Sonnenuntergang auf der Elbe<br />
kommen wir mit dem letzten Tageslicht in<br />
Cuxhaven an.<br />
Am nächsten Tag werden nach einem<br />
ausgiebigen Frühstück noch die letzten<br />
Feinheiten am Schiff getunt, während nach<br />
und nach die ersten Regattateilnehmer in<br />
Cuxhaven eintreffen. Gegen Mittag sichteten<br />
wir auch die Patent3, welche den IDM-Titel<br />
im Vorjahr in Kiel errungen hatte. Während<br />
es sich die meisten Schiffe in Cuxhaven<br />
gemütlich machen, und da sie erst am<br />
nächsten Tag nach Helgoland aufbrechen<br />
wollten, hieß es für uns gegen 17:00 raus<br />
auf die Elbe, um mit der Sundowner Regatta<br />
nach Helgoland den ersten Grundstein für<br />
17
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
18<br />
eine erfolgreiche IDM zu legen. Pünktlich<br />
um 18:10 legen wir einen guten Start direkt<br />
am Startschiff der dänischen Marine<br />
auf der Medemreede hin und fahren mit<br />
zunehmendem Strom elbabwärts. Es folgt<br />
eine kurze und enge Kreuz zwischen dem<br />
Backbordfahrwasserstrich und der östlich<br />
gelegenen Untiefe, bei der die Ree und wir<br />
uns regelmäßig gegenseitig Raum geben<br />
mussten. Ab Tonne 26 wird der Kurs etwas<br />
tiefer und mit einem Schrick in der Schot<br />
laufen wir bei guter Geschwindigkeit mit<br />
unserer neuen G1 gen Außenreede, die<br />
Patent3 immer in Sichtweite einen Strich an<br />
Steuerbord voraus. An der Tonne 2 stoppen<br />
wir die Zeit: Zwei Minuten Rückstand auf<br />
die Patent3 nach gut zwei Stunden Regatta.<br />
Da diese uns 55 Sekunden pro Stunde<br />
abnehmen darf, liegt noch alles im Plan. Wir<br />
verlassen die Außenreede und schließen auf<br />
der freien Nordsee stärker auf die Patent auf.<br />
Die Sonne neigt sich dem Wasser entgegen<br />
als plötzlich ein weißes Gleichtaktfeuer<br />
am Horizont erscheint und Helgoland aus<br />
den Wolken hervortritt, angestrahlt vom<br />
Licht der untergehenden Sonne. Trotz IDM<br />
erlaubt der Skipper ein kurzes Foto, bevor<br />
wir uns wieder voll und ganz auf die Regatta<br />
konzentrieren. Der Wind hat mittlerweile<br />
etwas rechtsgedreht und die höher laufende<br />
Patent3 zieht gut drei Seemeilen vor<br />
Helgoland ihren Spinnaker. Wir grübeln kurz,<br />
denn der Kurs war wirklich sehr spitz, doch<br />
wir wagen das Risiko und ziehen ebenfalls<br />
den Spi. Das Manöver ist alles andere als<br />
gelungen. Schon während des Setzens<br />
vertörnt sich der Kopf mehrfach sodass<br />
wir trotz vereinten Kräften mindestens eine<br />
Minute mit einer Acht weiterfahren. Glücklicherweise<br />
hat uns dies nicht allzu viel auf<br />
unseren Gegner gekostet und so können<br />
wir unseren zwei minütigen Abstand von<br />
Tonne 2 doch noch bis ins Ziel retten. Der<br />
erste Erfolg ist gelungen.<br />
Samstag stehen nun zwei Ocean Triangle<br />
auf dem Programm: Die Hummer-<br />
Wettfahrten. Nach Startverschiebung und<br />
bei schwachem Wind und sonnigem Wetter<br />
wird im Gebiet östlich der Düne die erste<br />
Wettfahrt angeschossen. Wir legen einen<br />
guten Start hin und entscheiden uns dann<br />
leider trotz linksdrehendem Wind für die<br />
rechte Seite. Es kommt wie es kommen<br />
musste: Wir verhungern auf Kursen parallel<br />
zur Luvtonne, während die Patent3 und der<br />
Rest des Feldes einer nach dem anderen<br />
auf den Spinnakerkurs übergehen. Glückerlicherweise<br />
können wir noch von den detaillierten<br />
Stromkenntnissen unseres Skippers<br />
profi tieren. Während der Rest des Feldes<br />
bei abfl auendem Wind durch die kenternde<br />
Tide immer weiter in Richtung Düne versetzt<br />
wird, schlagen wir einen extrem tiefen Kurs<br />
ein und fahren langsam aber konstant fast<br />
am gesamten Feld vorbei, sodass wir am<br />
Raumfass bereits nach gesegelter Zeit<br />
schon wieder knapp vor der Patent3 waren.<br />
Aufgrund des drehenden Windes ist<br />
aus dem zweiten Spigang mittlerweile ein<br />
Anlieger zum Leefass geworden und mit<br />
drei Schiffen am Heckkorb legen wir ein<br />
perfektes Kiwidrop-Manöver hin. Während<br />
sich die anderen an der Marke zanken, können<br />
wir Zeit auf dem Anlieger zur Boje 3 gut<br />
machen. Der Kurs ging quasi nahtlos in die<br />
Kreuz über. Die Wettfahrtleitung hatte sich<br />
zum Ziel gesetzt beide Hummerwettfahrten<br />
zu fahren und kündigt einen Zieldurchgang<br />
am Luvfass an. Wir lassen auf der Kreuz<br />
nichts mehr anbrennen und werden nach<br />
gesegelter Zeit als drittes Schiff gezeitet.<br />
Der zweite erste Platz ist geschafft.<br />
Es erfolgt rasch ein weiterer Startversuch<br />
auf einem deutlich kürzeren Kurs.<br />
Der Druck in der ORC2-Gruppe steigt,<br />
sodass die meisten die dritte Wettfahrt sehr<br />
übermotiviert angehen. Was folgt, war ein<br />
Gesamtrückruf und anschließend Black
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Flag. Deutlich geordneter geht es dann im<br />
zweiten Start zu, wo wir aus einer sicheren<br />
Position in der zweiten Reihe die Wettfahrt<br />
beginnen. Die Patent3 zieht nun natürlich<br />
erst einmal davon, aber wir behalten während<br />
der Wettfahrt die Ruhe und können<br />
nah genug nach ihr durch das Ziel gehen<br />
und uns nach berechneter Zeit auch den<br />
zweiten Tagessieg sichern. Zufrieden geht<br />
es zurück in den Hafen.<br />
Am nächsten Tag ist der Druck enorm.<br />
Wir haben zwar eine komfortable Ausgangslage,<br />
aber die Patent3 und auch die ReläXX<br />
sind noch in Schlagdistanz. Es steht noch<br />
eine Mittelstrecke an, der BHF Bank Cup<br />
Rund Helgoland, welcher auch mit einem<br />
erhöhten Faktor für die Meisterschaft zählt.<br />
Sehr schnell zeigte sich, dass das Wetter<br />
die Mittelstrecke jedoch nicht zulassen<br />
wird. Bei Sonnenschein und fl aute dümpeln<br />
wir mehrere Stunden im Hafen, bevor die<br />
Wettfahrtleitung das Rennen für alle Nicht-<br />
IDM-Teilnehmer abgesagt. Wir müssen<br />
allerdings noch hinaus, da sich östlich der<br />
Düne ein kleines Windfeld aufbauen soll. Die<br />
Mittelstrecke wird zu einem weiteren Ocean<br />
Triangle zusammengekürzt und bei schwachen<br />
Windverhältnissen entwickelt sich die<br />
letzte Wettfahrt zur Zitterpartie. Wir können<br />
die Patent3 hinter uns halten und gehen mit<br />
einem kleinen Vorsprung auf den Spikurs.<br />
Bei weiter abnehmenden Windverhältnissen<br />
fahren wir in Zeitlupe zunächst dem<br />
Raum- und dann dem Leefass entgegen.<br />
Mittlerweile ist ein vorzeitiger Zieldurchgang<br />
am Leefass angekündigt worden, doch der<br />
einsetzende Strom erschwert die Bedingungen<br />
erneut. Mit dem letzten Wind geht weit<br />
vor uns die Ginkgo mit knapp über zehn<br />
Minuten Vorsprung ins Ziel. Eine perfekte<br />
Serie soll es also nicht werden. Kurz vor dem<br />
Ziel entwickelt sich noch ein regelrechtes<br />
Schiftenduell zwischen der Patent3 und uns<br />
doch wir können unseren Vorsprung halten<br />
und die Patent3 noch ein zweites Mal nach<br />
gesegelter Zeit schlagen. Eskortiert von<br />
19
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
20<br />
der Opal überqueren wir die<br />
Ziellinie. Während des Zieldurchgangs<br />
lassen wir einfach<br />
nur alle Schoten los und freuen<br />
uns über den Erfolg. Die Crew<br />
der Patent3 zeigt sich als<br />
sehr faire Sportsmänner und<br />
gratuliert uns zusammen mit<br />
einigen anderen noch auf dem<br />
Wasser. Anschließend geht es<br />
gut gelaunt gen Helgoland<br />
zurück, wo wir mit Applaus<br />
im Hafen empfangen werden.<br />
Wir sind „Deutscher Meister im<br />
Seesegeln Offshore <strong>2012</strong>“.<br />
Abbildung 1: Auszug aus dem Logbuch<br />
Das Pantenius Rund Skagen Rennen am<br />
nächsten Tag soll nun noch die Kür unseres<br />
Erfolges werden. Leider beginnt das Rennen<br />
schon unter einem schlechten Vorzeichen:<br />
der 2010 doch sehr ähnlichen Wetterprognose<br />
von Meeno Schrader. Trotz gewisser<br />
Hektik legen wir einen ordentlichen Start hin<br />
und sind in guter Position, als östlich der<br />
Düne plötzlich das gesamte Regattafeld<br />
im Seenebel verschwindet. Wir navigieren<br />
punktgenau zur Düne-Nord und halten von<br />
dort Kurs auf Horns Rev. Wind und Welle<br />
nehmen konstant zu und die „Strom gegen<br />
Wind“-Konstellation macht die Sache für die<br />
meisten von uns nicht gerade angenehmer.<br />
Ein Crewmitglied war zudem noch von der<br />
vorherigen Meisterfeier geschwächt, sodass<br />
wir recht bald nur noch zur fünft unterwegs<br />
sind. Ab 20:00 beginnen wir mit dem wechselnden<br />
Wachdienst, doch bereits während<br />
der ersten Schicht muss die Freiwache an<br />
Deck um von der G1 auf die G3 zu wechseln.<br />
Dies erhöht die Anzahl der Seekranken an<br />
Bord leider um weitere Zwei. Etwas später<br />
macht sich bei unserem Skipper auch noch<br />
Schüttelfrost bemerkbar, welcher seine<br />
Anfälligkeit für Seekrankheit noch weiter<br />
verstärkt. Kurze Zeit danach zollt auch er<br />
den stärker werdenden Wellen Tribut. Mit<br />
vier Seekranken an Bord sowie der Aussicht<br />
aufgrund des weiter zunehmenden Sturms<br />
und der Welle recht bald auch auf die G4<br />
und das zweite Reff wechseln zu müssen,<br />
entschließen wir uns noch vor Mitternacht<br />
die Rückreise gen Helgoland anzutreten.<br />
Natürlich ist diese Erkenntnis für uns bitter,<br />
doch in Anbetracht der Situation ist es die<br />
einzig sinnvolle Entscheidung. Wie die weiteren<br />
Vorkommnisse der Nacht bei anderen<br />
Regattateilnehmern zeigen sollten, ist es für<br />
uns nicht nur eine sinnvolle, sondern auch<br />
die richtige Entscheidung.<br />
So heißt es dann am nächsten Tag für<br />
uns statt Rund Skagen nur noch Rund<br />
Rendsburg, doch immerhin konnten wir<br />
das First-Ship-Home für uns beanspruchen.<br />
Immer noch stolz auf den Erfolg bei der IDM<br />
lassen wir es uns trotz der Aufgabe nicht<br />
nehmen am Mittwochnachmittag mit gesetzten<br />
<strong>Segel</strong>n und HSC-Stander die Ziellinie<br />
zwischen Strande und Schilksee entlang<br />
zu fahren. Anschließend werden wir von<br />
Freunden und Verwandten im Schilkseeer<br />
Hafen empfangen, um auf den IDM-Titel<br />
anzustoßen. Es bleibt ein erfolgreiches<br />
Wochenende für uns.<br />
Die Rubix Crew<br />
Foto: Opal
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Match Racing im HSC<br />
Mit den Worten: „Ich wünsche Dir allzeit<br />
gute Fahrt, …, viele erste Plätze und nicht<br />
so viele Strafen von den Schiedsrichtern”<br />
wurden am 3. <strong>Juni</strong> 2003 die beiden ersten<br />
Streamlines im HSC auf die Namen „Blue<br />
Stream” und „Yellow Line” getauft. Dies war<br />
die Gründung des ersten nichtkommerziellen<br />
Match Race Centers in Deutschland.<br />
Das regelmäßige „Freitagsmatchen”<br />
bot <strong>Club</strong>mitgliedern und auch externen<br />
Interessierten Seglern die Möglichkeit,<br />
diese spannende Form des Wettsegelns<br />
einmal auszuprobieren. Ob <strong>Juni</strong>oren ohne<br />
Taufe der „Yellow Line” durch Swantje Hünsch<br />
(Foto: Tim Eberhardt)<br />
eigenes Schiff, vom Congersegler und Dickschiffsegler<br />
bis zu ehemaligen Weltmeistern<br />
in olympischen Klassen, das Teilnehmerspektrum<br />
war vielfältig und oft garantierte<br />
nur eine rechtzeitige Anmeldung über die<br />
eigene Website einen der begehrten Plätze<br />
beim Training. Über eine angemessene<br />
Teilnahmegebühr wurde die Instandhaltung<br />
der Boote fi nanziert, die im Anschluss stattfi<br />
ndenden Diskussionen führten schnell zu<br />
umfassender Kenntnis der Taktik und der<br />
spezifi schen Regelkunde.<br />
Regatten: In den Folgejahren wurden<br />
bis zu zehn Events pro Jahr organisiert,<br />
Flaggenmast Ladies Only 2009<br />
(Foto: Manuel Hünsch)<br />
vom regionalen Event für Match – Race<br />
Einsteiger bis zu hochkarätigen internationalen<br />
Veranstaltungen. Die professionelle<br />
Organisation und Durchführung haben viele<br />
Spitzenteams nach Hamburg gelockt, fast<br />
alle europäischen Olympiateams im Match<br />
Race waren auf der Alster zu Gast, ebenso<br />
wie auch Crews aus Australien, Brasilien<br />
und Indien.<br />
Erfolge: Für den <strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
bot das Match Race eine Möglichkeit, innovativ<br />
den <strong>Segel</strong>sport zu fördern. Mit zeitweilig<br />
drei Teams in den Top 100 der offenen<br />
Weltrangliste und der im Frühjahr <strong>2012</strong> nur<br />
knapp verpassten Olympiateilnahme des<br />
Teams um Silke Hahlbrock waren die HSCer<br />
auch international sehr erfolgreich.<br />
Organisation: Als wohl einziger Verein<br />
in Deutschland verfügt der HSC seitdem<br />
über mehrere international erfahrene Wettfahrtleiter<br />
und Umpires für Match Race. Die<br />
vereinseigene Flotte wurde im Jahr 2006<br />
durch zwei gespendete Boote auf vier erweitert;<br />
die mitten in der Stadt gelegene Alster<br />
bietet dabei ein perfektes Revier für Match<br />
Racing. Die <strong>Segel</strong>duelle können von Land<br />
aus bestens beobachtet werden.<br />
Anlässlich des Senatsempfangs zur<br />
Europameisterschaft 2006 äußerte Frau Senatorin<br />
Dinges-Dierig die Vermutung, dass<br />
es nur der Weitsicht der Gründungsväter<br />
der Hansestadt zu verdanken sei, die Alster<br />
aufzustauen und so eine Europameisterschaft<br />
auf der Alster zu ermöglichen… Seit<br />
der Gründung hat der HSC rund 50 von<br />
21
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Startduell Ladies Only<br />
(Foto: Svenja Hünsch)<br />
22<br />
der ISAF anerkannte Events organisiert und<br />
durchgeführt.<br />
Als hochkarätiges Grade 2 Event hat HSC-Jugend bei der Eröffnungsfeier EM 2006<br />
sich Ladies Only einen hervorragenden<br />
(Foto: Manuel Hünsch)<br />
Namen bei den weiblichen Crews erworben,<br />
es fi ndet in <strong>2012</strong> zum neunten Mal statt. Im<br />
„Duell” der Lokalmatadorin Silke Hahlbrock<br />
gegen die fi nnische Olympiateilnehmerin<br />
Silja Leithinnen steht es 2:2, alle hoffen auf<br />
ein großes Finale im November <strong>2012</strong> auf<br />
der Alster...<br />
Die Alster Acts wurden ursprünglich von<br />
HSC-<strong>Juni</strong>oren organisiert, um Einsteigern<br />
die Möglichkeit zu bieten, erste Punkte für<br />
die Weltrangliste zu erwerben. Im November<br />
erfolgt die 22. Aufl age dieses Events.<br />
Mit der Deutschen Meisterschaft 2005<br />
betrat der HSC Neuland, denn erstmals gab<br />
es eine getrennte Wertung für Damen, Silke<br />
Hahlbrock konnte sich gegen ihre Gegnerinnen<br />
durchsetzen. Auch die DM 2002 wurde<br />
waren somit der erste Weltcup, der die neue<br />
Disziplin anbot.<br />
Als richtungsweisend erwies sich der<br />
Versuch, mit dem „Jever Super Sail” ein<br />
Match Race auf Katamaranen auszuprobieren.<br />
Teilnehmer und Organisatoren waren<br />
begeistert, der nächste America’s Cup findet<br />
auf Zweirumpfbooten statt!<br />
Die unzureichende Unterstützung und<br />
der mangelnde Rückhalt durch den Vorstand,<br />
verbunden mit einer unrealistischen<br />
Teilnahmegebühr hat in den vergangenen<br />
Jahren leider dazu geführt, dass sich die<br />
Segler und Funktionäre vom Match Race im<br />
HSC zurückgezogen haben, einige haben<br />
den <strong>Club</strong> verlassen.<br />
vom HSC auf der Alster organisiert.<br />
Die Europameisterschaft 2006 war<br />
sicher das seglerische Highlight, Teams<br />
aus 12 Nationen kämpften um den Sieg.<br />
Im Finale setzte sich am Ende der Finne<br />
Staffan Lindberg gegen den Schweden<br />
Björn Hansen durch.<br />
Die Meisterschaft der Jugendmeister<br />
bot jugendlichen Meistern die Gelegenheit,<br />
die Disziplin Match-Race kennenzulernen<br />
und den „wahren” Jugendmeister aller<br />
Klassen zu ermitteln.<br />
Auf Initiative des HSC nahmen die<br />
Veranstalter der Kieler Woche das Match<br />
Racing für Frauen bereits 2008 auf und Hobie Cats beim Matchen (Foto: Detlef Mohr)
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Nach dem jetzt vollzogenem Verkauf der<br />
bewährten Streamlines ist die Zukunft des<br />
Match Races im HSC ungewiss, Events werden<br />
mit geliehenen Schiffen durchgeführt:<br />
Ladies only 2. – 4. November <strong>2012</strong><br />
Alster Act 17.+18.November <strong>2012</strong><br />
Im Namen aller Match Racer möchte ich<br />
mich bei dieser Gelegenheit für die Unterstützung<br />
durch den HSC, bei den Spendern<br />
und Sponsoren bedanken. Wir haben mit<br />
dieser Initiative erfolgreich seglerisches<br />
Neuland in Deutschland betreten.<br />
Manuel Hünsch<br />
Kiel – Qingdao – Weymouth<br />
Die Kieler Woche als Sprungbrett<br />
zu den Olympischen Spielen als<br />
Wettfahrtleiter<br />
Der Traum, einmal bei den olympischen<br />
Spielen dabei zu sein, war bis 2006 außerhalb<br />
meiner realen Vorstellungskünste. Die<br />
Olympischen <strong>Segel</strong>wettbewerbe in Qingdao<br />
2008 zeigten die Vorboten schon ein Jahr<br />
nach den Games in Athen. Was verbinden<br />
wir mit China…? Land, Kultur, Wirtschaftsmacht,<br />
Qingdao Bier, Feuerwerke, und vieles<br />
mehr, aber nicht <strong>Segel</strong>n. China ist keine<br />
<strong>Segel</strong>nation in unserem Sinne. Hongkong<br />
als ehemals englische Kolonie bildete da<br />
eine Ausnahme, jedoch Qingdao mit 3<br />
Flugstunden Entfernung zu Hongkong ist<br />
als eine der großen Hafenstädte Chinas<br />
eine eigene eher typisch chinesische Entwicklung<br />
gegangen. Dieses bildete für die<br />
ISAF als verantwortlichen Sportverband den<br />
Ausgangspunkt für die Schaffung verlässlicher<br />
Rahmenbedingungen für Fairness und<br />
nachhaltige Qualität bei den Olympischen<br />
Spielen erstmalig mit 5 ISAF-Vertretern je<br />
Bahn Qingdao bei dem Know-Aufaufbau<br />
und dem Training der lokalen Teams zu<br />
unterstützen und schon mit einem Pre-Test-<br />
Event in 2006 zu beginnen.<br />
Als Wettfahrtleiter der Kieler Woche (470,<br />
505, FDs) und zahlreicher Welt- und Europameisterschaften<br />
und aktiver Ausbilder für<br />
Wettfahrtleiter bot sich 2005 die Chance Teil<br />
dieses ISAF-Teams zu sein. China 2008 nur<br />
noch einen Steinwurf entfernt?<br />
Auf 4 Bahnen im Tidenrevier des gelben<br />
Meeres unmittelbar vor der gigantischen Kulisse<br />
der 8-Millionenstadt Qingdao wurden<br />
die chinesischen Wettfahrtleitungen dabei<br />
von 23 ISAF ITO (international technical<br />
offi cers) aus 17 Nationen unterstützt. Meine<br />
Eindrücke und Erfahrungen von 2006 bis<br />
2008 möchte ich wie folgt zusammenfassen:<br />
Das kleine Qingdao A-Z:<br />
Akkreditierungen waren das A&O hier in<br />
Qingdao. Hochtechnologische optische Bilderkennungsverfahren<br />
an den Checkgates,<br />
die allerdings dem Qingdao-Regen nicht<br />
immer standhielten und durch Lesen der<br />
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23
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
24<br />
Nationalitäten und Begrüßung mit „Guten<br />
Tag”, „Vielen Dank” ersetzt wurden. Selbst<br />
bei den Flughafensicherheitskontrollen<br />
wurden Sicherheitsnachfragen zum Gepäck<br />
sofort nach Zeigen der Akkredierungskarten<br />
eingestellt.<br />
Ausrüstung: Jetzt weiß man wo der<br />
Standard ist, je Tonne ein Boot, Lager voller<br />
Ersatzteile und auf unserer Bahn grüne<br />
Tonnen, die selbst bei 0.35 sm Kreuzlänge<br />
nur noch zu erahnen waren.<br />
Chinesisch: Für 99% von uns nicht im<br />
Vorbeigehen erlernbar und die Logik der<br />
Schriftzeichen erschließt sich nicht sofort. Erstaunlich,<br />
wie schnell sie die ganzen kleinen<br />
Bildchen (Zeichen) zu Papier bekommen.<br />
Englisch: In China für 98% der Menschen<br />
fremd, das chinesische Volunteer-<br />
Team konnte es hervorragend, auf dem<br />
Wasser die Wettfahrtleitungen nur teilweise.<br />
Wir haben auf unserem Boot (Start-Pin) per<br />
Zeichensprache und Papier kommuniziert.<br />
Zum Handeln und Aufbau von echten<br />
Beziehungen nicht unbedingt notwendig,<br />
aber hilfreich. Übrigens alle Händler in<br />
den chinesischen Märkten besitzen die<br />
göttlichen kleinen Taschenrechner, wo sich<br />
die Kommunikation auf Zahlen und Gesten<br />
und viel Spaß reduzieren lässt.<br />
Enteneier und Lunchpakete: Werde nie<br />
wieder über Lunchpakete in Kiel meckern<br />
(wenn mal die Mortadella getauscht wird.)<br />
Jeden Tag Pappbrot, eine undefi nierbare<br />
Wurst und eingeschweißte und totgekochte<br />
Enteneier. Die können wenigstens keine<br />
Hühnerpest haben *grins*. Wir haben uns<br />
dann nur noch von Obst auf dem Wasser ernährt.<br />
Den Obstanbau müssen sie irgendwie<br />
von den Holländern vor 15 Jahren gelernt<br />
haben. Die hatten wenigstens Farbe und<br />
keinen Geschmack. Hier gab es beides!<br />
Funkverkehr: Jede Bahn hatte einen<br />
Funkkreis, auf dem die chinesische Wettfahrtleitung<br />
und die ITOs versuchten ihre<br />
Informationen und Anweisungen nahezu<br />
gleichzeitig auszutauschen. Ein netter Chor<br />
und die Chinesen haben eindeutig gewonnen.<br />
Handeln: Als Nordeuropäer sollte man<br />
einen Intensivkurs Basarhandeln belegen,<br />
da man im chinesischen Basar effektiv nur<br />
30 – 40% des zuerst genannten Preises<br />
zahlen braucht. Und Handeln braucht Zeit,<br />
je länger der Handel dauert, je netter das<br />
Gespräch, desto besser der Preis. Also auf<br />
dem Wochenmarkt schon mal ordentlich mit<br />
Enteneiern üben.<br />
Klimaanlagen: In Qingdao fanden wir<br />
fast an jedem Haus / Wohnung eine Klimaanlage,<br />
laut Statistik haben nur 20% der<br />
chinesischen Haushalte einen Kühlschrank,<br />
auf dem Venue gab es beides und damit<br />
waren die Wartezeiten bei 35° bis 40° und<br />
über 90% Luftfeuchtigkeit erträglich. Fleece-<br />
Klamotten waren völlig unnötig im Gepäck.<br />
Kulinarisches: Eines der Dinge, die<br />
hier in China am gewöhnungsbedürftigsten<br />
sind, ist die chinesische Küche, die nicht mit<br />
der europäischen zu vergleichen ist. Fische<br />
aus dem Aquarium, take-away Suppen in<br />
Tüten und nicht zu identifi zierende Speisen<br />
sind für manchen eine Herausforderung…<br />
aber der Spaßfaktor bei der Bestellung und<br />
der Genussfaktor beim Essen sind nicht<br />
zu unterschätzen. Und die Erkenntnis ist,<br />
es schmeckt wirklich alles, auch das wo<br />
man besser nicht fragt, was sich dahinter<br />
verbirgt. Ganz wichtig, es gibt beim Dinner<br />
keinen Reis, und sollte man danach fragen<br />
signalisiert man deutlich, dass es nicht geschmeckt<br />
hat oder man nicht satt geworden<br />
ist. Also nächstes Mal Fisch mit Stäbchen<br />
probieren, geht perfekt. Und wenn es nicht<br />
geht, einfach mit den Händen essen!<br />
Lächeln: Habe noch nie so viele Menschen<br />
lächeln gesehen. Die Freundlichkeit<br />
war überall zu spüren, selbst unseren<br />
schwerstarmierten Sicherheitsleuten am Ein-
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25
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
26<br />
gangsgate mit MP im Anschlag<br />
konnten wir immer<br />
ein freundliches Lächeln<br />
und Ni Hao abgewinnen.<br />
Der strenge Blick der deutschen<br />
Zollbeamten holte<br />
mich aber schnell in unsere<br />
Realität wieder zurück.<br />
Ni Hao heißt es nicht<br />
mehr, aber "Moin Moin" ist<br />
genauso gut.<br />
Papier: Wurde tonnenweise gebraucht,<br />
um die jeweiligen Handlungsanweisungen<br />
im Team auf dem Wasser darzustellen und<br />
gegenseitig zu diskutieren. Klappt wunderbar<br />
und neben der Zeichensprache das<br />
wichtigste Kommunikationsmittel gewesen,<br />
so es nicht zu nass wurde.<br />
Plakate, Poster und Prospekte – Qingdao<br />
ist über unseren Auftritt hier überall<br />
informiert! Vom Flughafen bis zum Venue<br />
zierte alle 100m ein Plakat den Weg und<br />
ganze Hochhäuser wurden zugehängt. Zur<br />
nächsten Kieler Woche sollten die Plakate<br />
vom <strong>Hamburger</strong> Flughafen / Bahnhof bis<br />
nach Kiel den Weg zieren.<br />
Quallen: Diese niedlichen, 2x1 Meter<br />
großen, knallroten und 10 Meter lange Fäden<br />
hinter sich herziehenden Wesen werden uns<br />
in unserem Tagesablauf ganz sicher fehlen,<br />
bei jedem Ankerauf und Bojenmanöver<br />
zogen wir die leckeren Fäden und Körper<br />
hoch. Brennt schön und sie schmecken<br />
sogar. Die Chinesen haben auch gleich in<br />
Kiel unsere probiert, aber davon wurde dann<br />
dringend abgeraten ;-)<br />
Qingdao Beer: Alte deutsche Braukunst<br />
– einfach lecker und mit 7 RMBs (70ct.) pro<br />
0,68 lt. Flasche selbst im Lokal unschlagbar<br />
billig. Auf dem Qingdao-Bierfestival<br />
gab es echt deutsche Musik<br />
(sorry bayerische) mit Kraut, Semmeln<br />
und Würstchen dazu. Nicht<br />
schlecht und beim Prosten gilt<br />
immer „Up to the bottom!” und das<br />
leere Glas gleich dem Gastgeber<br />
zeigen. Schon mal auf dem Oktoberfest<br />
üben! Was musste ich mir<br />
von meinen Kollegen zu Sauerkraut<br />
anhören!<br />
Siegerehrung: Fantastische<br />
Show mit sehr kurzen Reden und<br />
begeisterndem Rahmenprogramm,<br />
das in einem unvergesslichen Feuerwerk<br />
endete. Die haben schon ein<br />
paar Jahre mehr Erfahrung als wir<br />
in Europa, das muss man neidlos<br />
anerkennen. Es war wunderschön
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
auch unser deutsches 49er-Team auf dem<br />
Treppchen zu sehen.<br />
Stäbchen sind das Essbesteck Nummer<br />
eins geworden und es hat einen Knigge-Kurs<br />
benötigt, um die Tischmanieren wieder auf<br />
Vordermann zu bringen. Wenn man – wie<br />
sonst in China üblich – schlürfend, spuckend<br />
und Essensreste auf den Tisch werfend zu<br />
Tisch sitzt, wird man aus deutschen Restaurants<br />
bestimmt rausfl iegen.<br />
Taxifahren: Um den gleichen Erlebniswert<br />
zu erhalten, müssen wir uns auf dem<br />
<strong>Hamburger</strong> Dom eine Zehnerkarte für die<br />
Achterbahn kaufen. Kostet bei gleichem<br />
Adrenalinspiegel allerdings so viel wie eine<br />
Woche Taxifahren in China. Übrigens man<br />
muss einen chinesischen Führerschein<br />
haben, um ein Auto durch den Verkehr zu<br />
bekommen. Und immer die Rückadresse<br />
in chinesischen Zeichen bei sich haben!<br />
Unsere Südeuropäer fühlten sich im Straßenverkehr<br />
wie zu Hause.<br />
Uhren: Man kann alle Markenuhren im<br />
Katalog auswählen und erhandeln. Wasserdicht<br />
mit Garantie, zu mindestens lief das<br />
Wasser nicht wieder raus, so es einmal in der<br />
Uhr war und man hatte ein nettes Aquarium<br />
am Handgelenk. Aber der Spaßfaktor beim<br />
Handeln war einfach ungemein hoch.<br />
Wetter: Heiss, schwül, eher schwachwindig,<br />
viel Strömung, neblig und Regen.<br />
Aber der Regen ist angenehm subtropisch<br />
warm, <strong>Segel</strong>hosen und <strong>Segel</strong>stiefel braucht<br />
nur der, der es noch heißer mag. Werde<br />
beim nächsten kalten Regen auf der Kieler<br />
Woche an Qingdao denken.<br />
Wettfahrtleitung: Sie haben es geschafft<br />
und viel gelernt, aber Erfahrung<br />
kann nur mit Erfahrung und seglerischen<br />
Wurzeln nachhaltig aufgebaut werden. Es<br />
wird Jahre dauern bis sie Innovator werden,<br />
aber unterschätzen darf man China nie!<br />
Weymouth 2009 – <strong>2012</strong><br />
2009 begannen die Vorbereitung in<br />
Weymouth mit der Regatta Sail for Gold<br />
als erstes Testevent zum Aufbau der englischen<br />
Wettfahrtleitungsteams. Portland<br />
Harbour als ehemaliger größter britischer<br />
Marinehafen konnte den alten Charme nicht<br />
abwerfen, bietet aber bei sehr schwierigen<br />
Windbedingungen ein einmaliges Revier in<br />
fantastischer Umgebung.<br />
Der Einladung der RYA folgend durften<br />
zwei Kontinentaleuropäer des alten<br />
Qingdao-Teams mit einem Franzosen und<br />
einem Deutschen die englischen Teams<br />
unter stützen und coachen.<br />
England ist eine <strong>Segel</strong>nation und ich<br />
habe selten eine derartige dichte Expertise<br />
in der Wettfahrtorganisation erlebt – British,<br />
strikt hierarchisch mit echten Freunden.<br />
Chinesisch haben wir nie gelernt, aber<br />
schottischer Dialekt über Funk wirkt schon<br />
fast chinesisch. Sogar die Engländer und<br />
27
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Iren mussten ab und zu nachfragen. Das<br />
beruhigte dann doch schon wieder sehr.<br />
Großbritannien ist <strong>Segel</strong>nation und das<br />
Zuschauen wird auf dem Fort Noth zum<br />
Anfassen. Spektakulär nah am Zuschauer<br />
und mit kurzen Medallienrennen.<br />
Weymouth, England, famous for beer<br />
and food, not really. In 2011 haben wir positiv<br />
an unsere chinesischen Lunchpakete<br />
gedacht, die der Kieler Woche hatten schon<br />
nahezu Referenzcharakter. Kulinarisch ist<br />
der Weymouth Sailing <strong>Club</strong> und die vielen<br />
Fischrestaurants am Hafen zu empfehlen,<br />
einfach fantastisch, aber den Schaum auf<br />
dem Bier wird’s wohl nie geben.<br />
Kieler Woche beyond <strong>2012</strong><br />
Das Ansehen der Kieler Woche, die<br />
Erfahrungen, unsere Ideen und Konzepte<br />
für die Darstellung des <strong>Segel</strong>sports haben<br />
sichtbare Akzente gesetzt. Die Innovation<br />
der Kieler Woche setzt Maßstäbe und sucht<br />
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ihresgleichen. Viele Weichen wurde für die<br />
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<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Einbrüche und Vandalismus<br />
im Alsterhafen<br />
Am Morgen des 19.4.12 stellten wir fest,<br />
dass Schäden durch unbekannte Personen<br />
im Alsterhafen verursacht wurden. Bei<br />
diesem ersten Besuch wurden Boote losgebunden,<br />
die glücklicherweise aber noch in<br />
der Box schief festhingen, mit Eyerschale,<br />
dem Vereinsboot wurde offensichtlich eine<br />
Spritztour zum Atlantik Hotel gemacht,<br />
wo das Boot aufgefunden wurde. Diese<br />
Aktionen endeten, was die Sachschäden<br />
anbelangt, harmlos.<br />
Dies änderte sich mit dem Besuch von<br />
ungebetenen Gästen in der Nacht vom<br />
25.4.auf den 26.4.12. Frank Blohm, unser<br />
Ökonom, stellte massive Schäden am Aussentresen<br />
fest.<br />
Es wurde versucht in den Kühlbereich,<br />
der gesichert war, einzubrechen. Die<br />
Schränke wurden massiv verbogen. Ferner<br />
wurde eine Tasche mit persönlichen Gegenständen<br />
entwendet.<br />
Darüber hinaus wurden ca. 7 Boote<br />
aufgebrochen, vornehmlich war die Conger<br />
Klasse betroffen. Bei den Booten wurde vor<br />
allem Werkzeug entwendet. Schoten wurden<br />
ins Wasser geworfen und glücklicherweise<br />
schwimmfähige Boxen mit persönlichen<br />
Gegenständen wurden auf der anderen<br />
Hafenseite vom Hafenmeister gerettet.<br />
Besonders schlimm traf es den Eigner<br />
eines Optis, bei dem massive Schäden im<br />
4-stelligen Bereich vorliegen. Unmittelbar<br />
nach Entdecken des Einbruchs wurde die<br />
Polizei informiert, die den Schaden bei uns<br />
am Steg aufnahm. Die Bootseigner wurden<br />
unverzüglich informiert. Die Geschädigten<br />
sollten sich direkt unter der Angabe des<br />
Aktenzeichens und per email an die Dienststelle<br />
wenden und die Schäden melden.<br />
Zusammen mit dem Vorstand haben wir<br />
über kurzfristige Maßnahmen nachgedacht.<br />
Fort Knox wollen wir nicht werden und<br />
können wir nicht werden, aber folgende<br />
Verbesserungen der Sicherheit haben wir<br />
veranlasst:<br />
a) Es werden zusätzliche Lichtstrahler<br />
mit Bewegungsmeldern im Bereich<br />
des Krans und im Eingangsbereich<br />
zum Jugendraum installiert.<br />
b) Optimierung und Erweiterung der vorhandenen<br />
Video Aufzeichnungsanlage<br />
wird geprüft und gegebenenfalls<br />
veranlasst.<br />
c) Die Firma SECURITAS führt in einem<br />
defi nierten Zeitraum nachts Kontrollgänge<br />
durch.<br />
d) Auf unsere Bitte hin, fährt die Polizei<br />
verstärkt Streife.<br />
e) Die Wasserschutzpolizei ist ebenfalls<br />
informiert.<br />
Einbruch und Vandalismus ist ein Phänomen<br />
der heutigen Zeit. Ich rate allen<br />
Bootseigentümern so wenig Gegenstände<br />
wie möglich an Bord zu deponieren. Denken<br />
Sie auch über „preiswertes Werkzeug” von<br />
Aldi und Co nach. Dann sind nicht gleich<br />
200 € weg, sondern nur 20 €. Und nicht<br />
zuletzt, bleiben Sie wachsam!<br />
Bei dieser Diskussion gibt es verständlicher<br />
Weise Fragen nach einem<br />
Versicherungsschutz. Hierzu die folgenden<br />
Informationen:<br />
Die Kasko-Versicherungen des HSC<br />
beziehen sich nicht auf fremde Boote. Eine<br />
Haftung des <strong>Club</strong>s scheidet aus, da kein<br />
Verschulden und keine Obhutspfl icht des<br />
HSC vorliegt. Der Bootseigner muss selbst<br />
für die üblichen Sicherungsvorkehrungen<br />
an seinem Boot und für Versicherungen<br />
sorgen. Anlässlich dieser Vorkommnisse<br />
raten wir, die Bedingungen der eigenen<br />
Bootskasko-Police einmal zu prüfen und bei<br />
offenen Fragen eine Versicherungsberatung<br />
einzuholen.<br />
Wolfgang Frank<br />
29
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong><br />
Dr. Horst Renter zum<br />
Ehrenmitglied ernannt<br />
Der Vorstand hat auf seiner Sitzung am<br />
14. Mai <strong>2012</strong> beschlossen, Herrn Dr. Renter<br />
aufgrund seiner hervorragenden Verdienste<br />
um den <strong>Club</strong> und den <strong>Segel</strong>sport zum Ehrenmitglied<br />
zu ernennen.<br />
Herr Dr. Renter trat zum 01. Januar 1952<br />
in den HSC ein und ist somit über 60 Jahre<br />
Mitglied in unserem <strong>Club</strong>. Die Hälfte dieser<br />
Zeit wirkte er im Vorstand als Obmann für<br />
auswärtige Regatten.<br />
Seine Karriere als Wettfahrtleiter begann<br />
auf der Alster und setzte sich im Jahre 1955<br />
zunächst noch als „Helfer” bei der Kieler<br />
Woche fort. Doch schon 1956 wurde er<br />
Wettfahrtleiter und gab dieses Amt erst im<br />
Jahre 1985 in jüngere Hände. Zudem wirkte<br />
er auch über den Zeitraum von 30 Jahren als<br />
Wettfahrtleiter bei der Travemünder Woche.<br />
Seine verantwortungsvolle Führung bei einer<br />
Vielzahl von hochrangigen Klassenregatten<br />
runden das Bild eines überaus engagierten<br />
und auch international anerkannten Wettfahrtleiters<br />
ab.<br />
Ein Höhepunkt seiner Karriere war die<br />
Tätigkeit als Mitglied des Organisationskomitees<br />
der Olympischen <strong>Segel</strong>wettbewerbe<br />
1972.<br />
In besonderer Art und Wiese repräsentierte<br />
Dr. Renter den HSC nach außen und<br />
gab sein Wissen und seine Erfahrung bereitwillig<br />
an die Nachfolgegeneration weiter.<br />
Aber nicht nur auf den Regattabahnen<br />
war er aktiv. 1965 wurde er vom Deutschen<br />
Seglertag zum Obmann des Wettsegelausschusses<br />
im DSV gewählt und war somit<br />
Vorstandsmitglied des Verbandes. 15 Jahre<br />
währte diese Tätigkeit, in der im Ausschuss<br />
unter seiner Federführung Grundsätze der<br />
Wettsegelei erarbeitet wurden, die zum Teil<br />
heute noch Bestand haben. Sein besonderes<br />
Anliegen in dieser Zeit galt auch dem Aufbau<br />
funktionierender Klassenvereinigungen.<br />
Außerdem sei an dieser Stelle seine<br />
30<br />
L.A.CH. Schulz GmbH
<strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
von 1985 bis 1997 währende Tätigkeit als<br />
gewähltes Mitglied im Seglerrat des DSV erwähnt,<br />
davon acht Jahre als stellvertretender<br />
Vorsitzender dieses Gremiums.<br />
Doch nicht nur im HSC ist Dr. Renter<br />
hochdekoriert. Er ist Kommodore des<br />
Magdeburger Yacht-<strong>Club</strong>s, bei dem er als<br />
Jugendlicher im Jahre 1930 sein Seglerleben<br />
begann. Seit 1937 ist er auch Mitglied<br />
im Hochseesportverband Hansa, und 1963<br />
trug ihm der Lübecker Yacht-<strong>Club</strong> wegen<br />
seiner Verdienste um die Travemünder Woche<br />
die außerordentliche Mitgliedschaft an.<br />
Schließlich ist er seit 1973 in seiner neuen<br />
Heimatstadt Neustadt/Holstein Mitglied im<br />
dortigen Segler-Verein.<br />
Außerhalb der Vereine ist er Träger der<br />
goldenen Ehrennadel des Deutschen Seglerverbandes<br />
und der goldenen Ehrennadel<br />
des Segler-Verbandes Schleswig-Holstein.<br />
Eine besondere Auszeichnung erfuhr er<br />
1985, als ihm das Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande verliehen wurde.<br />
Mit der Ernennung zum Ehrenmitglied<br />
ehren wir einen Mann, der maßgeblich dazu<br />
beigetragen hat, dass unser Sport national<br />
und international Anerkennung und Beachtung<br />
gefunden hat, und der unseren Verein in<br />
vorbildlicher Art und Weise repräsentiert hat.<br />
Mit seiner Hallberg Rassy 36 „Rotehorn”<br />
– der Name eines Stadtparkes in<br />
seiner Geburtsstadt Magdeburg – widmet<br />
sich Dr. Renter nach einer erfüllten Funktionärstätigkeit<br />
nun der Fahrtensegelei von<br />
Neustadt aus.<br />
Am Freitag vor Pfi ngsten hatte ich Gelegenheit,<br />
mit ihm ein persönliches Gespräch<br />
zu führen. Dabei brachte er seine große<br />
Freude über diese ihm nun zuteil gewordene<br />
Ehrung des HSC zum Ausdruck.<br />
Hartwig Sulkiewicz<br />
Obmann für Aufnahme<br />
und Mitgliederangelegenheiten<br />
Foto: Frank Tusche<br />
Aufnahme neuer Mitglieder<br />
Die folgenden neuen Mitglieder heißen<br />
wir im HSC willkommen:<br />
Herr Hans-Werner Albrecht<br />
Herr Fabian Bach<br />
Frau Silke Begehr<br />
Herr Heinz-Jürgen Borowczak<br />
Herr Harald Bruhn<br />
Herr Martin Dallmeier-Tießen<br />
Frau Susanne Kahler<br />
Frau Anke Lukosch<br />
Frau Lina Nagel<br />
Frau Conny Schillo<br />
Herr Torben-Henryk Strube<br />
Herr Jobst von Werder<br />
Frau Alena-Larissa Wilkens<br />
Wir wünschen den neuen Mitgliedern<br />
viel Freude in unserem <strong>Club</strong> und hoffen,<br />
dass sie sich auch mit der Unterstützung<br />
der Alteingesessenen bei uns wohlfühlen.<br />
Hartwig Sulkiewicz<br />
Obmann für Aufnahme und<br />
Mitgliederangelegenheiten<br />
Der Vorstand hat die traurige Pfl icht<br />
anzuzeigen, dass unser <strong>Club</strong>kamerad<br />
Hans-Carsten Koch<br />
* 10.09.1930 † 02.04.<strong>2012</strong><br />
seine letzte Reise angetreten hat.<br />
Hans-Carsten Koch war 64 Jahre<br />
Mitglied im HSC.<br />
Unser aller Mitgefühl gilt seiner<br />
Familie.<br />
Wir werden Hans-Carsten Koch ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.<br />
HAMBURGER SEGEL-CLUB<br />
Vorstand und Mitglieder<br />
31
<strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />
Geburtstage<br />
Mai<br />
Heinz Krohn 02.05.41 71<br />
Kurt Konzelmann 04.05.29 83<br />
Bernd Brieger 21.05.38 74<br />
Dietrich von Spreckelsen 21.05.41 71<br />
Hans-Peter Baum 23.05.37 75<br />
Dr. Ferdinand Kemme 30.05.29 83<br />
<strong>Juni</strong><br />
Roland Klinger 02.06.47 65<br />
Wolfgang Hiort 11.06.41 71<br />
Dr. Walter Diembeck 15.06.47 65<br />
Wilfried Boysen 16.06.41 71<br />
Lüder Gause 16.06.52 60<br />
Angelika von Spreckelsen 19.06.47 65<br />
Uwe Koglin 25.06.38 74<br />
Peter Garms 25.06.30 82<br />
Gerd Augustin 28.06.47 65<br />
Bärbel Kümmerle 30.06.39 73<br />
Emma ist da!<br />
Wir freuen uns sehr, unseren Nachwuchs<br />
vorstellen zu können! Am 10. April wurde<br />
unsere Tochter Emma Louise Seegert mit<br />
4150g und 57cm geboren. Wir sind sehr<br />
glücklich und freuen uns natürlich auf die<br />
erste <strong>Segel</strong>-Tour zu Dritt.<br />
Unser Boot ist zumindest dieses Wochenende<br />
fertig geworden, sodass wir<br />
nächstes Wochenende ins Wasser können.<br />
Bis wir sie mitnehmen können wird es aber<br />
wohl noch etwas dauern. Am <strong>Club</strong> war sie<br />
schon ein paar Mal – das hat ihr gut gefallen.<br />
Die stolzen Eltern Sonja Bente und<br />
Alexander Seegert mit Emma<br />
Herausgeber: <strong>Hamburger</strong> <strong>Segel</strong>-<strong>Club</strong>, An der Alster 47a (Gurlittinsel), 20099 Hamburg,<br />
Geschäftsstelle: Telefon 040 / 2 80 24 00, Fax 040 / 280 18 61, info@hsc-hamburg.org - www.hsc-hamburg.org<br />
Bankkonten: Hypo Vereinsbank 3 802 766 (BLZ 200 300 00), Haspa 12 38/12 86 05 (BLZ 200 505 50)<br />
Verantwortlich für den redaktionellen Teil:<br />
Pepe Hartmann, Telefon 040 / 38 61 99-12, Fax -13, info@pepe-hartmann.de<br />
Verlag: L.A.CH. SCHULZ - Gesellschaft für Anzeigen, Werbung und Verlag mbH, info@lachschulz.de, www.lachschulz.de<br />
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Druck: evert-druck, Haart 224, Postfach 15 08, 24505 Neumünster,<br />
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Der Bezugspreis für die <strong>Club</strong>nachrichten ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Die <strong>Club</strong>nachrichten erscheinen sechsmal im Jahr inkl. Mitgliederverzeichnis.<br />
Verlagsort Hamburg.<br />
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