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Juni 2013 - IHK Berlin

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Nr. 6 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> | 63. Jahrgang<br />

BERLINER<br />

WIRTSCHAFT<br />

Magazin der Industrie- und Handelskammer zu <strong>Berlin</strong><br />

Digitale Wirtschaft<br />

Inkubator <strong>Berlin</strong><br />

<strong>IHK</strong>-GAST<br />

Justizsenator<br />

Thomas Heilmann<br />

Seite 20<br />

AUSBILDUNG<br />

Top-Absolventen<br />

starten durch<br />

Seite 24<br />

FACHKRÄFTE<br />

Willkommen: Business<br />

Immigration Service<br />

Seite 32


Besuchen Sie uns in <strong>Berlin</strong>,<br />

Fasanenstraße 70.<br />

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EDITORIAL<br />

Gute Stimmung ist<br />

nichts Schlechtes<br />

FOTO: <strong>IHK</strong> BERLIN<br />

Goldgräberstimmung“<br />

ist nach den bitteren<br />

Erfahrungen der 90er-Jahre<br />

in <strong>Berlin</strong> fast zu einem<br />

Unwort geworden. Vielleicht<br />

sind wir in unserer<br />

Hauptstadt deshalb mittlerweile<br />

auch sehr vorsichtig<br />

geworden, was die Bewertung<br />

nachweislich positiver Entwicklungen angeht<br />

– wir warten erstmal ab, beobachten, bevor wir uns<br />

auch emotional mitreißen lassen. Doch mittlerweile<br />

gibt es einige positive Entwicklungen in <strong>Berlin</strong>: Da<br />

wäre der Start-up-Boom, welchem sich die „<strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaft“ in der aktuellen Titelgeschichte widmet.<br />

Die Autoren gehen der Sache auf den Grund und<br />

stellen vorsichtshalber auch die Frage, ob dieser Boom<br />

wirklich hält, was er verspricht. Was bleibt denn unter<br />

dem Strich für die <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft übrig?<br />

Und da wären noch mehr gute Nachrichten aus<br />

und für <strong>Berlin</strong>: Die stetig steigenden Übernachtungszahlen<br />

von Gästen aus dem In- und Ausland,<br />

die sinkende Arbeitslosenzahl und das Wiedererstarken<br />

der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft. Auf Seite 58<br />

finden Sie die Auswertung unserer aktuellen Frühjahrskonjunkturumfrage.<br />

Demnach bleibt die <strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaft stabil, das Wachstum geht jedoch<br />

in eine vorübergehende Sommerpause. Bereits<br />

im Herbst des Jahres dürfte die <strong>Berlin</strong>er Konjunktur<br />

dann wieder deutlich an Tempo zulegen.<br />

Eine stabile Wirtschaft und eine vielgefragte Stadt<br />

brauchen natürlich auch eine moderne Verwaltung.<br />

Als <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> haben wir bereits vor einiger Zeit<br />

unser Grundsatzpapier für eine zukunftsfähige und<br />

wirtschaftsfreundliche Verwaltung vorgestellt. Es<br />

ist ein Forderungskatalog mit klar definierten Maßnahmen,<br />

und natürlich ist und bleibt das Hauptziel<br />

die Einführung einer einstufigen Verwaltung.<br />

Das braucht sicherlich noch Zeit. Die <strong>IHK</strong> hat aber<br />

bereits damals die Überalterung der Verwaltung<br />

und den fehlenden Ausbildungswillen angemahnt.<br />

Nun die gute Nachricht: Unser Einsatz scheint<br />

Früchte zu tragen!<br />

VON JAN EDER<br />

Mitte Mai hat (zumindest) die<br />

CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus<br />

die „Grundlagen für ein Personalkonzept<br />

2020“ vorgestellt. Ohne<br />

mich hier in Details verlieren zu wollen:<br />

Na also, geht doch! Und noch ein<br />

Papier wurde im Mai diskutiert: „Entscheidung<br />

für <strong>Berlin</strong>“ nennen es die<br />

Regierungsfraktionen von SPD und<br />

CDU im Abgeordnetenhaus, wenn sie – zum Teil sehr<br />

dringende – Fragen mit Standpunkten und Handlungsempfehlungen<br />

versehen. Im Kern setzt es sich unter anderem<br />

mit der Frage auseinander, wie <strong>Berlin</strong> die positive<br />

Entwicklung der wachsenden Stadt meistern kann?<br />

Bis zum Jahr 2030 gewinnen wir nach Schätzungen rund<br />

400 000 Mitbürger hinzu, ein kompletter Bezirk – und<br />

eine an sich tolle Nachricht. Hinter vorgehaltener Hand<br />

heißt es dazu aus allen politischen Lagern: „Das Thema<br />

hatten wir bisher verschlafen.“ Wir hatten bereits im Dezember<br />

unser <strong>IHK</strong>-Wohnungsbaupapier – wieder mit<br />

einem konkreten Maßnahmenkatalog – vorgestellt. Nun<br />

also die politischen Fraktionen von SPD und CDU. „Entscheidungsübergang<br />

vom Bezirk zum Land“ oder „Mehr<br />

Personal für Baugenehmigung in den Bezirken“ heißt<br />

es da. Na also, geht doch. Die Politik fasst Themen und<br />

Projekte an, die die Wirtschaft schon lange fordert.<br />

Vor uns liegt noch ein heißer Endspurt bis zur Sommerpause.<br />

Wir dürfen unsere positive Stimmung in der<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft also beibehalten – und auch mal<br />

genießen.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Jan Eder<br />

Hauptgeschäftsführer der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 3


10<br />

Digitaler Neustart: <strong>Berlin</strong> ist elektrisiert vom Start-up-Boom, und mancher fragt sich, ob der<br />

Hype mehr verspricht als er hält. Für Experten ist die Antwort klar: Das Potenzial ist immens<br />

07<br />

Neue Attraktion für Touristen wie für<br />

<strong>Berlin</strong>er: die Oldie Käfer Tour<br />

20<br />

Gast und Gastgeber: Thomas Heilmann (M.)<br />

mit Jan Eder (l.) und Dr. Eric Schweitzer<br />

24<br />

<strong>Berlin</strong>er Super-Azubis: Robert Karmauß,<br />

Annemarie Gritke und Oliver Gernetzki (v.l.)<br />

32<br />

Aus aller Welt: Business Immigration<br />

Service vermittelt Fachkräfte<br />

TITEL<br />

10 Start-up-Boom in <strong>Berlin</strong>: Experten<br />

sehen enormes Potenzial in der<br />

neuen Gründerkultur und<br />

attestieren der Stadt bessere<br />

Chancen als dem Silicon Valley<br />

NAMEN & NACHRICHTEN<br />

6 Chart des Monats: Arbeitsmarkt –<br />

Speckgürtel profitiert von <strong>Berlin</strong><br />

7 Neue Attraktion: Mit der Oldie<br />

Käfer Tour durch die Hauptstadt<br />

8 Energiegeladen: Younicos AG<br />

baut Batteriepark von der Größe<br />

einer Mehrzweck-Turnhalle<br />

9 Ein „Chateau“ am Prenzlauer Berg:<br />

Amerikaner plant Spitzenhotel auf<br />

dem Gelände der Bötzowbrauerei<br />

FORUM<br />

20 Wirtschaftspolitisches Frühstück:<br />

Justizsenator Thomas Heilmann<br />

über Unternehmertum und Politik<br />

21 Mittelstandskolumne zu Baustellen<br />

in <strong>Berlin</strong> und der Notwendigkeit,<br />

sie besser zu koordinieren<br />

22 Infrastruktur: Adalbert Wandt,<br />

Präsident des BGL, im Interview<br />

AUS- & WEITERBILDUNG<br />

24 Stolz auf ihre Erfolge: Was einige<br />

der besten Auszubildenden <strong>Berlin</strong>s<br />

inzwischen erreicht haben<br />

26 Mediengestalter: Entwicklung in<br />

der Branche verändert Ausbildung<br />

27 Wettbewerb: Wirtschaftsjunioren<br />

suchen „Ausbildungs-Ass <strong>2013</strong>“<br />

28 VerA: Wie Ausbildungsabbrüche<br />

verhindert werden sollen<br />

29 <strong>IHK</strong> vor Ort: Griechische Azubis<br />

für <strong>Berlin</strong>er Unternehmen<br />

<strong>IHK</strong> AKTUELL<br />

42 Verkehrswirtschaft: Gemeinsame<br />

Ausbildungsoffensive zur<br />

Sicherung von Fachkräften<br />

44 Am Puls der Unternehmen: Der<br />

Ausschuss Steuern und Finanzen<br />

45 Schwerpunkt im Service Center:<br />

Das Haus der kleinen Forscher<br />

45 Hochschulverträge: Wirtschaft<br />

sieht Änderungsbedarf<br />

46 Klimaschutzpartner: Sonderpreis<br />

für „Köpfchen statt Kohle“<br />

47 Geschichte: Wirtschaftsarchiv blickt<br />

auf Wandel der Logistik<br />

UNTERNEHMEN IN BERLIN<br />

48 Hauptstadt in Mode: <strong>Berlin</strong> wird<br />

zum Sprungbrett junger Designer<br />

49 Stadtvertrag Klimaschutz: Wer<br />

mit dem Rad zur Arbeit fährt,<br />

hat schon halb gewonnen<br />

50 250 Jahre weißes Gold: Zum<br />

Jubiläum hat KPM das Service<br />

Kurland neu erfunden<br />

51 Bollwerk der Aufklärung: Der<br />

Nicolai Verlag ist 300 Jahre alt<br />

52 Ideen gesucht: Wie man Wirtschaft<br />

und Natur unter einen Hut bringt<br />

53 Gute Tat: GSW lädt 610 Kinder<br />

in den <strong>Berlin</strong>er Zoo ein<br />

www.ihk-berlin.de<br />

4 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


INHALT<br />

summa summarum<br />

für Unternehmer<br />

FOTOS: FOTOLIA/SDECORET, PA/DPA (2), BRUNNER (2), FOTOLIA/JEREMYCULPDESIGN, WODICKA, KIELMANN, PRIVAT;<br />

TITEL: FOTOLIA/EYEWAVE<br />

Lkw-Fahrer gesucht: <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> und<br />

42 Verbände starten Ausbildungsoffensive<br />

Firmen-Jubiläum:<br />

50 Jörg Woltmann<br />

INTERVIEW DES MONATS<br />

54 Abris Lelbach, Lelbach-Holding,<br />

über das Problem, Fachkräfte für<br />

Mangelberufe zu finden<br />

MÄRKTE & TRENDS<br />

58 Konjunkturumfrage der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Wachstum in der Sommerpause<br />

59 IT-Nachwuchs auf Kaffeefahrt:<br />

Bei Web on Wheels stellen sich<br />

Unternehmen Studenten vor<br />

60 Höhenwind: Im September trifft<br />

sich die Branche in <strong>Berlin</strong><br />

Im Interview des Mo-<br />

54 nats: Abris Lelbach<br />

Design aus <strong>Berlin</strong>: Silke Geib (l.) und<br />

48 Nadine Möllenkamp; ihr Label ist Blaenk<br />

62<br />

61 Verkehr zwischen Deutschland<br />

und Polen: Beteiligte diskutieren<br />

mögliche Problemlösungen<br />

TREFFPUNKT<br />

Unternehmer persönlich:<br />

Matthias Stütz<br />

62 Unternehmer persönlich:<br />

Matthias Stütz hat große Pläne für<br />

das 100 Jahre alte Kino Union<br />

64 Zu Gast bei Hans-Reiner Schröder:<br />

BMW-Niederlassung in <strong>Berlin</strong><br />

feiert Richtfest mit viel Prominenz<br />

66 Unternehmenshistorie: die<br />

Stern und Kreisschiffahrt<br />

Lokale Nachrichten<br />

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SERVICE<br />

32 Fachkräftesuche: Unterstützung durch Business Immigration Service<br />

33 Hochschulen installieren Studiengänge für Innovationsmanagement<br />

36 <strong>IHK</strong>-Fachkräftemonitor: Blick auf Touristik und Gastgewerbe<br />

38 Unternehmenssanierung: <strong>IHK</strong> zeigt mögliche Lösungswege auf<br />

39 Trinkwasserverordnung: Bis 31. Dezember auf Legionellen prüfen<br />

40 OLG Frankfurt: GbR-Beteiligung ist nicht an eigenes Kapital geknüpft<br />

44 IMPRESSUM 66 <strong>IHK</strong>-WEGWEISER<br />

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Die auflagenstärkste Wochenzeitung<br />

der Hauptstadt<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 5<br />

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NAMEN & NACHRICHTEN<br />

BERLINER SYNCHRON<br />

Dröscher rückt in<br />

den Vorstand vor<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>Berlin</strong>er<br />

Synchron AG hat Marcus<br />

Dröscher zum Vorstand<br />

bestellt. Dröscher wird die<br />

Firma mit Christoph Gerlinger<br />

führen, der zur zügigen<br />

Umsetzung der Restrukturierung<br />

im Januar – neben<br />

seiner Hauptbeschäftigung<br />

für eine andere Gesellschaft<br />

– bestellt wurde. Dröscher<br />

war seit 1. November 2011 als kaufmännischer<br />

Leiter für <strong>Berlin</strong>er Synchron AG tätig. BW<br />

DEGEWO<br />

Volker Halsch ist<br />

Aufsichtsratschef<br />

Der Aufsichtsrat der Degewo AG hat einstimmig<br />

Volker Halsch zum neuen Vorsitzenden gewählt.<br />

Er löst Jürgen Steinert ab, der das Gremium als<br />

stellvertretender Vorsitzender nach dem Ausscheiden<br />

von Dr. Karl Kauermann im November<br />

2012 leitete. Volker Halsch war am 15. April von<br />

der Hauptversammlung neu in den Aufsichtsrat<br />

des kommunalen Wohnungsunternehmens<br />

gewählt worden.<br />

Der Finanzfachmann ist<br />

seit 2007 Mitglied der Geschäftsführung<br />

bei Vivento,<br />

einer Tochter der Deutsche<br />

Telekom AG. Von 1999<br />

bis 2006 war Volker Halsch<br />

in leitenden Funktionen im<br />

Volker Halsch:<br />

Neuer AR-Chef<br />

BERLINOVO<br />

Neuer Vorstand<br />

Marcus Dröscher<br />

Bundesministerium der Finanzen<br />

tätig, BW<br />

Ceglarek leitet den<br />

Bereich Finanzen<br />

Marcus Ceglarek ist neuer<br />

Leiter für den Bereich Finanzen<br />

bei der <strong>Berlin</strong>ovo Immobilien<br />

Gesellschaft mbH.<br />

Ceglarek war 13 Jahre bei<br />

der KPMG AG beschäftigt,<br />

zuletzt als „Director and<br />

Head of European Treasury”<br />

sowie im Bereich Consulting Neuer Finanzchef<br />

für Finanz- und Treasury Marcus Ceglarek<br />

Management. Zuvor war er<br />

in mehreren verantwortungsvollen Positionen<br />

bei der Dresdner Bank AG, <strong>Berlin</strong>, tätig. Er deckt<br />

mit über 20 Jahren Fach- und Führungserfahrung<br />

das gesamte Aufgabenspektrum des Bereiches<br />

Finanzen, insbesondere Finanzierungen,<br />

Treasury Management, Liquiditätsmanagement<br />

und Einführung von IT-Systemen ab, erklärt die<br />

<strong>Berlin</strong>ovo.<br />

BW<br />

CHART DES MONATS<br />

Der Speckgürtel profitiert von <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind wirtschaftlich<br />

eng miteinander verflochten.<br />

Die Arbeitsmärkte beider Länder<br />

enden daher nicht an der Landesgrenze,<br />

sondern gehen fließend ineinander<br />

über. Allein 150 000 der<br />

in <strong>Berlin</strong> Beschäftigten haben ihren<br />

Wohnsitz im <strong>Berlin</strong>er Umland (siehe<br />

Karte) und pendeln täglich in die<br />

Hauptstadt. Weitere 38 000 Personen<br />

kommen jeden Tag aus dem sogenannten<br />

weiteren Metropolenraum<br />

Räumliche Einheit<br />

<strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Umland<br />

Ballungsraum <strong>Berlin</strong><br />

Äußeres Brandenburg<br />

Brandenburg<br />

Grafik: S&E, Henriette Anders<br />

Arbeitslosenquote<br />

TEGEL<br />

<strong>IHK</strong> fordert sachliche Debatte<br />

Einen neuen Eröffnungstermin<br />

für den künftigen<br />

Hauptstadt-Airport BER gibt<br />

es noch nicht. Bevor ein neuer<br />

Zeitplan verabschiedet<br />

wird, soll die Bestandsaufnahme<br />

der Technikprobleme<br />

abgeschlossen werden. Und<br />

damit ist erst im Sommer zu<br />

rechnen.<br />

In die Diskussion um mögliche<br />

Eröffnungsszenarien ist<br />

indes Bewegung geraten. Der<br />

neue Chef der Flughafengesellschaft,<br />

Hartmut Mehdorn,<br />

hat eine Teileröffnung<br />

des BER sowie einen Weiterbetrieb<br />

des Flughafens Tegel<br />

ins Gespräch gebracht. Nach<br />

Ansicht der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> sind<br />

die aktuellen Diskussionen<br />

nach <strong>Berlin</strong>. Die Sogwirkung der wirtschaftlich<br />

erstarkenden Metropole<br />

schlägt sich in der sehr niedrigen<br />

Arbeitslosenquote des <strong>Berlin</strong>er Umlands<br />

nieder: Diese hat im März <strong>2013</strong><br />

nur 7,1 Prozent betragen und war<br />

damit niedriger als der Bundesdurchschnitt<br />

mit 7,3 Prozent. Im übrigen<br />

Brandenburg war die Arbeitslosenquote<br />

im gleichen Zeitraum mit 12,9<br />

Prozent dagegen höher als in <strong>Berlin</strong><br />

– denn die Brandenburger Regionen<br />

7,1<br />

Brandenburg<br />

Äußeres Brandenburg<br />

<strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong>er Umland<br />

12,3<br />

11,1<br />

12,9<br />

10,8<br />

Ballungsraum <strong>Berlin</strong><br />

um dieses Thema zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt allerdings<br />

wenig zielführend. Der<br />

Stellvertretende <strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />

Christian<br />

Wiesenhütter fordert eine<br />

Versachlichung der Debatte<br />

und eine Rückkehr zu den<br />

Fakten. „Solange kein seriöser<br />

Zeit- und Kostenplan<br />

für die Eröffnung des BER<br />

vorliegt, sind alle Debatten<br />

rund um die verbleibende<br />

Betriebszeit des Flughafens<br />

Tegel reine Kaffeesatzleserei“,<br />

sagt Wiesenhütter. Alle<br />

Interessengruppen müssten<br />

Flughafenchef Mehdorn bis<br />

Herbst Zeit geben, damit er<br />

eine belastbare Planung vorlegen<br />

könne.<br />

außerhalb des <strong>Berlin</strong>er Speckgürtels<br />

kämpfen schon seit Jahren mit Strukturproblemen.<br />

Die entspannte Arbeitsmarktsituation<br />

des Umlandes ist also für die<br />

im Vergleich zu <strong>Berlin</strong> niedrige Arbeitslosenquote<br />

Gesamt-Brandenburgs<br />

verantwortlich. Berechnet man<br />

eine gemeinsame Arbeitslosenquote<br />

für <strong>Berlin</strong> und Umland – den <strong>Berlin</strong>er<br />

Ballungsraum – so ergibt sich für<br />

März ein Wert von 11,1 Prozent. nes<br />

Quelle: Statistikservice Ost der Bundesagentur für Arbeit<br />

Wiesenhütter erinnert<br />

auch an die Fakten: Die<br />

Möglichkeit, dass der Flughafen<br />

Tegel bis zu einem halben<br />

Jahr nach BER-Eröffnung<br />

weiterbetrieben wird,<br />

besteht aufgrund eines letztinstanzlich<br />

bestätigten Planfeststellungsbeschlusses.<br />

Juristische Winkelzüge<br />

für einen darüber hinausgehenden<br />

Weiterbetrieb würden<br />

aber nur die Menschen<br />

im Norden <strong>Berlin</strong>s verunsichern<br />

und die Entwicklungschancen<br />

des zukünftigen<br />

Forschungs- und Industrieparks<br />

in Tegel gefährden.<br />

Dessen Verwirklichung dürfe<br />

nicht stillstehen, so Wiesenhütter.<br />

BW<br />

FOTOS: BERLINER SYNCHRON, WOLFRAM SCHEIBLE, BERLINOVO<br />

6 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

FOTOS: STÜBER, PA/DPA, BERLIN PARTNER GMBH, MÖLLENHOFF, DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU / ANNE KREUZ<br />

CLIMATE-KIC<br />

Grüne Start-ups aus der Garage<br />

Das Öko-Netzwerk der Europäischen<br />

Union, Climate-KIC,<br />

unterstützt Startups,<br />

die an Klima-Innovationen<br />

arbeiten. Auf der Suche<br />

nach einem Standort haben<br />

sie jetzt auf dem Gelände<br />

des Euref-Campus am Schöneberger<br />

Gasometer einen<br />

Garagentrakt klimafreundlich<br />

saniert – mit stark dämmenden<br />

Fensterscheiben,<br />

20 Kilowatt Photovoltaik auf<br />

dem Dach, Anschluss ans<br />

Smart-Grid-Stromnetz des<br />

Euref-Campus und Biogas-<br />

Heizung. Die Garagen aus<br />

dem Jahr 1927, die eigentlich<br />

abgerissen werden sollten,<br />

bieten Platz für sechs Startups.<br />

Die ersten sind bereits<br />

eingezogen.<br />

Climate-KIC unterstützt<br />

grüne Gründer mit Beträgen<br />

ECHTE BERLINER JUNGS<br />

Im Käfer durch die City West<br />

Seit Anfang Mai ist <strong>Berlin</strong><br />

um eine Attraktion reicher:<br />

Bei der „Oldie Käfer<br />

Tour“ können Touristen und<br />

Einheimische die Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt im<br />

Kultauto VW-Käfer erkunden,<br />

angeführt von einem T2<br />

Bus aus dem Jahr 1969. Der<br />

kleine Konvoi startet freitags<br />

bis sonntags am Europa-<br />

Center, in dessen Parkhaus<br />

auch die Autos stehen.<br />

Für 19,90 Euro geht es in<br />

45 Minuten einmal über Kudamm<br />

und Tauentzienstraße,<br />

vorbei an Gedächtniskirche<br />

und KaDeWe. Die 90-minütige<br />

Tour führt auch in den<br />

Die grünen Garagen von <strong>Berlin</strong><br />

Osten <strong>Berlin</strong>s, zum Brandenburger<br />

Tor und zum Checkpoint<br />

Charlie. Dabei können<br />

alle Käfer auch selbst gelenkt<br />

werden. Die Autos sind<br />

nach Auskunft der Anbieter<br />

vollkaskoversichert mit einer<br />

Selbstbeteiligung in Höhe<br />

von 300 Euro.<br />

Neben dem T2-Bus zählt<br />

der kleine Konvoi zehn Käfer.<br />

Der älteste stammt ebenfalls<br />

aus dem Jahr 1969, der<br />

jüngste wurde 1997 gebaut.<br />

Alle Autos seien technisch<br />

einwandfrei, versichert die<br />

Echte <strong>Berlin</strong>er Jungs GmbH.<br />

Rund 100 000 Euro hatte der<br />

Betreiber investiert für die<br />

in Höhe von bis zu 95 000 Euro,<br />

Büros und einem Mentoring-Programm.<br />

Die Initiative<br />

verfügt in ganz Europa<br />

über fünf nationale Zentren.<br />

Die in der Bundeshauptstadt<br />

angesiedelte Deutschland-Filiale<br />

arbeitet mit der<br />

Gründungswerkstatt der<br />

Technischen Universität zusammen.<br />

Rund 80 Geschäftsideen<br />

hat Climate-KIC bereits<br />

unterstützt, 23 junge Firmen<br />

sind daraus entstanden.<br />

In diesem Jahr sollen 100<br />

weitere Gründerteams gefördert<br />

werden.<br />

BW<br />

Anschaffung der Wagen, für<br />

Reparatur und Restaurierung.<br />

Selbst die Polster wurden<br />

fachmännisch aufgearbeitet.<br />

Die Käfer-Tour soll als Pendant<br />

zur „Trabi-Safari“ eine<br />

Alternative zum herkömmlichen<br />

Angebot an <strong>Berlin</strong>-<br />

Stadtrundfahrten sein. Der<br />

Käfer war in Westdeutschland<br />

ähnlich beliebt und verbreitet<br />

wie der Trabant im<br />

Osten. Deshalb werde auch<br />

der Fokus der Touren ganz<br />

bewusst auf Westberlin gelegt,<br />

die neuaufsteigende City-West<br />

solle damit weiter<br />

belebt werden.<br />

BW<br />

VIVANTES<br />

Zühlsdorff zieht in<br />

den Aufsichtsrat<br />

Peter Zühlsdorff:<br />

Neuer Kontrolleur<br />

Peter Zühlsdorff, der ehemalige<br />

Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

<strong>Berlin</strong> Partner,<br />

wird in den Aufsichtsrat der<br />

städtischen Krankenhausgesellschaft<br />

Vivantes einsteigen.<br />

Innerhalb des Kontrollgremiums<br />

soll entschieden<br />

werden, ob er dort auch<br />

den Vorsitz übernimmt. Peter<br />

Zühlsdorff hat früher den Kosmetikkonzern<br />

Wella geführt.<br />

BW<br />

FBB<br />

Fölster kümmert<br />

sich um BER-Finanzen<br />

Die Flughafen <strong>Berlin</strong> Brandenburg GmbH hat ihr<br />

Führungsteam erweitert. Der Aufsichtsrat hat<br />

Heike Fölster als Geschäftsführerin Finanzen bestellt.<br />

Damit ist die Geschäftsführung der Flughafengesellschaft<br />

nun komplett. Neben dem<br />

Vorsitzenden Hartmut Mehdorn werden dem<br />

Gremium Heike Fölster als Geschäftsführerin Finanzen<br />

und Horst Amann als Geschäftsführer<br />

Technik angehören. Heike<br />

Fölster verfügt über breite<br />

Erfahrungen im Finanzbereich<br />

und arbeitete unter<br />

anderem bei der Mobil Oil<br />

AG, bei Airbus und der Flughafen<br />

Hamburg GmbH. Seit<br />

2008 war sie Finanz-Direktorin<br />

beim Germanischen<br />

Lloyd SE. BW<br />

BER-Finanzchefin<br />

Heike Fölster<br />

DIE FAMILIENUNTERNEHMER<br />

Karoline Beck weiter<br />

im ASU-Präsidium<br />

Bleibt im Präsidium:<br />

Karoline Beck<br />

Der Verband Die Familienunternehmer<br />

– ASU haben<br />

Karoline Beck als Präsidiumsmitglied<br />

bestätigt. Die<br />

Geschäftsführerin des Familienunternehmens<br />

IWG Isolier<br />

Wendt, einer Firma aus<br />

dem Bereich Umwelttechnik<br />

aus <strong>Berlin</strong>-Marienfelde,<br />

ist bereits seit 2011 Vizepräsidentin<br />

der Familienunternehmer<br />

und wird dieses Amt zwei weitere Jahre<br />

bekleiden. Karoline Beck war von 2004 bis<br />

2006 Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer<br />

– BJU. „Starke Familienunternehmer sind<br />

das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, deswegen<br />

ist es umso wichtiger, sich gerade im Wahljahr<br />

<strong>2013</strong> Gehör zu verschaffen“, sagt Karoline<br />

Beck.<br />

BW<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 7


DEUTSCHE WOHNEN<br />

Wohnungsbestand<br />

auf 90 000 erweitert<br />

Die Deutsche Wohnen hat<br />

7800 Wohnungen in und<br />

um <strong>Berlin</strong> erworben. 6900<br />

stammen aus einem Deal<br />

mit dem Finanzinvestor<br />

Blackstone, der dafür 260<br />

Mio. Euro und acht Mio.<br />

neuer Aktien bekommt. Zudem<br />

wurden 900 Wohnungen<br />

für 51 Mio. Euro<br />

erworben. Die Deutsche<br />

Wohnen besitzt jetzt 90 300 Einheiten, die zu<br />

54 Prozent im Großraum <strong>Berlin</strong> liegen. BW<br />

SCHLOSSSTRASSE<br />

Centermanager<br />

wollen kooperieren<br />

Die Einkaufscenter in der Schloßstraße wollen<br />

noch mehr Kunden in die Shopping-Straße<br />

des Südwestens ziehen. Oliver Mohr („Das<br />

Schloss“), Carsten Paul („Forum Steglitz“) und<br />

Jens Kirbach („Boulevard <strong>Berlin</strong>“) haben sich<br />

zusammengeschlossen, um den Standort gemeinsam<br />

zu fördern. Die Schloßstraße ist bereits<br />

die zweitgrößte Einkaufsstraße<br />

hinter dem<br />

Kudamm und der Tauentzienstraße.<br />

Einschließlich<br />

der Seitenstraßen gehören<br />

1000 Läden zu dem<br />

Shopping-Standort. Die<br />

drei Centermanager wollen<br />

unter anderem mehr<br />

Die Schloßstraße:<br />

Shoppingstandort<br />

des Südwestens<br />

BERLIN PARTNER<br />

moderne Labels anziehen.<br />

BW<br />

Karte mit Standorten<br />

der <strong>Berlin</strong>-Bekenner<br />

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Berlin</strong> Partner<br />

hat im vergangenen Jahr<br />

zusammen mit ihren Servicepartnern<br />

mehr als 160<br />

Ansiedlungs- und Expansionsprojekte<br />

mit einem Investitionsvolumen<br />

von über<br />

280 Mio. Euro unterstützt.<br />

In den kommenden Jahren<br />

entstehen dadurch mehr als<br />

Wohnungen in<br />

Friedenau<br />

Interaktive Karte<br />

von <strong>Berlin</strong><br />

5300 neue Arbeitsplätze, 75 Prozent davon in<br />

innovativen Wachstumsbereichen. Unternehmen,<br />

die sich damit zu <strong>Berlin</strong> bekannt haben,<br />

sind auf der interaktiven Karte des Business Location<br />

Centers, dem innovativen multimedialen<br />

Wirtschaftsportal, sichtbar gemacht worden.<br />

BW<br />

www.businesslocationcenter.de/2012<br />

Computersimulation der neuen U-Bahn: In Sitzhöhe sind die neuen Züge 10 Zentimeter breiter<br />

BVG<br />

Stadler liefert neue U-Bahnen<br />

Anfang 2015 sollen auf den<br />

Linien U1 und U4 bis zu<br />

34 neue Züge zum Einsatz<br />

kommen. Die Bahnen werden<br />

erstmals von der Stadler<br />

Pankow GmbH, dem deutschen<br />

Ableger der Schweizer<br />

Stadler Rail Group, geliefert.<br />

Die neuen U-Bahnen präsentieren<br />

sich im gewohnten<br />

Design, werden aber in Sitzhöhe<br />

um zehn Zentimeter<br />

breiter. Flexibler gestaltet<br />

sich auch die Anordnung<br />

der Sitze. So soll es an den<br />

Wagenenden größere Mehrzweckbereiche<br />

mit Klappsitzen<br />

und Stehhilfen geben,<br />

die mehr Platz für Fahrgäste<br />

mit Kinderwagen und Fahrrädern<br />

sowie für Rollstühle<br />

bieten. Ebenso wurde auf<br />

durchgängige Barrierefreiheit<br />

geachtet.<br />

Bei den Sitzen selbst<br />

kommt bereits das neue Plastik-Modell<br />

zum Einsatz. Die<br />

mit dünnem Stoff bezogenen<br />

Hartschalen seien widerstandsfähiger<br />

gegen Vandalismus,<br />

leichter zu pflegen<br />

und werden von vielen<br />

Reisenden als angenehmer<br />

empfunden, weiß die BVG<br />

aufgrund einer Umfrage unter<br />

Fahrgästen.<br />

Für mehr Laufruhe sorgt<br />

die spezielle Luftfederung.<br />

Zudem verfügen die Fahrzeuge<br />

über moderne Fahr-<br />

YOUNICOS<br />

Der größte Akku Europas<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Younicos AG<br />

will gemeinsam mit dem<br />

Energieversorger Wemag in<br />

Schwerin den ersten kommerziellen<br />

Batteriepark Europas<br />

aufbauen. Mitte 2014<br />

soll der Speicher in Betrieb<br />

gehen.<br />

Der Riesen-Akku wird das<br />

Ausmaß einer Mehrzweck-<br />

Turnhalle haben und aus Lithium-Ionen-Zellen<br />

mit einer<br />

Leistung von fünf Megawatt<br />

bestehen. Es wird der<br />

größte Lithium-Ionen-Akku<br />

Europas sein.<br />

Abgesehen von Erstprojektförderung<br />

durch das<br />

Bundesumweltministerium<br />

Adlershof: Younicos-Batterie-Teststand<br />

gastinformationssysteme<br />

und Videokameras. Für Kühle<br />

und Wärme im Wagen sorgen<br />

weiterhin eine Druckbelüftung<br />

und die klassischen<br />

Klappfenster. Eine Klimatisierung<br />

ist aus ökonomischen<br />

und ökologischen<br />

Gründen nur für den Fahrerstand<br />

vorgesehen. Zugführer<br />

können sowohl sitzend als<br />

auch stehend arbeiten.<br />

Ein erstes begehbares<br />

Eins-zu-eins-Modell hat<br />

Stadler bereits anfertigen<br />

lassen. Vertreter der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verkehrsbetriebe können es<br />

seit Ende April in den Filmstudios<br />

Babelsberg besichtigen.<br />

BW<br />

will die Wemag die Investitionssumme<br />

in Höhe eines<br />

einstelligen Millionen-Euro-<br />

Betrags durch die Teilnahme<br />

am Regelenergiemarkt zurückverdienen.<br />

Als entscheidende Voraussetzung<br />

für die Investition<br />

hat die Wemag die Zusage<br />

des Lieferanten Samsung<br />

SDI bezeichnet, über die Akkuleistung<br />

für 20 Jahre zu garantieren.<br />

Bei der Wemag<br />

stammen bereits 80 Prozent<br />

der Stromproduktion aus erneuerbaren<br />

Energien. BW<br />

FOTOS: SÖREN STACHE, DESIGNBÜRO STAUBACH, YOUNICOS , DEUTSCHE WOHNEN, BERLIN PARTNER<br />

8 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


NAMEN & NACHRICHTEN<br />

BÖTZOWBRAUEREI<br />

Ein „Chateau“ am Prenzlauer Berg<br />

Auf dem Gelände der<br />

Bötzowbrauerei soll in<br />

den kommenden Jahren ein<br />

Spitzenhotel eröffnen. Nach<br />

dem Vorbild des legendären<br />

„Chateau Marmont“ in Hollywood<br />

plant US-Hotelier<br />

André Balazs das „Chateau<br />

du Nord“.<br />

Geplant sind etwa 50 Zimmer<br />

– und Service der Spitzenklasse.<br />

Neben dem „Chateau<br />

Marmont“, das durch<br />

Gäste wie Errol Flynn, James<br />

Dean und Humphrey Bogart<br />

berühmt wurde, gehört<br />

Balazs auch das „The Standard“<br />

in New York. Für das<br />

leibliche Wohl der Besucher<br />

der Bötzowbrauerei soll Tim<br />

Raue sorgen. Am 17. Mai eröffnete<br />

der <strong>Berlin</strong>er Sterne-<br />

Koch hier sein drittes Restau-<br />

Die ehemalige Bötzowbrauerei soll unter anderem durch Galerien belebt werden<br />

rant, „La Soupe Populaire“ –<br />

übersetzt „die Volksküche“.<br />

Geplant sind zudem Ateliers,<br />

Kunstgalerien und Läden.<br />

Initiator ist die Otto-<br />

Bock-Gruppe, Weltmarktführer<br />

für Prothesen. Sie will<br />

auf dem Areal alle Aktivitäten<br />

konzentrieren, die mit<br />

Zukunft zu tun haben. Rund<br />

200 Mitarbeiter sollen im<br />

„Ottobock Future Lab“ forschen,<br />

ursprünglich war nur<br />

an 50 bis 80 Mitarbeiter gedacht.<br />

Das Future Lab soll<br />

aus Think Tank, Design Academy<br />

und orthopädischer<br />

Werkstatt bestehen. BW<br />

FRIEDRICHSTRASSE<br />

Tauentzien auf Platz 2 verdrängt<br />

BE BERLIN<br />

Vor 50 Jahren: John F.<br />

Kennedy in <strong>Berlin</strong><br />

Anlässlich des 50. Jahrestages<br />

der Rede John F. Kennedys<br />

entwickelt „be <strong>Berlin</strong>“<br />

mit den Bürgermeistern<br />

der 29 Orte, die in den USA<br />

„<strong>Berlin</strong>“ heißen, einen Filmschnitt,<br />

in dem diese ihr<br />

<strong>Berlin</strong> vorstellen – endend<br />

John F. Kennedy mit „…ich bin auch ein <strong>Berlin</strong>er“.<br />

Der Film wird auf sei.<br />

vor 50 Jahren<br />

berlin.de, tagesspiegel.de,<br />

Facebook, Twitter und Youtube eingebunden<br />

und am 26. <strong>Juni</strong> zum offiziellen Festakt im Rathaus<br />

Schöneberg gezeigt.<br />

BW<br />

APPLE<br />

Store am Kudamm<br />

hat eröffnet<br />

Sindelfingen und Sulzbach hatten einen, <strong>Berlin</strong><br />

nicht – doch das hat sich geändert. Am 3.<br />

Mai hat Apple seinen elften deutschen Store<br />

am Kurfürstendamm 26 eröffnet. Er befindet<br />

sich im denkmalgeschützten ehemaligen „Haus<br />

Wien“ und ist mit 5000 Quadratmetern<br />

der größte in<br />

Deutschland. Im Erdgeschoss<br />

befindet sich der<br />

Verkaufsraum. Im oberen<br />

Stockwerk gibt es einen Kinosaal<br />

für Veranstaltungen<br />

und einen Besprechungsraum<br />

für Geschäftskunden.<br />

Beschäftigt sind mehr als<br />

200 Mitarbeiter. BW<br />

Das einstige „Haus<br />

Wien“ ist heute<br />

der Apple-Store<br />

AMAZON<br />

Entwicklunszentrum<br />

in <strong>Berlin</strong> geplant<br />

FOTOS: BÖTZOW BERLIN, PAZB, PA/SVEN SIMON, PA/AP IMAGES, PA/DPA<br />

Ist zur Top-Einkaufsstraße geworden: Die Friedrichstraße in der City Ost<br />

Erstmals konnte die Friedrichstraße<br />

in der City-Ost<br />

mehr Passanten zählen als<br />

der Tauentzien in der City<br />

West. Der Geschäftsboulevard<br />

mit Kudamm-Anschluss<br />

hat damit seinen<br />

langjährigen Spitzenplatz<br />

unter den Einkaufsstraßen<br />

<strong>Berlin</strong>s eingebüßt. Wie aus<br />

einer Erhebung der Passantenfrequenzzahlen<br />

des Maklerhauses<br />

Engel & Völkers<br />

hervorgeht, passierten am<br />

Dienstag, den 23. April rekordverdächtige<br />

6446 Menschen<br />

die Friedrichstraße.<br />

Im vergangenen Jahr waren<br />

es 4079 Passanten.<br />

Den Kontrollpunkt auf<br />

der Tauentzienstraße überquerten<br />

hingegen nur 4385<br />

Menschen (2012: 4115). Die<br />

jährliche Erhebung ermittelt<br />

die Fußgängerfrequenz auf<br />

den sieben wichtigsten Einkaufsstraßen<br />

<strong>Berlin</strong>s – der<br />

Friedrichstraße, dem Kurfürstendamm,<br />

der Schloßstraße,<br />

dem Alexanderplatz,<br />

der Wilmersdorfer Straße,<br />

der Tauentzienstraße und<br />

dem Hackeschen Markt. BW<br />

Technik-Chef<br />

Werner Vogels<br />

Die Amazon-Tochter Amazon<br />

Webservices (AWS), die<br />

sich mit IT-Dienstleistungen<br />

beschäftigt, wird in <strong>Berlin</strong><br />

und Dresden ein Entwicklungszentraum<br />

aufbauen.<br />

70 Entwickler werden dafür<br />

in den kommenden Monaten<br />

eingestellt, kündigte<br />

Amazons Technik-Chef<br />

Werner Vogels an. Im Entwicklungszentrum<br />

soll an Bausteinen für Cloud-<br />

Dienste der nächsten Generation gearbeitet<br />

werden. Es gehe auch um Anwendungen an der<br />

Grenze zur künstlichen Intelligenz, bei denen<br />

Maschinen Entwicklungen vorhersagen können,<br />

erklärte Vogels. Im vergangenen Jahr hatte AWS<br />

bereits den <strong>Berlin</strong>er Cloud-Spezialisten Peritor<br />

übernommen.<br />

BW<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 9


Internet-Wirtschaft TITEL<br />

<strong>Berlin</strong> ist elektrisiert vom Start-up-Boom in der<br />

Stadt. Ein Hype, der mehr verspricht als er hält?<br />

Nein, sagen Experten. Sie sehen tatsächlich immenses<br />

Potenzial in der neuen Gründerkultur – und für<br />

<strong>Berlin</strong> bessere Chancen als für das Silicon Valley<br />

KLAUS LÜBER & MICHAEL GNEUSS<br />

FOTO: FOTOLIA/SDECORET<br />

Die Pläne sind ehrgeizig. Bis Ende<br />

des Jahres will das junge <strong>Berlin</strong>er<br />

Unternehmen mit dem schönen<br />

Namen 6Wunderkinder den<br />

Weltmarkt dominieren. Und Marketingchef<br />

Benedikt Lehnert weiß auch, warum<br />

das gelingen könnte: „Wir haben<br />

ein fantastisches Team. Und wir haben<br />

den Standort <strong>Berlin</strong>.“<br />

Das Produkt, mit dem 6Wunderkinder<br />

so erfolgreich ist, heißt Wunderlist. Es ist<br />

so etwas wie eine virtuelle To-Do-Liste<br />

für Alltag und Beruf. Seit zwei Jahren gibt<br />

es das Programm erst, und so einfach die<br />

Idee klingen mag: Die User-Zahlen explodieren.<br />

Bereits neun Millionen Menschen<br />

nutzen die Software auf Smartphone,<br />

Tablet und PC. Um des Wachstums<br />

Herr zu werden, entschieden die<br />

jungen Gründer sich Anfang des Jahres,<br />

einen erfahrenen IT-Manager anzuheuern.<br />

„Solche Fachkräfte sind extrem begehrt<br />

– und zwar weltweit und von den<br />

größten Firmen“, sagt Lehnert. Trotzdem<br />

habe man es geschafft, einen der Besten<br />

der Branche zu rekrutieren. „Chad Fowler<br />

ist einer der führenden Software-Entwickler<br />

weltweit. Und er liebt <strong>Berlin</strong>.“ ▶<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 11


TITEL<br />

12 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Es herrscht Aufbruchstimmung in<br />

der deutschen Hauptstadt. Die Digitale<br />

Wirtschaft, eine der größten und dynamischsten<br />

Branchen überhaupt, boomt.<br />

Junge, stark wachsende Internet-Startups<br />

stoßen eine Dynamik an, wie man<br />

sie bislang nur von wirtschaftsstarken<br />

Hotspots wie London kannte. Plötzlich<br />

fließt Kapital nach <strong>Berlin</strong>, immer mehr<br />

Financiers sind bereit zu investieren.<br />

Seit 2009 habe sich die Summe an Firmenbeteiligungen<br />

vervierfacht, gab die<br />

Deutsche Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

kürzlich bekannt – aktuell auf 133<br />

Mio. Euro. Und Arbeitsplätze entstehen.<br />

Laut aktueller Zahlen der <strong>Berlin</strong>er Investitionsbank<br />

über 3000 allein im vergangenen<br />

Jahr.<br />

„<strong>Berlin</strong>s IT-Gründerszene hat viel Potenzial“,<br />

glaubt auch Simon Schaefer,<br />

Partner bei JMES-Investment, einem Risikokapitalgeber,<br />

der Firmen mit sogenannten<br />

Seed-Investments durch die<br />

schwierige Phase nach der Gründung<br />

hilft. „Aber das Ökosystem ist auch<br />

noch sehr jung und muss sich erst entwickeln“,<br />

gibt Schaefer zu bedenken.<br />

Ökosystem – so wird jener Kreislauf aus<br />

Gründung, Wachstum, Verkauf („Exit“)<br />

und Reinvestition genannt, der junge IT-<br />

Cluster auf der ganzen Welt antreibt. Je<br />

ausgeprägter diese Mechanik ist, desto<br />

potenter wird der Standort und desto<br />

wahrscheinlicher ist es, dass eine Szene<br />

im internationalen Vergleich bestehen<br />

kann und Firmen mit Weltruf entstehen.<br />

Noch liegt London vorn<br />

Doch davon, so Schaefer, sind wir in<br />

<strong>Berlin</strong> noch weit entfernt: „Im Augenblick<br />

haben wir noch mehr Aufmerksamkeit<br />

als wirkliche Substanz.“ Was die<br />

Anzahl der Unternehmensverkäufe angehe,<br />

so der Investor weiter, hinke <strong>Berlin</strong><br />

im internationalen Vergleich, besonders<br />

zum großen Konkurrenten London,<br />

noch weit hinterher. In London hätten<br />

Exits in den letzten zwei Jahren acht<br />

Mrd. Euro generiert. Zum Vergleich:<br />

Für ganz Deutschland beläuft sich dieser<br />

Wert im selben Zeitraum auf gerade<br />

einmal 500 Mio. Euro. Auch in internationalen<br />

Start-up-Rankings wie dem<br />

„Global Start-up Index“ oder dem „Startup<br />

Genome“ rangiert die deutsche<br />

Hauptstadt im Augenblick noch auf den<br />

hinteren Plätzen.<br />

Um dies zu ändern, setzt Schaefer vor<br />

allem auf Synergieeffekte innerhalb der<br />

Szene. Für JMES leitet er das Immobilienprojekt<br />

„Start-up Factory“, eine modernisierte<br />

ehemalige Brauerei im Stadtbezirk<br />

Mitte. Auf 8500 Quadratmetern,<br />

so der Plan, werden 25 Unternehmen<br />

mit insgesamt 600 Mitarbeitern residieren.<br />

Darunter sind lokale Start-ups in jeweils<br />

unterschiedlichen Entwicklungsstadien,<br />

aber auch bereits etablierte Firmen<br />

aus dem Ausland. Zu den ersten<br />

Mietern zählen Soundcloud, 6Wunderkinder<br />

und Mozilla. „Wir wollen der Szene<br />

helfen, sich besser zu vernetzen“, sagt<br />

Schaefer. Ein Konzept, das auch international<br />

überzeugt. Google unterstützt das<br />

Projekt mit einer Mio. Euro.<br />

<strong>Berlin</strong>s größtes Potenzial sieht Schaefer<br />

im Augenblick vor allem in seiner<br />

Beliebtheit bei jungen Kreativen auf<br />

der ganzen Welt. „Wir stellen gerade jede<br />

Woche einen neuen Mitarbeiter ein“,<br />

sagt Ravi Kamran, Geschäftsführer der<br />

Trademob GmbH. Die Firma ist europäischer<br />

Marktführer für das Bewerben<br />

von Smartphone-Apps. Im Augenblick<br />

residiert das Unternehmen in einer geräumigen<br />

Etage in der <strong>Berlin</strong>er Fried-<br />

FOTOS: GIRL, STIFTUNG ENTREPRENEURSHIP<br />

Plädiert für einen besseren Austausch zwischen Old und New Economy: Daniel Girl, Unternehmer<br />

und Beauftragter des <strong>Berlin</strong>er <strong>IHK</strong>-Präsidiums für Start-ups<br />

Günter Faltin, Firmenchef, Investor und emeritierter Professor für Entrepreneurship<br />

an der FU <strong>Berlin</strong>, attestiert der Hauptstadt stärkeres Potenzial als dem Silicon Valley


<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 13<br />

TITEL<br />

FOTO: 6WUNDERKINDER<br />

richstraße. Doch schon jetzt wird der<br />

Platz knapp für die bereits mehr als 100<br />

Mitarbeiter. Auch für Kamran ist <strong>Berlin</strong><br />

der ideale Standort. „Die Stadt übt eine<br />

geradezu magische Anziehungskraft auf<br />

Talente aus aller Welt aus, und das ist für<br />

uns als stark wachsendes Unternehmen<br />

natürlich extrem wichtig.“ Menschen aus<br />

28 verschiedenen Nationen arbeiten bereits<br />

für den Mobile-Advertising-Spezialisten.<br />

Nicht anders ergeht es Wooga, einem<br />

Anbieter für Online-Gaming. Mit 200<br />

Mitarbeitern ist Wooga ebenfalls schon<br />

ein Schwergewicht in der noch jungen<br />

<strong>Berlin</strong>er Szene. Auch Wooga wächst rasant,<br />

ist angewiesen auf internationale<br />

Spitzenkräfte und findet diese hier in<br />

<strong>Berlin</strong>. „Die Entwicklung von Spielen<br />

benötigt starke Programmierkenntnisse<br />

und eine kreative Atmosphäre. Dafür<br />

findet man in <strong>Berlin</strong> die idealen Voraussetzungen“,<br />

so Geschäftsführer Jens Begemann.<br />

„Über die Hälfte unserer Mitarbeiter<br />

zieht aus dem Ausland nach <strong>Berlin</strong>,<br />

um für uns zu arbeiten.“<br />

Will bis zum Jahresende den Weltmarkt dominieren:<br />

Benedikt Lehnert, Marketingchef von 6Wunderkinder<br />

Die Verfügbarkeit von Talenten, sagen<br />

manche, sei schlicht ein Effekt der immer<br />

noch vergleichsweise billigen Mieten<br />

in der deutschen Hauptstadt. Und<br />

natürlich spielt der Zugriff auf günstige<br />

Gewerbeflächen für die Gründer eine<br />

wichtige Rolle. „Wenn schon die Miete<br />

einen relevanten Kostenanteil im Business-Plan<br />

ausmacht, wird es schwer“,<br />

weiß Trademob-Chef Ravi Kamran.<br />

Dennoch speist sich die Attraktivität<br />

<strong>Berlin</strong>s für die Start-up-Szene aus weit<br />

mehr als niedrigen Lebenshaltungskosten.<br />

„Eine Vielfalt der Sichtachsen – das<br />

ist es, was <strong>Berlin</strong> schon seit langem auszeichnet“,<br />

sagt Günter Faltin, Firmenchef,<br />

Investor und emeritierter Professor<br />

für Entrepreneurship an der FU <strong>Berlin</strong>.<br />

Vergleich mit dem Silicon Valley<br />

Faltin beobachtet die Start-up-Szene<br />

schon seit langem und spart nicht mit<br />

Lob für das seiner Meinung nach riesige<br />

Potenzial <strong>Berlin</strong>s. „Im Grunde hat<br />

der Standort, obwohl das aus heutiger<br />

Sicht vielleicht etwas vermessen klingt,<br />

größere Chancen, langfristig innovativ<br />

zu sein, als aktuelle Hotspots und sogar<br />

als das Silicon Valley.“ Wirkliche Innovation,<br />

so Faltin, entstünde unter den Bedingungen<br />

einer kulturellen Vielfalt, der<br />

Toleranz unterschiedlicher Sichtweisen,<br />

einer kreativen Mischung aus Wissenschaftsszene<br />

und Off-Kultur. „Ich wüsste<br />

im Augenblick keine andere Stadt, in der<br />

dies so ausgeprägt ist, wie in <strong>Berlin</strong>.“<br />

Mittlerweile gibt es auch andere Akteure,<br />

die den Vergleich <strong>Berlin</strong>s mit ▶<br />

© Monkey Business / Fotolia.com<br />

KOMPETENZ UND SERVICE<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Hamburg<br />

Dresden<br />

Neuss<br />

Rostock<br />

Mikulov / CZ<br />

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Ansprechpartner: Martin Wilhelm<br />

Telefon: +49 30 740 06 - 120<br />

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Porschestraße 2 – 20, 12107 <strong>Berlin</strong><br />

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14 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Erfolgreich: Jens Begemann, Geschäftsführer von Wooga „Wir stellen jede Woche einen neuen Mitarbeiter ein“, sagt Trademob-Geschäftsführer Ravi Kamran „<strong>Berlin</strong> steht eine große Zu<br />

dem Silicon Valley nicht mehr scheuen.<br />

Allen voran Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler. Im Rahmen seiner Initiative<br />

„Digitale Wirtschaft“ kündigte der<br />

Minister schon Ende letzten Jahres an,<br />

man wolle sich fortan intensiv um einen<br />

Austausch mit dem berühmten High-<br />

Tech-Cluster bemühen. Auf einer Stippvisite<br />

im Valley ließ er sich zur Forderung<br />

hinreißen, es wäre nun wohl an der<br />

Zeit, so etwas wie ein „deutsches Apple“<br />

erwarten zu dürfen. Im März tourte er<br />

mit der Bundeskanzlerin durch <strong>Berlin</strong>er<br />

Start-ups. Auch Besuche bei Wooga und<br />

Trademob standen auf dem Programm.<br />

Wichtige Impulse durch IKT<br />

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In dieser Ausgabe der<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft finden Sie eine<br />

Beilage der Schultz KG.<br />

Auf dem Kongress „Junge IKT-Wirtschaft“<br />

Ende April, ebenfalls von Röslers<br />

Ministerium veranstaltet, brachte der<br />

Minister noch einmal die Relevanz der<br />

eigentlich nicht klar definierten Branche<br />

„Digitale Wirtschaft“ auf den Punkt: IKT-<br />

Start-ups, so Rösler, seien gerade deshalb<br />

unverzichtbar für einen modernen<br />

Wirtschaftsstandort, weil von ihnen aus<br />

Impulse in nahezu alle Branchen ausgesandt<br />

werden: „Mehr als ein Fünftel der<br />

Produktionssteigerung in Deutschland<br />

ging in den letzten Jahren allein auf die<br />

IKT-Nutzung zurück“, so der Minister.<br />

Seit Neuestem bemühen sich auch<br />

große Konzerne, mit der boomenden<br />

Start-up-Szene auf Tuchfühlung zu gehen.<br />

In sogenannten Inkubatoren werden<br />

vielversprechende junge Firmen regelrecht<br />

aufgepäppelt und Geschäftsideen<br />

zur Marktreife gebracht. Im Unterschied<br />

zum klassischen Frühphaseninvestment,<br />

der sogenannten Seed-Finanzierung<br />

aus privater Hand oder mittels<br />

öffentlicher Gelder, stellen Großunternehmen<br />

Kapital zur Verfügung und erhalten<br />

Anteile an den jungen Firmen.<br />

„Bei uns sind das 10 bis 25 Prozent“,<br />

verrät Peter Borchers von hub:raum,<br />

dem Inkubator der Deutschen Telekom,<br />

gegründet im Mai letzten Jahres und<br />

eines der ersten „Corporate Incubator“-<br />

Programme in der Hauptstadt. Über die<br />

Kapitalspritze hinaus erhalten die Firmen<br />

ein Paket aus Beratung, Arbeitsplatz<br />

und vor allem Zugang zu firmeninternen<br />

Marketinginstrumenten. „Wir verstehen<br />

uns als Vermittler zwischen zwei noch<br />

sehr unterschiedlichen Welten“, so Borchers.<br />

Gemeint ist die Konzern-Welt und<br />

die Welt der Start-ups.<br />

Der Schulterschluss zwischen Old<br />

und New Economy macht Schule. Auch<br />

der Medienkonzern ProSiebenSat.1 betreibt<br />

mit „Epic Companies“ bereits einen<br />

Inkubator, „Project A“ heißt ein weiteres<br />

Programm, für das die Otto-Gruppe<br />

als Hauptgeldgeber fungiert. Und<br />

auch der Handelskonzern Rewe plant,<br />

in einen Brutkasten für Start-ups zu investieren,<br />

um sich im Bereich E-Commerce<br />

besser aufzustellen. Alle drei – natürlich<br />

– mit Standort <strong>Berlin</strong>.<br />

Großkonzerne als Inkubatoren<br />

Spätestens als vor kurzem bekannt<br />

wurde, dass sich nun auch Firmen wie<br />

Bosch und Daimler an einem <strong>Berlin</strong>er<br />

Programm zur Frühförderung von Unternehmen<br />

beteiligen, gelten Corporate-<br />

Inkubatoren auch für ausländische Beobachter<br />

als Zeichen für die zunehmende<br />

Reife der <strong>Berlin</strong>er Szene. Man habe jetzt<br />

endlich die Ressourcen und die globale<br />

Reichweite, wirkliche Innovationen<br />

in den Bereichen Vernetzung, Mobilität<br />

und Big Data voranzubringen, kommentiert<br />

Alex Facet, Geschäftsführer des<br />

gesponsorten Inkubators Startupbootcamp,<br />

die Entwickung.<br />

Denn Innovation galt bislang nur bedingt<br />

als Stärke der <strong>Berlin</strong>er Szene. <strong>Berlin</strong><br />

war vor allem dafür bekannt, schon<br />

erprobte Geschäftsmodelle zu kopieren<br />

und unter neuem Namen in die ganze<br />

Welt zu exportieren. Eine Praxis, die<br />

bis heute sehr gut funktioniert. Der 2008<br />

gegründete Online-Händler Zalando –<br />

mit rund 1000 Mitarbeitern und einem<br />

Jahresumsatz von bereits mehr als einer<br />

Mrd. Euro der wohl potenteste Akteur im<br />

Start-up-Ökosystem <strong>Berlin</strong>s – ist ein solcher<br />

Klon. Vorlage bot der US-Online-<br />

Händler Zappos, kopiert und optimiert<br />

für den europäischen Markt.<br />

Zalando ist ein Produkt der Firma Rocket<br />

Internet, geleitet von den Brüdern<br />

FOTOS: PA/DPA, TRADEMOB, STÜBER, AKTHAR, HUB:RAUM


Zukunft bevor“: Ciaran O‘Leary von Earlybird „Copycat hat auch seine guten Seiten“: Investor Christophe Maire Peter Borchers von hub:raum, dem Inkubator der Telekom<br />

Marc, Oliver und Alexander Samwer.<br />

Seit 2007 kopiert Rocket Firmen wie am<br />

Fließband und exportiert die Geschäftsidee<br />

in atemberaubender Geschwindigkeit<br />

in die ganze Welt, um sie in den jeweiligen<br />

Ländern zur Marktführerschaft<br />

aufzubauen. Dann erfolgt der „Exit“: Die<br />

Unternehmen werden gewinnbringend<br />

an den nächst größeren Konkurrenten<br />

verkauft.<br />

Die Samwers haben sich mit dieser<br />

Taktik nicht gerade beliebt gemacht.<br />

Lange wurde <strong>Berlin</strong> als „CopyCat-Capital“<br />

belächelt. Dennoch geben viele zu:<br />

Ohne Rocket wäre die <strong>Berlin</strong>er Szene ▶<br />

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TITEL<br />

16 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

bei weitem nicht so gut aufgestellt wie<br />

heute. Zwischen 6000 und 10 000 Menschen<br />

arbeiten Schätzungen zufolge inzwischen<br />

in <strong>Berlin</strong> in Internetfirmen, die<br />

die Samwers mit aufgebaut haben. „Copycat<br />

hat auch seine guten Seiten“, sagt<br />

Investor Christophe Maire, der schon<br />

seit Jahren in <strong>Berlin</strong>er Start-ups investiert.<br />

„<strong>Berlin</strong> wird ernst genommen. Immer<br />

mehr US-Firmen, die global expandieren<br />

wollen, entscheiden sich für <strong>Berlin</strong><br />

als Standort.“<br />

Zuwachs durch Hochschulen<br />

Rocket Internet war und ist wichtig für<br />

<strong>Berlin</strong>, das bestätigt auch Simon Schaefer<br />

von JMES Investment. Dennoch, die<br />

Szene entwickelt sich weiter. „Wir werden<br />

in Zukunft hoffentlich immer mehr<br />

Firmen erleben, bei denen wirkliche Innovation<br />

im Zentrum der Geschäftsidee<br />

steht.“ Auch Christophe Maire ist sich sicher:<br />

„Mit Firmen wie Soundcloud hat<br />

sich <strong>Berlin</strong> längst von seinem Copycat-<br />

Image emanzipiert.“<br />

Starken Zuwachs bekommt die Startup-Szene<br />

auch immer häufiger aus den<br />

<strong>Berlin</strong>er Hochschulen – dem Bereich,<br />

der traditionell als Stärke der Hauptstadt<br />

gilt. „Ich habe in den letzten fünf Monaten<br />

so viele Projekte von Ausgründungsinteressierten<br />

auf den Tisch gelegt bekommen<br />

wie zuvor in fünf Jahren“, sagt<br />

Dr. Dirk Dantz, Geschäftsführer der <strong>Berlin</strong>er<br />

Patentverwertungsagentur Ipal,<br />

die Schutzrechte von Erfindungen aus<br />

den <strong>Berlin</strong>er Hochschulen vermarktet.<br />

Dantz sieht im Gründerboom eine Riesen-Chance<br />

für <strong>Berlin</strong>. Der Hype sollte<br />

aber besser vermarktet werden – nach<br />

dem Vorbild der Bostoner Gründer-<br />

Schmiede MIT. In den USA würden Studenten<br />

mit einer Affinität für Existenzgründungen<br />

bevorzugt am Massachusetts<br />

Institute of Technology studieren.<br />

„So kommt es dann dort eben auch zu<br />

einer höheren Zahl von Spin-offs“, s o<br />

Dantz. Ein solche Stellung könne sich<br />

<strong>Berlin</strong> auch erarbeiten.<br />

Gegenstück zu Copycats<br />

Die Ausgründungen aus den Hochschulen<br />

bringen vielfach interessante<br />

Technologien mit und sind sozusagen<br />

das Gegenstück zu den Copycats. Für<br />

Dantz ist das aber – aus Sicht der Stadt<br />

– unerheblich. Er verweist auf das Bei-<br />

INTERVIEW<br />

Unis als Gründerschmieden<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft: Sie sind der Geschäftsführer<br />

der Wissens- und Technologietransfergesellschaft<br />

der Humboldt-Universität.<br />

Beobachten Sie in dieser Funktion den Startup-Boom<br />

in der Stadt?<br />

Martin Mahn: Ja, natürlich. Wir sehen<br />

uns als Bestandteil dieser Entwicklung.<br />

Seit unserer Gründung im Jahr 2005<br />

haben wir 54 Start-ups mit Gründern<br />

aus der Humboldt-Universität auf den<br />

Weg gebracht. Und zwar mit einer sehr<br />

guten Erfolgsquote: 80 Prozent davon<br />

existieren noch und viele haben die<br />

schwierigsten Jahre überstanden.<br />

Aber der Start-up-Boom kommt doch nicht<br />

aus den Hochschulen heraus. Es sind doch<br />

eher Nicht-<strong>Berlin</strong>er, die hier den richtigen<br />

Standort zum Gründen sehen.<br />

Ja, es ist ganz offensichtlich so, dass<br />

<strong>Berlin</strong> sehr gute Standortbedingungen<br />

für Existenzgründer bietet – geringe<br />

Lebenshaltungskosten, aber auch<br />

die Möglichkeit, viele andere Talente<br />

vorzufinden. Insofern kommen auch<br />

viele junge Menschen zum Gründen in<br />

die Stadt. Aber, ich würde sagen, in den<br />

letzten drei bis vier Jahren hat sich die<br />

Gründungsdynamik aus allen <strong>Berlin</strong>er<br />

Hochschulen heraus extrem erfreulich<br />

entwickelt. Die Hochschulen sind jetzt in<br />

dieser Hinsicht untereinander über das<br />

Netzwerk ‚B!GRÜNDET’ sehr gut miteinander<br />

im Austausch und können mit<br />

einer Stimme sprechen. Die Unis werden<br />

zu Gründerschmieden.<br />

Hat der Start-up-Boom dazu motiviert?<br />

Das ist vielleicht ein Faktor, der in der<br />

jüngsten Vergangenheit der Entwicklung<br />

weiteren Schub gegeben hat. Aber<br />

die Saat ist vor längerer Zeit gestreut<br />

worden. In allen <strong>Berlin</strong>er Hochschulen<br />

wird schon seit einiger Zeit bereits in den<br />

frühen Semestern sehr deutlich darauf<br />

hingewiesen, dass auch das Unternehmertum<br />

eine sehr interessante Karriereoption<br />

sein kann. Und es gibt eine<br />

Infrastruktur, die Ausgründungswilligen<br />

mit aussichtsreichen<br />

Ideen sehr wirkungsvoll<br />

auf die Beine helfen kann<br />

– von der Hilfe bei der<br />

Suche nach finanziellen<br />

Fördermöglichkeiten bis<br />

hin zu Coachingangeboten<br />

und Räumen.<br />

Sehen Sie einen Unterschied zwischen den<br />

Ausgründungen aus den Universitäten und<br />

anderen Start-ups?<br />

Bei den Gründungen aus den Unis<br />

heraus basieren die Geschäftsmodelle<br />

tendenziell eher auf neuen Technologien.<br />

Ich bin immer wieder von der<br />

Substanz beeindruckt, die hinter den<br />

Gründungsideen steckt – ob es nun<br />

Scolibri mit virtuellen Klassenräumen,<br />

Emolyzr mit der Analyse der emotionalen<br />

Wirkung von Websites oder Upcload<br />

mit der Erfassung von Körpermaßen für<br />

den Online-Handel ist. Wir haben tolle<br />

Start-ups begleitet. Interessant finde<br />

ich gerade auch die Gründungsideen<br />

von HU- oder FU-Studenten, die aus<br />

Geisteswissenschaften entstanden sind,<br />

aber Technologien nutzen. Sehr viele<br />

Gründungen werden übrigens nicht von<br />

reinen HU-, FU oder TU-Teams betrieben,<br />

sondern sind sehr gemischt. Dies gilt<br />

auch für den fachlichen Hintergrund. Die<br />

Bildung von interdisziplinären und oft<br />

auch internationalen Teams sehe ich als<br />

einen wichtigen Erfolgsfaktor an.<br />

Was hat die Stadt <strong>Berlin</strong> von diesen Gründungsaktivitäten?<br />

Nachhaltige Arbeitsplätze und einen<br />

weiteren Baustein zur internationalen<br />

Attraktivität. Die von der Humboldt<br />

Innovation in den acht Jahren seit<br />

ihrer Gründung betreuten 51 Start-ups<br />

beschäftigen mittlerweile rund 550<br />

Mitarbeiter. Für alle <strong>Berlin</strong>er Hochschulen<br />

insgesamt dürfte diese<br />

Zahl wohl über<br />

3000 liegen.<br />

Martin Mahn,<br />

Geschäftsführer<br />

der Humboldt<br />

Innovation<br />

GmbH<br />

FOTO: HUMBOLDT INNOVATION GMBH


TITEL<br />

FOTO: UBERMETRICS<br />

spiel Zalando, das mit High-Tech wenig<br />

zu tun hat. „Das ist ein E-Commerce-<br />

Unternehmen, das unglaublich schnell<br />

gewachsen ist, sehr viele Arbeitsplätze<br />

geschaffen hat und in der Stadt vermutlich<br />

schon fest verwurzelt ist. Ein High-<br />

Tech-Unternehmen kommt in dieser<br />

Zeit vielleicht nur auf 30 Beschäftigte,<br />

wird eines Tages verkauft und in einer<br />

anderen Stadt fortgeführt.“<br />

Studenten entdecken Wirtschaft<br />

Nichtsdestotrotz freut er sich darüber,<br />

dass die junge Generation an den Hochschulen<br />

neben der Wissenschaft stärker<br />

die kommerzielle Verwertung ihrer Erfindungen<br />

im Visier hat. Ein Blick in die<br />

universitären Gründerzentren bestätigt<br />

diesen Trend. Volker Hofmann, Teamleiter<br />

Spin-Off Management der Humboldt-Innovation,<br />

ist sehr zufrieden mit<br />

den Förderprogrammen für Gründerinnen<br />

und Gründer in <strong>Berlin</strong>, auch an<br />

den Hochschulen. „Wir können zudem<br />

Anschlussfinanzierung in der Tasche: Anjou Müller-<br />

Pering, Marketingchef von uberMetrics<br />

stolz darauf sein, wie viel privates Kapital<br />

und Bundes- und EU-Mittel die Startups<br />

mit der Unterstützung der Gründungsförderungen<br />

der <strong>Berlin</strong>er Hochschulen<br />

akquiriert haben. Die Gelder<br />

werden ja wieder direkt in die <strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaft investiert.“<br />

Ein Beispiel ist das junge Unternehmen<br />

uberMetrics Technologies, eine<br />

Ausgründung der Humboldt Universität<br />

aus dem Bereich Bioinformatik. Das<br />

Start-up hat ein Software-Tool entwickelt,<br />

mit dem der Erfolg von Medienkampagnen<br />

im Social Web analysiert<br />

werden kann. Über den universitären<br />

Support konnte man den High Tech<br />

Gründerfonds (HTGF) als Kapitalgeber<br />

für die Seed-Finanzierung akquirieren.<br />

Nun habe man, so verrät Anjou Müller-<br />

Pering, Marketingchef von uberMetrics,<br />

bereits die Anschlussfinanzierung in der<br />

Tasche. Das süddeutsche Versandhaus<br />

Klingel kauft sich mit einem Millionenbetrag<br />

in das Unternehmen ein.<br />

Aus dem Umfeld der Freien Universität<br />

<strong>Berlin</strong> stammt die Firma Klickfilm.<br />

Das Unternehmen entwickelt und vermarktet<br />

eine Software-Technologie für<br />

Medienanbieter, die in Filmen enthaltene<br />

Inhalte erfasst und mit anderen ▶<br />

Wir bringen Ihre Investition ins Rollen.<br />

Mit unseren passgenauen Finanzierungslösungen sind Sie<br />

bestens aufgestellt. Unsere Berater freuen sich auf ein Gespräch.<br />

Sprechen Sie uns an:<br />

Telefon: 030 / 2125-4747<br />

E-Mail: wachsen@ibb.de<br />

www.ibb.de/wachsen


TITEL<br />

18 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Internetinformationen verknüpft. Gründer<br />

Felix Daub ist einerseits glücklich<br />

über die Möglichkeit der universitären<br />

Ausgründung. Andererseits sieht er,<br />

was die praktische Umsetzung der Förderprogramme<br />

angeht, noch Verbesserungspotenzial:<br />

„Start-ups funktionieren<br />

nach einer eigenen Logik, die leider<br />

von vielen Behörden noch nicht verstanden<br />

wird.“ So könne es nach wie vor passieren,<br />

dass Gründungszuschüsse abgelehnt<br />

werden, nur weil man kein klassisches<br />

Büro vorzuweisen hat. Oder dass<br />

sogenannte Anschubfinanzierungen<br />

erst nach Monaten bewilligt werden.<br />

„Gerade für IT-Start-ups in der Frühphase<br />

ist es oft entscheidend, sehr schnell zu<br />

wissen, ob man mit Geld rechnen kann“,<br />

so Daub.<br />

Start-ups haben keine Lobby<br />

Doch anders als große Unternehmen,<br />

die über ihre in der Lobbyarbeit gut aufgestellten<br />

Verbände schnell Gehör an<br />

den wichtigsten Schaltstellen finden, ist<br />

es für Start-ups viel schwieriger, auf ihre<br />

Missstände aufmerksam zu machen.<br />

„Start-ups haben noch keine große Lobby“,<br />

erklärt Daniel-Jan Girl, der im Präsidium<br />

der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> als Beauftragter<br />

für Start-ups zuständig ist. Eine Problematik,<br />

die in der Natur der Sache liegt.<br />

Gründer müssen sich um ihr Produkt,<br />

die Kunden und die Mitarbeiter kümmern,<br />

für den Aufbau einer Lobby bleibt<br />

keine Zeit. „Zudem ist die Start-up-Szene<br />

sehr heterogen, die Herausforderungen<br />

sind so unterschiedlich wie die<br />

Branchen“, so Girl. Der Unternehmer<br />

sieht daher die Industrie- und Handelskammern<br />

als natürliche Gesamtinteressenvertretung<br />

der Existenzgründer und<br />

Jungunternehmen. Für den überwiegenden<br />

Teil der Start-ups sei die Kammer<br />

der erste Kontakt mit einer Interessenvertretung.<br />

Zudem sind die <strong>IHK</strong>s einflussreich<br />

und erfahren im Umgang mit<br />

heterogenen Strukturen.<br />

Über die Kammern könnten Start-ups<br />

auch schnell in den Kontakt zur etablierten<br />

Wirtschaft treten. „Leider gibt es so<br />

gut wie keinen Austausch zwischen dem<br />

traditionellen Mittelstand und Start-ups.<br />

Das sind zwei verschiedene Welten, die<br />

sich aber gegenseitig gut tun würden.<br />

Schließlich verfolgen beide – mit unterschiedlichen<br />

Stärken und Schwächen –<br />

das gleiche Ziel: Wachstum“, meint der<br />

<strong>IHK</strong>-Beauftragte Girl.<br />

Der verbesserte Zugang zu Risikokapital,<br />

finanzierbare Mieten, die Möglichkeit,<br />

schnell ausländische Fachkräfte anwerben<br />

und anmelden zu können, und<br />

der Kampf gegen die Bürokratie sind aus<br />

Sicht von Girl die wichtigsten Felder für<br />

eine Lobbyarbeit zugunsten der Startups.<br />

Geld fließt zwar immer mehr in die<br />

<strong>Berlin</strong>er Szene, aber es reicht noch nicht,<br />

um das wachsende Potenzial an Jungunternehmertum<br />

ausreichend zu finanzieren<br />

– auch wenn Investoren sich zur<br />

Hauptstadt bekennen.<br />

Die Zukunft hat begonnen<br />

So hat als einer der ersten Risikokapitalgeber<br />

überhaupt die Earlybird Venture<br />

Capital GmbH & Co. KG im letzten<br />

Jahr ihren Hauptsitz von Hamburg<br />

an die Spree verlegt. „Wir haben schon<br />

jetzt, nach dem Silicon Valley, die zweitgrößte<br />

Gründungsrate der Welt“, sagt<br />

Ciaran O’Leary, Partner bei Earlybird.<br />

Er ist überzeut: „<strong>Berlin</strong> steht eine große<br />

Zukunft bevor.“<br />

Eine Zukunft, die für viele der Startups<br />

längst begonnen hat. „Wir sind vermutlich<br />

die erste Generation überhaupt,<br />

die einen Technologiewandel erlebt und<br />

ihn gleichzeitig aktiv mitgestalten kann“,<br />

sagt Benedikt Lehnert von 6Wunderkinder.<br />

„Das sollten wir nutzen.“<br />

Unternehmensgründer Felix Daub sieht Verbesserungspotenzial<br />

bei der Umsetzung der Förderprogramme<br />

„<strong>Berlin</strong>s IT-Gründerszene hat viel Potenzial“: Simon Schaefer, Partner bei JMES-Investment, einem Risikokapitalgeber,<br />

der Firmen mit sogenannten Seed-Investments durch die schwierige Phase nach der Gründung hilft<br />

FOTOS: ANDREAS MEICHSNER, PA/DPA


Anzeige<br />

Coaching BONUS fördert junge IT-Preisträger<br />

Ausgezeichnet: Mit Unterstützung der IBB Business Team GmbH konnten die Game-Agentur<br />

Die Hobrechts und die Software-Entwickler Userlutions bemerkenswerte Erfolge verbuchen<br />

<strong>Berlin</strong> gilt seit Jahren als<br />

Gründer-Hauptstadt<br />

Deutschlands und zieht<br />

Jungunternehmer/-innen<br />

aus ganz Europa magisch<br />

an. Vor allem die junge IT-Szene<br />

findet in der Spree-Metropole<br />

ideale Voraussetzungen. Die Unternehmen<br />

profitieren vor allem<br />

vom kreativen Umfeld, günstigen<br />

Mieten und dem Zugang zu<br />

qualifizierten Arbeitskräften. „Ein<br />

entscheidender Erfolgsfaktor der<br />

Hauptstadt ist jedoch ein einzigartiges<br />

und ständig wachsendes<br />

Netzwerk aus Kapitalgebern,<br />

Fördereinrichtungen, Beratern,<br />

Gründern und Unternehmern. Der<br />

aktive Austausch und die enge<br />

Kooperation zwischen den Akteuren<br />

schaffen einen einmaligen<br />

Nährboden für die Unternehmen“,<br />

sagt Andreas Bißendorf,<br />

Geschäftsführer der IBB Business<br />

Team GmbH (IBB BT).<br />

Als Teil dieses Netzwerkes unterstützt<br />

der Coaching BONUS,<br />

ein Programm der IBB BT, Gründungen<br />

und Unternehmen mit<br />

Zuschüssen zu betriebswirtschaftlichem<br />

Coaching durch ausgewählte<br />

und qualifizierte Coaches.<br />

Die Bandbreite reicht dabei von<br />

der Businessplan-Erstellung über<br />

Marketing- oder Wachstumsstrategien<br />

bis hin zur Unternehmensnachfolge.<br />

Von ebendieser Förderung profitierten<br />

auch Die Hobrechts, die<br />

sich während des Coachings 2011<br />

gründeten. Ausgestattet mit langjähriger<br />

Erfahrung in der Entwicklung<br />

von Spielen, haben sie sich<br />

darauf spezialisiert, ihre Kunden<br />

zu beraten, wie sie Produkte, Prozesse<br />

oder Dienstleistungen sinnvoll<br />

spielerischer gestalten können.<br />

„Durch die Unterstützung<br />

des KCC, dem heutigen Coaching<br />

BONUS, haben wir viele Hürden in<br />

der Gründungsphase überwinden<br />

können. Unsere Coaches standen<br />

uns als Sparringspartner bei der<br />

Erarbeitung eines realistischen<br />

Entwicklerpreis für das beste Kinderspiel 2012: Das interaktive Wimmelbuch im Entstehungsprozess. Gestaltet wurde es von<br />

dem <strong>Berlin</strong>er Unternehmen Die Hobrechts – Agentur für Game Design und Game Thinking<br />

Geschäftsplanes, bei der Umwandlung<br />

der Anfangs-UG in eine<br />

vollwertige GmbH und auch bei<br />

der Beantragung von IBB-Fördermitteln<br />

zur Seite“, sagt Christoph<br />

Brosius, Geschäftsführer der Hobrechts.<br />

Mit großem Erfolg, wie sich<br />

im letzten Jahr deutlich zeigte.<br />

Für Die Hobrechts – Agentur für<br />

Seit März 2012<br />

profitabel:<br />

Benjamin Uebel,<br />

GF Userlutions UG<br />

„Coach ist Gold<br />

wert“: Christoph<br />

Brosius, GF Die<br />

Hobrechts GmbH<br />

Game Design und Game Thinking<br />

– endete das Jahr gleich mit zwei<br />

Preisen: Das interaktive Wimmelbuch<br />

„Wimmelburg“ gewann den<br />

deutschen Entwicklerpreis für das<br />

beste Kinderspiel 2012, keine 24<br />

Stunden später wurden Die Hobrechts<br />

von der Bundesregierung<br />

als eines von 32 Unternehmen mit<br />

dem Titel „Kultur- und Kreativpiloten<br />

Deutschland 2012“ geehrt.<br />

Von Preisen können auch die<br />

ehemaligen TCC-Coachees Userlutions<br />

erzählen, denn sie erhielten<br />

gleich zweimal in Folge<br />

den „Innovationspreis-IT 2012<br />

und <strong>2013</strong>“ für ihre webbasierte<br />

Software RapidUsertests.com, die<br />

es Webseitenbetreibern ermöglicht,<br />

innerhalb von 24 Stunden<br />

die Nutzerfreundlichkeit ihrer<br />

Webseite zu überprüfen. Zudem<br />

wurden sie 2012 im bundesweit<br />

ausgetragenen Wettbewerb „365<br />

Orte im Land der Ideen“ zum<br />

„Ausgewählten Ort“ gekürt. Das<br />

Coaching im damaligen TCC bereitete<br />

die jungen Gründer Birgit<br />

Bärnreuther und Benjamin Uebel<br />

optimal auf die wirtschaftlichen<br />

Anforderungen einer Existenzgründung<br />

vor. Auch weiterhin<br />

werden sie kontinuierlich von<br />

einem Coach begleitet. „Unsere<br />

Coaches Herr Müller, Herr Struck<br />

und Frau Schmidt haben uns vor,<br />

während und nach unserer Gründung<br />

2011 in vielen Bereichen<br />

tatkräftig unterstützt und uns<br />

zahlreiche Denkansätze geliefert.<br />

Ohne ihre Hilfe hätten wir unsere<br />

Ideen nicht so schnell strukturieren<br />

und ausbauen können und<br />

wären heute nicht so erfolgreich<br />

aufgestellt“, sagt Uebel. Denn<br />

von Anfang an konnte das Unternehmen<br />

seinen Umsatz kontinuierlich<br />

steigern und arbeitet<br />

seit März 2012 profitabel. Neben<br />

der Coachingförderung und den<br />

angebotenen Fachseminaren der<br />

IBB BT nahm das Unternehmen<br />

auch andere Angebote der GmbH<br />

in Anspruch. So belegten sie<br />

beispielsweise im Jahr 2012 im<br />

Businessplan-Wettbewerb <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg den 3. Platz in der<br />

Kategorie „Technology“.<br />

Der Coaching BONUS, der <strong>2013</strong><br />

aus dem Kreativ Coaching Center<br />

(KCC) und dem Technologie Coaching<br />

Center (TCC) entstanden<br />

ist, kann auf umfassende Erfahrungen<br />

aus 15 Jahren Coachingförderung<br />

sowie auf ein stabiles<br />

und gut funktionierendes Netzwerk<br />

zurückgreifen. „Wir können<br />

nur jedem empfehlen, die Förderangebote<br />

des Coaching BONUS<br />

in Anspruch zu nehmen. Der professionelle<br />

und kritische Blick von<br />

außen, den der Coach mitbringt,<br />

ist definitiv Gold wert“, rät Brosius<br />

<strong>Berlin</strong>er Unternehmen.<br />

Kontakt<br />

IBB Business Team GmbH<br />

Coaching BONUS<br />

Telefon: 030-467828-0<br />

Email: info@coachingbonus.de<br />

Internet: www.coachingbonus.de


Thomas Heilmann ist seit<br />

Anfang 2012 <strong>Berlin</strong>er Senator<br />

für Justiz und Verbraucherschutz.<br />

Als Unternehmer<br />

war er in verschiedenen Branchen<br />

tätig, bekannt wurde er<br />

durch seine Internet-Beteiligungen.<br />

Heilmann ist stv. Vorsitzender<br />

des CDU-Landesverbandes<br />

<strong>Berlin</strong> und seit dem<br />

13. Mai auch Kreisvorsitzender<br />

der CDU Steglitz-Zehlendorf<br />

„Politische Entscheidungen brauchen die Akzeptanz der Bürger“: Justizsenator Thomas Heilmann vor etwa 200 Gästen im Ludwig Erhard Haus<br />

„Kein Staub in der Verwaltung“<br />

Zu Gast bei der <strong>IHK</strong>: Justizsenator Thomas Heilmann über Unternehmertum und Politik<br />

Er hätte anfangs gezögert, den Senatorenjob<br />

anzunehmen, erklärte Thomas<br />

Heilmann. Aber nun sei er froh darüber,<br />

denn man könne doch etwas bewegen.<br />

Der erfolgreiche Unternehmer,<br />

der seit Anfang 2012 Senator für Justiz<br />

und Verbraucherschutz in <strong>Berlin</strong> ist,<br />

sprach Ende April vor 200 interessierten<br />

Gästen im Ludwig Erhard Haus über<br />

seine Erfahrungen: „Er ist dann mal Senator<br />

– Beobachtungen eines Unterneh-<br />

WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />

mers in der Politik“ lautete das Thema<br />

des Wirtschaftspolitischen Frühstücks.<br />

Als erste Erfolge im Amt nannte der Senator<br />

seine Mitwirkung am Mediationsgesetz,<br />

die Maßnahmen gegen „Schrottimmobilien“<br />

oder auch seine Idee einer<br />

Benzinpreis-App, die die Spritpreise in<br />

Echtzeit anzeigt – zu der sogar der ADAC<br />

applaudierte. „Für mich stellte sich anfangs<br />

die Frage, ob man mit unternehmerischem<br />

Handwerkszeug auch in<br />

der Politik etwas schaffen<br />

kann. Aber das scheint<br />

ja so zu sein. Wenn ich<br />

aufhören würde, dann<br />

bleibt schon jetzt etwas<br />

Nützliches bestehen“,<br />

erklärte der<br />

Senator zuversichtlich.<br />

Eigent-<br />

Gast und Gastgeber:<br />

Justizsenator<br />

Thomas Heilmann<br />

(M.) mit Jan Eder,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> (l.), und<br />

<strong>IHK</strong>-Präsident Dr.<br />

Eric Schweitzer<br />

lich, so Heilmann, sei ein Senatorenamt<br />

ein Dreifachjob: Als Behördenleiter einer<br />

großen Verwaltung, als politischer<br />

Amtsträger und Arbeiter im Senat und<br />

als Mitglied im Bundesrat, wo man an<br />

der Gesetzgebung mitwirken könne. Allen<br />

Warnungen zum Trotz hätte er keinen<br />

„Staub in seiner Verwaltung gefunden“,<br />

personalpolitisch müsse aber tatsächlich<br />

eine Verjüngungskur erfolgen,<br />

sonst wären eines Tages alle Mitarbeiter<br />

weg.<br />

<strong>IHK</strong>-Präsident Dr. Eric Schweitzer<br />

hatte den Gast mit dessen unternehmerischen<br />

und politischen Werdegang<br />

vorgestellt: „Sie haben mit Scholz &<br />

Friends Anfang der neunziger Jahre eine<br />

der größten und renommiertesten<br />

Werbeagenturen Europas mitgegründet.<br />

Bis 2001 waren Sie Geschäftsführer<br />

von Scholz & Friends in <strong>Berlin</strong>, von 2001<br />

bis 2008 Vorstandsvorsitzender der europäischen<br />

Agenturgruppe mit Sebastian<br />

Turner. Seit 1991 haben Sie sich diversen<br />

Unternehmensbeteiligungen gewidmet:<br />

Xing, My Toys.de, Pixelpark und<br />

Ampere AG. Und auch mit Ihrer Beteiligung<br />

an Facebook haben Sie Weitblick<br />

bewiesen.“<br />

FOTOS: BRUNNER


FORUM<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 21<br />

FOTOS: <strong>IHK</strong><br />

Schon sehr frühzeitig, mit 16 Jahren,<br />

wurde Heilmann 1980 Mitglied der CDU.<br />

Seit 2009 ist er Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Landesverbandes der CDU<br />

<strong>Berlin</strong>. Mit Blick auf dieses Amt und<br />

Heilmanns bevorstehende Wahl zum<br />

Kreisvorsitzenden der CDU Steglitz-<br />

Zehlendorf fragte <strong>IHK</strong>-Hauptgeschäftsführer<br />

Jan Eder nach möglichen weiteren<br />

Ambitionen: „Herr Senator, können<br />

Sie sich den CDU-Vorsitz oder den Sessel<br />

des Regierenden Bürgermeisters vorstellen?“<br />

Darauf Heilmann: „Eher nicht,<br />

ich habe vier kleine Kinder.“<br />

Die Lacher hatte Heilmann auf seiner<br />

Seite, als er erklärte, dass man auch als<br />

Unternehmer von der Politik lernen könne.<br />

Bestes Beispiel sei der von ihm erfundene<br />

„Bello-Dialog“, also die Überarbeitung<br />

des <strong>Berlin</strong>er Hundegesetzes: „Politische<br />

Entscheidungen brauchen die<br />

Akzeptanz der Bürger. Unser Weg zum<br />

Erfolg in der Politik ist der Konsens. Darum<br />

müssen wir – wie jetzt beim Bello-<br />

Dialog – für mehr Verständnis auf allen<br />

Seiten sorgen und untersuchen, wo der<br />

Kompromiss liegen könnte.“<br />

Bei der Fragerunde mit Jan Eder und<br />

dem Publikum ging es ausführlich um<br />

verschiedenste Themen zwischen Justizarbeit<br />

und Verbraucherrecht. In der<br />

Diskussion kam u.a. auch die Veröffentlichung<br />

von Kontrollergebnissen in Gastronomie<br />

und Lebensmitteleinzelhandel<br />

zur Sprache. Eder: „Ihre Senatsverwaltung,<br />

aber auch die <strong>Berlin</strong>er Bezirke<br />

haben diverse Listen angeboten und ihre<br />

Negativergebnisse ins Netz gestellt.<br />

Die Listen sind von den Gerichten kassiert<br />

worden und zeigen keine Ergebnisse<br />

mehr an. Wie geht es in dieser Sache<br />

weiter?“ Der Senator: „Wir suchen<br />

noch nach einer rechtssicheren Lösung.<br />

Es gibt einen tiefgehenden Disput über<br />

die Details – und leider keine einfache<br />

,Liste', nach der man gehen kann.“<br />

Bei einem der „<strong>IHK</strong>-Lieblingsthemen“,<br />

der <strong>Berlin</strong>er Bezirksstrukturrefom, widersprach<br />

Heilmann Jan Eder. Wichtiger<br />

als Strukturänderungen zu bewirken, sei<br />

es, die Leute in den Ämtern zu intensiver<br />

Zusammenarbeit anzuhalten. Nach<br />

Meinung des Senators würde sonst nur<br />

eine Riesenverwaltung geschaffen. Aber<br />

dies blieb dann auch der einzige Punkt,<br />

in dem kein Konsens bestand. Die Idee,<br />

unternehmerische Elemente in die Politik<br />

zu tragen, scheint gut zu funktionieren.<br />

Christine Nadler<br />

VON KARSTEN SCHULZE<br />

MITTELSTANDSKOLUMNE<br />

Es lebe die Provinz<br />

Koordination wäre wünschenswert: Baustellen in <strong>Berlin</strong><br />

KARSTEN SCHULZE ist<br />

Vorsitzender des Kompetenzteams<br />

Mittelstand der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und Geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Busunternehmens<br />

Haru Reisen<br />

OHG Hans Rudek<br />

Manchmal kann man in dieser Stadt<br />

nur noch verzweifeln. Wir haben<br />

Verständnis dafür, dass an allen Stellen<br />

gebuddelt wird und Instandsetzungen<br />

erfolgen. Aber es muss doch möglich<br />

sein, diese Arbeiten zu koordinieren. Wir<br />

haben zwar eine Verkehrslenkung <strong>Berlin</strong><br />

(VLB), die eigentlich<br />

genau diese Aufgabe<br />

hat, aber sie ist nur für<br />

das sogenannte Hauptverkehrsnetz<br />

zuständig.<br />

Dass es durchaus sinnvoll<br />

sein kann, sich auch<br />

mit dem „Nebenverkehrsnetz“<br />

zu beschäftigen,<br />

zeigt das aktuelle<br />

Beispiel der Kreuzung<br />

Hardenbergstraße/Fasanenstraße.<br />

Trotz einer<br />

Beschilderung, dass<br />

aufgrund der Bauarbeiten<br />

an der Kantstraße<br />

auf die Fasanenstraße<br />

ausgewichen werden soll, haben unsere<br />

Wasserbetriebe mal eben beschlossen,<br />

diese Einfahrt komplett dicht zu<br />

machen, die Einbahnstraßenregelung<br />

aufzuheben und – damit es besonders<br />

spannend wird – niemandem Bescheid<br />

zu sagen. Wenn Sie also in nächster Zeit<br />

zur <strong>IHK</strong> oder dem VBKI wollen, kommen<br />

Sie bitte nicht auf die Idee, die bisherigen<br />

Wege zu nutzen. Sie müssen jetzt von der<br />

Kantstraße in die Fasanenstraße fahren,<br />

sonst kommen Sie nicht durch. Dabei ist<br />

gerade diese Straße ein wichtiger Bypass<br />

für die oft verstopften Kreuzungen am<br />

Bahnhof Zoo, auf den unsere Stadtrundfahrtbusse<br />

genauso angewiesen sind wie<br />

Lieferanten und Taxis. Immerhin geht es<br />

hier auch zu den Hotels Astoria, Savoy<br />

und Indigo und weiter zum Kempinski.<br />

Es kann nicht sein, dass hier jeder Versorgungsbetrieb<br />

unabgestimmt und ohne<br />

Vorwarnung Straßen aufbuddelt und<br />

der Wirtschaftsverkehr Ehrenrunden<br />

fährt auf der Suche nach neuen Wegen.<br />

Das ist in betriebswirtschaftlicher Hinsicht<br />

wie auch unter Umweltaspekten<br />

nicht hinnehmbar. Einerseits droht uns<br />

die Verkehrsverwaltung aufgrund der<br />

NO 2<br />

-Belastungen unserer Straßen mit<br />

neuen Sperrungen und Tempo-30-Strecken,<br />

auf der anderen Seite schaffen wir<br />

durch unnötige Suchverkehre aufgrund<br />

mangelnder Koordination der Bautätigkeit<br />

zusätzliche Umweltbelastungen.<br />

Der Wirtschaftsverkehr fährt<br />

mehrheitlich Dieselfahrzeuge<br />

und genau diese verursachen<br />

die Belastung. Bevor<br />

man uns mit neuen<br />

Sanktionen aus der Hexenküche<br />

der Umweltverwaltung<br />

drangsaliert, sollte man<br />

doch erst einmal seine Hausaufgaben<br />

machen und dafür<br />

sorgen, dass die VLB über<br />

Sperrungen vollständig informiert.<br />

Unsere Sperrung<br />

ist dort bis heute nicht aufgeführt,<br />

das Schild am Breitscheidplatz<br />

steht aber immer<br />

noch. Wir <strong>Berlin</strong>er Unternehmen<br />

haben großes Interesse daran, jeden<br />

unnötigen Kilometer einzusparen –<br />

schließlich sind die Kraftstoffkosten auf<br />

Rekordniveau. Wir brauchen aber die<br />

Unterstützung der Verwaltung, indem<br />

wir rechtzeitig über die geplanten Maßnahmen<br />

informiert werden.<br />

Die Fasanenstraße soll genutzt werden, ist aber dicht


FORUM<br />

22 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Eine termingerechte Lieferung sollte daran nicht scheitern, aber „die Stausituation erfordert größere Zeitpolster“, wie BGL-Präsident Adalbert Wandt sagt<br />

Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren<br />

D<strong>IHK</strong>-Interview mit Adalbert Wandt, dem Präsidenten des BGL<br />

Eine intakte Infrastruktur ist für viele<br />

Wirtschaftsbranchen der Schlüsselfaktor<br />

im internationalen Wettbewerb. Die<br />

<strong>IHK</strong>-Redaktion fragte Adalbert Wandt,<br />

Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr<br />

Logistik und Entsorgung<br />

(BGL), mit welchen Problemen<br />

die Transportbranche<br />

derzeit zu kämpfen hat und<br />

was sie von der Politik erwartet.<br />

Wie schätzen Sie die aktuelle<br />

Stausituation ein?<br />

Die Verkehrs- und Mautstatistik<br />

zeigt, dass sich 2010<br />

der Transportsektor erfreulich<br />

belebt hat. Das Jahr 2011<br />

brachte nur noch moderate<br />

Zuwächse und 2012 ist<br />

die Verkehrsleistung bereits<br />

wieder geschrumpft. Insgesamt<br />

fehlen eine Milliarde Mautkilometer<br />

gegenüber dem Jahr 2008. Die Stausituation<br />

auf den Bundesfernstraßen hat<br />

sich somit nicht dramatisch geändert. Es<br />

bleibt aber dabei: Das Kernnetz der Bundesautobahnen<br />

ist auf ca. 5000 Kilometern<br />

hoch überlastet. Engpässe müssen<br />

beseitigt werden.<br />

Adalbert Wandt, Präsident<br />

des Bundesverbands Güterkraftverkehr,<br />

Logistik und<br />

Entsorgung (BGL)<br />

Ändert sich durch die Engpässe auf<br />

den Straßen und Schienen die Logistik<br />

„just in time“ immer häufiger in<br />

„just im Stau“?<br />

Das Wirkprinzip der Logistik, Lagerbestände<br />

zu minimieren und zeitgerecht<br />

anzuliefern, hat sich durch<br />

Staus nicht umgekehrt. Immerhin<br />

spart dieses Vorgehen<br />

Investitionen in Lagerbestände<br />

von gut 500-600<br />

Milliarden Euro gegenüber<br />

Lagerhaltungssystemen der<br />

60er-Jahre. Die Stausituation<br />

erfordert „größere Zeitpolster“,<br />

aber keine Abkehr vom<br />

termingerechten Liefern.<br />

Wie wirkt sich das bei Transportunternehmen<br />

aus?<br />

Noch größer als die Unwägbarkeiten<br />

auf der Straße sind<br />

Wartezeiten an den Rampen. Während<br />

Staus schon einmal zehn bis 30 Minuten<br />

des Tourenumlaufs kosten können,<br />

sind Rampenzeiten zunehmend unkalkulierbar<br />

geworden. Deshalb muss unser<br />

Augenmerk auf einer Optimierung<br />

der Schnittstellen und der Infrastruktur<br />

liegen.<br />

Welche Mehrkosten entstehen Transportunternehmen<br />

und müssen am Ende<br />

auf die Kunden abgewälzt werden?<br />

Stau- und rampenbedingt müssen heute<br />

relativ große Zeitpuffer in die Kalkulation<br />

einfließen. Eine optimierte Umlaufplanung<br />

könnte dafür sorgen, dass sich<br />

die Kapazitätsnutzung nicht weiter verschlechtert.<br />

Eine Kostenweitergabe für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

wird immer schwieriger. Seit der<br />

Wirtschaftskrise haben rund zehn Prozent<br />

aller Betriebe in Deutschland aufgeben<br />

müssen. Sie werden durch Unternehmen<br />

aus den EU-Beitrittsländern<br />

„ersetzt“, die mit günstigeren Lohn- und<br />

Sozialkostenbedingungen einen Teil der<br />

umlaufbedingten Leerkosten kompensieren.<br />

Ist der neue Bundesverkehrswegeplan<br />

mit der Priorität zur Engpassbeseitigung<br />

der richtige Ansatz?<br />

Engpässe verursachen Staus, und wir<br />

brauchen keinen vordringlichen Ausbau<br />

der Infrastruktur dort, wo es läuft.<br />

Insoweit ist diese Priorität logisch und<br />

sollte eigentlich schon immer Geltung<br />

besessen haben. Zu bedenken ist, dass<br />

auch Neubauten und Lückenschlüsse<br />

FOTOS: PA/ZB, PRIVAT


FORUM<br />

121218_BVB88_HWK <strong>IHK</strong>_210x140_MotivKautschuk_RZ1.indd 1 09.01.13 17:39<br />

Engpässe im bestehenden Netz beseitigen<br />

können. In einer Kosten-/Nutzenbetrachtung<br />

wird darüber zu entscheiden<br />

sein, ob durch den Neubau Engpässe<br />

gemildert/beseitigt werden können.<br />

Ein verkehrsträgerübergreifender Netzansatz<br />

ist notwendig.<br />

Jetzt zeigt sich, dass auch die Bahn Kapazitätsprobleme<br />

hat. Wurden hier<br />

falsche Prioritäten gesetzt?<br />

Kapazitätsprobleme deuten weniger auf<br />

falsche Prioritäten hin, sondern sind der<br />

Unterfinanzierung der Infrastruktur geschuldet,<br />

weil wir diese über Jahrzehnte<br />

auf Verschleiß gefahren haben. Der neue<br />

Bundesverkehrswegeplan muss deshalb<br />

neben geänderten Prioritäten Kosten-/<br />

Nutzenverhältnisse sowie die Umweltauswirkungen<br />

im Auge behalten. Die<br />

Schiene hat hier erhebliche Probleme<br />

zu erwarten.<br />

Die Binnenschifffahrt verfügt noch<br />

über erhebliche Kapazitätsreserven.<br />

Wäre sie eine Alternative für Schiene<br />

und Straße?<br />

Für die Binnenschifffahrt benötigen<br />

wir intelligentere Konzepte. Binnenschifffahrt<br />

und Schiene sind Massenverkehrsträger<br />

und können einander<br />

auf wichtigen Verkehrsachsen, z. B. auf<br />

der Rheinstrecke, ersetzen.<br />

So ist durchaus<br />

vorstellbar, dass Massengutverkehre<br />

auf das<br />

Binnenschiff wandern<br />

und dafür zusätzliche<br />

Kapazitäten für den Kombinierten Verkehr<br />

und zur Entlastung der Straße freigemacht<br />

werden. Die dazu nötigen ökonomischen<br />

Voraussetzungen müssen<br />

geschaffen werden. Eine dumpfe Verteuerungspolitik,<br />

z. B. die Straße über externe<br />

Kosten allein zu belasten, bringt keinen<br />

wirklichen ökonomischen und ökologischen<br />

Verlagerungsimpuls.<br />

Noch eine letzte Frage zur Lkw-Maut:<br />

Hat die Einführung dieser Gebühr zu<br />

einer Verbesserung der Infrastrukturfinanzierung<br />

geführt?<br />

Leider belegen die aktuellen Haushaltszahlen,<br />

dass trotz einer Mautbelastung<br />

des Verkehrsgewerbes und der Wirtschaft<br />

in Höhe von 4,5 Milliarden Euro<br />

pro Jahr keine zusätzlichen Mittel für<br />

die Straße im Haushalt<br />

eingestellt wurden. Die<br />

Ausgaben für die Schiene<br />

konnten nur leicht<br />

erhöht werden. Unter<br />

Berücksichtigung der<br />

Baukostensteigerungen stehen heute real<br />

rund 20 Prozent weniger Mittel für den<br />

Ausbau und Erhalt der Infrastruktur zur<br />

Verfügung als vor der Mauteinführung.<br />

Vom Einsturz bedrohte Rheinbrücken<br />

und der kritische Zustand der Fernstraßeninfrastruktur<br />

sind nicht wegzuleugnen.<br />

Ohne zusätzliche Mittel drohen<br />

Streckensperrungen und der Kollaps<br />

des Logistiksektors, und zwar lange bevor<br />

Staus und Engpässe den Verkehr<br />

zum Erliegen bringen.<br />

Jetzt neu!<br />

Unser<br />

Meisterkredit<br />

Sie haben die Idee, wir haben das Know-how.<br />

GründerCenter <strong>Berlin</strong> Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 3063-1166, Fax: 030 3063-1179<br />

GründerCenter Brandenburg Brandenburger Straße 30–31, 14467 Potsdam<br />

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Mehr Informationen unter www.berliner-volksbank.de


24 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

<strong>Berlin</strong>s Super-Azubis starten durch<br />

Stolz auf ihre Erfolge: Die besten Absolventen haben schon viel erreicht – und noch mehr vor<br />

Sabrina Westphälinger ist im wahrsten<br />

Sinne des Wortes aufgestiegen – von<br />

<strong>Berlin</strong> nach Davos in den Schweizer Alpen,<br />

1560 Meter über dem Meeresspiegel.<br />

Hier arbeitet die 30-Jährige seit dem<br />

1. <strong>Juni</strong> als Personaldirektorin im neu eröffneten<br />

Hotel InterContinental. Eine<br />

Position, die sich die junge Frau mit Engagement,<br />

Ehrgeiz und Durchhaltevermögen<br />

errungen hat. Nach dem Abi hatte<br />

sie im Kölner Crowne Plaza von 2002<br />

bis 2005 eine Ausbildung zur Hotelfachfrau<br />

gemacht, war Personalreferentin im<br />

Frankfurter InterContinental, zog 2007<br />

nach <strong>Berlin</strong> um, wo sie zuletzt, ebenfalls<br />

im InterContinental, als stellvertretende<br />

Personalleiterin tätig war.<br />

Ein Jahr lang ließ sie sich samstags<br />

und sonntags bei der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> berufsbegleitend<br />

zur Personalkauffrau weiterbilden.<br />

In diesem Lehrgang eignen sich<br />

praktisch erfahrene Mitarbeiter auch<br />

noch das theoretische Know-how an,<br />

das ihre Qualifikation vervollständigt.<br />

Rund 30 000 Prüfungen pro Jahr führt<br />

die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> in der Aus- und Weiterbildung<br />

durch – davon allein 15 000 Abschlüsse<br />

in 200 Berufen. Dabei fallen regelmäßig<br />

Top-Absolventen mit hervorragender<br />

Ausbildung auf, Super-Azubis, die<br />

in ihren Ausbildungsbetrieben aufgrund<br />

ihres Fleißes besondere Unterstützung<br />

erfahren haben.<br />

Auch Sabrina Westphälingers Ausbilder<br />

hatten frühzeitig das Potenzial der<br />

Abiturientin erkannt und sie kontinuierlich<br />

gefördert. Dennoch musste sie auf<br />

ihrem Weg einige Durststrecken bewältigen:<br />

„Die langen Monate im Serviceund<br />

Bankettbereich, mit vielen anstrengenden<br />

Arbeitsstunden bis spät in die<br />

Nacht hinein, haben mich manches Mal<br />

zweifeln lassen, ob ich nicht doch besser<br />

studiert hätte.“ Es habe durchaus Momente<br />

gegeben, in denen sie sich fragte,<br />

ob sich ihr Einsatz und privater Verzicht<br />

irgendwann auch auszahlen würde.<br />

Ans Aufgeben hat sie allerdings nie gedacht:<br />

„Geholfen haben mir in dieser<br />

Phase ermutigende Gespräche mit meinen<br />

tollen Kollegen und den Vorgesetzten,<br />

die mir immer wieder die Vielfalt<br />

meiner beruflichen Möglichkeiten aufgefächert<br />

haben. Hier fühlte ich mich<br />

verstanden und gut aufgehoben – wie<br />

in einer Familie.“ Für junge Menschen<br />

wie Sabrina Westphälinger offenbaren<br />

sich glänzende Karrierechancen, auch<br />

wenn sie kein Studium aufweisen können.<br />

Noch nie waren die beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten<br />

so groß wie heute.<br />

Dr. Thilo Pahl ist Geschäftsführer der<br />

Aus- und Weiterbildung bei der <strong>IHK</strong> und<br />

kennt die Problematik nur zu gut: „Die<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft braucht mehr denn<br />

je einen Zuwachs beruflich qualifizierter<br />

Fachkräfte. Der Weg dorthin muss nicht<br />

immer ein Studium sein. Vielmehr ist die<br />

,Karriere mit Lehre’ eine echte Alternative<br />

zum akademischen Bildungsweg.“<br />

Auch die Biologielaboranten Robert<br />

Karmauß und Oliver Gernetzki fingen<br />

nach dem Abitur eine Ausbildung bei der<br />

<strong>Berlin</strong>er Bayer Pharma AG an – eine Lehre,<br />

die extrem hohe Anforderungen stellt.<br />

Doch wer bereit ist, sich zwei Jahre lang<br />

ganz darauf zu konzentrieren, dem stehen<br />

alle beruflichen Türen offen – Karriere inbegriffen.<br />

Robert Karmauß erinnert sich:<br />

„Meine wichtigste Erfahrung während<br />

der Ausbildung war die, dass ich gelernt<br />

habe, Verantwortung zu übernehmen, in<br />

einem Team mit anderen Kollegen zu arbeiten<br />

und mich bei Durchhängern, die<br />

es allemal gab, durchzubeißen und nach<br />

vorne zu blicken – immer das Ziel vor Augen.“<br />

Dem kann sich Oliver Gernetzki nur<br />

anschließen: „Die Betreuung vor Ort bei<br />

Bayer war herausragend und das Verhältnis<br />

zu allen Ausbildern und Betreuern so<br />

FOTO: BRUNNER


<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 25<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

FOTO: DE WEERT<br />

<strong>Berlin</strong>er Auszubildende, die durch besondere Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben:<br />

Robert Karmauß (l.) und Oliver Gernetzki sind Biologielaboranten bei der Bayer Pharma AG. Dort<br />

wurde auch Annemarie Gritke (Foto l.) ausgebildet und wurde Jahrgangsbeste. Einen beeindruckenden<br />

Werdegang kann auch Personalmanagerin Sabrina Westphälinger vorweisen; sie ist<br />

gerade vom Hotel InterContinental in <strong>Berlin</strong> nach Davos gewechselt<br />

gut, dass man jederzeit problemlos einen<br />

Ansprechpartner für Fragen und Unsicherheiten<br />

gefunden hat.“<br />

Dass sie ihre Ausbildung so gut abgeschlossen<br />

haben, verdanken sie nicht<br />

nur ihrem eigenen Fleiß und Ehrgeiz,<br />

sondern auch den vielfältigen Möglichkeiten,<br />

die ihnen seitens des Arbeitgebers<br />

geboten wurden. „Wir wurden frühzeitig<br />

in den einzelnen Abteilungen in die Verantwortung<br />

genommen, mussten eigene<br />

Lösungsvorschläge in die Laborversuche<br />

einbringen und vor der versammelten<br />

Mannschaft präsentieren. Das ist schon<br />

eine massive Herausforderung, auch für<br />

Abiturienten.“ Bei Bayer Pharma wurde<br />

auch Annemarie Gritke ausgebildet und<br />

konnte sich 2011 als Jüngste ihres Jahrgangs<br />

gegen die vielen Abiturienten behaupten<br />

– mit Auszeichnung. „Es hat sich<br />

gelohnt“, sagt sie, „mein sehr guter Abschluss<br />

hat mir eine unbefristete Stelle<br />

eingebracht.“<br />

Nach der Ausbildung hat Oliver Gernetzki<br />

zunächst ein Jahr Berufserfahrung<br />

gesammelt und sich dann für ein weiterführendes<br />

Studium entschlossen: „Mein<br />

Beruf macht mir wahnsinnig viel Spaß,<br />

und es war klar, dass ich meine Kenntnisse<br />

in einem Studium vertiefen wollte,<br />

um irgendwann selbst als Forscher eigene<br />

Projekte initiieren und durchführen zu<br />

können.“ Auch hier spielt der Arbeitgeber<br />

eine maßgebliche Rolle. Oliver Gernetzki<br />

bekam die Gelegenheit, in Teilzeit zu gehen,<br />

sodass er weiterhin als Biologielaborant<br />

praktisches Wissen sammeln und an<br />

der Uni sein theoretisches Fachwissen erweitern<br />

kann.<br />

Janine Scholtz konnte Ende 2007 ihre<br />

Ausbildung als Mikrotechnologin am<br />

Fraunhofer Institut mit „Sehr gut“ und als<br />

Jahrgangsbeste abschließen. Dafür wurde<br />

sie damals von der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> ausgezeichnet.<br />

Ein Abschluss, der sich auch<br />

langfristig ausgezahlt hat: Sie wurde vom<br />

Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit<br />

und Mikrointegration IZM übernommen<br />

und erhielt darüber hinaus ein Stipendium<br />

der Begabtenförderung der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

„Ohne dieses Stipendium hätte ich<br />

mir meine dreijährige kostenintensive<br />

Weiterbildung als staatlich geprüfte Technikerin<br />

in der Fachrichtung Mechatronik<br />

nicht leisten können.“<br />

Janine Scholtz kennt natürlich auch<br />

Phasen, in denen es mal nicht so ganz<br />

rund lief, aber sie warnt davor, die Flinte<br />

allzu schnell ins Korn zu werfen: „Da<br />

heißt es: Durchhalten. Augen zu und<br />

durch. Die Ausbildung ist nur ein kurzer<br />

Teil des Berufslebens. Je besser der Abschluss,<br />

desto weiter sind die Türen zur<br />

beruflichen Zukunft geöffnet.“<br />

Auch Tim Weiske war im Sommer 2012<br />

Jahrgangsbester, als er seine Meisterprüfung<br />

ablegte. Wie Janine Scholtz wurde<br />

auch er dafür von der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> ausgezeichnet.<br />

Jetzt ist er Veranstaltungstechniker<br />

für Bühne, Studio und Beleuchtung<br />

und arbeitet für die Messe <strong>Berlin</strong>, „mein<br />

absoluter Traumberuf“. Mit der Meister-<br />

Ausbildung ist Tim Weiske nun befähigt,<br />

selbst junge Leute auszubilden: „Es gibt<br />

zwei unterschiedliche Typen: diejenigen,<br />

die wirklich was lernen wollen und hoch<br />

motiviert sind, und diejenigen, die keinen<br />

inneren Antrieb haben. Doch auch die<br />

bekommt man dazu, zu lernen und Aufgaben<br />

zu erledigen. Aber wenn die innere<br />

Einstellung fehlt, wird es auf Dauer sehr<br />

mühsam – für alle Beteiligten.“<br />

Dass einem während der Ausbildung<br />

mal die Motivation abhanden kommen<br />

kann, ist auch für Tim Weiske durchaus<br />

nachvollziehbar, aber er rät, einen kühlen<br />

Kopf zu behalten: „Auf jeden Fall durchhalten.<br />

Es ist heutzutage nichts so wichtig<br />

wie eine abgeschlossene Ausbildung.<br />

Wenn man sich durchbeißt, ist man hinterher<br />

umso stolzer auf sich selbst.“<br />

Der wirtschaftliche Erfolg <strong>Berlin</strong>s hängt<br />

unmittelbar von seinen gut ausgebildeten<br />

Fachkräften ab. Wenn Unternehmen<br />

zunehmend Probleme haben, geeignete<br />

Auszubildende zu finden, hat das<br />

vielfach auch mit fehlender Beratung in<br />

den Schulen zu tun. Robert Karmauss<br />

sagt: „Man sollte auch an den Gymnasien<br />

nicht immer davon ausgehen, dass<br />

alle Schüler mit Abitur gleich ins Studium<br />

wollen. Wünschenswert wäre es,<br />

wenn auch weniger bekannte Berufe vorgestellt<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt würden.“<br />

Die <strong>IHK</strong> ist federführend in ihrem Engagement<br />

für Auszubildende. Sie kümmert<br />

sich mit ihren Angeboten gleichermaßen<br />

um die Belange junger Menschen<br />

wie auch um Unternehmen, die auf der<br />

Suche nach künftigen Fachkräften sind.<br />

<strong>IHK</strong>-Experte Dr. Thilo Pahl: „Die betriebliche<br />

Berufsausbildung ist nach wie vor<br />

ein attraktiver Start in die berufliche Karriere.“<br />

Der Weg dorthin – da sind sich die<br />

ehemaligen Super-Azubis einig – führt<br />

über das eigene Wollen. „Wenn man etwas<br />

wirklich will“, sagt Annemarie Gritke,<br />

„dann schafft man es auch.“ Almut Kaspar


26 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Speeddating:<br />

Erfolgreich<br />

vermittelt<br />

Fünf Minuten Zeit, um sich kennenzulernen und zu präsentieren<br />

Ein voller Erfolg! Nach nur knapp einer<br />

Woche meldet RC rehaconsult GmbH,<br />

dass sie vier Bewerbungsgespräche geführt<br />

haben und zwei Kandidatinnen in<br />

die engere Wahl kommen. Das Azubi-<br />

Speeddating zieht eine sehr positive Bilanz.<br />

Im Rahmen des ESF-Aktionstages<br />

für junge Talente, der vom Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales sowie<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie organisiert wurde,<br />

stellte die Passgenaue Vermittlung mit<br />

dem Azubi-Speeddating der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong><br />

das Highlight der Veranstaltung dar.<br />

Zahlreich strömten Schüler und Schülerinnen<br />

am 6. Mai in das ewerk in <strong>Berlin</strong><br />

Mitte und informierten sich über die<br />

Angebote des Europäischen Sozialfonds<br />

(ESF) und den Weg zum richtigen Beruf.<br />

Sie lernten zum Beispiel die Berufsbilder<br />

in der Gastronomie und Hotellerie<br />

kennen oder entdeckten kreativ ihre<br />

Talente und Fähigkeiten beim Trommeln<br />

oder Sprayen. Bewerber mit dem<br />

Ziel, eine Duale Ausbildung in den kaufmännischen<br />

Büro- oder Gastronomieberufen<br />

zu beginnen, nahmen am Azubi-Speeddating<br />

teil. So trafen 46 Jugendliche<br />

auf 22 Unternehmen und hatten<br />

jeweils fünf Minuten Zeit sich kennen<br />

zu lernen.<br />

Die Unternehmen geben ein positives<br />

Feedback: interessante Lebensläufe<br />

seien dabei gewesen. Vor allem im persönlichen<br />

Gespräch überzeugte manch<br />

ein Kandidat, den man anhand der klassischen<br />

Bewerbungsunterlagen wohl<br />

eher nicht eingeladen hätte. boes<br />

Die Ausbildung für Mediengestalter wird den veränderten Anforderungen angepasst<br />

Veränderte Ausbildung<br />

Neue Module auf dem Weg zum Mediengestalter in Planung<br />

In der Druck- und Medienwirtschaft<br />

wachsen immer mehr spezialisierte<br />

Tätigkeitsbereiche zusammen, überschneiden<br />

sich und bauen auf einer<br />

gemeinsamen Grundbildung auf. Die<br />

Branchenentwicklung hat beispielsweise<br />

im Bereich der Fotolabore und in Abteilungen<br />

der Druckvorlagenherstellung<br />

für den Sieb- oder Keramikdruck<br />

zu sinkenden Ausbildungszahlen geführt.<br />

Deshalb wurde das Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung (BiBB) beauftragt<br />

zu untersuchen, ob Ausbildungsinhalte<br />

der Ausbildungsberufe Dekorvorlagenhersteller,<br />

Fotomedienlaborant und Fotolaborant<br />

in die Berufsausbildung Mediengestalter<br />

Digital und Print integriert<br />

werden können.<br />

In die Ausbildung aufgenommen werden<br />

außerdem neue Bereiche wie 3D-<br />

Grafikerstellung, Social-Media-Marketing,<br />

Contenterstellung sowie großformatiger<br />

Digitaldruck. Nach positivem<br />

Votum der Sozialpartner wurden die<br />

zu integrierenden Ausbildungsinhalte<br />

durch Sachverständige der Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer erarbeitet. Das Verordnungsverfahren<br />

ist eingeleitet, sodass<br />

ein Inkrafttreten der aktualisierten<br />

Ausbildungsverordnung zum 1. August<br />

erwartet wird. Nach Veröffentlichung<br />

der Verordnung im Bundesgesetzblatt<br />

wird eine Informationsbroschüre erscheinen<br />

sowie das Tool zur Erstellung<br />

des betrieblichen Ausbildungsplans angepasst.<br />

BW<br />

Kontakt: <strong>IHK</strong>, Andreas Okroy<br />

Telefon: 030 / 315 10 -364<br />

E-mail: Andreas.Okroy@berlin.ihk.de<br />

www.zfamedien.de<br />

www.bibb.de<br />

<strong>Berlin</strong>er Ausbildungsmarkt punktet<br />

Nicht nur Touristen und Kreative<br />

zieht es in die Hauptstadt, auch auf<br />

dem Ausbildungsmarkt punktet <strong>Berlin</strong><br />

mit Qualität. Die Azubi-Umfrage<br />

2012 der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> und der Vereinigung<br />

der Leitungen beruflicher Schulen<br />

in <strong>Berlin</strong> (BBB) zeigt die Stärke der<br />

Dualen Ausbildung in <strong>Berlin</strong>. Knapp<br />

1000 angehende Absolventen nahmen<br />

an der Befragung teil. 59 Prozent von<br />

ihnen konnten sich zum Befragungszeitpunkt<br />

bereits über den Übergang<br />

in ein Arbeitsverhältnis freuen, 15 Prozent<br />

schließen ein Studium an. Lediglich<br />

rund jeder fünfte suchte zum Ende<br />

der Ausbildung noch nach einer<br />

Stelle. Für viele Jugendliche ging mit<br />

der Ausbildung ein Wunsch in Erfüllung,<br />

fast jeder vierte wurde in seinem<br />

Traumjob ausgebildet. Mit einer guten<br />

Alternative dazu waren über die Hälfte<br />

der Azubis zufrieden. Den Übergang<br />

von der Schule in die Ausbildung<br />

nutzten viele für einen Umzug in die<br />

Hauptstadt. 27 Prozent der Befragten<br />

kamen erst nach dem Schulabschluss<br />

hierher. Unter allen angehenden Absolventen<br />

hatten 23 Prozent einen Migrationshintergrund.<br />

BW<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 80854)<br />

FOTOS: MAELSA, PA/ZB


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 27<br />

FOTO: <strong>IHK</strong> BERLIN<br />

Gesucht: Ausbildungs-Ass <strong>2013</strong><br />

Das „Ausbildungs-Ass“ startet in die<br />

nächste Runde: Bereits zum 17. Mal<br />

können sich Unternehmen, Initiativen,<br />

Institutionen und Schulen für den Preis,<br />

der besondere Leistungen in der Ausbildung<br />

junger Menschen auszeichnet, bewerben.<br />

Das mit insgesamt 15 000 Euro<br />

dotierte „Ausbildungs-Ass“ wird in drei<br />

verschiedenen Kategorien vergeben:<br />

„Industrie, Handel, Dienstleistungen“,<br />

„Handwerk“ und „Ausbildungsinitiativen“.<br />

In den drei Kategorien erhalten die<br />

Erstplatzierten je 2500 Euro, die Zweitplatzierten<br />

je 1500 Euro und die Drittplatzierten<br />

je 1000 Euro.<br />

Gesucht werden auch in diesem Jahr<br />

Unternehmen, die sich in Sachen Ausbildung<br />

außergewöhnlich engagieren<br />

und ihre Auszubildenden überdurchschnittlich<br />

fördern und solche, die neue<br />

oder kreative Wege gehen und auch solchen<br />

Jugendlichen eine Chance geben,<br />

die eine besondere Förderung brauchen.<br />

Ebenso werden bundesweit Firmen<br />

gesucht, die besonders begabte<br />

Jugendliche intensiv fördern. Darüber<br />

hinaus können sich auch Initiativen, Institutionen<br />

und Schulen bewerben, die<br />

einen Beitrag zur Schaffung zusätzlicher<br />

Arbeitsplätze leisten und die Jugendliche<br />

in besonderer Weise dabei unterstützen,<br />

den richtigen Weg ins Berufsleben<br />

zu finden.<br />

Die Bewertungskriterien der Jury sind<br />

unter anderem die Anzahl und Qualität<br />

von zukunftssicheren Ausbildungsplätzen,<br />

die Kreativität der Ausbildungsmethoden,<br />

der persönliche Einsatz sowie<br />

die Effizienz des Engagements. Auch in<br />

diesem Jahr hat das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie wieder<br />

die Schirmherrschaft übernommen.<br />

Das „Ausbildungs-Ass“ wird traditionell<br />

von den Wirtschaftsjunioren Deutschland,<br />

den <strong>Juni</strong>oren des Handwerks und<br />

der Inter Versicherungsgruppe verliehen.<br />

Medienpartner des Preises ist der<br />

WirtschaftsKurier.<br />

BW<br />

www.ausbildungsass.de<br />

Für die Zukunft in Europa lernen<br />

Chancen kennen lernen beim Europatag<br />

Die Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Berlin</strong> und die <strong>Berlin</strong>er Handwerkskammer<br />

haben Anfang Mai gemeinsam<br />

mit dem Oberstufenzentrum Informations-<br />

und Medizintechnik (OSZ IMT)<br />

zum Europatag eingeladen. Gemeinsam<br />

wurde über die Perspektiven für die zukünftige<br />

Ausgestaltung der beruflichen<br />

Mobilität von Auszubildenden in Handwerk,<br />

Handel und Industrie diskutiert.<br />

Mobilität bedeutet, im Rahmen von Auslandsaufenthalten<br />

Kompetenzen zu erlernen,<br />

die es erleichtern, Tätigkeiten an<br />

einem anderen Ort aufzunehmen. Zugleich<br />

beschreibt der Begriff die Fähigkeit,<br />

sich in einer anderen sprachlichen<br />

und kulturellen Umgebung zurecht zu<br />

finden.<br />

Seit der Neuregelung des Berufsbildungsgesetzes<br />

besteht für Auszubildende<br />

die Möglichkeit, einen Teil der Berufsausbildung<br />

im Ausland zu verbringen.<br />

Während der Veranstaltung im<br />

Rahmen des Europatags erhielten interessierte<br />

Auszubildende zunächst Einblick<br />

in verschiedene Auslandsaufenthalte<br />

sowie ein interkulturelles Training.<br />

Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierten<br />

Berufsbildungsverantwortliche<br />

über den Mehrwert und die Ausgestaltung<br />

von Mobilitätsmaßnahmen.<br />

Auch kam der gegenseitige Austausch<br />

von Auszubildenden und Unternehmen<br />

nicht zu kurz.<br />

gth<br />

Mit<br />

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zum<br />

Ziel!<br />

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AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Wesentliches Ziel<br />

aller Beteiligten<br />

muss es sein,<br />

rechtzeitig Hilfe<br />

zu geben, bevor<br />

der Azubi unter<br />

Druck gerät und<br />

seine Ausbildung<br />

abbricht<br />

Ziel: Ausbildungsabbrüche verhindern<br />

Die Quote der Vertragsauflösungen liegt in <strong>Berlin</strong> mit 33,6 Prozent über dem Bundesschnitt<br />

Durch die große Zahl an aufgelösten<br />

Ausbildungsverträgen entstehen in<br />

<strong>Berlin</strong> hohe direkte und indirekte Kosten.<br />

Deshalb ist dem Trend der Vertragslösungen<br />

entgegenzuwirken. Jedoch<br />

ist nicht jede Vertragslösung mit<br />

einem Ausbildungsabbruch gleichzusetzen.<br />

Die Vertragslösungsquote liegt in<br />

<strong>Berlin</strong> für alle Ausbildungsverhältnisse<br />

im Dualen System mit 33,6 Prozent über<br />

dem Bundesdurchschnitt (24,4 Prozent).<br />

Viele Jugendliche setzen ihre Ausbildung<br />

nach einer Vertragslösung fort.<br />

Dies zeigen Analysen der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Von den Azubis, die ihre Ausbildung<br />

2008 in einem <strong>IHK</strong>-Beruf begonnen haben,<br />

haben zwar 30 Prozent ihren ersten<br />

Vertrag gelöst, aber nur 13,5 Prozent die<br />

Ausbildung tatsächlich abgebrochen.<br />

Nach der Lösung ihres ersten Vertrages<br />

setzen 56 Prozent ihre Ausbildung im<br />

selben Beruf, aber einem anderen Betrieb<br />

fort. Die Zahl der echten Abbrecher<br />

ist vermutlich noch geringer, da auch eine<br />

Fortsetzung der Ausbildung in einem<br />

Beruf außerhalb der Zuständigkeit der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> angenommen werden kann.<br />

Dennoch ist damit keine Entwarnung<br />

gegeben. Jede Vertragslösung ist<br />

für den Betrieb mit hohen Kosten und<br />

erheblichem Aufwand verbunden.<br />

Das kann zur<br />

Konsequenz haben,<br />

dass insbesondere<br />

kleine<br />

und mittlere<br />

Betriebe nicht<br />

mehr ausbilden.<br />

Dem muss dringend<br />

entgegengewirkt<br />

werden. Die<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> leistet seit<br />

SCHLICHTUNGSAUSSCHUSS<br />

Jahren mit dem Projekt „Partnerschaft<br />

Schule-Betrieb“ einen wichtigen Beitrag<br />

zur Berufswahl und damit zur Stabilisierung<br />

von Ausbildungsverhältnissen. Bei<br />

der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> sind es die Ausbildungsberater<br />

und der Schlichtungsausschuss,<br />

die im Falle von Problemen in der Ausbildung<br />

zur Seite stehen.<br />

Sehr persönliche Betreuung können<br />

Jugendliche mit Schwierigkeiten während<br />

der Ausbildung durch geschulte<br />

Ausbildungsbegleiter (VerA) erhalten.<br />

Seit 2010 gibt es vom Seniorenexpertenservice<br />

(SES) das Angebot, mithilfe von<br />

Löst sich ein Konflikt während der Berufsausbildungszeit<br />

trotz aller Bemühungen nicht, finden<br />

Ausbildungsbetriebe und Auszubildende die Unterstützung<br />

beim Schlichtungsausschuss der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Das kostenlose Verfahren bietet die Möglichkeit<br />

einer mündlichen Verhandlung mit zwei Schlichtern,<br />

die jeweils die Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-<br />

Seite vertreten.<br />

Ziel ist die gütliche Beilegung des Streits. So kann<br />

zum Beispiel in einem Vergleich mit Hilfe vereinbarter<br />

verbindlicher Pflichten die Fortsetzung des Ausbildungsverhältnisses<br />

erwirkt werden. In diesem<br />

Jahr konnten in bisher 29 Schlichtungsverhandlungen<br />

22 Vereinbarungen getroffen werden. Den<br />

Antrag können Auszubildende oder Ausbildende<br />

schriftlich bei der Geschäftsstelle des Schlichtungsausschusses<br />

einreichen oder dort mündlich zu Protokoll<br />

geben.<br />

Zeitnah wird dann ein Termin festgesetzt. Eine<br />

Chance für das Ausbildungsverhältnis und die Vertragspartner.<br />

du<br />

Kontakt: <strong>IHK</strong>, Katrin Dummer<br />

Tel.: 030 / 315 10 -361<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 21590)<br />

Senioren die Jugendlichen von Beginn<br />

der Ausbildung an persönlich zu unterstützen.<br />

In der Regel handelt es sich dabei<br />

um Ruheständler, die früher im gleichen<br />

oder ähnlichen Beruf aktiv waren.<br />

Im Rahmen seiner Initiative VerA<br />

zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen<br />

gibt der SES Fachleuten im Ruhestand<br />

die Möglichkeit, sich für junge<br />

Menschen mit Schwierigkeiten einzusetzen:<br />

als lebens- und berufserfahrene<br />

Vertrauenspersonen.<br />

Jeder VerA-Ausbildungsbegleiter unterstützt<br />

in der Regel einen Auszubildenden<br />

bei theoretischen oder berufspraktischen<br />

Fragen, bei der Prüfungsvorbereitung,<br />

beim Ausgleich sprachlicher<br />

Defizite und vor allem bei der Stärkung<br />

seiner sozialen Kompetenz. Regelmäßige<br />

Treffen sind das Herzstück einer VerA-Begleitung.<br />

Konkrete Ziele und Inhalte<br />

legen Experte und Auszubildender<br />

gemeinsam fest.<br />

bran/stu<br />

Kontakt: Hans-Peter Apel (SES)<br />

E-Mail: vera@ses-buero-berlin.de<br />

Tel.: 030 / 203 08 -4500<br />

FOTO: PA/DPA


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 29<br />

FOTO: BA STEGLITZ-ZEHLENDORF/PRESSESTELLE<br />

<strong>IHK</strong> vor Ort: Ausbildungsinitiative mit Weitsicht<br />

Unter dem Namen „Ausbildungsinitiative<br />

mit Weitsicht“ startete Anfang<br />

Mai ein gemeinsames Projektvorhaben<br />

der Initiative <strong>IHK</strong> vor Ort, dem Bezirksamt<br />

Steglitz-Zehlendorf und der Partnergemeinde<br />

des Bezirks aus Griechenland.<br />

Griechischen Jugendlichen<br />

der Gemeinde<br />

Lagadas soll<br />

eine berufliche Perspektive<br />

geboten werden, indem sie in Unternehmen<br />

des Bezirks in Ausbildung vermittelt<br />

werden.<br />

Dieses Vorhaben gründet auf der Ausbildungsallianz<br />

der Europäischen Kommission<br />

und geht zurück auf eine Initiative<br />

des Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung. Weitsicht spielt<br />

dabei eine große Rolle. „Wir werden<br />

uns Zeit lassen, um alles gut vorzubereiten.<br />

Das soll kein Schnellschuss werden“,<br />

sagt die zuständige Bezirksstadträtin<br />

Christa Markl-Vieto. Der geplante<br />

Ausbildungsbeginn ist der 1. August<br />

2014. Erfahrungen aus ähnlichen Initiativen<br />

zeigen, dass es enorm wichtig ist,<br />

die jungen Menschen vor allem sprachlich<br />

auf ihren Aufenthalt in Deutschland<br />

vorzubereiten. Hierbei wird das Goethe<br />

Institut in Thessaloniki eine wichtige<br />

Aufgabe übernehmen. Dort werden die<br />

jungen Griechen auf das neue Land mit<br />

seinen speziellen Gegebenheiten vorbereitet.<br />

Die ersten Reaktionen aus Griechenland<br />

sind durchweg positiv. So berichtet<br />

beispielsweise Bezirksbürgermeister<br />

Norbert Kopp nach Rücksprache<br />

mit seinem Amtskollegen aus Griechenland,<br />

Ionnis A. Anastasiadis,<br />

dass „die interessierten<br />

Jugendlichen<br />

<strong>IHK</strong> VOR ORT<br />

der Partnergemeinde<br />

hochmotiviert sind und sogar vereinzelt<br />

schon anfangen, Deutsch zu lernen, um<br />

ihre Chance zu erhöhen, in <strong>Berlin</strong> eine<br />

Ausbildung zu absolvieren“.<br />

Das Feedback seitens der Unternehmen<br />

lässt auf einen Erfolg dieses Projekts<br />

hoffen. Zwölf Unternehmen möchten<br />

quer durch die Branchen Ausbildungsplätze<br />

anbieten. „Die hohe<br />

Nachfrage seitens der Unternehmen des<br />

Bezirks bestätigt die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> in ihrem<br />

Vorhaben, die Initiative zu unterstützen“,<br />

so der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />

Christian Wiesenhütter und fügt<br />

hinzu: „Zwar ist es immer noch das erste<br />

Ziel, <strong>Berlin</strong>er Jugendliche mit Ausbildungsplätzen<br />

zu versorgen, doch übersteigt<br />

die Zahl der freien Ausbildungsplätze<br />

die Nachfrage.“<br />

Interessierte Unternehmen können<br />

sich beim <strong>IHK</strong>-vor-Ort-Betreuer melden.<br />

khm<br />

Kontakt: <strong>IHK</strong>, Nils Knochmuß<br />

Telefon: 030 / 315 10 -372<br />

E-Mail: steglitz-zehlendorf@berlin.ihk.de<br />

Vertreter der <strong>IHK</strong> und des Bezirkes Steglitz-Zehlendorf bei der Vorstellung ihres Projektes<br />

UNTERNEHMENSDELEGATION SÜDAFRIKA <strong>2013</strong><br />

EASTERN<br />

MADE IN<br />

GERMANY<br />

Germany Trade & Invest unterstützt Unternehmen aus den Neuen Bundesländern<br />

(inkl. <strong>Berlin</strong>) bei der Erschließung ausländischer Märkte und lädt zu einer branchenübergreifenden<br />

Unternehmerdelegation nach Südafrika ein:<br />

Zeitraum: 14.-18.10.<strong>2013</strong><br />

Standorte: Johannesburg, Durban und/oder Kapstadt<br />

Programmpunkte: Fachbriefings, B2B-Termine/Firmenbesuche, Networking-Empfang<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 06. September <strong>2013</strong><br />

Die Kosten des Programms (exklusive Reisekosten) übernimmt Germany Trade & Invest.<br />

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Ländersprechtage zu Südafrika finden im <strong>Juni</strong> statt.<br />

Bei Interesse treten Sie bitte mit uns in Kontakt.<br />

www.gtai.com/suedafrika-delegation-<strong>2013</strong><br />

Kontakt: Helen Stöhr<br />

helen.stoehr@gtai.com<br />

T. 030-200 099 102<br />

Gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

30 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen kompakt<br />

Markt- und kostenorientiertes Denken<br />

und Handeln sind immer mehr auch<br />

im technischen, sozialen, wissenschaftlichen<br />

und verwaltenden Bereich wichtig.<br />

Die zunehmende Integration betrieblicher<br />

Funktionen erfordert grundlegende<br />

betriebswirtschaftliche Kenntnisse<br />

und Einsicht in betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenhänge des Unternehmens.<br />

Der <strong>IHK</strong>-Zertifikatslehrgang „Betriebswirtschaftliche<br />

Grundlagen“ bietet in<br />

kompakter Form in einem anwendungsbezogenen<br />

Weiterbildungskonzept den<br />

Einstieg in die wichtigsten Gebiete der<br />

Betriebswirtschaftslehre. Der Einsatz<br />

eines Unternehmensplanspiels erlaubt<br />

ein praxisorientiertes Training des vermittelten<br />

Wissens. Schwerpunkte sind<br />

Führung und Organisation, Recht, Kommunikation,<br />

Finanzierung und<br />

Rechnungswesen sowie Grundlagen<br />

der Absatzwirtschaft, Kosten-<br />

und Leistungsrechnung, Controlling,<br />

Steuern und ein Unternehmensplanspiel.<br />

Der Lehrgang wird berufsbegleitend<br />

durchgeführt und dauert ca.<br />

fünf Monate. Unterricht ist jeweils Montag-<br />

und Mittwochabend. Der nächste<br />

Lehrgang startet am 7. August und kostet<br />

1480 Euro (<strong>IHK</strong>-Mitglieder) / 1530 Euro<br />

(Nichtmitglieder).<br />

kek<br />

Kontakt: <strong>IHK</strong>, Astrid von Kempski<br />

Telefon: 030 / 315 10 -814<br />

E-Mail: kek@berlin.ihk.de<br />

(Dok.-Nr. 12729)<br />

<strong>IHK</strong>-SEMINARE UND <strong>IHK</strong>-LEHRGÄNGE AB JUNI<br />

<strong>IHK</strong>-Existenzgründerseminare<br />

• Geschäftskonzept (Modul 1) (*7)<br />

• 12. August (Tagesseminar)<br />

Entgelt: 54 € (MG), 60 € (NMG)<br />

• Finanzierung (Modul 2) (*7)<br />

• 14. August (Tagesseminar)<br />

Entgelt: 54 € (MG), 60 € (NMG)<br />

• Buchführung (Modul 3) (*7)<br />

• 16. August (Tagesseminar)<br />

Entgelt: 54 € (MG), 60 € (NMG)<br />

Weitere<br />

<strong>IHK</strong>-Seminare<br />

• Basiswissen für Ausbilder (*8)<br />

• einmal pro Monat<br />

(zweitägiges Seminar)<br />

Entgelt: 225 € (MG und NMG)<br />

• Seminar zur Lebensmittelhygieneverordnung<br />

(*16)<br />

• einmal pro Monat<br />

(eintägiges Seminar)<br />

Entgelt: 171 € (MG), 190 € (NMG)<br />

• Controlling (*3)<br />

• 6., 7. und 8. <strong>Juni</strong><br />

(dreitägiges Seminar)<br />

Entgelt:<br />

590 € (MG), 640 € (NMG)<br />

• Arbeitsrecht kompakt (*7)<br />

• 18. September<br />

(eintägiges Seminar)<br />

Entgelt:<br />

195 € (MG), 214,50 € (NMG)<br />

• Arbeitsrecht kompakt II<br />

(Betriebsrat) (*7)<br />

• 25. September<br />

(eintägiges Seminar)<br />

Entgelt:<br />

195 € (MG), 214,50 € (NMG)<br />

• Grundlagenwissen für<br />

ausbildende Fachkräfte (*8)<br />

• 26. und 27. September<br />

(zweitägiges Seminar)<br />

Entgelt: 288 € (MG), 320 (NMG)<br />

<strong>IHK</strong>-Lehrgänge<br />

• Geprüfte Küchen- und<br />

Restaurantmeister (*16)<br />

• Start: 17. <strong>Juni</strong> ( ca. 7 Monate)<br />

Entgelt:<br />

2300 € (MG), 2350 € (NMG)<br />

• Betriebswirtschaftliche<br />

Grundlagen (*1)<br />

• Start: 7. August (ca. 5 Monate<br />

Entgelt:<br />

1480 € (MG), 1530 € (NMG)<br />

• Grundstückswertermittlung (*4)<br />

• Start: 16. August (ca. 4 Monate)<br />

Entgelt:<br />

2940 € (MG), 2990 € (NMG)<br />

• Lohnabrechnung Grundkurs (*7)<br />

• Start: 3. September<br />

(ca. 3 Monate)<br />

Entgelt: 980 € (MG), 1030 € (NMG)<br />

• Buchführung Aufbaukurs (*2)<br />

• Start: 3. September<br />

(ca. 3,5 Monate)<br />

Entgelt:<br />

980 € (MG), 1030 € (NMG)<br />

• Buchführung Grundkurs (*2)<br />

• Start: 4. September<br />

(ca. 3,5 Monate)<br />

Entgelt:<br />

1030 € (MG), 1080 € (NMG)<br />

• Personalassistenten (*7)<br />

• Start: September<br />

(ca. 3 Monate)<br />

Entgelt:<br />

1125 € (MG), 1175 € (NMG)<br />

• Grundlagen der<br />

Hausverwaltung (*19)<br />

• Start: September<br />

(ca. 3 Monate)<br />

Entgelt: 997 € (MG), 1047 € (NMG)<br />

• Barkeeper (*16)<br />

• Start: September<br />

(ca. 1 Monat)<br />

Entgelt: 710 € (MG), 760 € (NMG)<br />

• Management-Assistentin (*6)<br />

• Start: 28. Oktober<br />

(ca. 8 Monate)<br />

Entgelt:<br />

2890 € (MG), 2940 € (NMG)<br />

• Gästeführer (*6)<br />

• Start: 31. Oktober<br />

(ca. 4 Monate)<br />

Entgelt:<br />

950 € (MG), 1000 € (NMG)<br />

• Geprüfte Betriebswirte (*4)<br />

• Start: Oktober<br />

(ca. 24 Monate)<br />

Entgelt:<br />

3940 € (MG), 3990 € (NMG)<br />

• Controlling Grundkurs (*2)<br />

• Start: 28. November<br />

(ca. 5 Monate)<br />

Entgelt:<br />

1230 € (MG), 1280 € (NMG)<br />

• Geprüfte<br />

Personalfachkaufleute (*7)<br />

• Start: November<br />

(ca. 18 Monate)<br />

Entgelt:<br />

2780 € (MG), 2830 € (NMG)<br />

• Betriebswirtschaftliche<br />

Grundlagen (*1)<br />

• Start: Januar 2014 (ca. 5 Monate)<br />

Entgelt:<br />

1480 € (MG), 1530 € (NMG)<br />

• Lohnabrechnung Aufbaukurs (*7)<br />

• Start: Februar 2014 (ca. 3 Monate)<br />

Entgelt: 680 € (MG), 730 € (NMG)<br />

• Geprüfte Industriemeister<br />

Metall (*6)<br />

• Start: März 2014 (ca. 28 Monate)<br />

Entgelt: 3940 € (MG), 3990 € (NMG)<br />

• Geprüfte Controller (*2)<br />

• Start: Mai 2014 (ca. 18 Monate)<br />

Entgelt: 3980 € (MG), 4030 € (NMG)<br />

• Handelsfachwirte (*1)<br />

• Start: Oktober 2014<br />

(ca. 18 Monate)<br />

Entgelt: 3100 € (MG), 3150 € (NMG)<br />

Nähere Informationen<br />

und Anmeldung<br />

über die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Telefon 315 10- 814 (bei *1)<br />

Telefon 315 10- 809 (bei *2)<br />

Telefon 315 10- 822 (bei *3)<br />

Telefon 315 10- 811 (bei *4)<br />

Telefon 315 10- 819 (bei *5)<br />

Telefon 315 10- 808 (bei *6)<br />

Telefon 315 10- 821 (bei *7)<br />

Telefon 315 10- 803 (bei *8)<br />

Telefon 315 10- 818 (bei *9)<br />

Telefon 315 10- 813 (bei*12)<br />

Telefon 315 10- 824 (bei*13)<br />

Telefon 315 10- 815 (bei*14)<br />

Telefon 315 10- 812 (bei*16)<br />

Telefon 315 10- 816 (bei*19)<br />

Weiterführende Informationen<br />

zu Lehrgängen und Seminaren<br />

erhalten Sie unter:<br />

www.ihk-berlin.de<br />

unter Veranstaltungen<br />

(MG)<br />

(NMG)<br />

= Mitglieder<br />

= Nichtmitglieder


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Mitarbeiter stimmen für „great“<br />

Hofmann Personal zählt zum<br />

sechsten Mal in Folge zu<br />

Deutschlands hundert besten<br />

Arbeitgebern.<br />

Durchschnittlich 15.000 Mitarbeiter beschäftigt<br />

der Personaldienstleister Hofmann<br />

Personal in Deutschland. Sie alle konnten im<br />

letzten Jahr in zwei Mitarbeiterbefragungen<br />

ihren Arbeitgeber und ihren Arbeitsplatz<br />

bewerten. Durchgeführt wurden die Umfragen<br />

von dem unabhängigen Institut Gesellschaft<br />

für Konsumforschung (GfK) und dem<br />

Great Place to Work Institute in Kooperation<br />

mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit<br />

(INQA) und dem Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales.<br />

„Ich gehe gerne zur Arbeit“, sagt eine große<br />

Mehrheit (94 Prozent) der befragten Hofmann-Zeitarbeitsmitarbeiter,<br />

und mehr als<br />

drei Viertel (88 Prozent) bestätigen, dass sie<br />

mit ihrer derzeitigen Arbeit bei Hofmann zufrieden<br />

sind.<br />

Die Hofmann-Kundenunternehmen schneiden<br />

ebenfalls gut ab: Rund 90 Prozent der<br />

Hofmann-Mitarbeiter fühlen sich bei ihren<br />

Einsätzen gut integriert, respektiert, und die<br />

Unternehmen würdigen ihre Leis tung. Auch<br />

„die körperliche Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

ist gewährleistet“, sagen 94 Prozent der befragten<br />

Zeitarbeitsmitarbeiter. Dieses Ergebnis<br />

deckt sich mit den Ergebnissen der<br />

Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG),<br />

die bescheinigt hat, dass die Unfallzahl bei<br />

Hofmann Personal weit unter dem Branchendurchschnitt<br />

liegt.<br />

„Meine derzeitige Tätigkeit entspricht meinen<br />

Fähigkeiten und Stärken“; für 84 Prozent<br />

der befragten Mitarbeiter trifft diese<br />

Ingrid Hofmann gratuliert Kevin Väth zu seiner<br />

bestandenen Personenzertifizierung, die gemeinsam<br />

mit dem TÜV Rheinland umgesetzt wird.<br />

Aus sage zu. „Ich empfinde diese Zahl zwar<br />

als positiv, sehe aber trotzdem Handlungsbedarf<br />

bei der Weiterqualifizierung“, sagt<br />

Ingrid Hofmann. Seit Anfang 2012 bietet<br />

Hofmann Personal seinen Mitarbeitern<br />

gemeinsam mit dem TÜV Rheinland eine<br />

Personenzertifizierung einschließlich Schulungen<br />

an. So können die Mitarbeiter ihre<br />

während der Arbeitseinsätze erworbenen<br />

Kenntnisse nachweisen und durch ein unabhängiges<br />

Institut zertifizieren lassen.<br />

Abschließende Beurteilung<br />

”Wenn ich vor der Wahl stehen würde, würde ich mich wieder<br />

für Hofmann Personal als Arbeitgeber entscheiden.“<br />

”Ich kann mich auf meinen Arbeitgeber Hofmann Personal<br />

verlassen.”<br />

”Ich freue mich, dass meine Meinung für meinen Arbeitgeber<br />

Hofmann Personal wichtig ist.”<br />

”Meine derzeitige Tätigkeit entspricht meinen Fähigkeiten und<br />

Stärken.”<br />

”Ich fühle mich in meinen Kundeneinsätzen gut integriert und<br />

respektiert.“<br />

”Meine körperliche Sicherheit am Arbeitsplatz ist gewährleistet.”<br />

”Ich gehe gerne zur Arbeit.”<br />

”Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem Arbeitgeber<br />

Hofmann Personal.”<br />

84 %<br />

84 %<br />

„Die Befragungen unserer Mitarbeiter<br />

im internen Bereich und der Mitarbeiter im<br />

Kundeneinsatz helfen uns, anschließend<br />

gezielt Maßnahmen abzuleiten“, sagt die<br />

Geschäftsführerin Ingrid Hofmann und ergänzt:<br />

„Unsere Mitarbeiter leisten einen<br />

bedeutenden Beitrag für Unternehmen,<br />

die auf Flexibilität angewiesen sind. Es wäre<br />

schön, wenn diese Dienstleistung auch in<br />

der öffentlichen Meinung die Anerkennung<br />

bekäme, die sie verdient.“<br />

ZENTRALER KONTAKT:<br />

Quelle: GfK-Umfrage 2012<br />

88 %<br />

90 %<br />

91 %<br />

I. K. Hofmann GmbH<br />

Lina-Ammon-Str. 19, 90471 Nürnberg<br />

Telefon: +49 911 989930<br />

Infoline: +49 180 3237236*<br />

E-Mail: info@hofmann.info<br />

Internet: www.hofmann.info<br />

*9 ct/Min. aus dem T-Com Festnetz.<br />

Aus anderen Netzen gelten ggf. andere Gebühren<br />

94 %<br />

94 %<br />

95 %<br />

Seit 2008 erhielten wir jedes Jahr die<br />

Auszeichnung Deutschlands Beste<br />

Arbeitgeber. Darauf sind wir stolz und<br />

freuen uns. Das ist der Motor, der<br />

uns bei Hofmann Personal antreibt,<br />

mit Engagement und Herzblut jeden<br />

Tag alles zu geben. Wir unterstützen<br />

Sie an über 80 Standorten und mit<br />

rund 15.000 Mitarbeitern in ganz<br />

Deutschland. Egal ob Sie einen Job<br />

suchen oder für Ihr Unternehmen die<br />

richtigen Mitarbeiter finden wollen.<br />

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SERVICE<br />

Ausländische<br />

Fachkräfte<br />

werden in vielen <strong>Berlin</strong>er<br />

Unternehmen händeringend<br />

gesucht. Die Start-up-<br />

Gemeinde aus dem Ausland<br />

wächst in der Hauptstadt stetig,<br />

und <strong>Berlin</strong> selbst versteht<br />

sich zurecht als weltoffene<br />

und äußerst attraktive Stadt.<br />

Trotzdem beklagen viele eine<br />

mangelnde Willkommenskultur.<br />

Bei genauer Betrachtung<br />

finden sich tatsächlich noch<br />

zahlreiche Baustellen. Es wird<br />

aber auch einiges getan.<br />

Das beste Beispiel ist der<br />

Business Immigration Service<br />

(BIS). Immer, wenn es um<br />

die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis<br />

für ausländische<br />

Existenzgründer oder<br />

für die ausländische Fachkraft<br />

geht, stehen insbesondere die<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> und die <strong>Berlin</strong> Partner<br />

GmbH mit einem umfangreichen<br />

Beratungsangebot und<br />

einer besonderen Unterstützung<br />

bei den behördlichen Antragsverfahren<br />

zur Seite. Wer<br />

den Service nutzt, bekommt<br />

zügig und umfassend Antwort<br />

auf seine Fragen, die meistens<br />

Aufenthaltsrecht und Existenzgründung<br />

betreffen. Darüber<br />

hinaus wird Hilfe bei<br />

der Zusammenstellung<br />

UNTERNEHMEN<br />

<strong>Berlin</strong>er Willkommenskultur<br />

Praxisnah: Der Business Immigration Service unterstützt Unternehmen bei der Fachkräftesuche<br />

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Sie benötigen zeitnah eine Arbeitserlaubnis<br />

für Ihre ausländischen Bewerber?<br />

Sie sind ausländischer Staatsbürger<br />

und wollen in <strong>Berlin</strong> ein<br />

Unternehmen gründen?<br />

Dann sollten Sie Rat und Unterstützung<br />

beim Business Immigration Service<br />

einholen.<br />

Wir bieten u.a. Hilfe bei:<br />

• Erstberatung zur Unternehmensgründung<br />

und Niederlassung in <strong>Berlin</strong><br />

• Informationen zur Aufnahme einer<br />

selbstständigen Tätigkeit oder einer<br />

Arbeitserlaubnis<br />

• Begleitung der Verfahren<br />

der notwendigen Formulare<br />

angeboten. Antragsverfahren<br />

werden erleichtert, beschleunigt<br />

und effizienter gestaltet.<br />

Durch die direkte Kommunikation<br />

zwischen den beteiligten<br />

Stellen werden kurze und<br />

unbürokratische Wege für den<br />

Antragsteller ermöglicht. Hinzu<br />

kommt: Die Beratung wird<br />

auf Deutsch ebenso angeboten<br />

wie auf Englisch.<br />

Einige Unternehmer<br />

und<br />

• Entgegennahme von Antragsunterlagen<br />

durch die <strong>IHK</strong><br />

• Informationen zu Fördermöglichkeiten<br />

und Finanzierungswegen<br />

Der Business Immigration Service<br />

ist eine besondere Kooperation zwischen<br />

der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>, der <strong>Berlin</strong> Partner<br />

GmbH, der <strong>Berlin</strong>er Ausländerbehörde,<br />

der für Wirtschaft zuständigen<br />

Senatsverwaltung sowie der Bundesagentur<br />

für Arbeit.<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 103383)<br />

Gründer haben diesen besonderen<br />

Wegweiser in der Vergangenheit<br />

bereits erfolgreich<br />

genutzt. „In enger Abstimmung<br />

und mit Unterstützung<br />

des Business Immigration Services<br />

konnten wir erfolgreich<br />

eine Blue Card für einen in<br />

unserem<br />

Unternehmen dringend benötigten<br />

Entwickler aus Brasilien<br />

beantragen. Der ganze Prozess<br />

hat dank der Hilfe der <strong>Berlin</strong><br />

Partner GmbH nur drei Wochen<br />

gedauert“, berichtet Dr.<br />

Tom Kirschbaum, Geschäftsführer<br />

von Waymate.<br />

Immer wieder ist zu hören,<br />

wie schwierig sich die Kommunikation<br />

mit den beteiligten<br />

Behörden aus verschiedenen<br />

Gründen gestaltet. Oftmals<br />

kann es Monate dauern,<br />

bis die Aufenthaltserlaubnis<br />

erteilt ist und die ausländische<br />

Fachkraft eingestellt werden<br />

kann. In einer solchen Situation<br />

hat der Business Immigration<br />

Service als Schnittstelle<br />

zwischen den beteiligten Institutionen<br />

bereits vielen Unternehmen<br />

einen guten Dienst<br />

erwiesen, wie auch Dr. Tom<br />

32 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


SERVICE<br />

UNTERNEHMEN<br />

FOTOS: FOTOLIA/JEREMYCULPDESIGN, ONDANGO, WAYMATE<br />

José Matías del Pino ist Geschäftsführer<br />

des E-Commerce-Anbieters „Ondango“<br />

(www.ondango.com). Er machte sich<br />

2011 nach erfolgreichem Studium in<br />

Deutschland hier selbstständig<br />

Dr. Tom Kirschbaum ist Mitgründer und<br />

Geschäftsführer von Waymate (www.<br />

waymate.de), einem Reiseportal der<br />

Door2Door GmbH. Das Unternehmen<br />

in Mitte beschäftigt 20 Mitarbeiter<br />

aus fünf Nationen<br />

Kirschbaum für seine Firma<br />

bestätigen kann.<br />

Viele Unternehmen und<br />

Antragsteller fühlen sich zudem<br />

von der Fülle unterschiedlichster<br />

Informationen<br />

überrannt. Auch hier können<br />

die Mitarbeiter des BIS behilflich<br />

sein und mit gebündelten,<br />

auf den jeweiligen Antragsteller<br />

zugeschnittenen Informationen<br />

durch den Dschungel<br />

der aufenthaltsrechtlichen<br />

Vorschriften führen. „Ich kann<br />

jedem ausländischen Gründer<br />

nur empfehlen, den Business<br />

Immigration Service zu<br />

nutzen und sich professionelle<br />

Beratung und Unterstützung<br />

bei der Beantragung<br />

eines Aufenthaltstitels zu holen“,<br />

rät José Matías del Pino,<br />

Geschäftsführer der Ondango<br />

GmbH. Er wurde von der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> begleitet, als er für die<br />

Umsetzung seiner Unternehmensidee<br />

eine Aufenthaltserlaubnis<br />

brauchte.<br />

Wer also eine gute Begleitung<br />

sucht, weil er in seinem<br />

Unternehmen ausländische<br />

Mitarbeiter einstellen möchte,<br />

ist beim Business Immigration<br />

Service an der richtigen Stelle.<br />

Willkommenskultur inklusive.<br />

Juliane Griesbach<br />

Handwerkerparkausweis:<br />

Schon beantragt?<br />

Seit November 2012 macht<br />

es der Handwerkerparkausweis<br />

vielen <strong>Berlin</strong>er Unternehmen<br />

leichter,<br />

eine Parkvignette<br />

für die ganze<br />

Stadt zu beantragen.<br />

Für Betriebe<br />

aus den Branchen<br />

Akus-tikarbeiten<br />

und Trockenbau,<br />

Garten- und Landschaftsbau,<br />

Hausmeisterservice<br />

sowie Reparatur<br />

und Wartung von Computern,<br />

Datenverarbeitungs- und<br />

Telekommunikationsgeräten,<br />

die ganz offensichtlich auf ein<br />

Innovationmanagement<br />

als Schlüssel zum Erfolg<br />

Innovationen passieren auch<br />

mal von alleine, aber darauf<br />

verlassen kann man sich nicht.<br />

Die Herausforderung besteht<br />

darin, mit dem passenden<br />

Umfeld und der passenden<br />

Unternehmenskultur die Innovationsfähigkeit<br />

im Unternehmen<br />

zu steigern. Zwei <strong>Berlin</strong>er<br />

Hochschulen wollen mit<br />

ihren Angeboten Unternehmen<br />

hierbei unterstützen.<br />

Die Humboldt-Universität<br />

bietet eine neun-modulige<br />

Ausbildung zum Innovationspromotor<br />

an. Im Fokus<br />

stehen die nachhaltig erfolgreiche<br />

Umsetzung von Ideen,<br />

die Stärkung einer innovativen<br />

Organisationskultur und<br />

die Überwindung bzw. Prävention<br />

von Hürden im Innovationsprozess.<br />

Zusätzlich untersucht<br />

das An-Institut artop<br />

in einem mehrjährigen Projekt<br />

innovationsförderliche<br />

und -hinderliche Faktoren in<br />

Fahrzeug am Einsatzort angewiesen<br />

sind, entfällt seit der<br />

Einführung des Parkausweises<br />

die aufwendige<br />

Nachweispflicht<br />

der bisherigen Betriebsvignette.<br />

Der Handwerkerparkausweis<br />

gilt für alle <strong>Berlin</strong>er<br />

Bewirtschaftungszonen<br />

und<br />

kann für sechs, 12<br />

oder 24 Monate beantragt werden.<br />

ost<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 100027)<br />

KMU. Im Zuge dieses Projekts<br />

können Unternehmen ihre eigene<br />

Innovationsfähigkeit mittels<br />

eines Onlinefragebogens<br />

kostenfrei beurteilen lassen.<br />

Einen berufsbegleitenden<br />

Masterstudiengang zum Technologie-<br />

und Innovationsmanager<br />

hat die FOM Hochschule<br />

im Angebot: In vier Semestern<br />

werden das Know-how<br />

und das Instrumentarium vermittelt,<br />

das für die Entwicklung<br />

und Implementierung<br />

eines Innovationsmanagements<br />

für Unternehmen nötig<br />

ist. Die Studenten erwerben<br />

Kompetenzen im Bereich Innovations-,<br />

Technologie- und<br />

Qualitätsmanagement, u. a.<br />

für die Verarbeitende Industrie<br />

und den Dienstleistungsbereich.<br />

schul<br />

www.vertrauenskultur-innovation.de<br />

www.fom.de<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 33


Verlagssonderveröffentlichung<br />

BIO-ERDGAS<br />

Die Gasag setzt auf Nachhaltigkeit<br />

Im September 2009 nahm die erste Biogas-<br />

Anlage der GASAG-Gruppe in Rathenow ihren<br />

Betrieb auf. Seither erzeugt sie jedes Jahr rund<br />

45 Millionen Kilowattstunden Bio-Erdgas.<br />

Im Jahr 2011 folgte die hochmoderne Anlage in<br />

Schwedt/Oder. Das hier produzierte Bio-Erdgas<br />

reicht für die komplette regenerative Heizungsund<br />

Warmwasserversorgung von rund 3.000 Ein-<br />

Energiewende heißt für die Gasag: Energie effizient erzeugen und verwenden<br />

sowie den Anteil erneuerbarer Energie erhöhen – zum Beispiel<br />

mit Bio-Erdgas. Seit einigen Jahren bietet die Gasag Bio-Erdgas an, das<br />

sie in eigenen Anlagen in der Region erzeugt. Inzwischen betreibt sie<br />

mit ihren Tochterunterunternehmen zwei eigene Bio-Erdgas-Anlagen.<br />

Eine dritte Anlage steht kurz vor der offiziellen Inbetriebnahme.<br />

Bio-Erdgas-Anlage in Schwedt, Fotostudio Vonderlind<br />

familienhäusern. Weitere CO 2 -Einsparungen will<br />

die Gasag-Gruppe mit der jüngsten Bio-Erdgas-<br />

Anlage in Neudorf realisieren.<br />

Durch den Einsatz von Bio-Erdgas anstelle von<br />

fossilen Brennstoffen können mehrere Tausend<br />

Tonnen Kohlendioxid (CO 2 ) eingespart werden,<br />

da bei der Verbrennung nur soviel CO 2 frei gesetzt<br />

wird, wie die zu seiner Herstellung genutzte<br />

Biomasse zuvor der Atmosphäre entzogen hat.<br />

KURZ AUF DEN PUNKT:<br />

Vorteile des Bio-Erdgases der Gasag aus<br />

der Region: umweltschonende Erzeugung,<br />

kurze Transportwege, Investitionen kommen<br />

der Region zugute, Reststoffe sind wertvoller<br />

Dünger<br />

Grüne Energie mit vielen Perspektiven<br />

Bio-Erdgas leistet aber nicht nur einen Beitrag<br />

zum Klimaschutz sondern auch zur Stärkung<br />

der Wirtschaftskraft und der Wertschöpfung in<br />

der Region. In Brandenburg schafft die Produktion<br />

Arbeitsplätze und macht Landwirte zu<br />

Energiewirten. In <strong>Berlin</strong> kann die grüne Energie<br />

dann verwendet werden – für die Heizung, für<br />

warmes Wasser, für umweltschonende Erdgas-<br />

Mobilität oder auch zur effizienten Wärme- und<br />

Stromerzeugung in einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage.<br />

Bio-Erdgas kann das ganze Jahr<br />

über produziert und über die bestehenden<br />

Netze transportiert werden. Dort und in den<br />

Erdgasspeichern kann es dann auf Dauer gespeichert<br />

werden. Anders als bei Wind- oder<br />

Sonnenstrom sind daher keine großen Investitionen<br />

in die Infrastruktur notwendig.<br />

Neue Substrate für höhere Umweltverträglichkeit<br />

Klar jedoch ist, dass Bio-Erdgas nur dann dauerhaft<br />

zu unserer Energie- und Rohstoffversorgung<br />

beitragen kann, wenn die Gärsubstrate, die für<br />

die Herstellung von Bio-Erdgas benötigt werden,<br />

umweltschonend gewonnen und genutzt werden.<br />

Deshalb setzte die Gasag hier von Anfang<br />

an auf Nachhaltigkeit. Als Substrate können<br />

grundsätzlich sowohl Energiepflanzen als auch<br />

biologische Rest- und Abfallstoffe verwendet<br />

werden. Wegen des hohen Energiegehaltes<br />

werden in Biogas-Anlagen häufig Mais oder<br />

Roggenganzpflanzen-Silage eingesetzt.<br />

Um die Auswahl an ertragreichen Einsatzstoffen<br />

zu erweitern, beteiligt sich die Gasag an der Entwicklung<br />

von Alternativen. Dazu gehört zum<br />

Beispiel die nordamerikanische Silphie. Dank ihrer<br />

Trockenresistenz, der hohen Biomasseerträge<br />

und einer mit Mais vergleichbaren Methan-<br />

BERATUNG<br />

UND KONTAKT<br />

GASAG, 10085 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 7072 0000 0<br />

E-Mail: innovation@gasag.de<br />

Internet: gasag.de/innovation


DER ENERGIE<br />

REPORT Verlagssonderveröffentlichung<br />

rveröffentlichung<br />

ausbeute verspricht sie gerade für Brandenburg<br />

eine gute Perspektive. Auch aufbereitetes<br />

Landschaftsgras wird für die Biogasgewinnung<br />

eingesetzt. Eine weitere Alternative ist die<br />

heimische Rübe. Mit hohen Biomasseerträgen<br />

und hohem Energiegehalt gedeihen Futterund<br />

Zuckerrüben auch auf schwächeren Böden.<br />

In der Vergangenheit wurde der Rübenanbau<br />

zunehmend verdrängt. Jetzt steht die traditionelle<br />

Kulturpflanze durch die Bio-Erdgas-<br />

Produktion möglicherweise vor einer Renaissance.<br />

In Neudorf, der neuesten Bio-Erdgas-Anlage<br />

der Gasag-Gruppe, werden neben Mais und<br />

Getreideganzpflanzensilage auch Gras sowie<br />

Zuckerrüben vergoren.<br />

Anlieferung der Substrate, Fotostudio Vonderlind<br />

Partnerschaft mit Landwirten<br />

Als einen wichtigen Pfeiler für den wirtschaftlichen<br />

Betrieb ihrer Bio-Erdgas-Anlagen sieht<br />

die Gasag die landwirtschaftlichen Betriebe im<br />

Umfeld der Anlagen. Mit den Lieferanten der<br />

Substrate werden langfristige Lieferverträge<br />

geschlossen. Die Landwirte erhalten dadurch<br />

Planungssicherheit. Zugleich eröffnet der<br />

Anbau von Energiepflanzen für die lokale Landwirtschaft<br />

eine neue sichere Einkommensquelle.<br />

Die bestehenden ländlichen Strukturen werden<br />

so stabilisiert. Die Bio-Erdgas-Gewinnung ist<br />

zugleich ein Beispiel für eine geschlossene<br />

Kreislaufwirtschaft, denn die Reststoffe aus<br />

dem Vergärungsprozess werden als wertvoller<br />

Dünger wieder auf die Felder gebracht.<br />

Durch eine Kooperationsvereinbarung mit der<br />

Regionalmarke „VON HIER“ hat sich die Gasag<br />

darüber hinaus zu weiteren gesellschaftlichen<br />

sowie unternehmens- und produktbezogenen<br />

Kriterien verpflichtet.<br />

Klimaschutz für jeden<br />

Das Bio-Erdgas aus den drei Gasag-Anlagen<br />

wird zum großen Teil in Blockheizkraftwerken<br />

in Strom und Wärme umgewandelt. Ein anderer<br />

Teil wird in das Erdgasnetz eingespeist und<br />

gelangt so zum Verbraucher – auch in <strong>Berlin</strong>.<br />

Gasag-Kunden können mit dem Tarif GASAG-<br />

Bio10 Erdgas mit einer zehnprozentigen Beimischung<br />

von Bio-Erdgas beziehen. Auch als<br />

Kraftstoff ist Bio-Erdgas einsetzbar. Die Bio-Erdgas-Anlagen<br />

der Gasag beliefern schon viele<br />

<strong>Berlin</strong>er Erdgastankstellen.<br />

Zertifizierte Nachhaltigkeit<br />

Die Nachhaltigkeit des Gasag-Bio-Erdgases<br />

wird regelmäßig durch das unabhängige Institut<br />

GUTcert überprüft und zertifiziert. Bereits<br />

seit der Ernte 2010 darf nur die Biomasse für<br />

Biokraftstoffe und Biostrom eingesetzt werden,<br />

die nachweislich nachhaltig hergestellt wurde.<br />

Die Kriterien wurden vom Gesetzgeber in entsprechenden<br />

Verordnungen festgelegt. So muss<br />

belegt werden, dass durch den Biomasseeinsatz<br />

zur Energieerzeugung gegenüber fossilen Energieträgern<br />

35 Prozent weniger Treibhausgase<br />

freisetzt werden. Auch darf keine Biomasse<br />

eingesetzt werden, die von Flächen mit einem<br />

hohen Naturschutzwert oder von Mooren und<br />

Feuchtgebieten stammt.<br />

Grafik:<br />

Wirtschaftsfaktor Energie,<br />

Fachagentur Nachwachsende<br />

Rohstoffe e.V. (FNR)


SERVICE<br />

Der Sommer steht vor der<br />

Tür. Die Ferien- und Reisezeit<br />

beginnt, das Leben spielt<br />

sich wieder mehr auf der Straße<br />

ab. Viele strömen jetzt in<br />

Biergärten oder Freiluftlokale<br />

und vor den Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt bilden sich<br />

lange Schlangen. Doch auch<br />

außerhalb der warmen Jahreszeit<br />

ist <strong>Berlin</strong> schon seit langem<br />

für Besucher attraktiv.<br />

Mit Weihnachtsmärkten, Grüner<br />

Woche und <strong>Berlin</strong>ale zieht<br />

<strong>Berlin</strong> selbst in den tristeren<br />

Wintermonaten interessierte<br />

Gäste an.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

knackte die Zahl der Besucher<br />

erstmals die Zehn-Millionen-<br />

Marke, und diese buchten dabei<br />

knapp 25 Mio. Übernachtungen.<br />

Beide Werte sind im<br />

Vergleich zu 2011 über zehn<br />

Prozent gewachsen. Auch das<br />

Jahr <strong>2013</strong> verspricht neue Rekordwerte.<br />

Im März wurden<br />

rund eine Mio. Übernachtungen<br />

bei 300 000 internationalen<br />

Gästen registriert. Das<br />

sind 23,3 Prozent mehr Übernachtungen<br />

und 12,7 Prozent<br />

mehr Gäste aus dem Ausland<br />

als im Vorjahresmonat. <strong>Berlin</strong><br />

hat sich damit längst zum<br />

europäischen Besuchermagneten<br />

entwickelt. Die Fachkräftesicherung<br />

in den Branchen<br />

des Tourismus- und<br />

Gastgewerbes festigt somit<br />

auch zukünftige Wachstumsperspektiven<br />

der Stadt.<br />

In der Abgrenzung des<br />

Fachkräftemonitors umfasst<br />

die Branche Touristik die vergleichsweise<br />

kleine Gruppe<br />

der Reisebüros und Reiseveranstalter.<br />

In diesem Bereich<br />

wurden im Jahr 2012 knapp<br />

6600 Personen beschäftigt. Die<br />

Entwicklung der Branche wird<br />

stark von der Konjunktur beeinflusst,<br />

was sich auch beim<br />

zukünftigen Fachkräftebedarf<br />

bemerkbar macht (siehe Grafik).<br />

Aktuell fehlen der Branche<br />

vor allem beruflich qualifizierte<br />

Fachkräfte mit dem<br />

Ausbildungshintergrund Veranstaltungsservice<br />

und Tourismus.<br />

Aber auch Helferberufe in<br />

diesem Segment sind derzeit<br />

gefragt. Auffällig in dieser<br />

Branche ist, dass im Zeitverlauf<br />

vor allem gering qualifizierte<br />

Helfertätigkeiten unabhängig<br />

von konjunkturellen<br />

Entwicklungen nicht ausreichend<br />

mit Personal besetzt<br />

werden können. Für Gästeführer<br />

und Gruppenbetreuer<br />

UNTERNEHMEN<br />

Touristik und Gastgewerbe im Blick<br />

Fachkräftemonitor der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> zeigt Wachstumsperspektiven und Engpässe der Hauptstadt<br />

FACHKRÄFTEMONITOR<br />

Fachkräftebedarf im Wirtschaftszweig „Touristik“<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

-500<br />

Fachkräftebedarf im Wirtschaftszweig „Gastgewerbe“<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Gesamtbedarf<br />

Helferberufe<br />

Grafik: S&E, Henriette Anders<br />

bestehen in den nächsten Jahren<br />

also gute Jobaussichten.<br />

Das Gastgewerbe ist mit seinen<br />

Beherbergungsbetrieben<br />

und der Gastronomie einer der<br />

größten Arbeitgeber der Stadt.<br />

2012 waren rund 121 000 Personen<br />

in dieser Branche beschäftigt.<br />

Die ungedeckte<br />

Nachfrage nach Fachkräften<br />

beträgt dieses Jahr bereits 5000<br />

Personen. Ab 2020 beträgt der<br />

Fachkräfteengpass im Durchschnitt<br />

bereits über 10 000 Personen<br />

(siehe Grafik). Nicht besetzt<br />

werden können dabei vor<br />

allem Stellen mit dem Hintergrund<br />

der klassischen Hotellerie-<br />

und Gastronomieausbildung.<br />

Auch in dieser Branche<br />

führt die demografische<br />

Entwicklung dazu, dass selbst<br />

niedrig qualifizierte Helfertätigkeiten<br />

zu Mangelberufen<br />

werden können. Ab dem Jahr<br />

2020 sind Engpässe vor allem<br />

bei Helfertätigkeiten der Reinigungs-<br />

sowie der Wach- und<br />

Sicherheitsberufe zu erwarten.<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> stellt an dieser<br />

Stelle monatlich einzelne<br />

Ergebnisse ihres Fachkräftemonitorings<br />

in den Fokus. In<br />

der Juli/August-Ausgabe lesen<br />

Sie: „Branchenblick: Industrie“.<br />

Simon Margraf<br />

www.fachkraeftemonitor-berlin.de<br />

www.fachkraefte-in-berlin.de<br />

2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030<br />

Gesamtbedarf<br />

Helferberufe<br />

in Tausend<br />

2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030<br />

Quelle: <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>/Fachkräftemonitor<br />

36 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


SERVICE<br />

UNTERNEHMEN<br />

FOTO: XXX<br />

Mit der FU Fachkräfte finden<br />

Seit April können sich kleine<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

sowie Start-ups beim<br />

„Praktikum der Woche“ im wöchentlichen<br />

Rhythmus kostenlos<br />

auf der Webseite des Career<br />

Services der Freien Universität<br />

<strong>Berlin</strong> (FU) vorstellen und<br />

Praktikumsplätze ausschrei-<br />

Career<br />

Service<br />

ben. Praktika<br />

sind eine gegenseitige<br />

Bereicherung:<br />

Unternehmen<br />

brauchen<br />

fachlich hervorragend<br />

ausgebildete Absolventen,<br />

die bereits während<br />

des Studiums praktische Erfahrungen<br />

gesammelt haben. Und<br />

Studierende möchten ihren<br />

Uni-Alltag ergänzen, Gelerntes<br />

ausprobieren, Kontakte knüpfen<br />

und sich in ihrem künftigen<br />

beruflichen Umfeld orientieren.<br />

Häufig kennen sie aber<br />

nur große Unternehmen und<br />

nicht die Bandbreite ihrer Möglichkeiten.<br />

Deswegen richtet sich der<br />

Career Service der FU mit<br />

dem „Praktikum der Woche“<br />

besonders an KMU, die so einen<br />

Kontakt zu Studierenden<br />

herstellen können. Durch den<br />

einwöchigen Internet-Auftritt<br />

auf der Webseite des Career<br />

Services können die Unternehmen<br />

sich den Studierenden<br />

gezielt vorstellen und ihre<br />

Praktikumsplätze ausschreiben.<br />

Zusätzlich vernetzt der<br />

Career Service die Seite auch<br />

intern mit jeweils<br />

relevanten Fachbereichen,<br />

bindet<br />

die „Praktika<br />

der Woche“ in<br />

seinen Newsletter<br />

ein und informiert über öffentliche<br />

Studierendenverteiler.<br />

KMU oder Start-ups, die<br />

mittelfristig oder regelmäßig<br />

Praktikanten suchen und<br />

Studierenden ein faires, anspruchsvolles<br />

und vergütetes<br />

Praktikum bieten wollen, brauchen<br />

dazu nur auf der Seite des<br />

Career Services der FU das Unternehmensformular<br />

online<br />

auszufüllen. Danach werden<br />

sie informiert, wann sie das<br />

„Unternehmen der Woche“<br />

sein können.<br />

due<br />

www.fu-berlin.de<br />

unter „Praktikum der Woche“<br />

Welcome-Paket für Talente<br />

Fach – und Führungskräfte<br />

zu gewinnen ist das eine,<br />

sie auch am Standort <strong>Berlin</strong> zu<br />

integrieren, das andere. <strong>Berlin</strong><br />

Partner hilft künftig beim<br />

Einleben in <strong>Berlin</strong> durch ein<br />

neues, kostenloses Willkommensangebot.<br />

In einer Stadterkundung erfahren<br />

Neuankömmlinge etwas<br />

über die Lebensfacetten<br />

und die Gesichter der Stadt.<br />

Gezielte Informationen sollen<br />

den Neu-<strong>Berlin</strong>ern helfen, sich<br />

zu orientieren, attraktive Orte<br />

für Freizeit und Kultur zu entdecken,<br />

aber auch Leute kennen<br />

zu lernen.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Die Anmeldung erfolgt<br />

über den Link http://tiny.cc/<br />

Talent_Services_Tours. Die<br />

nächste Tour findet am 8. <strong>Juni</strong><br />

statt, Treffpunkt ist an der<br />

historischen Ampel auf dem<br />

Potsdamer Platz – bei Regen<br />

im Durchgang vom Potsdamer<br />

Platz 1.<br />

vol<br />

Infos: burkhard.volbracht@<br />

berlin-partner.de<br />

Tel.: 030 / 399 80 -215<br />

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INKLUSIVE:<br />

BIS ZU • Garantie 2<br />

• Übernahme aller Wartungskosten<br />

und Verschleißreparaturen<br />

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<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 37


SERVICE<br />

Mit einem gründlich vorbereiteten<br />

Business- und Finanzierungsplan<br />

in der Tasche<br />

sind Gründer für den Unternehmensstart<br />

meist gut<br />

gerüstet. Im Geschäftsalltag<br />

wird die fortlaufende Liquiditätsplanung<br />

jedoch manchmal<br />

vernachlässigt. Dabei ist<br />

es enorm wichtig, dass ein Unternehmen<br />

seine Liquidität<br />

plant. Insbesondere in Phasen<br />

hoher Investitionstätigkeit<br />

kann es bei einem durchaus ertragreichen<br />

Unternehmen ohne<br />

vorausschauende Planung<br />

UNTERNEHMEN<br />

Liquiditätsplanung im Blick behalten<br />

<strong>IHK</strong>-Veranstaltung zeigte Wege zur Unternehmenssanierung auf<br />

rasch zu einem Liquiditätsengpass<br />

kommen.<br />

Fragen zu Liquiditätsplanung<br />

und Unternehmenssanierung<br />

standen im Mittelpunkt<br />

einer <strong>IHK</strong>-Veranstaltung<br />

am 24. April. Jana Bronner und<br />

Norman Schuster von der <strong>Berlin</strong>er<br />

Bank machten in ihrem<br />

Vortrag deutlich, weshalb eine<br />

offene Bankenkommunikation<br />

zu den „basics“ eines erfolgreichen<br />

Liquiditätsmanagements<br />

gehört. Sie erläuterten,<br />

auf welche wirtschaftlichen<br />

Kennzahlen es im Bankengespräch<br />

ankommt und wie man<br />

sie durch aktive Steuerung (z.B.<br />

Kontoführungsverhalten) optimieren<br />

kann.<br />

Die vorausschauende Liquiditätsplanung<br />

zur Aufrechterhaltung<br />

der Zahlungsfähigkeit<br />

stand auch im Fokus des Vortrags<br />

von Rechtsanwältin Anna<br />

Leonhardi. Die Zahlungsfähigkeit<br />

ist Voraussetzung, um<br />

unter dem neuen insolvenzrechtlichen<br />

Schutzschirmverfahren<br />

die Unternehmenssanierung<br />

betreiben zu können.<br />

Der Unternehmensschutzschirm<br />

schützt Firmen innerhalb<br />

einer Frist von drei Monaten<br />

vor Vollstreckungszugriffen<br />

der Gläubiger. In dieser Zeit<br />

kann der Schuldner gemeinsam<br />

mit einem von ihm ausgewählten<br />

Sachwalter einen Insolvenzplan<br />

zur nachhaltigen<br />

Unternehmenssanierung vorbereiten.<br />

Das Insolvenzverfahren<br />

kann dann manchmal<br />

schon nach zwei Monaten wieder<br />

aufgehoben werden. zs<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 500)<br />

Aktualisierte Schuldnerlisten<br />

Zu Jahresbeginn wurde das<br />

Zwangsvollstreckungsrecht,<br />

insbesondere die Führung der<br />

Schuldnerverzeichnisse, modernisiert.<br />

Das Schuldnerverzeichnis<br />

ist ein Register, in dem<br />

Eintragungen im Rahmen von<br />

Zwangsvollstreckungs- und Insolvenzverfahren<br />

erfasst werden.<br />

Künftig werden Eintragungen<br />

durch Gerichtsvollzieher,<br />

Vollstreckungsbehörden<br />

und Insolvenzgerichte an ein<br />

landesweit zentrales Vollstreckungsgericht<br />

(in <strong>Berlin</strong> das<br />

Amtsgericht Mitte) elektronisch<br />

übermittelt. Gläubiger<br />

können unter www.vollstreckungsportal.de<br />

gegen eine<br />

Gebühr von 4,50 Euro pro<br />

übermitteltem Datensatz bundesweit<br />

Informationen über<br />

Schuldner abrufen, um ihre Interessen<br />

besser zu verfolgen.<br />

Selbstauskünfte werden kostenfrei<br />

erteilt.<br />

Die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> bietet ihren<br />

Mitgliedern eine Möglichkeit<br />

an, sich vor zahlungsunfähigen<br />

Vertragspartnern zu schützen.<br />

Betriebe können Schuldnerlisten<br />

– die „Vertraulichen Mitteilungen“<br />

– beziehen. In monatlich<br />

aktualisierter Form finden<br />

sich dort für den <strong>IHK</strong>-Bezirk<br />

<strong>Berlin</strong> etwa 8000 Eintragungen<br />

aus dem amtlichen Register.<br />

Der Bezieher kann sich somit<br />

einen Überblick über eventuelle<br />

Zahlungsunfähigkeiten seiner<br />

potenziellen oder reellen<br />

Geschäftspartner verschaffen.<br />

Die Schuldnerlisten können<br />

also helfen, finanziellen Verlusten<br />

vorzubeugen. Die „Vertraulichen<br />

Mitteilungen“ werden<br />

in einer Print- und in einer<br />

digitalisierten Version angeboten<br />

und können beim Verlag<br />

Günther Heinrich GmbH<br />

bestellt werden. Der Bezugspreis<br />

für die gedruckten Listen<br />

beträgt monatlich 48 Euro<br />

zzgl. sieben Prozent USt. und<br />

Porto. Die CD-Rom kostet monatlich<br />

45,50 Euro zzgl. 19 Prozent<br />

USt. und Porto. zs<br />

Verlag Günther Heinrich GmbH<br />

Tel.: 04102 / 2 04 95 15<br />

Fax: 04102 / 2 04 95 18<br />

E-Mail: vmgheinrich@alice.de<br />

Messebeteiligungen <strong>2013</strong><br />

Die <strong>Berlin</strong> Partner GmbH bietet<br />

u. a. die folgenden Veranstaltungen<br />

in Kooperation<br />

mit der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> an:<br />

Elektromobilität auf der IAA<br />

• 10. bis 22. September: IAA<br />

Pkw in Frankfurt am Main –<br />

Weltgrößte Messe der Automobilität:<br />

Gemeinschaftsstand<br />

Elektromobilität der Hauptstadtregion<br />

• 13. bis 17. September: IBC<br />

in Amsterdam – International<br />

Broadcasting Convention: Gemeinschaftsstand<br />

der Hauptstadtregion<br />

• 1. bis 3. Oktober: EU PVSEC<br />

in Paris – 28th European Photovoltaic<br />

Solar Energy Conference<br />

and Exhibition: Gemeinschaftsstand<br />

der Hauptstadtregion<br />

• 21. bis 24. Oktober: Solar Power<br />

International in Chicago –<br />

Messe für Solartechnik: Informationsstand<br />

der Hauptstadtregion<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

• 8. bis 10. November: Biotechnica<br />

in Hannover – Branchentreff<br />

für Biotechnologie,<br />

Life Sciences und Labortechnik:<br />

Gemeinschaftsstand der<br />

Hauptstadtregion<br />

• 20. bis 23. November: Medica<br />

in Düsseldorf – Int. Fachmesse<br />

und Kongress für Medizintechnik:<br />

Gemeinschaftsstände<br />

„Diagnostik“ und „Medizintechnik“<br />

der Hauptstadtregion.<br />

BW<br />

Weitere Informationen:<br />

<strong>Berlin</strong> Partner GmbH<br />

Tel.: 030 / 399 80 -0<br />

messe@berlin-partner.de<br />

FOTO: PA/SVEN SIMON<br />

38 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


SERVICE<br />

UMWELT<br />

FOTO: PA/DPA<br />

Betriebe, die Trinkwasser abgeben, müssen dies bis 31. Dezember untersuchen lassen<br />

Auf Legionellen prüfen<br />

Seit November 2011 ist die<br />

novellierte Trinkwasserverordnung<br />

in Kraft. Für Großanlagen<br />

zur Trinkwassererwärmung<br />

in gewerblicher<br />

Nutzung gilt nunmehr eine<br />

gesetzliche Pflicht zur Trinkwasseruntersuchung<br />

auf Legionellen.<br />

Bisher galt diese<br />

Untersuchungspflicht für öffentliche<br />

Gebäude wie z. B.<br />

Schulen, Pflegeeinrichtungen<br />

oder Schwimmbäder. Bis zum<br />

31. Dezember <strong>2013</strong> müssen<br />

nun auch Großanlagen untersucht<br />

werden, in denen gewerblich<br />

Trinkwasser abgegeben<br />

wird. Dies betrifft etwa<br />

Vermietungen, Hotels oder<br />

Gaststätten.<br />

Die Untersuchung muss alle<br />

drei Jahre wiederholt werden.<br />

Zur Prüfung müssen von<br />

den Ländern anerkannte und<br />

in einer Liste veröffentlichte<br />

Untersuchungslabore beauftragt<br />

werden. „Viele Unternehmen<br />

sind über die Folgen der<br />

neuen Untersuchungspflicht<br />

verunsichert und zögern deshalb<br />

noch,“ berichtet Christina<br />

Schade vom aqua é vita<br />

Wasserforum e.V. Denn sollten<br />

die Ergebnisse der Prüfung in<br />

der Verordnung festgelegte<br />

Grenzwerte überschreiten,<br />

werden umfangreiche Ursachenanalysen,<br />

Meldungen an<br />

Verbraucher und Behörden<br />

sowie gegebenenfalls sofortige<br />

Maßnahmen zum Schutz<br />

der Verbraucher notwendig.<br />

Der aqua é vita Wasserforum<br />

e. V. hat diese Problematik<br />

schon vor längerem erkannt –<br />

und den Trinkwasserpass entwickelt,<br />

der der kontinuierlichen<br />

Untersuchung des Wassers<br />

dient. „Wenn die Qualität<br />

nicht nur einmalig, sondern<br />

regelmäßig ermittelt wird,<br />

ist das der beste Beitrag zum<br />

Schutz der Verbraucher vor<br />

Infektionen über durch Trinkwasser<br />

übertragbare Keime,<br />

u. a. vor Legionellen. Unser<br />

Zertifikat gilt deshalb als Qualitätszeichen<br />

für die Trinkwasseranlage,“<br />

erklärt Christina<br />

Schade. Unternehmen umgingen<br />

so den Sprung ins kalte<br />

Wasser, den die gesetzliche<br />

Untersuchung für viele bedeute.<br />

Bisher wurde ein solches<br />

Zertifikat als Pilotprojekt in<br />

einem <strong>Berlin</strong>er Krankenhaus<br />

erfolgreich eingeführt. Derzeit<br />

sucht das Netzwerk nach weiteren<br />

Unternehmen, die einen<br />

Trinkwasserpass einführen<br />

möchten.<br />

dier<br />

Weitere Informationen:<br />

www.acqua-e-vita.de<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 22690)<br />

Partnerschaft mit Mehrwert:<br />

Das Gewinnermodell<br />

Energiegenossenschaft<br />

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Bertolt-Brecht-Allee 24<br />

01309 Dresden<br />

Telefon: 0351/ 65 6164-0<br />

www.m4energy.de<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 39


SERVICE<br />

RECHT<br />

GbR auch<br />

ohne eigenes<br />

Kapital<br />

Die Beteiligung an einer Gesellschaft<br />

bürgerlichen<br />

Rechts (GbR) setzt nicht voraus,<br />

dass jeder Gesellschafter<br />

sich mit einem Kapitalanteil<br />

beteiligt. Dies wurde<br />

vom OLG Frankfurt (Beschl.<br />

v. 20.09.2012, Az. 20 W 264/12)<br />

bestätigt. Das Wesen der GbR,<br />

der Zusammenschluss der<br />

Gesellschafter zur Erreichung<br />

eines gemeinsamen Zweckes<br />

nach § 705 BGB, bedeutet<br />

nicht, dass jeder Gesellschafter<br />

Kapital einbringen muss.<br />

Der Unterstützungsbeitrag<br />

kann auch in der Leistung von<br />

Diensten liegen.<br />

Der Entscheidung lag der<br />

Antrag auf Eintragung einer<br />

GbR als Eigentümerin eines<br />

Grundstücks im Grundbuch<br />

zugrunde. Das Grundstück<br />

wurde im Rahmen der GbR-<br />

Gründung durch einen Gesellschafter<br />

in die Gesellschaft<br />

eingebracht. Im Gesellschaftsvertrag<br />

war vereinbart, dass<br />

die Verwaltung des Gesellschaftsvermögens<br />

durch den<br />

Gesellschafter ohne Kapitalanteil<br />

mit übernommen wird<br />

und seine Arbeitsleistungen<br />

als Beiträge gelten. Der Gesellschaft<br />

wurde vom Grundbuchamt<br />

die Existenz abgesprochen,<br />

weil ein Gesellschafter<br />

alle Kapitalanteile halte.<br />

Das OLG gab der GbR Recht.<br />

Wie die Förderbeiträge im<br />

Sinne einer prozentualen Beteiligung<br />

an der GbR gewertet<br />

werden, sei Sache der Gesellschafter.<br />

Der von einem Gesellschafter<br />

eingebrachte Kapitalanteil<br />

in Form des Grundstückes<br />

sei jedenfalls nicht<br />

automatisch mit dem Anteil<br />

an der Gesellschaft als solcher<br />

gleichzusetzen.<br />

zs<br />

Der Bundesgerichtshof bekräftigte seine Rechtsprechung: Vermieter müssen gewerblichen Musikunterricht nicht dulden<br />

Rechtmäßig gekündigt<br />

BGH: Gewerbe in Mietwohnung bei Belästigung anderer Mieter unzulässig<br />

In einer aktuellen Entscheidung<br />

beschäftigte sich der<br />

Bundesgerichtshof (BGH) mit<br />

der Frage, ob der Vermieter die<br />

Nutzung einer Mietwohnung<br />

zum Zwecke gewerblichen<br />

Musikunterrichts dulden muss<br />

(BGH, Urteil vom 10.04.<strong>2013</strong>,<br />

VIII ZR 213/12).<br />

Ein Mieter hatte in der Wohnung<br />

an drei Werktagen Gitarrenunterricht<br />

für etwa 12 Schüler<br />

erteilt. Wegen des Lärms<br />

kam es mit den anderen Mietern<br />

zu Streitigkeiten. Der Vermieter<br />

kündigte daraufhin das<br />

Mietverhältnis außerordentlich.<br />

Im Ergebnis erklärte der<br />

BGH die Kündigung für rechtmäßig.<br />

Der BGH bekräftigte damit<br />

seine Rechtsprechung, wonach<br />

bei geschäftlichen Aktivitäten<br />

freiberuflicher oder<br />

gewerblicher Art, die nach außen<br />

in Erscheinung treten, eine<br />

Nutzung vorliegt, die der<br />

Vermieter in ausschließlich zu<br />

Wohnzwecken angemieteten<br />

Räumen ohne entsprechende<br />

Vereinbarung grundsätzlich<br />

nicht dulden muss. Das heißt<br />

jedoch nicht, dass zu Wohnzwecken<br />

angemietete Räume<br />

grundsätzlich nicht gewerblich<br />

genutzt werden dürfen. Der<br />

Vermieter kann das Mietverhältnis<br />

nur dann außerordentlich<br />

kündigen, wenn durch die<br />

gewerbliche Nutzung die anderen<br />

Mieter mehr belästigt<br />

werden als durch die übliche<br />

Wohnnutzung. Unproblematisch<br />

erlaubt sind Nutzungen<br />

für normale Büroarbeiten, es<br />

sei denn, der Mietvertrag sieht<br />

strengere Regelungen ausdrücklich<br />

vor. Nie erlaubt in<br />

angemietetem Wohnraum sind<br />

etwa der Betrieb freiberuflicher<br />

Praxen oder Geschäfte mit<br />

Laufkundschaft. Fatih Biskin/loh<br />

Kündigung und Treu und Glauben<br />

Bewegt ein Arbeitgeber einen<br />

Arbeitnehmer mit einer Gehaltserhöhung<br />

zur Fortsetzung<br />

des Arbeitsverhältnisses, verhindert<br />

das nicht eine fünf Monate<br />

später ausgesprochene<br />

betriebsbedingte Kündigung.<br />

Das hat das Landesarbeitsgericht<br />

Köln im Fall eines Arbeitnehmers<br />

in einem Kleinbetrieb<br />

entschieden, bei dem<br />

Paragraf 1 Kündigungsschutzgesetz<br />

keine Anwendung fand<br />

(vom 28. September 2012; Az.:<br />

4 Sa 569/12). Der Arbeitgeber<br />

hatte den Arbeitnehmer wenige<br />

Monate vor der Kündigung<br />

durch eine Gehaltserhöhung<br />

davon abgehalten, die Firma<br />

zu wechseln. Als der Arbeitgeber<br />

die betriebsbedingte Kündigung<br />

aussprach, machte der<br />

Arbeitnehmer geltend, dass<br />

dieses Verhalten gegen Treu<br />

und Glauben verstoße. Das<br />

Gericht weist darauf hin, dass<br />

die diesen Grundsatz regelnde<br />

Vorschrift (vgl. Paragraf 242<br />

BGB) auf Kündigungen neben<br />

dem Kündigungsschutzgesetz<br />

nur in beschränktem Umfang<br />

anwendbar sei, weil das Kündigungsschutzgesetz<br />

den Bestandsschutz<br />

und die Arbeitnehmerinteressen<br />

abschließend<br />

regele.<br />

bs<br />

FOTO: PA/ROBERT B. FIS<br />

40 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


SERVICE<br />

TERMINE<br />

FOTO: PA/DPA<br />

Schiedsverfahren im deutsch-polnischen Wirtschaftsverkehr<br />

Deutschland ist größter Geschäftspartner<br />

Polens.<br />

Die wirtschaftliche Aktivität<br />

polnischer Unternehmen<br />

in Deutschland nimmt seit<br />

Jahren stetig zu. Den Wirtschaftskontakten<br />

folgen diverse<br />

rechtliche Beziehungen,<br />

aus denen nicht nur Erfolgsgeschichten,<br />

sondern manchmal<br />

auch Konflikte entstehen<br />

können.<br />

Wie diese Streitigkeiten<br />

schnell und kostengünstig<br />

zu lösen sind, können Unternehmer<br />

bei der Veranstaltung<br />

„Schiedsverfahren als Alternativen<br />

zur Konfliktlösung<br />

im deutsch-polnischen Wirtschaftsverkehr“<br />

erfahren, die<br />

am 10. <strong>Juni</strong>, 17 bis 19.30 Uhr,<br />

in der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> stattfindet.<br />

Die gemeinsam von <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, AHK Polen, <strong>Berlin</strong>er<br />

Anwaltsverein und DeutscherAnwaltVerein<br />

Polen ausgerichtete<br />

Veranstaltung verschafft<br />

einen Überblick über<br />

die Vorteile des Schiedsgerichtsverfahrens<br />

im deutschpolnischen<br />

Geschäftsverkehr.<br />

Rechtsanwalt Karl<br />

Pörnbacher von der<br />

Kanzlei Hogan<br />

Lovells, der<br />

auch Präsident<br />

des<br />

Schiedsgerichts<br />

bei der<br />

AHK Polen ist,<br />

wird aus Expertensicht von<br />

praktischen Erfahrungen bei<br />

der Durchführung von<br />

Schiedsgerichtsverfahren<br />

im deutsch-polnischen<br />

Geschäftsverkehr berichten.<br />

Dr. Marcin Podles<br />

gibt in seinem Vortrag praktische<br />

Hinweise zur Vertragsverhandlung<br />

und -gestaltung<br />

im deutsch-polnischen Wirtschaftsverkehr.<br />

Neben rechtlichen Aspekten<br />

werden auch interkulturelle<br />

Fragen beleuchtet. Die Teilnehmer<br />

haben die Möglichkeit,<br />

mit den Referenten persönlich<br />

zu sprechen und konkrete<br />

Vorteile für deutsche<br />

Unternehmer am Beispiel Polens<br />

zu erfahren.<br />

zs<br />

Nähere Informationen:<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 10759972)<br />

<strong>Berlin</strong> ist, wenn hier jedes Unternehmen<br />

seinen Super-Azubi findet.<br />

Jetzt neu: Die große Aus- und Weiterbildungsmesse von<br />

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Immer in Bewegung: Damit es auf den Straßen auch in Zukunft rollt, braucht es Fachkräfte für Verkehr und Logistik<br />

Bei Ausbildung in die Offensive gehen<br />

Die <strong>IHK</strong> und die Verbände der Verkehrswirtschaft stellen sich dem Thema Fachkräftesicherung<br />

Sich gemeinsam des Themas Fachkräftesicherung<br />

annehmen und den Unternehmen<br />

der Branche somit die größtmögliche<br />

Unterstützung bieten“, so der<br />

Aufruf des Geschäftsführers Aus- und<br />

Weiterbildung der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>, Dr. Thilo<br />

Pahl, bei der Auftaktveranstaltung zur<br />

„Ausbildungsoffensive Verkehrswirtschaft“.<br />

Damit ist der Startschuss für eine<br />

neue Veranstaltungsreihe gegeben,<br />

bei der sich die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> und die Verbände<br />

der Verkehrswirtschaft, der Verband<br />

Verkehr und Logistik <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg e.V., die Fuhrgewerbe-Innung<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg e.V. und der<br />

Landesverband des <strong>Berlin</strong>er und Brandenburger<br />

Verkehrsgewerbes e.V, zusammenschließen.<br />

Ziel soll sein, Themen rund um die<br />

Bereiche Fachkräftebedarf und Sicherung<br />

des Bedarfs an Fachkräften in der<br />

Branche zu forcieren. Dabei spielen die<br />

Möglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung<br />

eine zentrale Rolle, da die Erfahrungen<br />

zeigen, dass Unternehmen<br />

die sich bietenden Optionen oft nicht<br />

voll nutzen. In Zeiten des demographischen<br />

Wandels wird es immer wichtiger,<br />

sich mit dem eigenen Mitarbeiterstamm<br />

auseinanderzusetzen, um frühzeitig<br />

handlungsfähig zu sein, damit die Mitarbeiterstruktur<br />

zielgerichtet entwickelt<br />

werden kann.<br />

Dazu gehört beispielsweise auch eine<br />

gewisse Weitsicht bei der Besetzung der<br />

angebotenen Ausbildungsplätze.Der aktivere<br />

Unternehmer ist hier klar im Vorteil.<br />

Schnupperpraktika, das Programm<br />

VERKEHR - TRANSPORT - LAGEREI<br />

Angebotspotenzial 2012 in Prozent<br />

Helferberufe<br />

Akademisch<br />

20<br />

Qualifizierte<br />

2<br />

Techn. hoch<br />

Qualifizierte<br />

3<br />

Technisch mittel<br />

Qualifizierte<br />

6<br />

Grafik S&E<br />

Kaufmännisch<br />

mittel Qualifizierte<br />

58<br />

Kaufmännisch hoch<br />

Qualifizierte 11<br />

Quelle: WifOR, <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong><br />

„Partnerschaft Schule-Betrieb“, der Girls'<br />

Day oder Berufsorientierungsmessen<br />

wie die „Tage der Berufsausbildung“ gehören<br />

dabei mittlerweile zu gängigen<br />

Instrumenten um frühzeitig mit den potenziellen<br />

Auszubildenden in Kontakt zu<br />

treten. Lehrstellenbörsen und <strong>IHK</strong>-Programme<br />

wie die „Passgenaue Vermittlung“<br />

stehen den Unternehmen zusätzlich<br />

zur Verfügung.<br />

Ein zentrales Anliegen der Verbände<br />

ist zudem die Ausbildungsmöglichkeit<br />

im Verbund. Der Verband Verkehr und<br />

Logistik <strong>Berlin</strong> und Brandenburg e.V.<br />

bietet seit mittlerweile 17 Jahren ein Verbundmodell<br />

eines sogenannten Ausbildungskonsortiums<br />

an und konnte so –<br />

zusammen mit Speditionsunternehmen<br />

– 39 jungen Menschen zum Abschluss<br />

im Berufsbild Kaufmann/-frau für Spedition<br />

und Logistikdienstleistung verhelfen.<br />

Auch die Entwicklung der Ausbildungszahlen<br />

lässt schon jetzt eine<br />

gewisse Weitsicht der Unternehmen erkennen<br />

und ist positiv zu bewerten. Im<br />

Jahr 2012 konnten der Branche „Verkehr<br />

und Logistik“ 506 neue betriebliche Ausbildungsplätze<br />

zugeordnet werden, womit<br />

bereits ein Plus an 120 Ausbildungsverträgen<br />

im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet<br />

wurde.<br />

Ob die Bemühung, den Fachkräftebedarf<br />

der Branche allein durch Ausbildung<br />

zu decken, ausreichend ist, lässt<br />

sich derzeit nur schwer prognostizieren.<br />

Sicher ist auf jeden Fall, dass Unternehmen<br />

sich dem Thema „Berufliche Qualifizierung“<br />

neuer und eigener Mitarbeiter<br />

stellen müssen, um den zukünftigen Bedarf<br />

an benötigten Fachkräften decken<br />

zu können. Die Grafik zeigt deutlich,<br />

dass 78 Prozent beruflich qualifizierte<br />

Fachkräfte (ohne akademischen Hintergrund)<br />

nachgefragt werden und damit<br />

den größten Anteil ausmachen.<br />

Die positive Resonanz der anwesenden<br />

Unternehmen bestätigt die <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und die Verbände der Verkehrswirtschaft<br />

in ihrem Ziel, den Unternehmen<br />

auch mit weiteren branchenbezogenen<br />

Veranstaltungen zur Fachkräftesicherung<br />

als starke Partner zur Seite zu<br />

stehen, um in den nächsten Jahren den<br />

Fachkräftebedarf der Branche decken zu<br />

können. Um weitere Informationen zu<br />

diesen Themen zu erhalten, können sich<br />

Interessenten an den Ausbildungsberater<br />

der Verkehrswirtschaft wenden. khm<br />

Kontakt: <strong>IHK</strong>, Nils Knochmuß<br />

Telefon: 030 / 315 10 -372<br />

E-Mail: nils.knochmuss@berlin.ihk.de<br />

FOTO: FOTOLIA/SANDERS<br />

42 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


<strong>IHK</strong> AKTUELL<br />

FOTO: KÖPPE<br />

Junge Europäer bei den Wirtschaftsjunioren in <strong>Berlin</strong><br />

Die Wirtschaftsjunioren <strong>Berlin</strong> als<br />

Netzwerk für junge internationale<br />

Führungskräfte und Unternehmer<br />

zeigten wieder einmal ihren unermüdlichen<br />

Einsatz bei der Ausrichtung des<br />

European Capitals Meeting (ECM). Die<br />

Konferenz findet – nach dem Auftakt<br />

1993 in <strong>Berlin</strong> – fortan im Jahresrhythmus<br />

in wechselnden Hauptstädten statt.<br />

Die Ausrichtung der Konferenz,<br />

die zum dritten Mal in <strong>Berlin</strong><br />

stattfand, wurde durch <strong>Berlin</strong><br />

Partner unterstützt.<br />

Jungunternehmer und Führungskräfte<br />

aus 16 Hauptstädten<br />

informierten sich über das<br />

Thema „Urban Security“: Das<br />

Programm enthielt u.a. Vorträge<br />

der BVG zum Thema „Sicherheit<br />

im öffentlichen Nahverkehr“<br />

und Debatten mit der<br />

Politik zum Thema der Fluggastdatenspeicherung.<br />

Anschließend<br />

blieb noch genügend Zeit,<br />

um das internationale Netzwerk der <strong>Juni</strong>oren<br />

zu pflegen und für das nächste<br />

ECM zu werben.<br />

Für die Ausrichtung des nächsten<br />

ECMs standen sich Helsinki und Belgrad<br />

in einem freundschaftlichen Wettbewerb<br />

gegenüber: 2014 wird das ECM<br />

von Belgrad ausgerichtet. Der junge<br />

Entspannte Atmosphäre beim European Capitals Meeting in <strong>Berlin</strong><br />

Kreis der Belgrader <strong>Juni</strong>oren erhielt Unterstützung<br />

durch die Anwesenheit des<br />

serbischen Botschafters, Dr. Ivo Viskovi.<br />

Das Wochenende bot aber auch<br />

Grund zu feiern: das European Capitals<br />

Meeting feierte sein 20jähriges Bestehen;<br />

die JCI-Senatoren-Vereinigung<br />

Deutschland hielt ihr jährliches Treffen<br />

in <strong>Berlin</strong> ab; und die Wirtschaftsjunioren<br />

<strong>Berlin</strong> feierten ihr 60.<br />

Jubiläum.<br />

Die Jubiläumsgala fand im<br />

Hotel Ellington mit über 300<br />

Gästen statt. Christian Wiesenhütter,<br />

Stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, würdigte in seiner Rede<br />

das langjährige Engagement<br />

der <strong>Berlin</strong>er <strong>Juni</strong>oren für ihre<br />

Stadt und in den Gremien der<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> und wünschte dem<br />

Verein auch für die Zukunft alles<br />

Gute.<br />

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Exclusives Wassergrundstück im Süden <strong>Berlin</strong>s<br />

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<strong>IHK</strong> AKTUELL<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Industrie- und Handelskammer zu <strong>Berlin</strong><br />

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Telefon: 030 / 315 10 -0<br />

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Chefredakteur: Leif Erichsen (V.i.S.d.P.)<br />

Leitende Redakteurin: Christine Nadler<br />

Redaktion<br />

Axel Springer AG, Service- und<br />

Entwicklungsredaktion (Anschrift s.u.)<br />

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Es gilt der Anzeigentarif Nr. 48<br />

(gültig seit 1. Januar <strong>2013</strong>)<br />

Abonnements und Einzelbestellungen:<br />

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Süderstraße 77 • 20097 Hamburg<br />

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(einschl. 7 % MwSt) pro Jahr, Einzelbestellung 4 €<br />

(inklusive Porto), Copypreis 3 €<br />

Grafik und Layout<br />

Axel Springer AG, Service- und<br />

Entwicklungsredaktion<br />

Annette Bauer, Pamela Hönninger,<br />

Frank Moritz (Anschrift s.u.)<br />

Druck<br />

Dietrichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

Verlag<br />

Axel Springer AG<br />

Axel-Springer-Straße 65 • 10888 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 / 25 91 -0<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft erscheint elf Mal im Jahr.<br />

Sie ist das offizielle Magazin der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>. Der<br />

Bezug der <strong>IHK</strong>-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der<br />

grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der<br />

<strong>IHK</strong>. Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen<br />

Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die<br />

Meinung des Autors, aber nicht unbedingt der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Unterlagen und Fotos wird keine Haftung<br />

übernommen. Über die Verwendung der Materialien<br />

entscheidet die Redaktion. Eine Rückantwort<br />

ist nicht vorgesehen, wenn nicht individuelle Absprachen<br />

dem entgegenstehen. Nachdruck, auch<br />

auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet.<br />

Abbildungen unterliegen dem Urheberrecht und<br />

Copyright der Hersteller. ISSN 0405-5756<br />

Vorsitzender des Ausschusses ist Alfred Mergen, Leiter Steuern der Vattenfall GmbH<br />

Am Puls der Unternehmen<br />

Der Ausschuss Steuern und Finanzen der <strong>IHK</strong> stellt sich vor<br />

Bundestagswahljahre sind unruhige<br />

Zeiten. Besonders unruhig geht es<br />

derzeit in der Steuerpolitik zu. Grund<br />

dafür sind die Machtkonstellationen in<br />

Bundesrat und Bundestag, die zu einem<br />

Wettlauf in Sachen Gesetzgebungsinitiativen<br />

zum Steuerrecht führen. Da ist es<br />

besonders wichtig, dass die Belange und<br />

Forderungen der Wirtschaft klar formuliert<br />

werden und im parteitaktischen<br />

Geplänkel nicht untergehen. Ein Instrument,<br />

das der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft dabei<br />

eine Stimme verleiht, ist der Ausschuss<br />

Steuern und Finanzen der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Das Gremium hat die Aufgabe, Vollversammlung,<br />

Präsidium sowie Hauptgeschäftsführung<br />

der <strong>IHK</strong> zu steuerrelevanten<br />

Themen zu beraten und den<br />

Dialog mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft<br />

zu führen. Die Mitglieder des Steuer-<br />

und Finanzausschusses sind Vertreter<br />

von <strong>Berlin</strong>er Unternehmen. Vorsitzender<br />

ist Alfred Mergen, Leiter Steuern<br />

der Vattenfall GmbH, als sein Stellvertreter<br />

fungiert Markus Deupmann, Head of<br />

Tax der ALBA Group plc & Co. KG. Da<br />

Steuern weitestgehend Bundesthemen<br />

sind, ist es wichtig, auch über <strong>Berlin</strong> hinaus<br />

Gesicht zu zeigen: Zwei Ausschuss-<br />

Mitglieder engagieren sich im D<strong>IHK</strong>-<br />

Ausschuss Steuern und Finanzen.<br />

Aus der Mitte des Ausschusses konstituierte<br />

sich zuletzt ein Arbeitskreis<br />

Lohnsteuer. Zweimal jährlich tagt eine<br />

Gruppe von Lohnsteuerexperten aus<br />

Unternehmen, der <strong>IHK</strong> und der Senatsverwaltung<br />

für Finanzen. Der Arbeitskreis<br />

soll die Finanzverwaltung auf praktische<br />

Probleme bei der Umsetzung von<br />

Steuervorschriften hinweisen und sachgerechte<br />

Lösungen mit auf den Weg<br />

bringen. So konnten zwei Mitglieder des<br />

Arbeitskreises bei einem Workshop zur<br />

Reform des steuerlichen Reisekostenrechts<br />

im Bundesfinanzministerium ihre<br />

Erfahrungen in den Gesetzgebungsprozess<br />

mit einbringen.<br />

Für den Ausschuss selbst standen aktuell<br />

Ende Mai die Steuererhöhungspläne<br />

der Opposition auf der Tagesordnung.<br />

Der Fall des FC Bayern-Managers<br />

Uli Hoeneß beflügelt derzeit die Diskussion<br />

um Steuergerechtigkeit und die Frage,<br />

ob steuerstrafrechtliche Regelungen<br />

verschärft werden sollen. Die Ausschussmitglieder<br />

erarbeiten Reformvorschläge<br />

für ein Positionspapier, um so<br />

einen konstruktiven Dialog mit der Politik<br />

führen zu können. Ein weiteres Feld,<br />

auf dem sich der Ausschuss klar positioniert,<br />

ist der Kampf um weniger Bürokratie<br />

und mehr Rechtssicherheit im<br />

Steuerrecht.<br />

Antje Maschke<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 64486)<br />

FOTO: <strong>IHK</strong> BERLIN<br />

44 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


<strong>IHK</strong> AKTUELL<br />

Service Center: Haus der kleinen Forscher<br />

In den Workshops der <strong>IHK</strong> bilden sich pädagogische Fachkräfte regelmäßig weiter<br />

Für die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> beginnt die Fachkräftesicherung<br />

bereits im Kindesalter.<br />

Als Netzwerkpartner der Stiftung „Haus<br />

der kleinen Forscher“ fördert sie seit<br />

2010 das Interesse von Kita- und Grundschulkindern<br />

an Naturwissenschaften<br />

und Technik. Bei ihrer Entdeckungsreise<br />

durch den Alltag werden die drei- bis<br />

zehnjährigen Mädchen und Jungen spielerisch<br />

für naturwissenschaftliche und<br />

technische Phänomene begeistert. Ist der<br />

Forschergeist einmal<br />

geweckt und wird<br />

er z. B. durch naturwissenschaftliche<br />

Experimente lebendig<br />

gehalten, gibt es später weniger Berührungsängste<br />

bei der Wahl eines technischen<br />

Berufes oder Studiums. Darüber<br />

hinaus wird die Entwicklung von Lern-,<br />

Sozial- und Sprachkompetenzen sowie<br />

feinmotorischer Fähigkeiten gestärkt.<br />

Die Förderung dieser Basiskompetenzen<br />

trägt zur Verbesserung der späteren Ausbildungsreife<br />

der Jugendlichen bei.<br />

In den <strong>IHK</strong>-Workshops lernen pädagogische<br />

Fachkräfte aus Kitas und Grundschulen,<br />

Experimente und Versuche alltäglich<br />

in die Arbeit mit den Kindern zu<br />

integrieren und sie auf Augenhöhe beim<br />

Forschen zu begleiten.<br />

Und auch Sie<br />

als Unternehmer<br />

können<br />

helfen, heute<br />

Ihre Fachkräfte<br />

von morgen zu sichern: Werden Sie Partner<br />

der Initiative und unterstützen Sie<br />

uns beispielsweise mit Räumlichkeiten<br />

für die Durchführung der ganztägigen<br />

Workshops für die pädagogischen Fachkräfte.<br />

Als Partner erhalten Sie eine Plakette,<br />

mit der Sie Ihr Engagement auch<br />

nach außen sichtbar machen können.<br />

Das Angebot der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> steht allen<br />

<strong>Berlin</strong>er Kitas und Grundschulen offen.<br />

Aktuell bilden sich im <strong>IHK</strong>-Netzwerk<br />

1300 pädagogische Fach- und Lehrkräfte<br />

aus 600 Kitas und 60 Grundschulen regelmäßig<br />

in Workshops fort. Eine Zertifizierung<br />

als „Haus der kleinen Forscher“ haben<br />

bereits 54 Kitas erhalten.<br />

Neben Auskünften zu diesem Schwerpunktthema<br />

erhalten Sie im Service Center<br />

auch Informationen zu allen weiteren<br />

Dienstleistungen der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>. Unser<br />

Team steht Ihnen persönlich oder telefonisch<br />

unter 030 / 315 10 -0 montags bis<br />

donnerstags, 8 bis 17 Uhr, sowie freitags,<br />

8 bis 16 Uhr zur Verfügung. BW<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 104639)<br />

Früh übt sich, wer ein großer<br />

Forscher werden will: Kita-<br />

Kinder experimentieren<br />

FOTO: <strong>IHK</strong> BERLIN<br />

Hochschulverträge: Wirtschaft sieht Änderungsbedarf<br />

Gegenwärtig werden die <strong>Berlin</strong>er<br />

Hochschulverträge zwischen Land<br />

und Hochschulen verhandelt. Darin<br />

sind Finanzierungsrahmen und Leitplanken<br />

für die Entwicklung der öffentlichen<br />

Hochschulen in <strong>Berlin</strong> für die Jahre<br />

2014 bis 2017 geregelt. Die Verträge sind<br />

aus Sicht der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft grundsätzlich<br />

ein geeignetes Instrument, die<br />

Hochschulfinanzierung zu sichern. Allerdings<br />

sollte bei den gegenwärtigen<br />

Verhandlungen nicht die Chance vertan<br />

werden, die Weichen für eine bessere Zusammenarbeit<br />

der Hochschulen mit der<br />

Wirtschaft zu stellen. In erster Linie müssen<br />

die Hochschulverträge einen Finanzrahmen<br />

sichern, der die Leistungsfähigkeit<br />

der Hochschulen garantiert.<br />

Die Hochschulen stellen mit ihrer<br />

Vielfalt und Qualität einen zentralen<br />

Standortfaktor <strong>Berlin</strong>s dar und leisten<br />

mit ihrer Attraktivität für Studierende<br />

im In- und Ausland einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Fachkräftesicherung. Da die<br />

Hochschulen mit ihrer Forschung die Innovationsfähigkeit<br />

der Wirtschaft stärken,<br />

müssen von den Verträgen Anreize<br />

für eine Zusammenarbeit von Wissenschaft<br />

und Wirtschaft ausgehen.<br />

Des Weiteren sollten in den Verträgen<br />

Anreize für verstärkte Ausbildungsaktivitäten<br />

in den MINT-Fächern gesetzt werden.<br />

Um der immer noch hohen Quote<br />

von Studienabbrechern entgegenzuwirken,<br />

müssen aus Sicht der Wirtschaft die<br />

Zahlungen an die Hochschulen stärker<br />

am Ergebnis in Form erfolgreicher Studienabschlüsse<br />

anknüpfen. Gleichzeitig<br />

fordert die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>, auf die große<br />

Nachfrage der Unternehmen nach dualen<br />

Studienangeboten zu reagieren und<br />

beruflich Qualifizierten ohne Abitur den<br />

Hochschulzugang zu erleichtern.<br />

Damit die Wirtschaft von der Exzellenz<br />

der Hochschulen profitiert, bedarf<br />

es funktionsfähiger Schnittstellen,<br />

wie Career Service Center, Transferstellen<br />

und einer zielgerichteten Ausgründungsförderung.<br />

Leistungen der Hochschulen<br />

in diesen Bereichen sollten sich<br />

in den Hochschulverträgen widerspiegeln.<br />

Die Vorschläge der Wirtschaft für<br />

die Ausgestaltung der Hochschulverträge<br />

sind im <strong>IHK</strong>-Positionspapier „<strong>Berlin</strong>er<br />

Hochschulverträge 2014-2017, Leistungsfähigkeit<br />

der Hochschulen erhalten,<br />

Anreize schärfen“ formuliert. pri<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 104376)<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 45


<strong>IHK</strong> AKTUELL<br />

Firmen gefragt:<br />

Wo klemmt es<br />

beim Bauen?<br />

Dass in <strong>Berlin</strong> seit Jahren zu wenige<br />

neue Wohnungen entstehen, liegt<br />

nicht zuletzt an langwierigen Verwaltungs-<br />

und Vergabeverfahren. Geforderte<br />

Umplanungen, mehrfach eingereichte<br />

Bauanträge, langwierige Planverfahren<br />

durch wachsende Anforderungen<br />

an die Übernahme von sozialer und<br />

technischer Infrastruktur und intransparente<br />

Liegenschaftsvergabe erhöhen<br />

die Bauzeit und damit die Kosten. Entsprechend<br />

steigen Kaufpreise und Wohnungsmieten.<br />

Die Diskussion, wie man mit dieser<br />

diffusen Gemengelage aus guten Ansätzen<br />

und einem Mangel an Entscheidungen<br />

der Politik umgehen soll, ist in<br />

vollem Gange. Aus dem Arbeitskreis<br />

Wohnungsbau/Wohnungsbaupolitik<br />

der <strong>IHK</strong> entstand der Vorschlag, einige<br />

exemplarische Bauvorhaben, bzw. deren<br />

Verläufe, zu sammeln, um dann der<br />

Politik noch einmal Beispiele deutlich zu<br />

machen, in welchem Ausmaß sich Verzögerungen<br />

und intransparente Verfahren<br />

auf die Kosten auswirken.<br />

Die <strong>IHK</strong> hat daher einen Fragebogen<br />

erarbeitet, der den Unternehmen zur<br />

Verfügung gestellt wird. Folgende Erwartungen<br />

hat die <strong>IHK</strong> an den Fragebogen:<br />

• Erster Einstieg, um überhaupt<br />

zu erfahren, wie groß die<br />

Bereitschaft ist zu antworten<br />

• Grundlage, um mit einzelnen Unternehmen<br />

einen kompletten Ablauf – zeitlich<br />

und qualitativ – der Bauprojekte zu<br />

erarbeiten, der dann als Praxisbeispiel<br />

für die Politik genutzt werden kann.<br />

• Anstoß, um sich in ganz anderer<br />

Form, mit anderen Hinweisen zum<br />

Thema an die <strong>IHK</strong> zu wenden.<br />

<strong>Berlin</strong>er Unternehmer, die ein aktuelles<br />

Beispiel für Verzögerungen bei<br />

ihrem Bauvorhaben nennen können,<br />

oder ein Unternehmen kennen, das<br />

ein solches Beispiel liefern könnte,<br />

werden um Hinweise zum Thema gebeten.<br />

ley<br />

Klimaschutzpartner geehrt<br />

Sonderpreis für das Projekt „Köpfchen statt Kohle“ vergeben<br />

Die traditionelle Preisverleihung der<br />

KlimaSchutzPartner war mit über 200<br />

Gästen das feierliche Highlight des ersten<br />

Abends der diesjährigen <strong>Berlin</strong>er Energietage.<br />

Zum zwölften Mal prämierte das<br />

Bündnis aus zehn Institutionen der <strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaft innovative Projekte in<br />

den Bereichen Klimaschutz und Energieeffizienz.<br />

Neben den drei Preisträgern<br />

in den Kategorien „Erfolgreich realisierte<br />

Projekte“, „Erfolgversprechende und<br />

innovative Planungen“, und „Anerkennungspreis<br />

für herausragende Projekte<br />

öffentlicher Einrichtungen“ hat die Jury<br />

diesmal einen Sonderpreis für das Projekt<br />

„Köpfchen statt Kohle“ vergeben.<br />

Preisträger in der Kategorie A „erfolgreiche<br />

Projekte“ ist die Howoge Wohnungsbaugesellschaft<br />

mit dem Einsatz<br />

von zwei gasbetriebenen Luft-Wasser-<br />

Absorptionswärmepumpen im Regelbetrieb.<br />

In Forschung und Entwicklung sind<br />

Gasabsorptionswärmepumpen seit Jahren<br />

eine hochgehandelte Maßnahme zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz von gasbeheizten<br />

Immobilien. Im breiten Einsatz<br />

kam diese Technik bisher kaum zum<br />

Einsatz. Den mutigen Ansatz der Howoge,<br />

diese Technik nach einer Testphase<br />

von zwei Jahren nun in den Regelbetrieb<br />

zu übernehmen, würdigte die Jury mit<br />

dem KlimaSchutzPartner-Preis.<br />

In der Kategorie B für „erfolgversprechende,<br />

innovative Planungen“ wurde<br />

die Kolb Ripke Architekten Planungsgesellschaft<br />

mbH mit ihrem Projekt „Plus-<br />

Energie-Baugruppe Schlachtensee“ ausgezeichnet.<br />

Dabei würdigte die Jury insbesondere<br />

den Ansatz, eine energetisch<br />

ineffiziente Bestandsimmobilie zu einem<br />

Plus-Energie-Haus umzugestalten und<br />

dabei gleichzeitig Aspekte des gemeinschaftsorientierten<br />

und generationsübergreifenden<br />

Wohnens sowie nachhaltiger<br />

Mobilität zu berücksichtigen. Durch<br />

die Adaption und optimierende Kombination<br />

bekannter und eingeführter Prinzipien<br />

des nachhaltigen Bauens sollen<br />

Ressourcen geschont und der Energiebedarf<br />

reduziert werden.<br />

Mit ihrem neuen Bürogebäude am<br />

Nordbahnhof im <strong>Berlin</strong>er Zentrum wurde<br />

das Evangelische Werk für Diakonie<br />

und Entwicklung in der Kategorie C „öffentliche<br />

Einrichtungen“ ausgezeichnet.<br />

Dabei ist es das umfassende Konzept der<br />

Bauherrenschaft, von der Planung über<br />

Betrieb und Nutzung des Objektes, was<br />

die Jury besonders würdigte.<br />

Besonders am Herzen lag der Jury dieses<br />

Jahr das Projekt „Köpchen statt Kohle“,<br />

mit dem die stratum GmbH im Auftrag<br />

des Bezirks Pankow kleine Energiemanager<br />

ganz groß raus bringt. Getreu<br />

dem Songtitel „Kinder an die Macht“ von<br />

Herbert Grönemeyer setzt Köpfchen statt<br />

Kohle auf das Engagement, die Kreativität<br />

und den Wissenshunger von Kindern.<br />

Die kleinen Energiemanager von morgen<br />

optimieren mit Hilfe externer und interner<br />

Unterstützung den Energieverbrauch<br />

ihrer Schulen.<br />

pfei<br />

www.klimaschutzpartner-berlin.de<br />

FOTO: BRUNNER<br />

Die jüngsten<br />

Preisträger<br />

freuten sich über<br />

den Eis-Gutschein<br />

Kontakt: <strong>IHK</strong>, Karla Leyendecker<br />

Tel.: 030 / 315 10 -485<br />

karla.leyendecker@berlin.ihk.de<br />

www.ihk-berlin.de/klemmliste-bau<br />

46 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


<strong>IHK</strong> AKTUELL<br />

Wandel der Logistik im Laufe der Geschichte<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburger Wirtschaftsarchiv blickt auf Entwicklung des Warenumschlags<br />

<strong>Berlin</strong> um 1900: Die Industriemetropole<br />

hatte einen Riesenbedarf an<br />

Gütern aller Art, um die schnell wachsende<br />

Bevölkerung zu versorgen. Häfen<br />

wurden dringend als Warenumschlagplätze<br />

gebraucht und ebenso – quasi<br />

im Kleinen – Markthallen, die dann<br />

die Produkte an den Mann brachten.<br />

Mit dieser spannenden Themenkombination<br />

lockte die Forschungsstelle für<br />

Wirtschaftsgeschichte der Region am 3.<br />

Mai rund 70 Gäste in das Ludwig Ehrhard<br />

Haus zum 6. „Industrie-Kulturabend“<br />

des <strong>Berlin</strong>-Brandenburger Wirtschaftsarchivs<br />

(BBWA).<br />

Es ging um 90 Jahre „Behala“ - <strong>Berlin</strong>er<br />

Hafen- und Lagerhaus AG und 100 Jahre<br />

Westhafen und um die Renaissance der<br />

<strong>Berlin</strong>er Markthallen in der Neuzeit. Die<br />

Zukunft im Blick hatte Peter Stäblein,<br />

Geschäftsführer der Behala, bei der<br />

Begrüßung der Gäste und verwies auf<br />

die leistungsstarken Logistiklösungen<br />

seines Unternehmens für die Hauptstadtregion<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Sein<br />

Amtsvorgänger, Rainer Frohne, dagegen<br />

blickte zurück auf die wechselvolle<br />

90-jährige Geschichte des Westhafens<br />

und die bereits 100-jährige Vergangenheit<br />

des Osthafens.<br />

Errichtet wurden die beiden Binnenhäfen,<br />

um die notwendige Versorgung<br />

der wachsenden Bevölkerung sicherzustellen.<br />

Nach ihrer Gründung<br />

Geschichte und Zukunft im Blick: Peter Stäblein, Rainer Frohne, Nils Busch-Petersen, Klaus Dettmer (v. l.)<br />

übernahm die Behala ab 1923 auch alle<br />

weiteren großen <strong>Berlin</strong>er Häfen und<br />

hat ereignisreiche Jahrzehnte bis heute<br />

durchgestanden.<br />

Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer<br />

des Handelsverbandes<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg, widmete sich<br />

dem historischen Auf und Ab bei den<br />

<strong>Berlin</strong>er Markthallen: Vor 140 Jahren<br />

entstand die erste von 15, die ebenfalls<br />

der Versorgung der Stadt auf der<br />

Bezirksebene dienten. Vier davon sind<br />

heute noch in <strong>Berlin</strong> zu finden – und<br />

sie haben eine gute Chance noch weiter<br />

zu bestehen. Denn: „Was treibt <strong>Berlin</strong><br />

an? Es sind die Touristen und nicht<br />

(nur) die Kaufkraft der <strong>Berlin</strong>er“, erklärte<br />

Busch-Petersen. So sieht er in der Anziehungskraft<br />

der Hallen für Touristen<br />

die Chance auf eine zukünftige Renaissance<br />

der Markthallen – und denkt dabei<br />

an so attraktive Hallen wie in Krakau,<br />

Barcelona und den Fischmarkt in<br />

Göteborg.<br />

nad<br />

FOTO: BBWA<br />

Termine der <strong>IHK</strong>-<br />

Vollversammlung<br />

Nach der neu gefassten Geschäftsordnung<br />

der Vollversammlung der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> § 1 Absatz 3 werden die Termine<br />

für die <strong>IHK</strong>-Vollversammlung vorab<br />

veröffentlicht. Die nächste Sitzung findet<br />

am 5. <strong>Juni</strong> von 15:30 Uhr – 18:30 Uhr<br />

im Ludwig Erhard Haus statt.<br />

Die folgenden Termine für die Sitzungen<br />

der Vollversammlung der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> werden vorab zur Information<br />

gegeben: Mittwoch, 11. September<br />

<strong>2013</strong>, von 16 Uhr bis 19 Uhr und am<br />

Freitag, 10. Januar 2014, von 14 Uhr bis<br />

17 Uhr. BW<br />

Unternehmertag in der Kaserne<br />

In <strong>Berlin</strong> verlassen jährlich ca. 1000 Angehörige<br />

der Bundeswehr die Streitkräfte<br />

und wechseln anschließend in<br />

das zivile Berufsleben. Unternehmen<br />

bietet sich so die Chance, ein zusätzliches<br />

Fachkräftepotenzial zu erschließen.<br />

Die Angehörigen der Bundeswehr<br />

verfügen nach Ausscheiden aus dem<br />

aktiven Dienst über differenzierte Bildungs-<br />

bzw. Berufsabschlüsse.<br />

Der Grad der Ausbildung reicht dabei<br />

von wenigen „Ungelernten“ bis zu hochqualifizierten<br />

Facharbeitern mit Berufsabschlüssen<br />

bzw. Personen mit mittlerer<br />

Reife, Hochschulreife und Hochschulabschluss.<br />

Die Bundeswehr lädt am 7. und<br />

8. <strong>Juni</strong> jeweils ab 10 Uhr zum Unternehmertag<br />

in die Julius Leber Kaserne und<br />

informiert über Fachkräfte aus der Bundeswehr<br />

und deren Berufsabschlüsse,<br />

Qualifikationen mit Personenbeispielen,<br />

die verschiedenen Geschäftsfelder<br />

der Bundeswehr, aus denen die Fachkräfte<br />

stammen sowie über das Förderrecht<br />

und Förderungsmöglichkeiten für<br />

ausscheidende Soldatinnen und Soldaten<br />

vom Betriebspraktikum bis zur Berufsaus-<br />

und Weiterbildung. BW<br />

Kontakt: <strong>IHK</strong>, Serkan Sternberg<br />

Tel.: 030 / 315 10 -445<br />

serkan.sternberg@berlin.ihk.de<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 47


<strong>Berlin</strong><br />

macht<br />

Mode<br />

Die Hauptstadt wird zum<br />

Sprungbrett für junge,<br />

erfolgreiche Designer<br />

und Unternehmer<br />

<strong>Berlin</strong> ist nicht nur „en vogue“. Nein,<br />

die Hauptstadt macht auch Mode und<br />

das mittlerweile erfolgreich. So sind heute<br />

über 2100 Unternehmen im Modebereich<br />

tätig und rund 40 Labels produzieren<br />

für den nationalen und internationalen<br />

Markt. Die aufgegangenen Sterne am<br />

Modehimmel aus <strong>Berlin</strong> heißen Michael<br />

Sonntag, Peeret & Schaad, Vladimir Karaleev,<br />

Augustin Teboul, Sissy Goetze und<br />

Blaenk. Sie sind Stammgäste auf der <strong>Berlin</strong><br />

Fashion Week, deren Sommerausgabe<br />

vom 2. Juli bis 7. Juli stattfindet, und<br />

sie haben eins gemeinsam: sie alle sind<br />

Preisträger des von der Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft initiierten Wettbewerbs<br />

„Start your Fashion Business“, der in diesem<br />

Jahr bereits zum vierten Mal im Rahmen<br />

der <strong>Berlin</strong> Fashion Week stattfindet.<br />

Ein Format, das sich von den klassischen,<br />

von Unternehmen zwecks<br />

Markenimage finanzierten, Wettbewerben<br />

absetzt. „Wir wollen in Talente<br />

investieren, betriebswirtschaftliches<br />

Know-how aufbauen und die Infrastruktur<br />

am Standort verdichten“, erklärt Tanja<br />

Mühlhans, die bei der Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft für die Mode verantwortlich<br />

ist. Sie hat den Wettbewerb zu<br />

dem gemacht, was er heute ist: Eine Talentschmiede<br />

mit hohen Anforderungen<br />

an die Bewerber, aber auch der Chance<br />

sein eigenes Modelabel am Markt zu etablieren.<br />

Das nötige Rüstzeug gibt es für<br />

die Gewinner in einem Rundum-Sorglos-Paket.<br />

Ein Preisgeld als finanzielle<br />

Grundlage, sinnvoll ergänzt mit Workshops<br />

zur Unternehmensgründung und<br />

juristischen Themen sowie die Teilnahme<br />

an Modenschauen und Auslandspräsentationen,<br />

wie dem <strong>Berlin</strong> Showroom<br />

in Paris.<br />

Allerdings sind die Anforderungen an<br />

die Teilnehmer entsprechend hoch. Für<br />

eine Nominierung muss das Modelabel<br />

nicht nur exzellentes Design vorweisen,<br />

Models präsentieren Kreationen<br />

der Designerin Sissi<br />

Goetze auf der Mercedes<br />

Benz Fashion Week <strong>2013</strong><br />

in <strong>Berlin</strong> (Foto oben). Die<br />

Designerinnen Silke Geib<br />

(l.) und Nadine Möllenkamp<br />

bei der Arbeit an<br />

ihrer Kollektion des Labels<br />

Blaenk in ihrem Atelier<br />

in der Klosterstraße in<br />

Mitte. Designerin Jette<br />

Joop gehört neben Vogue-<br />

Chefredakteurin Christiane<br />

Arp, FAZ-Modechef Alfons<br />

Kaiser und Anita Tillmann,<br />

Geschäftsführerin Premium<br />

Exhibitions, zur Jury<br />

des Wettbewerbs<br />

48 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


UNTERNEHMEN IN BERLIN<br />

FOTOS: PA/AP PHOTO, PA/E54, PA/DPA<br />

sondern auch betriebswirtschaftlich aufgestellt<br />

sein. Was bedeutet, die Kollektion<br />

ist das eine, aber ohne einen beigefügten<br />

Businessplan mit Marketingsmix und<br />

Vertriebskonzept ist das Siegertreppchen<br />

unerreichbar. Und dann ist da noch die<br />

Jury, die Mühlhans gewonnen hat. Für alle<br />

Bewerber heißt es vor den Augen von<br />

u.a. Vogue-Chefredakteurin Christiane<br />

Arp, FAZ-Modechef Alfons Kaiser, Jette<br />

Joop und Anita Tillmann, Geschäftsführerin<br />

Premium Exhibitions, zu bestehen.<br />

Wer dann unter die ersten Drei kommt,<br />

hat den modischen Ritterschlag erhalten<br />

und darf sich berechtigte Hoffnungen auf<br />

eine Karriere machen.<br />

Für den Preisträger 2010, Vladimir Karaleev,<br />

hat der Wettbewerb gehalten, was<br />

er versprochen hat: „Der Wettbewerb hat<br />

mir geholfen, mein Modelabel medienwirksam<br />

zu positionieren, neue Einkäufer<br />

zu gewinnen und meine Kollektion<br />

professionell im Rahmen der <strong>Berlin</strong> Fashion<br />

Week zu präsentieren. Auch das<br />

Business Coaching hat mein Label auf ein<br />

neues Level gebracht“. Auch die Gewinner<br />

von 2012, Silke Geib und Nadine Möllenkamp<br />

(Blaenk), haben von ihrer Auszeichnung<br />

profitiert. Öffentliches Interesse<br />

und Bekanntheitsgrad ihres Labels<br />

sind gestiegen: „Wir konnten sehr gute<br />

Kontakte in der Branche knüpfen, die wir<br />

in der Zukunft gut nutzen können“.<br />

Das Team „Mühlhans und <strong>Berlin</strong>s Modedesigner“<br />

hat sich nicht nur gefunden,<br />

es trifft sich auf Augenhöhe, spricht die<br />

gleiche Sprache, vertraut einander und<br />

arbeitet zusammen. Voraussetzungen,<br />

die immer noch nicht selbstverständlich<br />

in Verwaltungen sind. Die aber zeigen,<br />

dass es der richtige Weg ist. „Wir haben<br />

in der Vergangenheit die Förderinstrumente<br />

stärker an die Bedarfe der Branche<br />

angepasst. An weiteren Themen wie<br />

Industriekooperation zugunsten von Modelabels<br />

und Zwischenfinanzierungsmöglichkeiten<br />

wird aktuell gemeinsam<br />

mit der Branche gearbeitet“, so Mühlhans.<br />

Die Hauptstadt in Sachen Mode ist<br />

weder New York, London oder Paris. <strong>Berlin</strong>s<br />

Modedesigner sind auch keine Lagerfelds,<br />

McCartneys oder Jakobs. Das<br />

ist auch gut so, denn die gibt es ja schon.<br />

<strong>Berlin</strong>s Modedesigner kopieren nicht,<br />

sondern entwickeln ihren eigenen Stil.<br />

Ob dieser Weg weiterhin erfolgreich ist,<br />

bleibt abzuwarten. Vielversprechend ist<br />

er in jedem Fall.<br />

Jürgen Schepers<br />

Engagement für die Umwelt<br />

Kulturveranstalter KBB stellt sich der EMAS-Zertifizierung<br />

Die Kulturveranstaltungen des Bundes<br />

in <strong>Berlin</strong> (KBB) ist eine Plattform der<br />

internationalen Kulturarbeit mit einer<br />

großen Bandbreite. Mit ihren Geschäftsbereichen<br />

- den Internationalen Filmfestspielen<br />

<strong>Berlin</strong>, dem Haus der Kulturen<br />

der Welt und den <strong>Berlin</strong>er<br />

Festspielen mit dem Martin-Gropius-Bau<br />

garantiert sie ein Programm<br />

von internationaler<br />

Strahlkraft. Über eine Million Gäste<br />

aus der ganzen Welt besuchen<br />

jährlich die bis zu 3000 Veranstaltungen.<br />

Kultur bedeutet daher<br />

auch zehntausende von Flugkilometern,<br />

ungeahnte Kilowattstunden für den Betrieb<br />

der Scheinwerfer und Klimaanlagen<br />

sowie Millionen Liter Wasser für die<br />

Sanitäranlagen der Besucher.<br />

Die KBB und ihre Mitarbeiter haben<br />

sich deshalb dem Schutz der Umwelt<br />

verschrieben und sich an ihren fünf <strong>Berlin</strong>er<br />

Standorten der Geschäftsbereiche<br />

Radfahren und gewinnen<br />

sowie am Standort der Zentralen Verwaltung<br />

erstmals den anspruchsvollen<br />

Vorgaben des europäischen Umweltmanagementsystems<br />

(EMAS) gestellt.<br />

Jährlich wird die KBB nun durch einen<br />

Umweltgutachter validiert. Die Veranstaltungsgebäude<br />

stehen unter<br />

Denkmalschutz. Durch Bundesförderung<br />

konnten diese in den<br />

letzten Jahren energetisch saniert<br />

werden. So wurden zum Beispiel<br />

die Klima- und Heizungsanlage<br />

im Haus der <strong>Berlin</strong>er Festspiele<br />

modernisiert, eine Photovoltaik-<br />

Anlage auf dem Dach des Martin-Gropius-Bau<br />

installiert und die Stahl-Glas-<br />

Fassaden im Haus der Kulturen der Welt<br />

erneuert. Seit 2011 bezieht die <strong>Berlin</strong>ale<br />

ausschließlich Ökostrom. Zur Reduzierung<br />

des Wasserverbrauches wurden<br />

zudem in den Häusern Wasserspartasten<br />

auf den Toiletten montiert und auf<br />

Warmwasserzufuhr verzichtet. BW<br />

Die Sonne lacht und dem Start der<br />

Fahrradsaison steht nichts im Wege:<br />

Radfahren ist gesund und schont<br />

die Umwelt, darüber hinaus ist man<br />

per Rad in der Stadt oft schneller unterwegs<br />

als mit dem Auto. Radfahren<br />

verursacht keine CO 2<br />

-Emissionen<br />

und ist darum eine gute<br />

Klima-Tat – und diese<br />

sammelt das Aktionsbündnis<br />

Stadtvertrag<br />

Klimaschutz auf<br />

seiner Homepage. Bis<br />

zum 15. <strong>Juni</strong> ruft das<br />

Bündnis alle Radfahrer und Klimaschützer<br />

dazu auf, ihre Taten unter<br />

www.stadtvertrag-klimaschutz.de<br />

einzugeben und mit ein wenig Glück<br />

einen Gutschein für ein Fahrrad im<br />

Wert von 500 Euro zu gewinnen!<br />

Außerdem verschenkt der Stadtvertrag<br />

Klimaschutz bei zwei Aktionstagen<br />

im <strong>Juni</strong> an alle Radfahrer,<br />

die sich als Klima-Helden outen,<br />

praktische und schöne Sattelüberzieher.<br />

In der ersten <strong>Juni</strong>woche wird<br />

der Aktionsstand vor dem Hauptgebäude<br />

der <strong>IHK</strong> sowie beim Fahrrad-Aktionstag<br />

der Charité auf dem<br />

Campus Virchow-Klinikum anzutreffen<br />

sein. Der Stadtvertrag Klimaschutz<br />

ist ein Bündnis der vier Partner<br />

Handwerkskammer<br />

<strong>Berlin</strong>, <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>, DGB<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

und BUND <strong>Berlin</strong>, unterstützt<br />

von der Gasag<br />

und Ströer.<br />

Die Partner des<br />

Stadtvertrags unterstützen auch die<br />

Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ von<br />

AOK und ADFC. Nach dem Motto<br />

„Aktiv sein gewinnt“ zählen die Teilnehmer<br />

vom 1. <strong>Juni</strong> bis 31. August alle<br />

Tage, an denen sie zur Arbeit radeln.<br />

Teilnehmen und gewinnen können<br />

alle, die an mindestens 20 Tagen das<br />

Fahrrad genutzt haben.<br />

BW<br />

www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 49


Die Manufaktur legt größten Wert auf vollendete Perfektion. Nicht umsonst ist die KPM berühmt für ihren schönen Scherben und ihre höchst verfeinerte Malerei<br />

250 Jahre weißes Gold von KPM<br />

Die Königliche Porzellan-Manufaktur hat zum Jubiläum das Service Kurland neu erfunden<br />

Jörg Woltmann<br />

Die Königliche Porzellan-Manufaktur<br />

<strong>Berlin</strong>, kurz KPM, feiert in diesem<br />

Jahr ihr 250-jähriges Bestehen und erinnert<br />

daran, dass Friedrich der Große im<br />

Jahr 1763 das Unternehmen erwarb, ihm<br />

das blaue Zepter als Markenzeichen verlieh<br />

und viele kostbare Service<br />

für seine Schlösser orderte.<br />

Dass die KPM heute sogar<br />

als einer der ältesten noch<br />

produzierenden Handwerksbetriebe<br />

von <strong>Berlin</strong> existiert,<br />

ist dem Bankier Jörg Woltmann<br />

zu verdanken, der den<br />

maroden Staatsbetrieb 2006<br />

vor der Insolvenz rettete und<br />

seitdem Alleingesellschafter<br />

des Traditionsunternehmens<br />

ist. Zwar hat sich die Ertragslage<br />

inzwischen gebessert, schwarze Zahlen<br />

sind aber auch im siebten Jahr nach<br />

der Privatisierung noch nicht zu erwarten.<br />

Dazu Jörg Woltmann: „Wir planen für<br />

die nächsten 150 Jahre, nachhaltiger steht<br />

vor kurzfristigem Erfolg. Immerhin geht<br />

es hier um den Erhalt eines Kulturgutes.“<br />

Jörg Woltmann kam aus Leidenschaft<br />

für das weiße Gold zur KPM. Bereits mit<br />

28 Jahren kaufte er sich ein Kurland-Service<br />

und blieb bis heute dabei. Tatsächlich<br />

ist Kurland der Kassenschlager seit<br />

1790, als Johann Karl Friedrich Riese dieses<br />

klassische Service mit seinen graden<br />

Linien, harmonischen Proportionen und<br />

dem Relief aus antiken Bordüren für den<br />

Herzog von Kurland entwarf. Zum Geburtstag<br />

nun hat die KPM Kurland quasi<br />

neu erfunden und mit einem rein weißen<br />

Dekor herausgebracht, das durch seine<br />

Kontraste von glasierten glänzenden Flächen<br />

und den Randreliefs in mattem Biskuitporzellan<br />

besticht. Die Herstellung ist<br />

mit höherem Aufwand verbunden<br />

als bei anderen Servicen.<br />

Das Gegenstück zum neuen<br />

weißen Kurland wurde<br />

erstmals auf der Pariser Messe<br />

„Maison & Objet“ Anfang<br />

des Jahres präsentiert. Es heißt<br />

Royal Noir und ist, wie der Name<br />

schon sagt, in Schwarz gehalten,<br />

die Reliefs haben eine<br />

Auflage aus 24-karätigem Poliergold.<br />

Bei diesem Dekor ist<br />

der Aufwand ungleich größer,<br />

weil die Porzellanmaler den schwarzen<br />

Fond solange auftragen müssen, bis eine<br />

vollkommene Farbfläche entsteht.<br />

Auch weltweit konnte die KPM ihren<br />

Kundenstamm erweitern. Besonders die<br />

klassischen Service, Vasen und Figuren<br />

sind beliebt in Osteuropa und Asien.<br />

„Wir sind auf einem vernünftigen Weg“,<br />

sagt Woltmann. In Taiwan sei die KPM<br />

gut vertreten, in China habe jüngst eine<br />

Dependance in einer luxuriösen Pekinger<br />

Verkaufsgalerie eröffnet, auch in Österreich,<br />

Italien und der Schweiz gibt es<br />

viele Liebhaber der Zeptermarke aus <strong>Berlin</strong>.<br />

Ebenfalls erfolgreich war die Zusammenarbeit<br />

mit dem edlen Sportwagenhersteller<br />

Bugatti. Für das Modell „Wie<br />

Long“ hat die KPM Porzellanelemente für<br />

den Innen- und Außenbereich eines Veyron<br />

Grand Sport hergestellt, unter anderem<br />

den Tankdeckel. Auch ein Kaviarset<br />

stammt aus der Manufaktur. Der Wagen<br />

kostet 1,58 Millionen Euro und wurde auf<br />

der Pekinger Autoshow sofort verkauft.<br />

Dass es wirtschaftlich aufwärts geht,<br />

freut auch die etwa 160 Mitarbeiter, die<br />

am Stammsitz an der Wegelystraße 1 direkt<br />

am S-Bahnhof Tiergarten das weiße<br />

Gold herstellen. Wie es sich für eine<br />

Manufaktur gehört, wird alles selbst gemacht:<br />

In einer Abteilung wird die Porzellanmasse<br />

aus Kaolin, Quarz und Feldspat<br />

angerührt, in einer anderen werden<br />

die Arbeitsformen aus Gips, Kunstharz<br />

oder Gummi hergestellt, dann folgen<br />

der sogenannte Verglühbrand, dann<br />

das Glasurbad und Glattbrände. Zu jeder<br />

Zeit werden alle Produkte auch auf<br />

kleinste Fehler hin geprüft und gegebenenfalls<br />

nachbearbeitet. Aufwendige Figuren<br />

werden in mehreren Teilen hergestellt<br />

und dann so kunstvoll zusammengefügt,<br />

dass sie später den Eindruck<br />

erwecken, sie seien aus einem Guss.<br />

Einen guten Überblick über das kreative<br />

Schaffen der Königlichen Porzellan-<br />

Manufaktur durch die Jahrhunderte gibt<br />

die Ausstellung „KPMWelt“ in der denkmalgeschützten<br />

Ringkammerofenhalle<br />

auf dem Werksgelände an der Wegelystraße<br />

1. In der dortigen Schauwerkstatt<br />

kann miterlebt werden, wie das Porzellan<br />

bemalt wird. Andreas Vollbrechtshausen<br />

FOTOS: KPM<br />

50 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


UNTERNEHMEN IN BERLIN<br />

FOTOS: NICOLAISCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG, HEINRICH<br />

300-jähriger echter <strong>Berlin</strong>er<br />

Der Nicolai Verlag galt als Bollwerk der Aufklärung<br />

Seit 300 Jahren steht der Nicolai Verlag<br />

für aufklärerisches Denken, für<br />

ein ausgewähltes Programm und für eine<br />

qualitativ hochwertige Buchproduktion.<br />

Am 3. Mai 1713 bekam der Verlag<br />

die königliche Privilegierung und wurde<br />

von Christoph Gottlieb Nicolai gegründet,<br />

der ebenso als streitbarer Verleger<br />

wie als erfolgreicher Unternehmer,<br />

Herausgeber und Autor von sich reden<br />

machte. 40 Jahre lang leitete er die Geschicke<br />

des Verlages.<br />

Unter der Führung seines Sohnes,<br />

dem Literaturkritiker und Philosophen<br />

Friedrich Nicolai, erlangte der Verlag<br />

große geistesgeschichtliche Bedeutung.<br />

Zu den Autoren, die in jener Zeit im Nicolai<br />

Verlag veröffentlichten, zählen Lessing,<br />

Mendelssohn und Winckelmann.<br />

Damals war <strong>Berlin</strong> ebenso wie Leipzig<br />

als Metropole der deutschen Literatur<br />

bekannt.<br />

Bis heute bietet der Verlag, der als einer<br />

der ältesten in Deutschland gilt,<br />

ein Programm hochwertiger illustrierter<br />

Bücher aus den Bereichen Architektur,<br />

Design, bildende Kunst, Fotografie,<br />

Kultur- und Zeitgeschichte an. Ein<br />

besonderes Programmsegment bilden<br />

speziell für Kinder und Jugendliche gestaltete<br />

Kunst- und Museumsführer. Außerdem<br />

ist der Nicolai Verlag führend<br />

im Bereich <strong>Berlin</strong>-Literatur. Am 3. Mai<br />

<strong>2013</strong> verlieh die Industrie- und Handelskammer<br />

zu <strong>Berlin</strong> dem Nicolai Verlag eine<br />

Ehrenurkunde in Würdigung der besonderen<br />

unternehmerischen Leistung<br />

zum 300-jährigen Bestehen. Die Jubiläumsfeier<br />

begann in der Nikolaikirche<br />

und wurde anschließend bei einem<br />

Empfang im Ephraim-Palais fortgesetzt.<br />

Freunde, Partner und Vertreter der Verlagswelt<br />

und der <strong>Berlin</strong>er Kulturszene<br />

kamen, um ihre Glückwünsche zum<br />

300-jährigen Jubiläum zu überbringen.<br />

Eröffnet wurde der Festakt durch die<br />

Generaldirektorin der Stiftung Stadtmuseum,<br />

Dr. Franziska Nentwig, die die<br />

Unternehmer und ihre Festgäste herzlich<br />

begrüßte. In seiner Festrede betonte<br />

Staatssekretär Andrè Schmitz die<br />

besondere Bedeutung des <strong>Berlin</strong>er Traditions-Unternehmens<br />

für den Medienstandort<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Thedel von Wallmoden, Verleger des<br />

Wallstein Verlages, führte anschließend<br />

die Anwesenden in seiner Rede mit<br />

einem Augenzwinkern durch die zahlreichen<br />

Aspekte und Besonderheiten<br />

der Arbeit eines Verlegers. Nach der<br />

Verleihung der Jubiläumsurkunde der<br />

<strong>IHK</strong>, gab der Gastgeber Andreas von<br />

Stedman einen Ausblick in die zukünftige<br />

Ausrichtung des Nicolai Verlages. al<br />

<strong>IHK</strong> Branchenkoordinatorin Meike Al-Habash überreichte die Urkunde den beiden Geschäftsführern des Verlages,<br />

Andreas von Stedman (l.) und Dr. Tilmann Michaletz, Mitglied im <strong>IHK</strong> Ausschuss Steuern und Finanzen<br />

Zum Geburtstag<br />

fünf Sterne für<br />

Hainan Airlines<br />

Die chinesische Hainan Airlines wurde<br />

zu ihrem 20. Jubiläum zum dritten<br />

Mal als Skytrax Fünf-Sterne-Airline<br />

ausgezeichnet. Dazu Zhiwei Shi, General<br />

Manager Hainan Airlines <strong>Berlin</strong>: „Von<br />

Beginn an stand bei Hainan Airlines der<br />

Fluggast stets im Mittelpunkt unserer<br />

Servicephilosophie. Unser erklärtes Ziel<br />

ist es, Hainan Airlines zu einer international<br />

anerkannten Marke auszubauen.“<br />

Hartmut Mehdorn, Vorsitzender der<br />

Jubiläumsempfang mit Wassertor<br />

Geschäftsführung der Flughafen <strong>Berlin</strong><br />

Brandenburg GmbH: „20 Jahre Hainan<br />

Airlines – fast fünf Jahre <strong>Berlin</strong>-Peking.<br />

Ich gratuliere Hainan Airlines ganz herzlich<br />

zum Jubiläum. Die Verbindung der<br />

chinesischen mit der deutschen Hauptstadt<br />

ist für uns von immenser Bedeutung.<br />

Ich bedanke mich für das Engagement<br />

von Hainan Airlines.“<br />

Hainan Airlines, die viertgrößte Fluggesellschaft<br />

Chinas, wurde 1993 gegründet<br />

und befindet sich im Besitz der HNA<br />

Gruppe. Ab <strong>Berlin</strong> fliegt Hainan Airlines<br />

seit September 2008 bis zu fünf Mal pro<br />

Woche mit modernen Flugzeugen des<br />

Typs Airbus A330-200 in ca. 9,5 Stunden<br />

nonstop nach Beijing. Die Flüge<br />

werden auch im Codeshare von airberlin<br />

vermarktet. Im Gegenzug bietet airberlin<br />

dafür europäische Zubringerflüge<br />

nach <strong>Berlin</strong> unter der Flugnummer von<br />

Hainan Airlines an. Alternativ dazu bietet<br />

die chinesische Fluglinie in den meisten<br />

Buchungsklassen eine kostenlose<br />

Anreise mit der Deutschen Bahn nach<br />

<strong>Berlin</strong> an.<br />

BW<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 51


UNTERNEHMEN IN BERLIN<br />

Aktionswoche:<br />

Nachhaltigkeit<br />

im Blickpunkt<br />

Vom 15.– 21. <strong>Juni</strong> ist die „Deutsche Aktionswoche<br />

Nachhaltigkeit“. Der Rat<br />

für Nachhaltige Entwicklung ruft dazu<br />

auf, sich mit eigenen Projekten zu beteiligen.<br />

Jeder kann Vorbild sein und andere<br />

zum Mitmachen motivieren. Mit dem<br />

Aktionstag sollen vorbildliche Nachhaltigkeitsinitiativen<br />

ins Rampenlicht gerückt<br />

werden. Teilnehmen kann jeder:<br />

Privatpersonen, Vereine, Initiativen,<br />

Stiftungen, Schulen, Kindergärten, Kirchen,<br />

Unternehmen, soziale Einrichtungen,<br />

Umwelt- und Entwicklungsverbände,<br />

Städte, Gemeinden, Stadtwerke,<br />

Behörden, Ämter und Ministerien. BW<br />

www.aktionswoche-nachhaltigkeit.de<br />

GetYourGuide<br />

übernimmt<br />

Plattform Gidsy<br />

GetYourGuide, die weltweit größte<br />

Online-Buchungsplattform für<br />

Touren und Freizeitaktivitäten, übernimmt<br />

die in <strong>Berlin</strong> ansässige Peer-to-<br />

Peer-Plattform Gidsy, die sich auf lokale<br />

Aktivitäten spezialisiert hat. Das Unternehmen,<br />

mit Standorten in <strong>Berlin</strong>,<br />

Las Vegas und Zürich, nimmt das Angebot<br />

von Gidsy an lokalen Aktivitäten<br />

und Attraktionen in über 140 Städten<br />

und 40 Ländern in das eigene Portfolio<br />

auf. Das Team von Gidsy gehört ab sofort<br />

zum Mitarbeiterstamm von Get-<br />

YourGuide. Gidsy verfügt über eine<br />

große Online- und Offline-Community<br />

an passionierten Reisenden, die sich für<br />

individuelle Reiseerlebnisse begeistern.<br />

Das Unternehmen wurde bisher stark<br />

von Sunstone Capital und Index Ventures<br />

wie auch durch Start-Up-Förderer<br />

wie Werner Vogels (CTO von Amazon),<br />

Christophe Maire und den Hollywood-<br />

Star Ashton Kutcher unterstützt. Mit der<br />

Integration von Gidsy baut GetYour-<br />

Guide seine führende Marktposition als<br />

Portal für Touren und Aktivitäten weltweit<br />

weiter aus.<br />

BW<br />

Best Practices gesucht<br />

Naturschutz und Nachhaltigkeit in der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft<br />

<strong>Berlin</strong> ist mit rund 45 Prozent der<br />

Stadtfläche eine grüne Stadt und hat<br />

damit gute Grundvoraussetzungen für<br />

Flora und Fauna. Bei sich ändernden<br />

Klimabedingungen, steigenden Bevölkerungs-<br />

und Beschäftigtenzahlen, kultureller<br />

Vielfalt und mehr Wohlstand<br />

gehört es zu den zentralen Herausforderungen,<br />

den Naturhaushalt leistungsfähig<br />

zu erhalten. Zur Konkretisierung<br />

des weltweiten „Übereinkommen über<br />

die biologische Vielfalt“ und einer entsprechenden<br />

Nationalen Strategie, hat<br />

die Senatsverwaltung im letzten Jahr eine<br />

„<strong>Berlin</strong>er Strategie zur Biologischen<br />

Vielfalt“ mit insgesamt 38 Einzelzielen<br />

beschlossen. Die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> hat eine<br />

Auch das Ritz-<br />

Carlton Hotel ist<br />

in der Arbeitsgruppe<br />

der <strong>IHK</strong><br />

vertreten<br />

Arbeitsgruppe mit interessierten Unternehmen<br />

wie beispielsweise den <strong>Berlin</strong>er<br />

Wasserbetrieben, BSR, Stadt und Land,<br />

India Tastenfabrik <strong>Berlin</strong>, NTS Energieund<br />

Transportsysteme, dem Ritz Carlton<br />

Hotel, der Lenné Akademie für Gartenbau<br />

und Gartenkultur oder auch der<br />

Luther Rechtsanwaltsgesellschaft gegründet.<br />

Die Ziele, die die Wirtschaft betreffen,<br />

sollen in diesem Kreis gemeinsam<br />

mit der Senatsverwaltung diskutiert<br />

werden. Darüber hinaus soll aufgezeigt<br />

werden, welche Verantwortung die <strong>Berlin</strong>er<br />

Unternehmen schon heute übernehmen.<br />

Zur Sensibilisierung des Naturschutzthemas<br />

in Unternehmen sucht<br />

die <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> gute Beispiele für die Umsetzung<br />

von Biologischer Vielfalt. Diese<br />

sollen öffentlich bekannt gemacht werden<br />

und als Best Practices dienen. BW<br />

Kontakt: wendy.wolff@berlin.ihk.de<br />

FOTO: PA/ARCO IMAGES<br />

52 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


Ein Zoobesuch<br />

für 610 Kinder<br />

Wohnungsgesellschaft GSW<br />

ermöglicht <strong>Berlin</strong>er Schülern<br />

das tierische Vergnügen<br />

Die GSW Immobilien AG hat Grundund<br />

Oberschulen aus den eigenen<br />

Wohnanlagen und dem nahen Umfeld<br />

in den Zoo <strong>Berlin</strong> eingeladen. Der Einladung<br />

sind bereits zwölf Schulen und in<br />

Summe 22 Klassen gefolgt. „Die mehr als<br />

600 Schüler besuchen von April bis <strong>Juni</strong><br />

mit ihren Klassen den Zoo <strong>Berlin</strong> und<br />

erfahren im Rahmen einer Exkursion<br />

viel Wissenswertes rund um die dort lebenden<br />

Tiere“, berichtet Thomas Rücker,<br />

Pressesprecher der GSW.<br />

„Uns ist es ein großes Anliegen, den<br />

Kindern und Jugendlichen aus unseren<br />

Wohnanlagen derartige Angebote zu<br />

unterbreiten und damit Ausflüge zu den<br />

kulturellen Einrichtungen unserer Stadt<br />

und Bildung zu verknüpfen. Für die Bereitschaft<br />

der Schulen, unser Vorhaben<br />

zu unterstützen, sind wir sehr dankbar.“<br />

Ein Besuch im <strong>Berlin</strong>er Zoo steht bei vielen Kindern ganz oben auf der Wunschliste<br />

„Fünf der Klassen erhalten zu ihrer Exkursion<br />

sogar Führungen im Zoo“, freut<br />

sich Susanne Peters-Brose, Schulleiterin<br />

der Nahariya Grundschule aus der GSW-<br />

Wohnanlage Volksparkviertel Lichtenrade,<br />

die ebenfalls zwei Klassen angemeldet<br />

hat und von der eine Klasse eine<br />

Führung in Anspruch nehmen wird.<br />

25 Schüler sind außerdem noch in das<br />

Aquarium eingeladen worden. „Über<br />

solche Unterstützung in unserem Lehrund<br />

Lernalltag freuen wir uns besonders,<br />

da es oft nicht jedem Schüler möglich<br />

ist, aus eigenen Mitteln die Eintrittsgelder<br />

für Exkursionen aufzubringen“,<br />

so Susanne Peters-Brose weiter. Die<br />

GSW ist seit dem Jahr 2012 Partner der<br />

Freunde des Hauptstadtzoos und engagiert<br />

sich dadurch für die drei zoologischen<br />

Einrichten Zoo, Aquarium und<br />

Tierpark in <strong>Berlin</strong>.<br />

BW<br />

NOCH MEHR GUTES TUN<br />

Über ihr Engagement wird<br />

berichtet: Informieren Sie uns darüber,<br />

wie und wo sich Ihr Unternehmen für soziale<br />

Projekte stark macht.<br />

E-Mail: bw-redaktion@berlin.ihk.de<br />

FOTOS: HOFFOTOGRAFEN, PA/ARCO IMAGES<br />

10 000. Engel bei der Stiftung Gute-Tat<br />

Bei einem festlichen Empfang im Roten<br />

Rathaus <strong>Berlin</strong> begrüßte die Stiftung<br />

Gute-Tat.de den 10 000ten „Engel“, der<br />

sich über die Internetplattform für ein<br />

ehrenamtliches Engagement angemeldet<br />

hat. Gemeinsam mit der Beauftragten<br />

für das Bürgerschaftliche Engagement,<br />

Staatssekretärin Hella Dunger-Löper<br />

und dem Schirmherrn der Stiftung,<br />

Bischof Dr. Markus Dröge, zeichnete der<br />

Vorstand der Stiftung Gute-Tat.de, Jürgen<br />

Grenz, den Ehrenamtlichen Felix<br />

Gier – stellvertretend für alle 10 000 in<br />

<strong>Berlin</strong>, Hamburg und München Engagierten<br />

– aus. Hella Dunger-Löper und<br />

Bischof Dr. Dröge sprachen in ihren Reden<br />

von einer Art „Schnupper-Engagement“,<br />

das die Gute Tat im Rahmen der<br />

Initiative „Heute ein Engel“ anbietet:<br />

Mit einmaligen ehrenamtlichen Einsätzen<br />

kann man erst einmal in ein Ehrenamt<br />

reinschnuppern, ohne sich gleich zu<br />

verpflichten.<br />

Felix Gier, ein 30-jähriger Schwabe<br />

ist Übersetzer für Botschaften und wird<br />

ehrenamtlich Jugendliche ohne Schulabschluss<br />

in Englisch unterrichten. Im<br />

Durchschnitt 1000 Ehrenamtliche pro<br />

Jahr für ein soziales Engagement zu begeistern,<br />

das ist die positive Bilanz der<br />

im Jahr 2000 gegründeten Stiftung, die<br />

mit dem Motto „Jeder kann helfen“ ihr<br />

Erfolgsgeheimnis auf den Punkt bringt.<br />

Anderen zu helfen ist keine Frage der<br />

Zeit oder Fähigkeiten. Von der Bepflanzung<br />

von Hochbeeten im Seniorenheim<br />

über Lesenächte für Kinder mit Behinderung<br />

bis hin zu einer Patenschaft für<br />

Frühchen – Ehrenamtliche können auf<br />

den Internetseiten der Stiftung regelmäßig<br />

aus ungefähr 800 sozialen Projekten<br />

ihr Wunschprojekt auswählen. BW<br />

Felix Gier (3. v.<br />

l.) kümmert sich<br />

bei der Stiftung<br />

Gute-Tat.de<br />

um Englisch-<br />

Kenntnisse von<br />

Jugendlichen<br />

ohne Schulabschluss


Abris Lelbach stieg 1996 bei<br />

der Elpro ein, sanierte das Unternehmen<br />

und wurde zum geschäftsführenden<br />

Gesellschafter. Aufgewachsen<br />

war Lelbach in Frankfurt/<br />

Main. Dort studierte er Betriebswirtschaft<br />

und begann in einer<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />

In <strong>Berlin</strong> beriet er die Treuhandanstalt<br />

und wurde 1994 Vorstandsmitglied<br />

des Anlagenbauers KAB.


INTERVIEW DES MONATS<br />

„Bürokratische Hürden<br />

sind viel zu hoch“<br />

Abris Lelbach, Inhaber der Lelbach-Holding, gehört unter den Arbeitgebern zu<br />

den Top 100 der Stadt. Dabei haben beide Standbeine, Elpro und GIP, dasselbe<br />

Problem: Sie brauchen die Fachkräfte, die zu den Mangelberufen zählen<br />

FOTOS: KIELMANN<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft: Die Lelbach-<br />

Gruppe ist mit 935 Mitarbeitern in <strong>Berlin</strong><br />

einer der größten Arbeitgeber der<br />

Stadt. Aber viel ist über Ihr Unternehmen<br />

nicht bekannt – abgesehen von<br />

der Elpro, die ja ein Ostberliner Traditionsunternehmen<br />

ist. Welche Firmen<br />

haben Sie in der Holding zusammengeführt?<br />

Abris Lelbach: Wir haben zwei wesentliche<br />

Standbeine: Die Elpro GmbH; die<br />

sich mit der Errichtung von Elektro- und<br />

Automatisierungsanlagen in den Bereichen<br />

Energie, Gas, Verkehr und Bergbau<br />

beschäftigt und die GIP Gesellschaft<br />

für medizinische Intensivpflege mbH.<br />

Die GIP ist ein hochspezialisiertes, medizinisches<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

im Bereich der häuslichen Intensivpflege<br />

mit Schwerpunkt der Versorgung<br />

beatmungspflichtiger Kinder und<br />

Erwachsener.<br />

Das sind ja zwei ganz unterschiedliche<br />

Welten. Warum führen Sie so verschiedene<br />

Geschäftsbereiche in einer Holding<br />

zusammen?<br />

Wir haben nun einmal diese beiden Firmen<br />

und die Zusammenführung unter<br />

ein Dach hat Vorteile. So unterschiedlich<br />

die beiden Themen auch klingen mögen,<br />

beides hat viel mit Logistik sowie Projektund<br />

Prozessmanagement zu tun. Die<br />

Grundprinzipien sind in beiden Branchen<br />

die gleichen: Prozesse müssen verstanden<br />

und organisiert werden. Wir verkaufen<br />

Qualität, ob in der Intensivkrankenpflege<br />

oder im Elektroanlagenbau.<br />

Auf beiden Gebieten sind wir hochgradig<br />

spezialisiert. Und es gibt noch eine Gemeinsamkeit:<br />

In beiden Firmen sind wir<br />

auf Mangelberufe angewiesen. Für die<br />

Elpro suchen wir Ingenieure und Facharbeiter,<br />

für die GIP suchen wir staatlich<br />

examiniertes Pflegepersonal. Letzteres<br />

ist noch schwieriger zu finden.<br />

Wie schaffen Sie es, den Fachkraftbedarf<br />

zu decken?<br />

Wer sagt denn, dass wir es schaffen?<br />

Nein, im Ernst: Ingenieure für die Elpro<br />

zu finden, ist noch möglich. Dabei<br />

kommt uns zugute, dass in <strong>Berlin</strong> von<br />

den Hochschulen auch viele gute Ingenieure<br />

hier am Standort ausgebildet werden.<br />

Aber wir haben bei der GIP leider bei<br />

Weitem nicht so viele Krankenschwestern,<br />

wie wir gern hätten. Insgesamt haben<br />

wir in der gesamten Firmengruppe<br />

bundesweit 300 offene Stellen, im Wesentlichen<br />

im Gesundheitsbereich.<br />

Warum bilden Sie denn nicht selbst<br />

aus, oder finden Sie auch keine Azubis?<br />

Das würden wir gern im Pflegebereich<br />

machen. Aber das geht nicht. Wir brauchen<br />

examinierte Pflegekräfte, und die<br />

können nur in Krankenhäusern ausgebildet<br />

werden. In der medizinischen Intensivpflege<br />

ermöglichen wir zum Beispiel<br />

maschinell beatmeten Menschen<br />

ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen<br />

vier Wänden. Wir verlagern also<br />

die Intensivstation der Krankenhäuser<br />

in ein häusliches Umfeld und sorgen<br />

für professionelle Betreuung rund<br />

um die Uhr. Wir brauchen also wirklich<br />

sehr gut ausgebildetes Fachpersonal. Es<br />

geht nicht um die allgemeine Krankenpflege,<br />

sondern Pflegedienstleistungen<br />

in einer spezialisierten Nische für ausgewählte<br />

schwierige Krankheitsbilder. Das<br />

kann nicht jeder.<br />

Dann ist Ihre Gruppe also Spezialist für<br />

Recruiting in Mangelberufen?<br />

Wir sind auf jeden Fall darauf angewiesen.<br />

Weniger als 0,5 Prozent unserer Angestellten<br />

sind nicht qualifiziert. Beunruhigend<br />

ist vor allem: Es wird ja noch<br />

schlimmer, wenn wir uns die demografische<br />

Entwicklung ansehen. Im Gesundheitsbereich<br />

brennt es schon jetzt richtig.<br />

Was kann man tun?<br />

Die Politik müsste mehr tun. Es wäre<br />

schön, wenn wir ausbilden könnten. Wir<br />

haben auch begonnen, qualifizierte Pflegekräfte<br />

aus dem Ausland zu holen – aus<br />

Spanien, Portugal und Griechenland.<br />

Wir haben bereits 100 Fachkräfte aus<br />

den genannten Ländern erfolgreich in<br />

unsere Gruppe integriert, Tendenz steigend.<br />

Das war nicht leicht, aber immerhin<br />

eine Möglichkeit, durch Eigeninitiative<br />

vor Ort erfolgreich tätig zu sein. Die<br />

bürokratischen Hürden sind dennoch<br />

viel zu hoch.<br />

Was ist so schwierig?<br />

Um in Deutschland arbeiten zu können,<br />

müssen gerade die qualifizierten Pflegekräfte<br />

neben Fachkenntnissen auch<br />

Deutschkenntnisse auf einem Niveau<br />

nachweisen, das meiner Meinung ▶<br />

„ Wir haben<br />

begonnen, qualifizierte<br />

Pflegekräfte<br />

aus dem Ausland<br />

zu holen – aus<br />

Spanien, Portugal<br />

und Griechenland.<br />

“<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 55


INTERVIEW DES MONATS<br />

nach zu hoch ist. Aber werden nicht alle<br />

Abschlüsse anerkannt, dann müssen<br />

die Prüfungen noch einmal abgelegt<br />

werden. So lange können sie nicht arbeiten.<br />

Wir sind aber auf ihre Hilfe angewiesen.<br />

Deutschland braucht Facharbeiter,<br />

um die hoch entwickelte Infrastruktur<br />

aufrecht zu erhalten. Für mich ist jeder<br />

willkommen, der die Grundverfassung<br />

unseres Landes anerkennt und hier seinen<br />

Beitrag leisten will. Wir brauchen eine<br />

kontrollierte Zuwanderung von Fachkräften.<br />

Bei Elpro haben Sie das Problem nicht?<br />

Nicht in dem Ausmaß. Aber auch hier<br />

merken wir Beschaffungsprobleme, gerade<br />

im Bereich der Facharbeiter. Ingenieure<br />

kommen immer gern zu uns – auch<br />

weil wir in <strong>Berlin</strong> sitzen.<br />

<strong>Berlin</strong> ist also ein Standortvorteil für<br />

Sie?<br />

<strong>Berlin</strong> ist eine sehr junge und attraktive<br />

Stadt, die Menschen aus aller Welt anzieht.<br />

Aber die Stadt muss auch investieren,<br />

um sich als Industriestandort interessanter<br />

zu machen. Nur von Kunst,<br />

Kultur und Tourismus kann eine Stadt in<br />

der Größenordnung nicht leben.<br />

<strong>Berlin</strong> hat auch eine ausgeprägte<br />

Hochschullandschaft. Profitieren Sie<br />

davon?<br />

Wir arbeiten eng mit der Hochschule<br />

für Technik und Wirtschaft, der HTW,<br />

zusammen und bieten den Studenten<br />

an, bei uns ihre Masterarbeit zu schreiben.<br />

Die Nähe zum akademischen Nachwuchs<br />

wissen wir zu schätzen.<br />

Elpro ist ja ursprünglich der in Ostberlin<br />

beheimatete Teil der AEG gewesen<br />

und ein echtes Traditionsunternehmen.<br />

Früher waren Sie der größte Ausbilder<br />

in Ostberlin. Was ist davon übrig<br />

geblieben?<br />

Bei der GIP können wir ja nur im kaufmännischen<br />

Bereich ausbilden. Bei der<br />

Elpro bilden wir für unseren eigenen Bedarf<br />

an Facharbeitern aus. Derzeit haben<br />

wir dort drei Auszubildende. Noch<br />

bis vor ungefähr zehn Jahren haben wir<br />

über Bedarf ausgebildet. Vor dem Mauerfall<br />

haben tatsächlich 400 junge Leute<br />

bei der Elpro gelernt. Aber jetzt sind wir<br />

ein klassischer Mittelständler und können<br />

das in dieser Dimension nicht mehr<br />

leisten.<br />

„ <strong>Berlin</strong> ist eine sehr junge<br />

und attraktive Stadt.<br />

Aber sie muss auch investieren,<br />

um sich als Industriestandort<br />

interessanter<br />

zu machen.<br />

“<br />

Die Elpro hatte Anfang der Neunzigerjahre<br />

noch 5800 Mitarbeiter. 1996 haben<br />

Sie das Unternehmen übernommen<br />

und saniert. Die Firma hat aber<br />

nicht einmal mehr zehn Prozent der<br />

ehemaligen Belegschaftsstärke. Ist die<br />

Zukunft der Firma dafür aber jetzt gesichert?<br />

Es war nicht leicht damals, das Unternehmen<br />

wieder auf Kurs zu bringen. Wir<br />

mussten es weitestgehend umstrukturieren.<br />

Einige Geschäftsbereiche wurden<br />

abgewickelt, andere verkauft. Man<br />

muss sich von den Teilen trennen, die<br />

für uns als Mittelständler nicht zukunftsfähig<br />

waren, auch wenn es ein schmerzhafter<br />

Prozess ist. Aber sonst wäre das<br />

gesamte Unternehmen gefährdet gewesen.<br />

Heute können wir sagen: Die Restrukturierung<br />

hat funktioniert. Wir haben<br />

damals eine große Bürgschaft vom<br />

Bund und vom Land <strong>Berlin</strong> bekommen.<br />

Vor fünf Jahren konnten wir diese vorzeitig<br />

und unbeschädigt zurückgeben, weil<br />

wir ein Wachstumsunternehmen geworden<br />

sind.<br />

Mit welchen Raten wächst der Umsatz?<br />

Für 2012 konnten wir in der Gruppe unseren<br />

bisher höchsten Umsatz verbuchen<br />

– 163 Millionen Euro. Wir werden<br />

diese Zahl in diesem Jahr aber nicht halten<br />

können. Im Anlagenbau gibt es nun<br />

einmal Umsatzschwankungen aufgrund<br />

der langen Projektzeiträume und Abrechnungsperioden.<br />

Wir sind aber sehr<br />

zufrieden. Wir sind unbeschadet durch<br />

die Krise gekommen und rechnen langfristig<br />

weiterhin mit einem Wachstum<br />

zwischen drei und fünf Prozent. Ende des<br />

Jahres planen wir über 3000 Mitarbeiter<br />

in der Gruppe zu beschäftigen.<br />

Das klingt solide.<br />

Ja, die Elpro ist schließlich auch in<br />

wachstumsträchtigen Geschäftsgebieten<br />

tätig, in der Energieerzeugung, der Energieverteilung,<br />

der Bahnstromversorgung,<br />

bei Gas und im Bergbau. Wir haben ein<br />

schönes Portfolio an sehr interessanten<br />

Betätigungsfeldern.<br />

Wie erfolgreich sind Sie im Ausland?<br />

Wir sind ein mittelständisches Unternehmen,<br />

für das in erster Linie Deutschland<br />

sehr wichtig ist. Allerdings ist der<br />

heimische Markt schon sehr reif und gesättigt.<br />

Wachstum erwarten wir daher in<br />

den kommenden Jahren eher im Ausland.<br />

In welchen Regionen sind Sie aktiv?<br />

Unternehmen unserer Größe haben<br />

nicht die Kraft mal eben nach Südamerika,<br />

China und Indien zu gehen. Wir konzentrieren<br />

uns auf den ehemaligen GUS-<br />

Raum. Der ist für uns sehr interessant.<br />

In Moskau haben wir vor einigen Jahren<br />

eine Firma gekauft, um näher an unseren<br />

dortigen Kunden zu sein. Dort sitzen<br />

jetzt 35 Mitarbeiter. Auch in Kasachstan<br />

haben wir eine Vertretung. Und<br />

derzeit engagieren wir uns stark in Aserbaidschan.<br />

In Dubai und in Baku sind wir<br />

ebenfalls vertreten, von hier aus betreuen<br />

wir die Golfregion und Zentralasien.<br />

Warum ausgerechnet diese Länder?<br />

Dort besteht ein erheblicher Bedarf. Der<br />

industrielle und der energetische Ausrüstungsstandard<br />

ist in Russland zum Beispiel<br />

wesentlich niedriger als in Deutschland.<br />

Und wir kennen uns mit der russischen<br />

Basistechnologie sehr gut aus.<br />

Außerdem schätzen unsere Kunden dort<br />

die hochwertige deutsche Ingenieurskunst<br />

und die deutschen Tugenden. Daran<br />

haben auch die Schwierigkeiten um<br />

den <strong>Berlin</strong>er Flughafen nichts geändert.<br />

Interview: Katharina Lehmann<br />

und Michael Gneuss<br />

FOTO: KIELMANN<br />

56 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


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MÄRKTE UND TRENDS<br />

Wachstum geht in die Sommerpause<br />

Konjunkturumfrage zeigt, dass die Geschäftsdynamik in <strong>Berlin</strong> zurzeit rückläufig ist<br />

Die hauptstädtische Wirtschaft ist guter<br />

Stimmung, muss aber im Frühsommer<br />

<strong>2013</strong> mit konjunkturellem Gegenwind<br />

kämpfen: Die Geschäftsdynamik<br />

hat sich in den vergangenen vier Monaten<br />

verringert. Das Wachstum der <strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaft verläuft also gebremster.<br />

Für die Sommermonate erwarten<br />

viele Unternehmer auch keine kräftigen<br />

Wachstumsimpulse. Vielmehr zeigen<br />

die zurückhaltenden Personal- und<br />

Investitionsplanungen, dass die <strong>Berlin</strong>er<br />

Wirtschaft eine Seitwärtsentwicklung<br />

der Konjunktur erwartet. Doch dürfte das<br />

Wachstum im Herbst wieder beschleunigen,<br />

dies zeigen die optimistischeren<br />

Geschäftserwartungen der hauptstädtischen<br />

Wirtschaft.<br />

In der Konjunkturumfrage der <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> zum Frühsommer gaben 505 <strong>Berlin</strong>er<br />

Unternehmen Auskunft über die geschäftliche<br />

Lage, Erwartungen und Pläne.<br />

Auffällig ist vor allem die deutlich<br />

gedämpfte Konjunktur im Dienstleistungsgewerbe.<br />

Dessen Unternehmen bewerten<br />

die laufenden Geschäfte noch immer<br />

gut, doch zurückhaltender als in den<br />

vergangen acht Konjunkturumfragen. Da<br />

auch die Personalplanungen der Dienstleistungsbranche<br />

auf einen zögerlichen<br />

Konjunkturverlauf hindeuten und die Investitionsausgaben<br />

auf moderatem Niveau<br />

zurückgehen, ist damit zu rechnen,<br />

dass dieser Motor der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft<br />

in den nächsten Monaten in niedrigeren<br />

Drehzahlen laufen wird. Jedoch dürfte<br />

sich die Dienstleistungskonjunktur im<br />

Jahresverlauf wieder beleben.<br />

In der Industrie ist das Bild sehr kontrastreich:<br />

Die Vorprodukthersteller als<br />

Konjunkturvorläufer berichten von – im<br />

Vergleich zum Vorjahr – schlechteren<br />

Geschäften; auch ihre Investitionsplanungen<br />

sind zurückhaltend. Dafür gewinnen<br />

die längerfristigen Geschäftserwartungen<br />

dieser Firmen wieder etwas<br />

an Zuversicht und deuten damit auf bessere<br />

Geschäfte gegen Jahresende hin.<br />

Ganz anders schätzen die Unternehmen<br />

der Verbrauchsgüterindustrie die<br />

Konjunktur ein: Hier laufen die Geschäfte<br />

noch immer sehr gut, besser sogar als im<br />

Vorjahr. Dafür dürften der robuste Arbeitsmarkt<br />

und auch die niedrigen Zinsen<br />

verantwortlich sein – die Konsumenten<br />

kaufen lieber, als dass sie sparen.<br />

Dies zeigt sich auch in den Handelsunternehmen<br />

der Hauptstadt. Zwar schätzen<br />

diese die Lage nicht mehr ganz so gut<br />

ein wie zum Jahresbeginn, doch schlug<br />

damals auch das Feiertagsgeschäft sehr<br />

positiv zu Buche. Aktuell sind insbesondere<br />

die Einzelhändler sehr zufrieden mit<br />

ihren Geschäften – diesen kommen Arbeitsmarktstabilität<br />

und aufgehellte Konsumlaune<br />

entgegen. Die Erwartungen<br />

der Händler sind überwiegend optimistisch.<br />

Trotz aller Unsicherheiten im Angesicht<br />

der wirtschaftlichen Krisen gehen<br />

die Unternehmen davon aus, dass die<br />

Kauflaune der Konsumenten und <strong>Berlin</strong>s<br />

Attraktivität als Shopping-Destination<br />

ungebrochen bleiben werden.<br />

Vom Niveau her gut, doch im Trend zurückgehend,<br />

schätzt das Gastgewerbe die<br />

Geschäftslage ein. Zum Frühsommer ist<br />

dies nicht ungewöhnlich, da die Monate<br />

vor Beginn der eigentlichen Sommersaison<br />

in <strong>Berlin</strong> die mit der geringsten touristischen<br />

Dynamik sind. Für die nächsten<br />

Monate rechnet die Branche mit wie immer<br />

gut laufenden Geschäften – doch die<br />

ausgeglichenen Personal- und Investitionsplanungen<br />

könnten darauf hindeuten,<br />

dass die Branche ein langsameres<br />

Wachstum der Besucherzahlen erwartet.<br />

Christian Nestler<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 92732)<br />

KONJUNKTURUMFRAGE<br />

116 144<br />

140<br />

120<br />

KONJUNKTURKLIMA-INDEX<br />

135<br />

130<br />

131<br />

130<br />

100<br />

80<br />

87<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010 2011 2012 <strong>2013</strong><br />

Geometrisches Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100 Punkte).<br />

GESCHÄFTSLAGE<br />

schlecht befriedigend<br />

12%<br />

44%<br />

BESCHÄFTIGUNGSPLÄNE<br />

abnehmend gleichbleibend<br />

17%<br />

59%<br />

GESCHÄFTSERWARTUNGEN<br />

schlechter<br />

gleichbleibend<br />

9%<br />

54%<br />

INVESTITIONSPLÄNE<br />

keine 13%<br />

gleichbleibend<br />

niedriger<br />

42%<br />

19%<br />

EXPORTERWARTUNGEN<br />

abnehmenbleibend<br />

gleich-<br />

21%<br />

44%<br />

gut<br />

43%<br />

zunehmend<br />

besser<br />

38% 23%<br />

höher<br />

26%<br />

zunehmend<br />

35%<br />

Grafik: S&E, Henriette Anders<br />

Quelle: <strong>IHK</strong>/HWK<br />

58 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


MÄRKTE UND TRENDS<br />

FOTO: YOUNG TARGETS<br />

Auf der Suche nach klugen Köpfen: Auch Zalando beteiligte sich an der Aktion „Web on Wheels“<br />

IT-Nachwuchs auf Kaffeefahrt<br />

Web on Wheels: Unternehmen stellen sich Studenten vor<br />

In Zeiten des Fachkräftemangels müssen<br />

sich Unternehmen immer wieder<br />

etwas Neues einfallen lassen. Das gilt<br />

ganz besonders für Arbeitgeber in der<br />

IT-Branche. Die insgesamt 4300 Unternehmen<br />

in <strong>Berlin</strong> beschäftigen inzwischen<br />

fast 45 000 Mitarbeiter. Tendenz<br />

steigend. Die Anzahl der Unternehmen,<br />

ihr Umsatz und die Zahl ihrer Beschäftigten<br />

wachsen schon seit Jahren. Die<br />

IT-Branche ist eine der dynamischsten<br />

in <strong>Berlin</strong>. Zudem sind die innovativen<br />

Unternehmen auf neue Ideen und<br />

Nachwuchskräfte angewiesen. Aber die<br />

Konkurrenz um Köpfe ist groß. Gründe<br />

genug für <strong>Berlin</strong>er IT-Unternehmen,<br />

neue Instrumente bei der Ansprache<br />

von Studenten und Absolventen anzuwenden.<br />

So nutzten acht von ihnen am 7. Mai<br />

die Gelegenheit, sich während der „Web<br />

on Wheels“ Studenten und Absolventen<br />

vorzustellen. Bei der ersten Veranstaltung<br />

dieser Art in <strong>Berlin</strong> gewährten sie<br />

Job-Aspiranten Einblicke in ihre mögliche<br />

berufliche Zukunft und boten<br />

Praktika, Abschlussarbeiten oder Festanstellungen<br />

an.<br />

Etwa 100 Studenten und Absolventen<br />

fuhren dazu mit Shuttlebussen zu Unternehmen<br />

wie Wooga, Native Instruments,<br />

Exozet, Jesta Digital, 1&1 Internet,<br />

NokiaGate5, Futurice und Zalando.<br />

Statt des üblichen Bewerbungsgespräches<br />

boten die Unternehmen den Studierenden<br />

und jungen Berufstätigen<br />

bei Snacks und Getränken Einblicke in<br />

Berufsbilder, Karrierechancen und ihre<br />

Unternehmenskultur. Natürlich präsentierten<br />

sie den Nachwuchskräften<br />

auch die Annehmlichkeiten vor Ort wie<br />

Kicker, Tischtennis, Spielekonsolen<br />

oder sogar Saunen. Genauso zwanglos<br />

wie über den Tag hinweg klang die Veranstaltung<br />

am Abend in lockerer Atmosphäre<br />

aus. In der mobilesuite kamen<br />

alle Teilnehmer und Partner zu einem<br />

Feierabendbier zusammen und tauschten<br />

ihre Eindrücke aus.<br />

Organisiert wurde die Aktion von der<br />

Agentur Young Targets mit Unterstützung<br />

des Medienboards <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

und den Netzwerken media.<br />

net und SIBB. Young Targets hat sich<br />

auf Angebote im Recrutainment spezialisiert<br />

und bereits ähnliche Veranstaltungen<br />

in anderen Regionen, u. a.<br />

in Karlsruhe und Darmstadt, wiederholt<br />

erfolgreich durchgeführt. Nach<br />

dem rundum positiven Feedback aus<br />

<strong>Berlin</strong> wird es auch hier bestimmt eine<br />

nächste Runde geben.<br />

saf<br />

www.web-on-wheels.de<br />

Studie: Impulse<br />

durch Forschung<br />

jenseits der Uni<br />

Dass <strong>Berlin</strong> in besonderem Maße von<br />

außeruniversitärer Forschung profitiert,<br />

ist keine Neuheit. Aber die aktuelle<br />

Studie „Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />

in <strong>Berlin</strong> – Tätigkeitsprofil<br />

und regionalwirtschaftliche Bedeutung“<br />

der TSB Technologiestiftung hat dies<br />

nun eindrucksvoll mit Zahlen belegt.<br />

Die knapp 70 Forschungseinrichtungen<br />

können mit einem Budget von<br />

jährlich 1,8 Mrd. Euro in <strong>Berlin</strong> mit ihren<br />

vielfältigen Ausrichtungen wirtschaftliche<br />

Impulse setzen und Wachstum generieren.<br />

Die Einrichtungen beschäftigen<br />

zusammen direkt 18 000 Menschen.<br />

13 Prozent aller in Deutschland bei außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen<br />

Beschäftigten arbeiten in <strong>Berlin</strong>.<br />

Das ist im bundesweiten Vergleich deutlich<br />

überproportional.<br />

Die Studie weist mehrere regionalwirtschaftliche<br />

Effekte nach: Aus Personalausgaben,<br />

Sachausgaben<br />

und dem<br />

Einkommen der Beschäftigten<br />

resultieren<br />

Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung.<br />

So wurden 2010 indirekt<br />

weitere 9400 Menschen beschäftigt. Damit<br />

schafft die außeruniversitäre Forschung<br />

in <strong>Berlin</strong> insgesamt Beschäftigung<br />

für rund 27 400 Menschen. Gleichzeitig<br />

werden Wachstumseffekte durch<br />

Wissenstransfer erzielt. Prof. Dr. Hans<br />

Koch, Leiter der Physikalisch-Technischen<br />

Bundesanstalt (PTB) in <strong>Berlin</strong>,<br />

erläuterte anhand seiner Institution<br />

die enge Zusammenarbeit mit Bayer<br />

Healthcare, Siemens oder Zeiss. Die Studie<br />

zeigt außerdem, dass die starke Konzentration<br />

von Forschung und das ausgezeichnete<br />

Image weitere Forschungseinrichtungen<br />

nach <strong>Berlin</strong> ziehen. So<br />

erklärte Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender<br />

der TSB, dass die Wertschöpfung<br />

in diesem Bereich von 2001 bis 2010<br />

um rund 40 Prozent gestiegen ist.<br />

Insgesamt weist die Studie eindrucksvoll<br />

nach, dass sich Forschung für den<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Berlin</strong> in vielerlei<br />

Hinsicht auszahlt.<br />

fi/due<br />

www.tsb-berlin.de<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 59


Gebühren für<br />

Testsiegel<br />

Die Stiftung Warentest berechnet ab<br />

1. Juli dieses Jahres Gebühren für<br />

die Nutzung ihres Testsiegels. Wie Vorstand<br />

Hubertus Primus auf der Jahrespressekonferenz<br />

der Stiftung in <strong>Berlin</strong><br />

ausführte, werde das System eingeführt,<br />

um die lautere und zutreffende Werbung<br />

mit den Testurteilen zu stärken. Der Verbraucher<br />

solle sich darauf verlassen können,<br />

dass jeder, der mit einem Logo der<br />

Stiftung wirbt, auch tatsächlich eine gute<br />

Note bekommen habe. Dazu führe die<br />

Stiftung weitreichende Kontrollen ein,<br />

unter anderem die konsequente Überwachung<br />

der Werbung sowie Nachtests.<br />

Anlass für die neue Regelung waren Fälle<br />

von irreführender bzw. unlauterer<br />

Werbung mit dem Testsiegel. Die Lizenz<br />

kann für ein oder zwei Jahre abgeschlossen<br />

werden, sie kostet für ein Jahr 7000<br />

Euro pro Produkt und umfasst Werbung<br />

auf Produkten, in Werbematerialien, in<br />

Anzeigen und im Internet. Kommt Fernseh-<br />

oder Kinowerbung hinzu, kostet die<br />

Lizenz 15 000 Euro für ein Jahr.<br />

Wie Primus auf der Pressekonferenz<br />

ebenfalls mitteilte, schrieb die Stiftung<br />

Warentest im Jahr 2012 trotz einer Umsatzsteigerung<br />

zum ersten Mal in ihrer<br />

Geschichte rote Zahlen. Das Minus falle<br />

mit 1,2 Mio. Euro allerdings geringer<br />

aus als befürchtet. Die Erlöse liegen mit<br />

39,5 Mio. Euro 130 000 Euro über denen<br />

des Vorjahres. Das Minus erkläre<br />

sich aus der mangelnden Verzinsung<br />

des Stiftungskapitals von 50 Mio. Euro,<br />

das die Warentester über drei Jahre<br />

vom Verbraucherschutzministerium erhalten<br />

hatten.<br />

BW<br />

Weiter oben ist‘s windiger: Dieser Höhenwind wird „geerntet“, z.B. von dem <strong>Berlin</strong>er Unternehmen Enerkite<br />

In der Höhe liegt die Kraft<br />

AWEC <strong>2013</strong>: Im September trifft sich die Branche in <strong>Berlin</strong><br />

Ob Flaute, schleppender Netzausbau<br />

oder Platzmangel: Die konventionelle<br />

Windkraft kämpft in Deutschland<br />

mit einer Reihe von Schwierigkeiten.<br />

Seit einiger Zeit versprechen<br />

nun Höhenwindkraftwerke Abhilfe.<br />

„Mit der Höhe nehmen Stärke und<br />

Verfügbarkeit von Wind zu. Ziel ist es<br />

daher, diesen stetigeren Wind in Höhen<br />

von 300 – 500m zu ,ernten‘. Dies<br />

kann mit Höhenwindanlagen, sogenannten<br />

Airborne Wind Energy-Systemen,<br />

erreicht werden. Sie sind dadurch<br />

gekennzeichnet, dass sie nicht<br />

mehr über die Türme und Rotorblätter<br />

der herkömmlichen Windkraftanlagen,<br />

sondern über seilgebundene Kites oder<br />

Flügel verfügen. Damit können Verfügbarkeiten<br />

von teilweise mehr als 90<br />

Prozent erreicht werden“, sagt Guido<br />

Lütsch, Präsident des BHWE Bundesverband<br />

Höhenwindenergie e.V..<br />

Am 10. und 11. September kommt<br />

die zukunftsorientierte Cleantech-<br />

Branche nun zur 5. International Airborne<br />

Wind Energy Conference in <strong>Berlin</strong><br />

zusammen. Weltweit erzeugen bereits<br />

mehrere Prototypen Leistungen<br />

bis zu 60kW. Unter den stark wachsenden<br />

AWE-Unternehmen stammen allein<br />

drei aus <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. „Die<br />

Hauptstadtregion ist weltweit ein führendes<br />

Zentrum für Höhenwindtechnologien.<br />

Deshalb wurde es höchste<br />

Zeit, dass wir diese wichtige Konferenz<br />

nach <strong>Berlin</strong> bringen“ meint Lütsch.<br />

Die Konferenz gibt Unternehmern<br />

und Wissenschaftlern Gelegenheit, ihre<br />

Entwicklungen einer breiten Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren und sich mit<br />

Investoren und Politikern auszutauschen.<br />

Die Veranstalter erwarten über<br />

300 Besucher aus aller Welt. Organisiert<br />

wird die Konferenz vom jüngst<br />

gegründeten BHWE Bundesverband<br />

Höhenwindenergie e.V. „Neben Unternehmen<br />

der Höhenwind-Branche<br />

unterstützen uns auch <strong>Berlin</strong>er Hochschulen<br />

und Institutionen wie z.B. <strong>Berlin</strong><br />

Partner“ erklärt Lütsch, „derzeit suchen<br />

wir aber noch weitere Sponsoren<br />

aus der Wirtschaft, die diesem medienwirksamen<br />

Event zusätzlichen Rückenwind<br />

geben.“<br />

dier<br />

www.awec<strong>2013</strong>.de<br />

Veranstaltung: Neue Märkte in Entwicklungsländern<br />

Am 7. <strong>Juni</strong> findet in der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong><br />

von 9 bis 11 Uhr die dritte Veranstaltung<br />

der Reihe „Neue Märkte in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern“ in<br />

Kooperation mit der <strong>IHK</strong> Potsdam statt.<br />

Der Dienstleistungsbereich erbringt<br />

fast zwei Drittel der deutschen Wirtschaftsleistung<br />

– am Gesamtexport<br />

Deutschlands sind Dienstleistungen jedoch<br />

nur mit 15 Prozent beteiligt. Damit<br />

liegt Deutschland deutlich unter<br />

dem internationalen Durchschnitt. Der<br />

Export von Dienstleistungen birgt demnach<br />

ein enormes Wachstumspotenzial.<br />

Doch welche Möglichkeiten gibt es<br />

konkret, Angebote aus den Bereichen<br />

Service, Beratung, Engineering, Design<br />

oder Wartung international zu positionieren?<br />

Im Rahmen der Info-Veranstaltung<br />

werden Wege zum Export von<br />

Dienstleistungen in Entwicklungs- und<br />

Schwellenländer aufgezeigt.<br />

<strong>Berlin</strong>er und Brandenburger Unternehmen<br />

können sich bei Germany Trade<br />

& Invest (GTAI) zu Möglichkeiten,<br />

die internationale Ausschreibungen<br />

bieten, informieren. Außerdem werden<br />

Firmen, die auf diesen Märkten aktiv<br />

sind, von ihren Erfahrungen in Asien,<br />

Afrika und Lateinamerika berichten. rut<br />

Anmeldung bitte an:<br />

Petra.Ruth@berlin.ihk.de<br />

FOTO: ENERKITE<br />

60 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


MÄRKTE UND TRENDS<br />

Genossenschaft: Gesellschaftsform mit Potenzial<br />

Die „Gesellschaftsform Genossenschaft“<br />

stand im Fokus, als die <strong>IHK</strong><br />

<strong>Berlin</strong> in Kooperation mit dem Genossenschaftsforum<br />

e.V. Ende April zu einer<br />

Informations- und Diskussionsveranstaltung<br />

ins Ludwig Erhard Haus einlud.<br />

Zur Begrüßung sprachen Ralf Wieland,<br />

Präsident des Abgeordnetenhauses,<br />

Matthias Klussmann, Mitglied des <strong>IHK</strong>-<br />

Präsidiums, und Barbara Neumann-Cosel<br />

vom Genossenschaftsforum e.V.. Danach<br />

erläuterte Prof. Jürgen Keßler von<br />

der <strong>Berlin</strong>er Hochschule für Technik und<br />

Wirtschaft den über 100 Besuchern sehr<br />

anschaulich die Idee und das Prinzip Genossenschaft<br />

als wirtschaftliche Gesellschaftsform.<br />

Anschließend präsentierten – stellvertretend<br />

für das breite Spektrum der <strong>Berlin</strong>er<br />

eGs – vier Unternehmer ihre Tätig-<br />

keiten. Aus dem Bereich Wohnungsbau:<br />

Jörg Dresdner, EVM <strong>Berlin</strong> eG. Für den<br />

Bankensektor: Michael Schröder, <strong>Berlin</strong>er<br />

Volksbank eG. Aus dem Verlagswesen:<br />

Konny Gellenbeck, TAZ-Verlagsgenossenschaft<br />

eG und als Vertreter des Lebensmittel-Großhandels:<br />

Dieter Krauß,<br />

Fruchthof <strong>Berlin</strong> Verwaltungsgenossenschaft<br />

eG. Insgesamt wurde u.a. deutlich,<br />

Die Fruchthof <strong>Berlin</strong> Verwaltungsgenossenschaft eG<br />

dass es auch bei Genossenschaften immer<br />

auf den wirtschaftlichen Erfolg ankommt<br />

– aber nie allein. Denn darüber<br />

hinaus gilt es, die Belange und die Mitbestimmungsrechte<br />

der Mitglieder zu<br />

beachten. Die Gesellschaftsform Genossenschaft<br />

kann ein Modell für viele unterschiedliche<br />

Branchen sein, die allerdings<br />

mit knapp 300 eingetragenen <strong>Berlin</strong>er<br />

Unternehmungen – gemessen an den<br />

Möglichkeiten – unterrepräsentiert ist.<br />

Gemeinsam mit dem bundesweit tätigen<br />

Deutschen Genossenschafts- und<br />

Raiffeisenverband soll nun erörtert werden,<br />

wie sich die genossenschaftlichen<br />

Potenziale in <strong>Berlin</strong> stärker ausbauen lassen.<br />

Christof Deitmar<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 104603)<br />

FOTOS: FRUCHTHOF, <strong>IHK</strong><br />

Engpässe zwischen Deutschland und Polen<br />

<strong>IHK</strong>s <strong>Berlin</strong>-Brandenburg diskutieren mit allen Beteiligten Lösungen für bessere Infrastruktur<br />

<strong>Berlin</strong> ist Drehscheibe des europäischen<br />

Eisenbahnverkehrs und verfügt<br />

über internationale Verbindungen in alle<br />

Himmelsrichtungen. Dabei ist das Zugangebot<br />

auf den drei Korridoren nach Stettin,<br />

Warschau und Breslau ausgesprochen<br />

unbefriedigend. Hapert es nach<br />

Warschau an fehlenden Zügen, ist es in<br />

Richtung Stettin und Breslau die unzureichende<br />

Infrastruktur. Dieses Thema stand<br />

auf der Tagesordnung, als am 14. Mai die<br />

<strong>IHK</strong>s <strong>Berlin</strong>-Brandenburg mit Vertretern<br />

von Unternehmen, Politik und Verwaltung<br />

sowie deutschen und polnischen<br />

Bahnen diskutierten.<br />

Die Veranstaltung war mit 200 Teilnehmern<br />

sehr gut besucht. Dass darunter<br />

viele Polen waren, belegt einmal mehr,<br />

wie gut die Kontakte 20 Jahre nach dem<br />

Fall des Eisernen Vorhangs sind. Diese<br />

persönlichen Kontakte stehen in völligem<br />

Gegensatz zur Entwicklung der Bahnverbindungen.<br />

Zwar wurden 2012 die „Abkommen<br />

über die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit beim Eisenbahnverkehr“<br />

und das „Ressortabkommen zwischen<br />

Deutschland und Polen für eine<br />

bessere Schienenverbindung zwischen<br />

Deutschland und Polen“ unterzeichnet,<br />

doch beginnt die Arbeit erst jetzt.<br />

Vertreter von Unternehmen, Politik, Verwaltung und Bahn bei der Veranstaltung der <strong>IHK</strong>s am 14. Mai<br />

Zum Handlungsbedarf für den grenzüberschreitenden<br />

Verkehr haben die <strong>IHK</strong>s<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg eine Expertise präsentiert,<br />

die die nächsten Schritte aufzeigt.<br />

Hierzu gehören auf der Strecke <strong>Berlin</strong><br />

– Stettin der zweigleisige Ausbau und<br />

die Elektrifizierung von 40 km auf deutscher<br />

Seite. Hier hat eine deutsch-polnische<br />

Planungsgruppe die Arbeit aufgenommen.<br />

Für eine konkurrenzfähige<br />

Fahrzeit von unter drei Stunden auf der<br />

Strecke <strong>Berlin</strong> – Breslau muss der Abschnitt<br />

zwischen Cottbus und Görlitz<br />

komplett ausgebaut werden. Aber schon<br />

vorher kann die Fahrzeit von gut fünfeinhalb<br />

auf unter vier Stunden gesenkt werden,<br />

wenn die Züge über den Abschnitt<br />

Hoyerswerda – Horka – Bielawa Dolna<br />

fahren. Zum Ausbau dieses Abschnittes<br />

wurde 2012 die Finanzierungsvereinbarung<br />

zwischen dem Bund und DB Netz<br />

geschlossen. Auf der Relation <strong>Berlin</strong> –<br />

Posen – Warschau weist das Fahrplanangebot<br />

viele Lücken auf; so bestehen beispielsweise<br />

von Poznan nach <strong>Berlin</strong> keine<br />

attraktiven und für Geschäftsreisende<br />

so wichtigen Tagesrandverbindungen. ost<br />

www.ihk-berlin.de<br />

(Dok.-Nr. 104766)<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13 I 61


TREFFPUNKT<br />

„Kino mit Kaffeehaus“<br />

PERSÖNLICH: Matthias Stütz holte 2012 mehr als 50 000<br />

Besucher ins Kino Union und hat große Pläne für das 100 Jahre alte Haus<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft: Welches Thema<br />

bewegt Sie zurzeit besonders?<br />

Matthias Stütz: Einen Kitaplatz für meine<br />

Tochter zu finden und die Zuwegung<br />

für die künftigen Union-Baustellen zu sichern.<br />

Worüber haben Sie sich in der letzten<br />

Zeit am meisten geärgert?<br />

Bürokratie – die ich oft als einen unnötigen<br />

Zeitfresser erlebe.<br />

Was schätzen Sie an <strong>Berlin</strong>?<br />

Entspannte Menschen mit großem<br />

Herz und offen für das meiste, das da so<br />

kommt. Gerade hier in Friedrichshagen<br />

trifft man viele, die sagen, dass sie sich<br />

hier wohl fühlen und keine Pläne hegen,<br />

woanders hin zu ziehen. Sehr gut finde<br />

ich auch, dass <strong>Berlin</strong> verglichen<br />

mit vielen anderen deutschen<br />

Städten noch sehr preisgünstig<br />

ist, eine gute Voraussetzung<br />

für den Zuzug von<br />

jungen Kreativen.<br />

Wo erholen Sie sich...<br />

Zuhause in der Hängematte.<br />

...kulinarisch?<br />

Bin ich eher anspruchslos,<br />

frisch und gut sollte es aber<br />

schon sein. Gerne ein Mittagessen beim<br />

„Fleischer Harmel“ oder zum Sonnenuntergang<br />

auf dem schwimmenden Blockhaus<br />

„Spreearche“ oder mit festem Boden<br />

unter den Füßen im „Gestrandet“ –<br />

einer Bar mit Lagerfeuer und grandiosem<br />

Blick über den Müggelsee.<br />

...kulturell?<br />

Gucke ich mir gerne Kinovorstellungen<br />

an, gerne auch in anderen Häusern.<br />

...aktiv?<br />

Im Urlaub Wellenreiten, zuhause gehen<br />

die sportlichen Aktivitäten kaum über das<br />

Fahrradfahren zum Bäcker oder ins Kino<br />

hinaus.<br />

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in <strong>Berlin</strong>?<br />

Ganz Friedrichshagen ist mir<br />

in den letzten 13 Jahren ans<br />

Herz gewachsen.<br />

Immer wieder mussten<br />

in den vergangenen<br />

Jahren in <strong>Berlin</strong><br />

Filmtheater schließen.<br />

Auch das Union<br />

war von 1998 bis 2003<br />

für ein paar Jahre zu.<br />

Was haben Sie getan, um<br />

das Union-Kino wiederzubeleben?<br />

Als ich das Kino Union das erste mal<br />

betrat, war das mit der Taschenlampe<br />

durchs WC Fenster. Nach fünf Jahren<br />

Leerstand gab es erstaunlich wenig Vandalismus,<br />

aber auch keine Vorführtechnik,<br />

keine Bestuhlung, dafür aber einen<br />

Kohlekessel im Keller. Die großen Pläne<br />

des damaligen Eigentümers waren nur<br />

noch Papier und ich ein Sozialhilfeempfänger<br />

mit 900 Euro auf dem Konto. Aber<br />

so einen Raum in der Lage... war mir sofort<br />

klar, der wird gut besucht werden. Also<br />

alles auf Risiko, mit geborgtem Geld,<br />

vielen Hilfestunden von Freunden und<br />

einigen glücklichen Zufällen nahm der<br />

Betrieb Gestalt an. Nach acht Monaten<br />

Renovierung konnten wir das Kino Union<br />

wieder eröffnen. Dann folgten weitere<br />

acht Jahre kontinuierliche Renovierungsmaßnahmen<br />

an Gasheizung, Dachdämmung,<br />

Fassade, Lüftung, Brandmeldeanlage.<br />

So wie das Geld reinkam, floss<br />

es auch gleich wieder ins Haus. Technisch<br />

ist das Haus heute auf dem neuesten<br />

Stand.<br />

Die Besucherzahlen in Ihrem Kino<br />

steigen von Jahr zu Jahr, 2012 waren es<br />

50 000. Womit holen Sie die Menschen<br />

in Ihr Haus?<br />

Ich versuche das Haus nicht nur als Kino<br />

zu etablieren, von 1870 bis 1913 war der<br />

Saal der Tanzsaal des Bürgerhauses und<br />

auch zu DDR-Zeiten spielten regelmäßig<br />

Bands auf der Bühne. Seit zehn Jahren<br />

versuche ich den Betrieb auf mehrere<br />

Beine zu stellen, Kino als Hauptgeschäft<br />

gepaart mit Veranstaltungen aller Art.<br />

Die Nutzungsdauer unseres Hauses wird<br />

deutlich erhöht und man spricht mehr<br />

Personen an als „nur“ die reinen Kinogänger.<br />

Volkshaus oder Bürgerhaus sind<br />

eher Begriffe, die ich von der Funktion<br />

her anstrebe. Filme gucken genauso<br />

wie Hochzeiten feiern, Konzerte besuchen<br />

oder Samstagnacht einfach<br />

nur mal Tanzen gehen.<br />

Ihr Publikum ist mehrheitlich zwischen<br />

40 und 60 Jahre alt. Welche<br />

FOTO: PRIVAT<br />

62 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


Nr. 5 | Mai <strong>2013</strong> | 63. Jahrgang<br />

GASTBEITRAG<br />

Seite 20<br />

<strong>IHK</strong>-GÄSTE<br />

Seiten 20 & 21<br />

Nr. 3 | März <strong>2013</strong> | 63. Jahrgang<br />

INTERVIEW<br />

Seite 50<br />

IKT-BRANCHE<br />

Seite 34<br />

REISE<br />

INTERVIEW<br />

Seite 54<br />

Seite 54<br />

EXPORT<br />

Seite 58<br />

INTERVIEW<br />

Seite 52<br />

KONJUNKTUR<br />

Seite 57<br />

Chancen sehen Sie bei der jüngeren<br />

Zielgruppe?<br />

Unser Kinopublikum ist eher älter, was<br />

an der Altersstruktur von Friedrichshagen<br />

liegt, oder aber sehr jung, Familien<br />

mit kleinen Kindern. Gut besucht<br />

sind auch das Spatzenkinderkino und<br />

diverse Schulveranstaltungen. Die Jugend<br />

ist schwer zu Filmen zu bewegen,<br />

schon mal, weil wir meist nicht ab Filmstart<br />

spielen und kein 3 D anbieten. Die<br />

Jugend hat das Haus aber zum Tanzen<br />

entdeckt und kommt nachts nach Filmschluss,<br />

um bis zum Sonnenaufgang zu<br />

tanzen. Durch das breitgefächerte Angebot<br />

haben wir Besucher aus allen Altersklassen.<br />

Matthias Stütz betreibt seit fast<br />

zehn Jahren das Kino Union an der<br />

Bölschestraße in Friedrichshagen. Zuvor<br />

drohte dem Haus der Abriss, später<br />

ging es in die Zwangsversteigerung.<br />

Der 41-Jährige ist Architekt, der<br />

nach dem Studium Veranstaltungen organisierte.<br />

Der Mann, der aus Stendal<br />

in Sachsen-Anhalt stammt, holte<br />

die roten Sessel für seinen Kinosaal aus<br />

dem Kino „Hollywood“, das 2003 am<br />

Kurfürstendamm geschlossen wurde.<br />

Was für Pläne haben Sie für das 100-jährige<br />

Haus?<br />

Nach 41 Monaten Bearbeitungszeit für<br />

die aktuell vorliegende Baugenehmigung<br />

ist das Union im Begriff, sich räumlich zu<br />

verdoppeln. Ein Anbau auf dem Hof mit<br />

zwei weiteren Sälen mit 90 und 80 Sitzplätzen<br />

sowie ein Wintergarten sind aktuell<br />

in der Finanzierungsphase. Die ersten<br />

Filme in den neuen Sälen werden hoffentlich<br />

schon 2014 zu sehen sein. Der<br />

ursprüngliche Saal mit dem Rang bleibt<br />

als Kinosaal erhalten, wird über den Tag<br />

als Kaffeehaus geöffnet haben. Die vier<br />

großen Fenster zur Straße werden geöffnet<br />

und die Tanzfläche unter der Leinwand<br />

bietet genügend Platz für die Kaffeehausbestuhlung.<br />

Vom Frühstück 8 Uhr<br />

bis 17.30 Uhr ist das Kaffeehaus geöffnet,<br />

danach, auf Knopfdruck, verdunkeln sich<br />

die Fenster und die Leinwand rollt sich<br />

aus der Decke. Von 18 und 20 Uhr werden<br />

Filme auch in Saal 1 gezeigt.<br />

Ein Kino und ein Fußballklub: Ist der<br />

Name Union in Köpenick gleichbedeutend<br />

mit Durchhaltevermögen?<br />

TREFFPUNKT<br />

Neben den Namen und der geografischen<br />

Nähe vereint die beiden Unions,<br />

dass es in den letzten Jahren eher steil<br />

bergauf ging und man sich immer entschließen<br />

musste, was man als Nächstes<br />

von dem Berg der anstehenden Arbeiten<br />

erledigen wird. Beide „Clubs“ bauen und<br />

haben einen eisernen Fankreis. Um den<br />

Fankreis der Fußballer mehr mit dem des<br />

Kinos zu verflechten, ist in den Umbauplänen<br />

die Technik inbegriffen, mit der<br />

die Auswärtsspiele auf großer Leinwand<br />

übertragen werden können.<br />

Und die obligatorische Schlussfrage:<br />

Was erwarten Sie von der Industrieund<br />

Handelskammer?<br />

Dass sie weiterhin den Mittelstand stärkt<br />

und Lobbyarbeit leistet, da ich gerade in<br />

Friedrichshagen sehe, wie kleine bis mittelständische<br />

Unternehmen das Stadtbild<br />

verschönern und eine familiäre Atmosphäre<br />

schaffen. Persönlich wünsche ich<br />

mir mehr Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für Unternehmen im kreativen und kulturellen<br />

Bereich.<br />

BERLINER<br />

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- das reichweitenstarke Wirtschaftsmagazin für <strong>Berlin</strong><br />

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Magazin der Industrie- und Handelskammer zu <strong>Berlin</strong><br />

Corporate Social Responsibility<br />

Innere Werte<br />

Dirk Niebel wirbt<br />

um Unternehmen<br />

Die Raues über<br />

Erfolgsrezepte<br />

<strong>Berlin</strong> erschließt<br />

neue Märkte<br />

Juli/August<br />

Hotelboom in <strong>Berlin</strong><br />

Die Zahl der Übernachtungen in <strong>Berlin</strong> wächst und<br />

mit ihr auch die der Hotelbetten. Allein in diesem<br />

und im nächsten Jahr entstehen 45 neue Hotels<br />

Anzeigenschluss: 08.07.<strong>2013</strong><br />

September<br />

Bildung und Berufsorientierung<br />

Junge Menschen sollen besser für den Einstieg in<br />

das Berufsleben qualifi ziert werden. Nun geht es<br />

darum, Wege zu fi nden, die ans Ziel führen<br />

Anzeigenschluss: 12.08.<strong>2013</strong><br />

Nr. 4 | April <strong>2013</strong> | 63. Jahrgang<br />

BERLINER<br />

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Magazin der Industrie- und Handelskammer zu <strong>Berlin</strong><br />

Wassertechnologien<br />

Quelle des Erfolgs<br />

Dilek Kolat und<br />

Peter Altmaier<br />

<strong>IHK</strong>-Studie belegt<br />

großes Potenzial<br />

BERLINER<br />

Dussmann-Vorstand<br />

Dirk Brouwers<br />

WIRTSCHAFT<br />

Magazin der Industrie- und Handelskammer zu <strong>Berlin</strong><br />

Bei Fragen zur Anzeigenschaltung rufen Sie uns an - wir beraten Sie gerne:<br />

Ulrike Beckers<br />

Axel-Springer-Straße 65 10888 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: 0 30 / 25 91 - 7 37 06 Fax: 0 30 / 25 91 - 7 18 06<br />

E-Mail: ihk-anzeigen@axelspringer.de<br />

Infrastruktur<br />

Gut vernetzt<br />

Collonil-Chef<br />

Frank Becker<br />

Delegation aus<br />

<strong>Berlin</strong> am Golf<br />

Umfrage zeigt<br />

gute Stimmung


TREFFPUNKT<br />

CDU feiert Media Night<br />

Bereits zum zehnten Mal<br />

hatte die CDU zur Media<br />

Night ins Konrad-Adenauer-Haus<br />

eingeladen.<br />

Im Mittelpunkt des Abends<br />

standen die digitalen Medien,<br />

mit Angela Merkel eine<br />

gut gelaunte Bundeskanzlerin<br />

und Stargeiger David<br />

Garrett, der mit Sänger Leslie<br />

Mandoki für Unterhaltung<br />

sorgte.<br />

BW<br />

CDU-Media-Night mit Bernd Neumann, Angela Merkel, Hermann Gröhe (v. l.)<br />

65. Geburtstag Israels<br />

Yakov Hadas-Handelsman<br />

(l.) mit Ehefrau<br />

Ita und Rainer<br />

Brüderle<br />

Etwa 1500 Gäste folgten<br />

der Einladung von Gastgeber<br />

Yakov Hadas-Handelsman<br />

in das Hotel Interconti<br />

aus Anlass des 65. Geburtstags<br />

des Staates Isreal.<br />

Unter den Gratulanten waren<br />

Bundesaußenminister<br />

Guido Westerwelle sowie<br />

die Schauspieler Veronica<br />

Ferres und Christian Berkel.<br />

BW<br />

Erstes Dankeschön-Dinner<br />

Dankeschön-Dinner von<br />

<strong>Berlin</strong> Partner für 40<br />

<strong>Berlin</strong>er Unternehmer: Die<br />

Wirtschaftsvertreter hatten<br />

sich 2012 entweder für eine<br />

Neuansiedlung in <strong>Berlin</strong><br />

entschieden oder eine<br />

Erweiterung vorgenommen<br />

und so neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. BW<br />

Drei am Mischer:<br />

Hans-Reiner Schröder,<br />

Frank Henkel und<br />

Peter Ramsauer (v. l.)<br />

Richtfest bei BMW<br />

Viel Spaß am Bau hatten etwa 700 ky, Moderator Cherno Jobatey, die<br />

Gäste, die der Einladung von <strong>Berlin</strong>s<br />

Schauspieler Uwe Ochsenknecht<br />

BMW-Chef Hans-Reiner Schrö-<br />

der zum Richtfest für das neue BMW-<br />

Zentrum <strong>Berlin</strong> gefolgt waren. Am<br />

Kaiserdamm in Charlottenburg wurde<br />

reichlich gefeiert und mit Baugerät<br />

posiert. Zur Baustellen-Party waren<br />

Schauspielerin Katja Riemann,<br />

und Alexandra Neldel, <strong>Berlin</strong>s Innensenator<br />

Frank Henkel und Bundesverkehrsminister<br />

Peter Ramsauer<br />

erschienen. 65 Mio. Euro wollen die<br />

Autobauer aus Bayern am <strong>Berlin</strong>er<br />

Standort investieren. Anfang 2014<br />

soll die neue Zentrale in der Hauptstadt<br />

Modedesigner Michael Michals-<br />

fertiggestellt sein.<br />

BW<br />

Vor historischer Kulisse: Unternehmer-Dinner in den Humboldt Terrassen<br />

64 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Andreas Graf von Hardenberg war mit Ehefrau Isa Gräfin<br />

von Hardenberg zum Richtfest gekommen<br />

Star-Friseur Udo Walz präsentierte<br />

sich mit ungewohntem Werkzeug


Jubiläum: Zehn Jahre RBB<br />

Im Fernsehzentrum an der<br />

Masurenallee in Charlottenburg<br />

versammelten sich<br />

200 Gäste aus Politik, Medien<br />

und Kultur, um auf zehn erfolgreiche<br />

Jahre der Sendergeschichte<br />

des RBB zurück zu<br />

blicken. Möglich machte diesen<br />

Blick in die Vergangenheit<br />

die Ausstellung des Fotografen<br />

Hanns Joosten, der in<br />

den letzten Jahren Momente<br />

des RBB-Lebens festgehalten<br />

hat. Er zählte zum Jubiläum<br />

ebenso zu den Gästen wie der<br />

frühere ZDF-Intendant Dieter<br />

Stolte, Kunst-Mäzen Peter<br />

Raue und seine Ehefrau Andrea<br />

Gräfin von Bernstorff.<br />

Mitgefeiert haben auch Hertha-Präsident<br />

Werner Gegenbauer<br />

und Kirsten Niehus<br />

vom Medienboard <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />

BW<br />

Im Werner-Otto-Saal: Dagmar Berghoff, Daniela<br />

Schadt und Maren Otto (v.l.)<br />

JUBILÄUMSFEIER<br />

Musik und Prominenz<br />

im Werner-Otto-Saal<br />

Viel Prominenz im ehemaligen Probensaal des<br />

Konzerthauses am Gendarmenmarkt: Die Gäste<br />

feierten das zehnjährige Jubiläum der Renovierung<br />

und Umgestaltung des Saals. Erinnert wurde<br />

dabei auch an Unternehmer Werner Otto,<br />

der das Projekt mit einer Spende über 4,5 Mio.<br />

Euro erst ermöglicht hatte. BW<br />

NACHWUCHS<br />

New Faces Award<br />

von „Bunte“<br />

FOTOS: PA/SCHROEWIG (5), PA/EVENTPRESS(2), GOENZ.COM/GASTMANN, KRAUTHÖFER, PA/E54, PA/GEISLER-FOTOPRESS, PA/BREUELBILD<br />

Intendantin Dagmar Reim bei der Ausstellungseröffnung zu „On Air! – 10 Jahre RBB“ mit Fotografien von Hanns Joosten<br />

Woltmann ist jetzt Hotelier<br />

Der Inhaber der Königlichen<br />

Porzellan Manufaktur,<br />

Jörg Woltmann, hat eine<br />

neue Branche für sich entdeckt<br />

und das Boutique Hotel<br />

i31 an der Invalidenstaße eröffnet.<br />

Natürlich musste das<br />

entsprechend gefeiert werden.<br />

400 Gäste hatte der <strong>Berlin</strong>er<br />

Unternehmer dazu eingeladen.<br />

So ließen es sich<br />

Giovanna Stefanel-Stoffel<br />

und ihre Ehemann<br />

Ludwig Stoffel nicht<br />

nehmen, bei der Hoteleröffnung<br />

dabei<br />

zu sein. Auch der<br />

ehemalige Regierende<br />

Bürgermeister<br />

Walter Momper<br />

kam ins neue Designhotel<br />

in Mitte, ebenso<br />

wie Finanzsenator Ulrich<br />

Nußbaum und seine<br />

Frau Birgitt sowie Unternehmerin<br />

Catherine von<br />

Fürstenberg-Dussmann. BW<br />

KPM-Chef und Nachwuchs-<br />

Hotelier Jörg Woltmann mit<br />

seiner Ehefrau Kerstin<br />

Gut gelaunt: Prof. Dr. Peter Fissenewert<br />

und Ulla Kock am Brink<br />

Frühlingsgala<br />

im Herzzentrum<br />

Es liegt ihr am Herzen, Forschung<br />

zu ermöglichen<br />

und damit kleinen Kindern<br />

das Leben retten zu können,<br />

erklärte Ulla Kock am Brink<br />

bei der Frühlingsgala der<br />

Freunde des Deutschen<br />

Herzzentrums, die sie moderierte.<br />

Und Prominente<br />

wie Heidi Hetzer und Rolf<br />

Eden wollten das Anliegen<br />

unterstützen. BW<br />

Im Tempodrom versammelten sich wieder einmal<br />

diejenigen, die erfolgreich in ihre Karriere<br />

gestartet sind. Der<br />

New Faces Award der<br />

Zeitschrift „Bunte“<br />

ging an Sabin<br />

Tambrea, als bestem<br />

Nachwuchsschauspieler.<br />

Für den besten<br />

Debütfilm wurde<br />

Jan-Ole Gerster ausgezeichnet.<br />

BW<br />

Isabel Edvardsson und<br />

Jörn Schlönvoigt<br />

FILMPREIS<br />

Lola geht an Sukowa<br />

und Gwisdek Senior<br />

Blitzlichtgewitter mit Gewitter: Als die Verleihung<br />

des Filmpreises über die Bühne gehen<br />

sollte, zogen sich dunkle Wolken am Himmel<br />

über <strong>Berlin</strong> zusammen und<br />

schienen die Partylaune der<br />

Prominenz trüben zu wollen.<br />

Doch es wurde gefeiert<br />

– mit den Preisträgern Barbara<br />

Sukowa und Michael<br />

Gwisdek. BW<br />

Henry Hübchen,<br />

Thekla Reuten<br />

und Florian<br />

David Fitz (v. l.)


TREFFPUNKT<br />

<strong>Berlin</strong> ist eine Wasserstadt<br />

Serie <strong>Berlin</strong>er Unternehmenshistorie: Stern und Kreisschiffahrt<br />

Seit 1888 sind die Schiffe der Stern und Kreisschiffahrt auf den <strong>Berlin</strong>er Gewässern unterwegs<br />

<strong>Berlin</strong> ist eine Wasserstadt.<br />

Und wo Wasser ist, ist<br />

meist eine Anlegestelle<br />

nicht weit, und schon geht’s<br />

los zu entspannenden<br />

Schiffstouren – denn <strong>Berlin</strong><br />

hat nicht nur fünf Mal so<br />

viele Brücken wie Venedig,<br />

sondern auch ein wunderbares<br />

Netz aus fünf Flüssen,<br />

sechs Kanälen und einer<br />

Unmenge von Seen. Darum<br />

haben Vergnügungsfahrten<br />

auf Spree, Havel und Dahme<br />

eine lange Tradition. Doch<br />

wirtschaftlich Fahrt nahm<br />

die Fahrgastschifferei erst<br />

1888 auf, als der Stettiner<br />

Kaufmann Gustav Krokisius<br />

die Spree-Havel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft<br />

Stern mit Sitz in <strong>Berlin</strong><br />

gründete. Das Startkapital<br />

von 750 000 Mark reichte,<br />

um die Potsdamer Dampfschiffahrt<br />

A. Gebhardt mit<br />

vier Schraubendampfern<br />

und 1889 die Stralauer<br />

Dampfschiffahrtsgesellschaft<br />

mit drei Dampfern zu<br />

kaufen – und sechs Schiffe<br />

der Kaiser-Klasse bei einer<br />

Stettiner Werft in Auftrag zu<br />

geben, Betriebseröffnung<br />

war 1889 mit 17 Dampfern.<br />

Um die Jahrhundertwende<br />

waren Dampferfahrten für<br />

die <strong>Berlin</strong>er der letzte Schrei:<br />

das Geschäft boomte. Eine<br />

zweite Blütezeit kam nach<br />

ruinösen Zeiten während<br />

des Ersten Weltkriegs in den<br />

20er-Jahren, als die <strong>Berlin</strong>er<br />

wieder an Freizeitvergnügen<br />

und Ausflüge ins Grüne<br />

denken konnten. 1934 fusionierte<br />

die wirtschaftlich angeschlagene<br />

Reederei dann<br />

mit der Teltower Kreisschiffahrt<br />

zum neuen Unternehmen<br />

Stern und Kreisschiffahrt<br />

der Teltowkanal AG. Im<br />

Krieg gingen große Teile des<br />

Schiffsbestandes verloren.<br />

Beim Mauerbau 1961 blieben<br />

die restlichen elf Schiffe<br />

der Stern und Kreisschiffahrt<br />

im Ostteil der Stadt; sie<br />

bildeten den Grundstock<br />

der Weißen Flotte <strong>Berlin</strong>.<br />

In West-<strong>Berlin</strong> startete die<br />

Stern und Kreisschiffahrt<br />

mit gecharterten Schiffen,<br />

ehe nach und nach eigene<br />

Fahrzeuge in Dienst gestellt<br />

werden konnten. Nach der<br />

Wende kam es 1992 zur Vereinigung<br />

mit den <strong>Berlin</strong>er<br />

Verkehrsbetrieben zur Stern<br />

und Kreisschiffahrt GmbH<br />

mit Sitz im Hafen Treptow.<br />

1999 übernahm die Hegemann<br />

Gruppe das Unternehmen<br />

und modernisierte<br />

Gebäude und Flotte.<br />

Industrie- und<br />

Handelskammer<br />

zu <strong>Berlin</strong><br />

Fasanenstraße 85 • 10623 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon: 030 / 315 10 -0<br />

Telefax: 030 / 315 10 -344<br />

Internet: www.ihk-berlin.de<br />

www.berliner-wirtschaft.de<br />

E-Mail: bw-redaktion@berlin.ihk.de<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

S-Bahn: Zoologischer Garten S3, S5,<br />

S7, S75<br />

U-Bahn: Zoologischer Garten (U2,<br />

U9) / Kurfürstendamm (U1, U9)<br />

Regionalverkehr: Zoologischer<br />

Garten RE1, RE2, RE7, RB14<br />

Öffentliche Tiefgarage im<br />

Ludwig Erhard Haus:<br />

Die Einfahrt zum öffentlichen Parkhaus<br />

ist über die Kantstraße und Fasanenstraße<br />

zu erreichen. In Fußnähe<br />

befinden sich die U- bzw. S-Bahnhöfe<br />

Zoologischer Garten sowie Kurfürstendamm.<br />

Taxihalteplätze gibt es<br />

z.B. in der Fasanenstraße.<br />

TITELTHEMA<br />

• Hotellerie in <strong>Berlin</strong>:<br />

Die Hauptstadt erlebt zurzeit<br />

einen wahren Hotelboom.<br />

Allein in diesem und<br />

im kommenden Jahr entstehen<br />

45 neue Häuser. Das<br />

sind mehr als 21 000 Betten<br />

Vorschau<br />

07/08/<strong>2013</strong><br />

in den verschiedenen Preissegmenten<br />

vom Luxus-Hotel<br />

bis zur Backpacker-Unterkunft.<br />

AUSSERDEM<br />

• Ausbildung:<br />

Schwierigkeiten während<br />

der Ausbildung – Jugendliche<br />

und geschulte Senioren,<br />

von denen sie betreut<br />

werden, erzählen<br />

persönliche Geschichten.<br />

LESERBRIEFE<br />

Ihre Meinung ist gefragt:<br />

<strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

Redaktion »<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft«,<br />

Stichwort »Leserbriefe«,<br />

Fasanenstraße 85, 10623 <strong>Berlin</strong>.<br />

E-Mail: bw-redaktion@berlin.ihk.de<br />

FOTO: STERN- UND KREISSCHIFFAHRT<br />

66 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13


Exclusives Wassergrundstück im Süden <strong>Berlin</strong>s<br />

ca. 3.883 m² mit 35m Uferfront und Steganlage –<br />

einmalige Gelegenheit zum Kauf<br />

Ein besonderes architektonisches Ensemble<br />

wurde 2012 am Krossinsee, nur wenige Meter<br />

von <strong>Berlin</strong> entfernt, errichtet. Auf einem über<br />

3.883 m² großen Seegrundstück entstand eine<br />

mediterrane Villa und ein ebenso schönes<br />

Gästehaus. Die selten große Uferbreite von<br />

35 Metern und eine neue Uferbefestigung, mit<br />

Steganlage und Terrasse am Wasser, laden die<br />

neuen Bewohner nach erfolgreichem Segeltörn<br />

zum Verweilen ein. Der unverbaubare<br />

Blick über das Wasser in den <strong>Berlin</strong>er Forst<br />

belohnt die Bewohner an freien Tagen mit<br />

besonders schönen Aussichten. Diese<br />

aussergewöhnliche Immobilie mit insgesamt<br />

über 300 m² Wohnfläche und parkähnlichem<br />

Anwesen, altem Baumbestand und herrlich<br />

gestaltetem Garten im Süden <strong>Berlin</strong>s, wird<br />

aktuell von Privat und provisionsfrei zum<br />

Verkauf angeboten.<br />

n Villa: 225 m² / 5 Zimmer und Masterbad,<br />

Gästebad, Küche, Garderoben,<br />

EG-Raumhöhe: 3 m, OG-Raumhöhe 2,65 m<br />

n Nebengebäude / Bungalow: Grundfläche<br />

150 m², 3 Garagenplätze insgesamt 60 m²<br />

beheizt und gefliest, HWR mit der zentralen<br />

Gasheizung für beide Gebäude, zwei Gästeapartments,<br />

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Zeuthen<br />

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