Schutzgebühr: 5 Euro Bestellung: Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. Altkrautheimerstr. 20, 74238 Krautheim Tel.: 06294 4281-70, info@bsk-ev.org Schutzgebühr ¤ 3,50 ISBN: 3-930011-53-0 Nützliche Tipps und Ratschläge zu den Festlegungen der Heilmittelrichtlinie Gesundheit ©obs/BASF SE Dekubitus – erkennen, vorbeugen und handeln Vorsorge und frühzeitiges Erkennen mindern die Dekubitus-Gefahr Neue Wundversorgung: Mit versponnenen Proteinfasern sollen Wunden besser heilen. Die künstlichen Spinnennetze baut der Körper ab, und die Trägerschicht bleibt beim Abziehen nicht mehr an der Wunde kleben Unter diesem Motto standen in diesem Jahr die Bereichsleitertagung im Juni 2013 in Duderstadt und die Schulungen in Krautheim. Im Folgenden fasse ich wichtige Informationen für die Leser zusammen, die nicht an den Veranstaltungen teilnehmen konnten. Für alle, die sich damit nicht so auskennen, möchte ich das Wort einmal übersetzen. Ein Dekubitus ist ein „Druckgeschwür“ auf bzw. in der Haut, welches durch „Wundliegen“, mangelnde Bewegung oder Reibungen entstehen kann. Man teilt den Dekubitus ein in verschiedene Grade und ein Druckgeschwür ersten Grades hatte sicher jeder von uns schon einmal, z. B. in Form einer Blase in neuen Schuhen. Meistens verschwinden diese Druckgeschwüre dann nach kürzerer Zeit und konservativer Behandlung recht schnell. Aber für Menschen, die sich nicht so gut bewegen können, ist die Gefahr größer, besonders an Stellen, wo man es z. B. wegen Lähmungen nicht bemerkt. So kann dann ein Druckgeschwür zweiten bis vierten Grades entstehen, was unbedingt ärztlich behandelt werden muss. Für mich war ein Tipp einer Referentin besonders interessant: Bei einfachen Hautrötungen lässt sich ganz leicht überprüfen, ob man gefährdet ist. Den Fingertest kann auch ein Laie ganz einfach ausführen. Entdeckt man eine gerötete Stelle, sollte man mit dem Finger draufdrücken. Verfärbt sich diese Stelle durch den Druck kurz weiß, ist die Haut darunter intakt und man kann sie mit einfacher Pflege weiterbehandeln. Bleibt die Stelle auch beim Druck rot, ist es höchste Zeit, einen Spezialisten aufzusuchen, da schon tiefere Hautschichten betroffen sein können. Die erste Anlaufstelle ist neben dem Hausarzt sicher immer ein Dermatologe, der einen dann in spezielle Wundzentren überweist. Wichtig ist meines Erachtens aber vor allem die Dekubitusprophylaxe. Damit es gar nicht erst zu großen Druckgeschwüren kommt, sollte man sich, so gut es geht, pflegen und vor allem seine Haut beobachten oder von einer Hilfskraft – z. B. nach dem Du- schen – beobachten lassen. Der oben beschriebene Fingertest ist dazu ein gutes Mittel. Wichtig ist auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung, vor allem mit eiweißreichen Lebensmitteln. Denn darin sind Enzyme, die die Wundheilung – z. B. bei kleineren Blasen – unterstützen und Schlimmeres verhindern können. Außerdem sollte man sich so viel wie möglich bewegen. Dazu reichen nach Aussagen einer ausgebildeten Referentin schon Mikrobewegungen, etwa sich kurz nach vorne zu beugen, um seine Stellung zu verändern und den Druck anders zu verteilen. Dies spüren besonders Rollstuhlfahrer beim Sitzen. Apropos Sitzen: Es gibt natürlich auch viele Hilfsmittel wie Kissen, Matratzen und Ähnliches. Leider bezahlt die Krankenkasse diese momentan erst, wenn es schon zu spät ist und man einen etwas tieferen Dekubitus hat. Es ist zu hoffen, dass im Rahmen der Prävention dort bald etwas geändert wird. Wer nähere Informationen zu diesem Thema wünscht, kann sich z. B. in den Wundnetzzentren informieren, z. B. im Wundnetzzentrum Allgäu. Jana Treffler Info Anmerkung der Red.: Weitere Informationen zum Thema finden Sie z. B. auf der Homepage der Techniker-Krankenkasse (TK), etwa in der Broschüre „Häusliche Pflege“, die dort heruntergeladen werden können unter: www.tk.de/tk/engagementim-land/der-informierte-versicherte/ pflegebroschuere/496044 - - - - - - - - - - - - - - Anmerkung: An dieser Stelle sei auf das informative und Heilmittelrichtlinie Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. hilfreiche ABC Heilmittelrichtlinie des Erhältlich bei www.bsk-ev.org BSK A . B . C Bauen Praktische Tipps und Ratschläge zum barrierefreien Planen, Bauen und Wohnen. sowie auf weitere BSK- Broschüren hingewiesen (siehe auch die Bestellliste auf Seite 64). In diesen Ratgebern finden sich auch viele Hinweise auf präventive Maßnahmen. © AAT Alber A.B.C Schriftenreihe des BSK A.B.C 56 LEBEN&WEG 5/2013
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