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Wegfall von Handelschranken und stark<br />
wachsender Außenhandel führen zu mehr<br />
Verkehr<br />
Auf Grundlage des Einflusses von WTO, Weltbank<br />
und anderen internationalen Organisationen sowie in<br />
zunehmendem Umfang regionaler Handelsabkommen<br />
werden Handelsbarrieren und Investitionshindernisse<br />
weltweit abgebaut (vgl. Prognos 2007).<br />
Durch diese zunehmende Liberalisierung wird es<br />
insbesondere Großunternehmen weiter erleichtert,<br />
Arbeitskräfte sowie Ressourcen-, Investitions- und<br />
Steuerbedingungen anderer Ländern gewinnbringend<br />
zu nutzen.<br />
Insbesondere vor dem Hintergrund der geographischen<br />
Lage Deutschlands als Transitland muss die<br />
Infrastruktur mit der Dynamik der Globalisierung und<br />
der zunehmenden europäischen Integration mithalten<br />
können. Straßen und Schienen werden weiterhin<br />
mit hohen Wachstumsraten im internationalen Güterverkehr<br />
konfrontiert (vgl. Progtrans 2007) – ein Umstand,<br />
der immer öfter zu Konfliktsituationen mit<br />
dem Personenverkehr führt. Ferner wird auch der internationale<br />
Flugverkehr weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Speziell die großen Hub-Flughäfen Frankfurt<br />
und München werden von der Dynamik auch in Zukunft<br />
profitieren (vgl. ITP 2006).<br />
Internationale Verflechtungen nehmen zu<br />
Schnelle und leistungsfähige globale Transport- und<br />
Kommunikationsmöglichkeiten sind Grundlage der<br />
Globalisierung. Als Treiber sind die vorteilhafte internationale<br />
Arbeitsteilung und die globale Rohstoffnutzung<br />
zu sehen. Zudem verstärkt die Suche nach<br />
neuen Absatzmärkten das Ausmaß der globalen Verflechtungen.<br />
Insbesondere nehmen auch die innereuropäischen<br />
Verflechtungen zu, zum einen im Rahmen<br />
der fortschreitenden europäischen Integration<br />
nach Beitritt vieler osteuropäischer Länder in die EU<br />
und zum anderen durch zunehmende Handelsbeziehungen<br />
mit Russland. Die Bedeutung Deutschlands<br />
als Transitland wird aufgrund seiner zentralen Lage<br />
in Europa im Personen- wie im Güterverkehr noch<br />
wachsen. Heute werden bereits knapp drei Viertel<br />
des Außenhandels (wertbezogen) mit europäischen<br />
Ländern abgewickelt (vgl. Prognos 2007). Der Beitritt<br />
der mittel- und osteuropäischen Staaten zur Europäischen<br />
Union wirkt als zusätzlicher Push-Faktor für<br />
Handel, transnationale ökonomische Integration und<br />
einen gemeinsamen Arbeitsmarkt. Grenzüberschreitende<br />
Interaktionen werden – groß- wie kleinräumig<br />
– zusehends zur Normalität.<br />
Einkommensentwicklung im Inland gerät unter<br />
Druck<br />
Für die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt<br />
wird eine Reihe von Globalisierungsaspekten auch<br />
weiterhin bestimmend bleiben. Zum einen werden<br />
die deutlich niedrigeren Lohnkosten in Mittel- und<br />
Osteuropa sowie in den asiatischen Ländern auch<br />
weiterhin ein wirksames Motiv zur Verlagerung von<br />
Produktionsstätten ins Ausland sein, verbunden mit<br />
dem Wegfall inländischer Beschäftigung bzw. erheblichem<br />
Lohndruck auf konkurrierende inländische Arbeitsplätze<br />
(vgl. Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
2006). Allerdings sichern diese vertikalen Direktinvestitionen<br />
in vielen Fällen auch meist höher qualifizierte<br />
Beschäftigung im Inland. Werden Direktinvestitionen<br />
zur Erschließung neuer internationaler<br />
Märkte getätigt, sichert auch dies heimische Produktionsstandorte<br />
oder trägt zur Erweiterung von Beschäftigung<br />
bei. Entscheidend für die nationale Beschäftigungsbilanz<br />
der Globalisierung wird sein, ob<br />
durch zielgerichtete Gestaltung des Strukturwandels<br />
durch Wirtschaft und Politik der verlagerungsbedingte<br />
Verlust von Arbeitsplätzen kompensiert<br />
oder gar überkompensiert werden kann (vgl. Szenarienentwurf<br />
in Kap. 6).<br />
Einige Regionen in Deutschland haben mit ihrer<br />
vergleichsweise hohen Wirtschafts- und Beschäftigungsdynamik<br />
sowie als Standort technologieaffiner<br />
und exportorientierter Branchen gute Voraussetzungen<br />
für den weltweiten Wettbewerb. Sie entfalten<br />
eine starke Sogwirkung auf dem inländischen Arbeitsmarkt<br />
und binden zu einem überdurchschnittlichen<br />
Teil junge, hoch qualifizierte Arbeitnehmer.<br />
Insgesamt werden die Einkommen langsamer wachsen<br />
und sich strukturell verschieben (s.a. Kap. 5).<br />
Internationaler Terrorismus als eine latente<br />
Bedrohung erhöht die Kosten<br />
Eine weitere, negative Folge der Globalisierung ist<br />
der internationale Terrorismus. Neben den direkten<br />
sind v.a. die indirekten Schäden von Belang. So hatten<br />
die Anschläge vom 11.09.2001 weltweite und<br />
langfristige Auswirkungen, u.a. hinsichtlich Nachfrageschocks,<br />
abgeschwächtem Wirtschaftswachstum,<br />
erhöhten Transaktionskosten, steigenden Budgetdefiziten<br />
und zunehmender Staatsverschuldung<br />
(vgl. Schneider 2008).<br />
Viele terroristisch motivierte Anschläge fokussieren<br />
auf Infrastrukturen des öffentlichen Verkehrs. Auch<br />
wenn in Deutschland bisher noch keine Anschläge<br />
tatsächlich zur Ausführung kamen, so müssen die<br />
subjektiven Sicherheitsbedürfnisse der Verkehrsnachfrager<br />
von Behörden und Mobilitätsanbietern<br />
ernst genommen und vorbeugende Maßnamen getroffen<br />
werden. Dies führt zu steigenden Kosten im<br />
öffentlichen Personenverkehr, beispielsweise bei zunehmender<br />
Videoüberwachung auf Bahnhöfen und in<br />
Zügen. Mehrkosten entstehen sowohl bei der Beschaffung<br />
und bei der Instandhaltung der Betriebsmittel,<br />
v.a. aber bei der laufenden Überwachung des<br />
Verkehrs (vgl. Teutenberg et al. 2005).<br />
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Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel