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Abb. 2: Wirtschaftswachstum und Arbeitnehmereinkommen in Deutschland 1991 bis 2006, indiziert (1991 = 100)<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
BIP nominal<br />
Bruttolöhne & -gehälter je Arbeitnehmer<br />
Nettolöhne & -gehälter je Arbeitnehmer<br />
BIP real<br />
Reale Nettolöhne je Arbeitnehmer<br />
151,3<br />
135,7<br />
127,8<br />
124,0<br />
100<br />
90<br />
95,0<br />
1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006<br />
Quelle: eigene Berechnungen nach StBA 2008b<br />
4.2 Wirtschaftsstruktureller Wandel<br />
Dienstleistungssektor wächst weiter<br />
Wie in anderen entwickelten Volkswirtschaften auch<br />
hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland<br />
ein Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft<br />
vollzogen, der sich auch im<br />
Prognosezeitraum fortsetzen wird (Prognos 2006).<br />
Die Bruttowertschöpfung der Dienstleistungsbereiche<br />
wird überdurchschnittlich expandieren. Ein wesentlicher<br />
Grund hierfür ist die fortschreitende weltweite<br />
Arbeitsteilung. Aufgrund der hohen Lohnkostenunterschiede<br />
werden insbesondere arbeitsintensive und<br />
geringwertige Produktionen bzw. Produktionsstufen<br />
ins Ausland ausgelagert. Der Materialumfang für<br />
Produktionsgüter in modernen Gesellschaften sinkt<br />
tendenziell, denn die Produktionsgüter werden hochwertiger<br />
und verursachen einen steigenden Dienstleistungsaufwand<br />
(z.B. in der wissensbasierten Produktion).<br />
Ähnliches gilt auch für Konsumgüter. Darüber hinaus<br />
fragen die Konsumenten in überproportionalem Umfang<br />
Servicedienstleistungen nach, während der<br />
Grundbedarf nur geringe Zuwächse zu verzeichnen<br />
hat. Letztlich entstehen im Dienstleistungsbereich<br />
infolge der rasanten Entwicklung der Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie neue Möglichkeiten,<br />
auf Auslandsmärkten präsent zu sein.<br />
Schwächer als im Dienstleistungsbereich wächst die<br />
Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe.<br />
Hier ist relativierend zu berücksichtigen, dass diese<br />
Entwicklung zum Teil lediglich statistisch bedingt ist,<br />
da in stärkerem Maße produktionsnahe Dienstleistungen<br />
ausgegliedert wurden. Aber auch die Verlagerung<br />
von Produktionsstätten ins Ausland sowie die in<br />
Teilbereichen der Industrie unzureichende Wettbewerbsfähigkeit<br />
(z.B. im Steinkohlebergbau) führen zu<br />
unterdurchschnittlichen Wachstumsperspektiven des<br />
sekundären Sektors.<br />
Einkommenswachstum verlangsamt sich und<br />
führt zunehmend zu Disparitäten bei der<br />
Einkommensentwicklung in der Bevölkerung<br />
Die Konkurrenz auf dem internationalen Arbeitsmarkt<br />
nimmt, bedingt durch das starke Wachstum der<br />
Schwellenländer, in den kommenden Jahren weiter<br />
zu. Der Lohndruck schwächt die Einkommensentwicklung<br />
in den Industrieländern, so auch in<br />
Deutschland. Zwar sind, nominal betrachtet, die<br />
Nettolöhne und -gehälter seit Anfang der 1990er-<br />
Jahre um über ein Viertel gewachsen, unter Berücksichtigung<br />
der Inflation sanken die realen Einkommen<br />
in den letzten 15 Jahren jedoch um -5% (vgl.<br />
Abb. 2).<br />
Die Einkommensunterschiede in der Bevölkerung<br />
werden zudem durch die unterschiedliche Nachfrage<br />
am Arbeitsmarkt zunehmen. Fachkräfte vor allem<br />
technisch-gewerblicher Ausrichtungen werden immer<br />
mehr gesucht, während für Niedrigqualifizierte<br />
immer weniger Arbeitsplätze zu besetzen sind. Außerdem<br />
verstärkt die hohe Vermögensübertragung<br />
durch Erbschaften in den nächsten Jahren die<br />
Ungleichverteilung von Privatvermögen in der Bevölkerung.<br />
Produktionsverlagerungen in Schwellenländer verstärken<br />
die Verlangsamung und die Disparitäten bei<br />
der Einkommensentwicklung in den westlichen<br />
Industrieländern. Die Standortvorteile der Schwellenländer<br />
beruhen auf vergleichsweise geringen Personalkosten,<br />
zunehmender Produktivität und Wissensmehrung,<br />
z.B. in Indien (Deutsche Bank Research<br />
2005). Die wachsende internationale Konkurrenz auf<br />
dem Arbeitsmarkt mag die Tatsache verdeutlichen,<br />
dass das globale Arbeitskräfteangebot seit Beginn<br />
Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel<br />
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