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Die Lage der Arbeitnehmer der besetzten arabischen Gebiete

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<strong>Die</strong> <strong>Lage</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong> <strong>der</strong> <strong>besetzten</strong> <strong>arabischen</strong> <strong>Gebiete</strong><br />

zum Ausdruck, die Anwendung des Mindestlohns zu gewährleisten. Nach einer zehnmonatigen<br />

Debatte im Nationalen dreigliedrigen Ausschuss für die Festsetzung eines<br />

Mindestlohns beschloss <strong>der</strong> Ministerrat im Oktober 2012 Mindestlohnsätze von<br />

1.450 NIS pro Monat, 65 NIS pro Tag und 8,50 NIS pro Stunde, die am 1. Januar 2013<br />

in Kraft traten (PNA, 2012b). Obwohl <strong>der</strong> Mindestlohn für alle Sektoren gilt, wurde die<br />

Sorge geäußert, dass seine praktische Durchführung in den Sektoren Bekleidung und<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung, in denen überwiegend Frauen arbeiten und das Lohnniveau generell<br />

niedrig ist, auf Schwierigkeiten stoßen könnte. Das Arbeitsministerium teilte mit, es<br />

würden Schritte unternommen, um diesen Anliegen Rechnung zu tragen. Als nächste<br />

Stufe des Prozesses sollen Mindestlohnausschüsse auf Distriktebene eingerichtet werden,<br />

in den nördlichen Distrikten gibt es bereits einige dieser Ausschüsse (PNA, 2013b). In<br />

<strong>der</strong> durch den PGFTU veröffentlichten Umfrage bezeichneten 93 Prozent <strong>der</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong><br />

die Durchsetzung des Mindestlohns als eine wichtige Priorität (PGFTU, 2013).<br />

Angesichts <strong>der</strong> politischen Spaltung ist es auch hier unwahrscheinlich, dass <strong>der</strong> Mindestlohn<br />

reale Auswirkungen auf die Lohnsituation <strong>der</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong> in Gaza haben wird.<br />

97. Im Januar 2013 hat das Arbeitsministerium den Nationalen Dreigliedrigen Beratenden<br />

Ausschuss, <strong>der</strong> sich mit Fragen <strong>der</strong> Arbeitspolitik befasst, neu konstituiert. Der Ausschuss<br />

war seit Oktober 2011 nicht mehr zusammengetreten, weil das Mandat seiner<br />

Mitglie<strong>der</strong> abgelaufen war. Allerdings haben nicht alle Parteien seine verän<strong>der</strong>te Zusammensetzung<br />

akzeptiert, diese Frage ist weiterhin umstritten. Es wurde ein Gesetzentwurf<br />

über die Zusammensetzung, das Mandat und die Tätigkeit des Palästinensischen Wirtschafts-<br />

und Sozialrats ausgearbeitet, <strong>der</strong> den Sozialpartnern und den zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen zur Beratung vorgelegt werden wird (PNA, 2013b). Wie schon in<br />

früheren Jahren festgestellt, ist es wichtig, starke Verbindungen zwischen den verschiedenen<br />

dreigliedrigen Gremien zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die Empfehlungen<br />

dieser Gremien in die Arbeit des Wirtschafts- und Sozialrat einfließen und dass die an<strong>der</strong>en<br />

Ausschüsse in <strong>der</strong> <strong>Lage</strong> sind, auf den allgemeinen politischen Dialog Einfluss zu<br />

nehmen (IAA, 2011).<br />

98. Ein weiteres wichtiges Forum für den sozialen Dialog ist <strong>der</strong> Nationale Ausschuss<br />

für die Beschäftigung von Frauen (NWEC). <strong>Die</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Rechtsvorschriften<br />

unter Gleichstellungsaspekten, die er 2011 zusammen mit <strong>der</strong> IAO veröffentlichte, wird<br />

einen wichtigen Beitrag zu <strong>der</strong> angestrebten allgemeinen Gesetzesreform leisten (IAA,<br />

2012a). Auf die Bedeutung dieser Überprüfung <strong>der</strong> Rechtsvorschriften wurde schon im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Strategie zur Erreichung <strong>der</strong> Millenniums-Entwicklungsziele hingewiesen,<br />

und sie ist spielt auch im UNDAF-Kontext eine Rolle (PNA, 2012a, Seite 36). <strong>Die</strong> Einrichtung<br />

des NWEC und die Aufnahme seiner Tätigkeit erfolgten im Rahmen des<br />

Gemeinsamen UN-Programms für die Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter und die Stärkung<br />

<strong>der</strong> Stellung <strong>der</strong> Frau, dessen erste Phase im September 2012 auslief. Derzeit finden<br />

Überbrückungstätigkeiten sowie Gespräche über eine voll ausgebaute zweite Phase statt.<br />

99. <strong>Die</strong> IAO hat die Unterstützung des NWEC in ihre laufenden Tätigkeiten zur För<strong>der</strong>ung<br />

des sozialen Dialogs einbezogen, mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

im Rahmen des Projekts zur Erreichung <strong>der</strong> Millenniums-Entwicklungsziele sicherzustellen<br />

und Gleichstellungsfragen in sämtliche IAO-Programme zu integrieren (IAA,<br />

undatiert a). In jüngster Zeit stand für den NWEC die Ausarbeitung seiner Strategie und<br />

seines Arbeitsplans für 2013-15 im Mittelpunkt. <strong>Die</strong>s hat dazu geführt, dass <strong>der</strong> Vollausschuss<br />

nicht regelmäßig zusammengetreten ist, während eine kleineres Sekretariat<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Birzeit-Universität die Strategie und den Arbeitsplan entwickelt hat,<br />

<strong>der</strong> demnächst dem Arbeitsminister und danach dem Kabinett zur Billigung vorgelegt<br />

werden soll. Inzwischen hat <strong>der</strong> Ausschuss Beobachterstatus für den Nationalen Dreigliedrigen<br />

Beratenden Ausschuss erhalten.<br />

34 ILC.102/DG/APP

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