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8 I. Die Ziele alles Wissens.<br />

Wie sich die Philosophie als Kunst zur Freiheit<br />

des Menschen verhalt, was die letztere ist, und ob<br />

wir ihrer teilhaftig sind oder es werden können: das<br />

ist die Hauptfrage meiner Schrift. Alle anderen<br />

wissenschaftlichen Ausführungen stehen hier nur, weil<br />

sie zuletzt Aufklärung geben über jene, meiner Meinung<br />

nach, den Menschen am nächsten liegenden<br />

Fragen. Eine „Philosophie der Freiheit" soll<br />

in diesen Blättern gegeben werden.<br />

Alle Wissenschaft wäre nur Befriedigung müMger<br />

Neugierde, wenn sie nicht auf die Erhöhung des<br />

Dasoinswertes der menschlichen Personlichkeit<br />

hinstrebte. Den wahren Wert erhalten die<br />

Wissenschaften erst durch eine Darstellung der menschlichen<br />

Bedeutung ihrer Resultate. Nicht die Veredlung<br />

eines einzelnen Seelenvennögens kann Endzweck des<br />

Individuums sein, sondern die Entwicklung aller in<br />

uns schlummernden Fähigkeiten. Das Wissen hat<br />

nur dadurch Wert, dafs es einen Beitrag liefert zur<br />

allseitigen Entfaltung der ganzen Menschennatur.<br />

Diese Schrift fafst deshalb die Beziehung zwischen<br />

Wissenschaft und lieben nicht so auf, dafs der Mensch<br />

sich der Idee zu beugen hat und seine Kräfte ihrem<br />

Dienst weihen soll, sondern in dem Sinne, dafs er<br />

sich der Ideenwelt bemächtigt, um sie zu seinen<br />

menschlichen Zielen, die über die blofs wissenschaftlichen<br />

hinausgehen, zu gebrauchen.<br />

Man mufe sich der Idee als Herr gegenüberstellen,<br />

sonst gerät man unter ihre Knechtschaft.<br />

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