Biotopverbundkonzept - Gemeinsame Landesplanungsabteilung ...
Biotopverbundkonzept - Gemeinsame Landesplanungsabteilung ...
Biotopverbundkonzept - Gemeinsame Landesplanungsabteilung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Biotopverbundkonzept</strong><br />
für den Tagebau Welzow-Süd<br />
Um mögliche Anschlüse aus dem Tagebaugebiet Welzow-Süd in die umgebende Landschaft<br />
mit erfasen zu können, wird zudem ein Umring von 3 km um das Tagebaugebiet mit<br />
betrachtet.<br />
Für den Untersuchungsraum lag keine einheitliche, aktuele und konsistente Biotopkartierung<br />
als Datengrundlage vor. Genutzt werden konnten die Kartierung im bereits rekultivierten<br />
Teil des TA I (FIB), die Kartierung im TA I (Beak), die flächendeckende, aber nicht<br />
mehr aktuele Biotoptypenkartierung des Landes Brandenburg (Stand 1993), Ergebnise der<br />
Biotoptypenkartierung von Sachsen (2005) sowie die stärker generalisierende, aber übergreifende<br />
Landnutzung der Corine Land Cover-Daten (2005).<br />
3.3 Untersuchte Biotopgruppen<br />
Vorliegend werden sowohl Waldbiotope, Feuchtbiotope und Trockenbiotope mit ihren Vernetzungen<br />
betrachtet. Diese sind mit ihren Hauptartengruppen wie folgt näher zu beschreiben:<br />
• Waldbiotope: Betrachtet werden ale vorhandenen Wälder, wobei der Fokus auf den<br />
artenreicheren Wäldern liegt. Junge Kiefernstangenhölzer sind selbst für viele Arten<br />
kein geeigneter Lebensraum und weisen auch für manche kleinere Tierart einen erheblichen<br />
Raumwiderstand auf. Als wandernde Arten werden vor alem die verschiedenen<br />
Großsäuger (z. B. Rotwild) betrachtet, aber auch andere Waldarten berücksichtigt.<br />
• Trockenbiotope: Unter dieser Rubrik werden eher trockene und in jedem Fale ofene<br />
Lebensräume zusammengefast. Dazu gehören etwa Sandtrockenrasen,<br />
Zwergstrauchheiden oder vegetationsarme Flächen. Beispiele für zu berücksichtigende<br />
Arten sind etwa Reptilien, Heuschrecken und Laufkäfer.<br />
• Feuchtbiotope: Hiermit werden die durch Waser besonders geprägten Biotope bezeichnet,<br />
wie etwa Fließgewäser einschließlich Gräben und Quelen, sowie stehende<br />
Gewäser wie Teiche, Tümpel und Seen als auch sehr feuchte bis nase Biotope wie<br />
Moore oder anmoorige Bereiche. Relevante Artengruppen sind vor alem Amphibien.<br />
Viele andere Artengruppen wie Waserkäfer besitzen die Möglichkeit, die Biotope<br />
über den Luftweg zu besiedeln.<br />
3.4 Bisherige <strong>Biotopverbundkonzept</strong>e für das Untersuchungsgebiet<br />
Biotopverbundplanungen werden mitlerweile auf verschiedenen räumlichen Ebenen durchgeführt.<br />
Bereits auf der Ebene des Bundes gibt es Konzeptionen zum Biotopverbund. Diese<br />
sind zwar nicht rechtsverbindlich, werden aber als naturschutzfachliche Grundlagen für die<br />
jeweils nächstdetailierte Ebene herangezogen.<br />
Das Bundesamt für Naturschutz hat unter Nutzung der FFH- und SPA-Gebiete und unter<br />
Abgleich der Landnutzung (Corine-Landcover-Daten) und weiterer Datengrundlagen länderübergreifende<br />
Achsen des Biotopverbundes erarbeitet (Fuchs et al. 2011). Diese werden<br />
mit herangezogen, da die Biotopverbundplanungen Brandenburgs an der Landesgrenze enden<br />
(s. u.).<br />
Von dem vom BfN dargestelten Verbund von Feucht- und Trockenbiotopkomplexen ist<br />
Welzow nicht tangiert (BfN 2011a). Die östlich des Tagebaus liegende Spree dient jedoch als<br />
8