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Abbau der US-BomberfloHe geplant Raketen sollen ab 1971 die Sicherheit der freien Welt gewährleisten Die amerikanische Raketenflotte hat inzwischen eine Stärke erreicht, die den Unterhalt großer Bombergeschwader nicht länger notwendig erscheinen läßt, um die primäre Aufgabe der strategischen Streitkräfte zu erfüllen: "Von einem vorsätzlichen Kernwaflenangriff auf die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten dadurch abzuschrecken, daß fortgesetzt ein Höchstmaß an unbedingter Fähigkeit gewahrt wird, jedem möglichen Aggressor oder jeder Gruppierung von Aggressoren im Verlauf eines strategischen nuklfitaren Schlagabtauschs zu jedem Zeitpunkt und selbst nach Hinnahme eines überraschungsangriffs in untragbarem Maße Schaden zuzufügen ", ist Zweck der "gewährleisteten Zerstörungsfähigkeit" , die der amerika nische Verteidigungsminister Robert S. McNamara Ende Januar vor dem Ausschuß für die Streitkräfte des US Repräsentantenhauses forderte. Der Verteidigungsminister unterstrich vor dem Ausschuß erneut die Verpflidltung der Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit der Ve rteidigung ihrer Verbündeten, insbesondere auch der Verbündeten in Europa. Im Verlauf einer umfassenden Analyse der sowjetischen nuklearen Bedrohung erklärte er hierzu wörtlich: "Zwei Dinge möchte ich klarstellen: Erstens möchte ich, um jede mögliche Fehlkalkulation seitens Dritter auszuschließen, noch einmal wiederholen, daß die Vereinigten Staaten, auch wenn sie selbst im Falle eines allgemeinen Atomkrieges schwer zu leiden hätten, in vollem Maße zur Verteidigung ihrer Verbündeten ve rpflichtet sind. Zweitens betrachten wir die Begrenzung möglicher Schäden nicht als eine Frage, die nur die Vereinigten Staaten angeht. Unsere Offensivkräfte decken die strategischen Möglichkeiten eines Gegners, unseren Verbündeten in Europa Schaden zuzufügen, ebenso ab, wie eine gegnerische Bedrohung der Vereinigten Staaten." Die Stärke der US-Flotte strategiSCher Fernlenkwaffen, wie sie für die nächsten fünf Jahre vorgeschlagen wurde, re icht nach Ansicht des Ministers aus, das erforderliche Zerstörungspotential auch ohne den Einsatz von Bombereinheiten selbst im Falle eines kombinierten sowjetisch-chinesischen Angriffs sicherzustellen. Die Ve r ringerung der Zahl der Langstreckenbomber von gegenwärtig 680 auf 465 bis 1971 stellt daher kein Risiko für die Vereinigten Staaten dar. Zu diesem Zeitpunkt wird etwa die Hälfte der ve r bliebenen Bomber aus MaSchinen des z. Z. in Entwicklung befindlichen Typs FB-111 bestehen, der Rest aus Maschinen einer neue ren Version des derzeitig gebräuchlichen Typs B-52. Schon vor rund eineinhalb Jahren hatte Verteidigungsminister McNamara in einer Rede erklärt, daß die strategischen Streitkräfte der USA ausreichen, die Vernichtung sowohl der Sowjetunion als auch Rotchinas selbst unter den ungünstigsten Umständen sicherzustellen, unter denen ein Kriegsausbruch denkbar wäre. Und im Februar 1965 wies der Minister vor dem Kongreß darauf hin, daß die amerikanische Planung den Fall einkalkuliere, daß ein Gegner die Vereinigten Staaten oder ihre Verbündeten zuerst angreife. Der jüngste Aspekt der amerikanischen Planung ist, wie Verteidigungsminister McNamara am 25. Januar vor dem Ausschuß des Repräsentantenhauses ausführte, die zunehmende Bedrohung durch das kommunistische China, ndie die Vereinigten Staaten mit größter Besorgnis erfüllt". Obwohl Rotch ina möglicherweise " bis Mitte oder Ende der siebziger Jahre eine kleine Flotte von interkontinentalen Raketen aufbauen und einsatzbereit machen kann " , hält der Minister eine Entscheidung über den Aufbau einer US-Verteid igung gegen eine BedrOhung von dieser Seite im Augenbl ick noch nicht für nötig. Nach Auffassung von Beobachtern in Washington geben die Erklärungen Verteidigungsminister McNamaras vor dem Ausschuß für die Streitkräfte einen ungewöhnlich detallierten Überblick über die Gefahren eines Krieges mit nuklearen Waffen. Sie sind geeignet, die amerikanische Öffentlichkeit und darüber hinaus die Welt über die Schrecken eines Atomkrieges aufzuklären und darzutun, welche Schritte die Vereinigten Staaten unternehmen, um einen solchen Krieg zu verhindern. (AD) Rechtsschutz und Haftung bei radioaktiven Stoffen Neue Broschüre für die Praxis im Bereich der Kernenergienutzung nObwohl die praktische Nutzung der Atomernergie noch verhältnismäßig jung ist, gibt es, wie die Bücherverzeichnisse zeigen, schon eine recht stattliche Literatur über diesen Bereich ", schreibt Dr. jur. Rudolf Fleck im Vorwort seiner soeben im Verlag Neue Wirtschafts Briefe (Herne und Berlin) erschienenen, 35 Seiten Format DIN A 5 umfassenden Broschüre "Umgang mit radioaktiven Stoffen - Rechtsschutz und Haftung" , die als allgemeinverständliche Darstellung für Kerningenieure, Techniker und Betriebsleiter gedacht ist. " Das gilt auch für solche Bücher, Broschüren und Hefte, die dem naturwissenschaftlichen Laien in allgemeinverständlicher Form nahebringen wollen, was es mit der Kernenergie auf sich hat. Die breitere Öffentlichkeit soll mit Recht darüber unterrichtet sein, daß sich mit der techniSchen und wirtSchaftlichen Nutzbarmachung der Kernenergie eine Entwicklung anbahnt, die ungeahnte und nahezu unfaßbare Möglichkeiten für Technik und Wirtschaft des Menschen enthält. Obwohl uns zwar die rechtlichen Vorschriften für den Umgang mit radioaktiven Stoffen im weitesten Sinn schon längere Zeit vorliegen, ist das allgemeine Wissen um die rechtliche Seite der Kernenergie in der Öffentlichkeit nur spärlich verbreitet. Während es, wie schon erwähnt, ein umfangreiches und ausgezeichnetes populär gehaltenes Schrifttum über die naturwissenschaftliche Seile unseres Fragenkomplexes gibt, fehlt ein allgemeinverständliches Sch rifttum über die Rechtsfrag en beim Umgang mit radioaktiven Stoffen fast völlig. Das hat sicher seinen Grund mit darin, daß sich schon im allgemeinen juristische Stoffe nicht leicht populär darstellen lassen; hinzu kommt, daß die juristischen Fragen der Kernenergie allein schon fast fachwissenschaftlich nicht unbedingt zu den einfachsten gehören, was ihre Konzeption und ihren gedanklichen Unterbau anlangt. Mit der vorliegenden Schrift will der Verfasser versuchen, auch bei einem breiten Personenkreis das Verständnis der Fragen des Rechtsschutzes und der Rechtssicherheit im Bereich der Kernenergienutzung ZU wecken. Vor allem soll die Schrift der Praxis zur Hand gehen und den Studierenden des Faches Kernenergie an Ingenieur- und Hochschulen, den im praktischen Betrieb und in der praktischen Verantwortung stehenden Kerningenieuren, Technikern, Betriebsleitern und Unternehmern zu einem rechtskundlichen Ergänzungswissen verhelfen. Es wird sie in ihrer Überzeugung, daß im Bereiche der Kernenergie mit aller Sorgfalt und großer Verant· wortungsfreude gearbeitet werden muß, bestärken." 16
\ Radioisotope - unentbehrliche Helfer Radioisotope, von denen 130 Arten in Instituten der US-Ätomenergie-Kommission (AEC) in technischen Mengen routinemäßig hergestellt werden, sind in der Medizin, Industrie und naturwissenschaftlichen Forschung unentbehrlich. Dreißig verschiedene Radioisotope werden allein in mehr als 300 amerikanischen Kliniken zur Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenstörungen, Untersuchungen von Organfunktionen, bei Versuchen mit Gewebetransplantationen in der Krebstherapie, zur Erforschung von Stoffwechselvorgängen und in der hämalologischen Forschung verwendet. Die Industrie benutzt strahlende Substanzen zum Messen, Röntgen und als Indikatoren, die selbst so schwierige Untersuchungen wie die Bestimmung von MOlekularstrukturen und der chemischen Kinetik beim Ablauf von Reaktionen zulassen. Die AEC ließ Ende 1965 eine Erhebung bei 40 großen amerikanischen Firmen durchführen, von denen 95 Prozent Radioisotope benutzen und 65 Prozent über Kobalt- und Cäsium-Bomben als Strahlenquellen für Laboratoriumszwecke verfügen. Allein diese Gruppe von Firmen wendet jährlich 14 Millionen Dollar für Forschung und Entwicklung im ' Zusammenhang mit ionisierender Strahlung auf. Rund 50 Prozent benutzen RadiOisotope im Fabrikationsprozeß. Ein interessanter Aspekt ergibt sich aus der Anwendung von Kobalt- oder Cäsium-Strahlenquellen bei Agrarprodukten. Nach Untersuchungen der AEC ist bei Erdbeeren der Verlust um 75 Prozent geringer, wenn sie bis zu drei Stunden nach der Ernte, auf fünf bis null Grad Celsius gekühlt, mit einer Dosis von 100 000 bis 300000 rad bestrahlt und dann bis zum Verkauf kühlgehalten werden. Die Kosten von 20 Cent tür die Bestrahlung von 12 bis 15 Pfund Erdbeeren stehen in keinem Verhältnis zu dem Verlust in Höhe von 75 Cent, der normalerweise durch Verderb von Früchten auf dem Weg vom Erzeuger zum Verbraucher entsteht. Im Frühjahr 1966 wird eine Forschungsgruppe der Universität Kaliforniens das neue Verfahren in Erdbeerplantagen mit einer fahrbaren Bestrahlungsanlage demonstrieren. Auch die Bestrahlung von Melonen, Mangofrüchten und Bananen wäre von großem wirtschaftlichem Wert. Gamma-Bestrahlung kann den Reifeprozeß bei Bananen um zwei Wochen verzögern und, z. B. beim Import von Melonen, das Einschleppen von Schädlingen verhindern. Dr. Lloyd Brownell von der UniverSität Michigan schlägt vor, Getreidevorräte durch Bestrahlung mit Kobalt-60 anstatt durch eegasung lagerfähig zu halten. Dies empfiehlt sich vor allem in den Tropen und Subtropen, wo jährliCh etwa 50 Prozent der Getreideernte durch Schädlingsbefall vernichtet werden (in der übrigen Welt im Durchschnitt 10 Prozent). (AD) 17
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