Magazin 196605
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3600 qm), sondern auch durch den systematischen<br />
Aufbau und die umfassende Darstellung<br />
der nationalen und Internationalen<br />
Programme, ihre Verflechtung und ihren<br />
Zusammenhang, In systematischer Gliederung<br />
werden die geschichtliche Entwicklung<br />
der Weltraumforschung, die bisherigen Ergebnisse<br />
und zukünftige Möglichkeiten behandelt.<br />
Im geschichtlichen Ausstellungsteil werden<br />
-, wie es in einer Darstellung des "Kuratorium<br />
der Mensch und der Weltraum<br />
e. V. " - heißt, Sehnsucht und Traum des<br />
Menschen vom Griff nach den Sternen und<br />
vom Vorstoß in den Kosmos von den Anfängen<br />
der Weltraumforschung bis zur modernen<br />
Entwicklung der Raketentechnik<br />
verdeutlicht. Wertvolle Leihgaben des Deu t<br />
schen Museums in München, wie z. B. das<br />
Newtonsche Spiegelteleskop oder die<br />
Heliometer von Utzschneider und Fraunhofer,<br />
ergänzen zusammen mit Leihgaben<br />
aus Kö lner Sammlungen den geschichtlichen<br />
Darstellungsbereich, Dazu kommen<br />
Originalraketenteile aus dem entscheidenden<br />
Beitrag Deutschlands zur Entwicklung<br />
der Raketentechnik, (Es ist eine Original<br />
V 2 zu sehen, die heute im Urteil der Fachwelt<br />
als "Vater aller Trägerraketen " gilt,<br />
sowie eine übersicht der amerikanischen<br />
Raketenentwicklung.)<br />
Die deutsche Wissenschaft zeigt mit Exponaten<br />
der Deutschen Gesellschaft für Flugwissenschaften<br />
und der ihr angeSchlossenen<br />
Raumfahrtinstitute, der Max-Plan c!~ <br />
Gesellsdlaft sowie verschiedener Institute<br />
von Hochschulen und Universitäten , was an<br />
wissenschaftlichen Arbeitsgrundlagen bereits<br />
vorhanden ist. Oie deutsche und die<br />
französische Industrie zeigen Beispiele für<br />
Ihren technischen Leistungsstand, die jedem<br />
Besucher beweisen, daß Europa auf<br />
dem Sektor Raumfahrttechnik durchaus<br />
gute Voraussetzungen für eine echte Partnerschaft<br />
erarbeitet hat, - Die Frage,<br />
welche Chancen Europa und die Bundesrepublik<br />
Deutschland in der Weltraumforschung<br />
angesichts des amerikanischen<br />
und sowjetischen Vorsprungs haben, beantwortet<br />
die Ausstellung durch die Ergebnisse<br />
der internationalen Zusammenarbeit<br />
in den Organisationen ELDO, ESRO und<br />
EUROSPACE. (ELDO ist die europäische<br />
Organisation für den Bau von Trägerraketen,<br />
ESRO ist die europäische Organisation<br />
für gemeinsame Weltraumforschung, EURO<br />
SPACE ist die Interessenvertretung der<br />
europäischen Industrien für ein gemeinsames<br />
Studien- und Entwicklungsprogramm.)<br />
Auf einer Informationstagung des " Kuratoriums<br />
der Mensch und der Weltraum e, V."<br />
in Köln betonte der Leiter der Abteilung<br />
Weltraumforschung, Weltraumkunde, Raumflugforschung<br />
und Technik im Bundesministerium<br />
für wissenschaftlidle Forschung,<br />
Ministerialdirigent Oipl.-Ing, Max Mayer,<br />
Ziel der deutsd"1en Weltraumforschung sei<br />
weder der bemannte Weltraumflug noch die<br />
Herstellung großer Trägerraketen. Die deutschen<br />
wissensdlaftlichen Forschungen konzentrierten<br />
sid1 auf die Erforschung des<br />
Erdmagnetfeldes und der oberen Atmosphäre,<br />
Der erste deutsche Forschungssatel-<br />
Saturn-V-Raketen sollen das " Apollo" -Yorhaben der NASA, die bemannte<br />
Mondlandung mit drei Astronauten, verwirklichen helfen.<br />
Unser Bild zeigt eine graphische Darstellung dieses geplanten Raumftuge.,<br />
aufgenommen auf der Kölner Ausstellung " Men.ch und Weltraum".<br />
lit solle Ende des Jahres 1968 in den USA<br />
mit einer amerikanischen Rakete gestartet<br />
werden, die von der NASA kostenlos zur<br />
Verfügung gestellt werde. Im weiteren Verlauf<br />
seiner Ausführungen erklärte Ministerialdirigent<br />
Mayer u. a.: Seit 1962 habe die<br />
Bundesrepublik 350 Millionen DM zur Förderung<br />
der Weltraumforschung ausgegeben,<br />
Es sei bedauerlich, daß sich die<br />
moderne Technologie in der Bundesrepublik<br />
in einem beklagenswerten Rückstand<br />
befinde. Nicht nur in den USA, sondern<br />
auch in vielen europäischen Ländern sei<br />
die Forsdlung unter Aufwendung erheblidler<br />
Geldmittel vorangetrieben worden, In<br />
der Bundesrepublik sei ein gefährliches<br />
Forschungsvakuum entstanden, Der Wohlstand<br />
von morgen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Industrie fänden ihreSicherung nur<br />
durch die Forschung von heute. Darum sei<br />
es eine wirtschaftliche Notwendigkeit und<br />
keine Prestigefrage, wenn sich die Bundesregierung<br />
entschlossen habe, mit Steuermitteln<br />
die Raumforschung zu fördern. -<br />
Der Bundesminister für wissenschaftliche<br />
Forsdlung, Dr. Gerhard Stoltenberg, der in<br />
Köln die Ausstellung eröffnete, wies darauf<br />
hin, daß die wirtschaftliche Bedeutung und<br />
der politische Rang einer Nation auch von<br />
den Ergebnissen abhänge, die sie auf<br />
neuen Gebieten der Forschung erziele, Es<br />
müsse davor gewarnt werden, die Erfolge<br />
anderer Staaten in der Weltraumforschung<br />
allzu gleichgültig hinzunehmen,<br />
Die Ausstellung "Mensch und Weltraum "<br />
wird nach ihrer Beendigung in Köln<br />
(17. April 1966) nam derzeitiger Planung in<br />
den Städten Hannover, Hamburg, Braunschweig,<br />
Berlin, Frankfurt und München gezeigt<br />
werden. Ein umfangreiches Rahmenprogramm,<br />
das der Ausstellung beigegeben<br />
ist, umfaßt u. a, die Vorführung von hochinteressanten<br />
Dokumentarfilmen, Vortragsveranstaltungen<br />
für die Offentlidlkeit, Diskussionen<br />
zwischen Vertretern von Wissenschaft<br />
und Industrie und sonstige Sonderveranstaltungen.<br />
Abschließend sei nodl erwähnt,<br />
daß die Besucher der Ausstellung<br />
sich an einem Preisausschreiben beteiligen<br />
können. Dem Gewinner winkt als Preis ein<br />
kostenloser Flug nach Cap Kennedy, um<br />
dort einen Weltraumstart mitzuerleben.<br />
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