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Adelheid Kuhlmey, Doris Schaeffer (Hrsg.): Alter ... - Buch.de

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Psychologische Verän<strong>de</strong>rungen im <strong>Alter</strong> 21<br />

Cognitive Function<br />

-2,5 -2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1<br />

1 2 3 4 5<br />

Cognitive Activity Frequency<br />

Abbildung 1: Beziehungen zwischen <strong>de</strong>m Gesamtmaß für<br />

kognitive Aktivität und <strong>de</strong>m globalen Maß für die gezeigten<br />

kognitiven Leistungen. Höhere Werte stehen dabei für<br />

höhere Aktivität und bessere Leistung. Die gepunkteten<br />

Linien bezeichnen das 95 % Konfi<strong>de</strong>nz-Intervall (Wilson et<br />

al. 1999).<br />

Rowe und Kahn (1998) fassen ihre Ergebnisse<br />

wie folgt zusammen: „Just as we must keep our<br />

physical selves active, so we must keep our<br />

minds busy in our later years if we want it to<br />

continue to function well. […] ‚Use it or lose it‘<br />

is a mental, not just a physical phenomenon“<br />

(S. 63 f.).<br />

Befun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Victoria Longitudinal Study<br />

<strong>de</strong>uten darauf hin, dass ein hohes Maß an kognitiver<br />

Aktivität Gedächtnisfunktionen im <strong>Alter</strong><br />

positiv beeinflusst. Ein Nachlassen von kognitiver<br />

Aktivität bewirkt auch das Nachlassen<br />

von kognitiven Fähigkeiten im Bereich <strong>de</strong>s Gedächtnisses.<br />

Ältere Menschen hingegen, die<br />

kognitiv herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Tätigkeiten ausüben,<br />

weisen nur in geringerem Maße kognitive Einbußen<br />

auf; jene Menschen, die auch weiterhin<br />

kognitiv aktiv bleiben, zeigen im Längsschnitt<br />

nur vergleichsweise geringe kognitive Einbußen<br />

(Hultsch et al. 1999).<br />

Lövdén und Kollegen (2005) sind in ihrer<br />

Analyse von Daten <strong>de</strong>r Berliner <strong>Alter</strong>sstudie<br />

<strong>de</strong>r Frage nachgegangen, inwieweit <strong>de</strong>r empirische<br />

Zusammenhang zwischen einem engagierten<br />

und aktiven Lebensstil im <strong>Alter</strong> und <strong>de</strong>r<br />

kognitiven Leistungsfähigkeit darauf zurückgeht,<br />

dass sich ein entsprechen<strong>de</strong>r Lebensstil<br />

positiv auf die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten<br />

im <strong>Alter</strong> auswirkt o<strong>de</strong>r aber primär darauf<br />

zurückzuführen ist, dass erhaltene kognitive<br />

Fähigkeiten die Aufrechterhaltung eines<br />

engagierten und aktiven Lebensstils ermöglichen.<br />

In dieser Studie wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r sozialen<br />

Partizipation mit Hilfe <strong>de</strong>r in einem<br />

Yesterday-Interview erhobenen Informationen<br />

über die für Freizeitaktivitäten, instrumentelle<br />

Aktivitäten, soziale Aktivitäten und Arbeit verwen<strong>de</strong>te<br />

Zeit, sowie über eine Liste von Aktivitäten,<br />

für die die Untersuchungsteilnehmer angeben<br />

sollten, inwieweit sie diesen in <strong>de</strong>n letzten<br />

zwölf Monaten nachgegangen waren, bestimmt.<br />

Als Maß für die kognitive Leistungsfähigkeit<br />

diente die mit Hilfe von zwei Untertests<br />

erfasste Wahrnehmungsgeschwindigkeit.<br />

In einem Dual Change Score Mo<strong>de</strong>l, in <strong>de</strong>m das<br />

chronologische <strong>Alter</strong> und <strong>de</strong>r soziale Status als<br />

Kovariaten berücksichtigt wur<strong>de</strong>n, zeigte sich,<br />

dass sich Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />

durch die soziale Partizipation<br />

vorhersagen lassen, während umgekehrt<br />

die Wahrnehmungsgeschwindigkeit nicht<br />

zur Vorhersage <strong>de</strong>r sozialen Partizipation beiträgt.<br />

Als mögliche Erklärung für die positiven<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>r sozialen Partizipation auf<br />

die Entwicklung kognitiver Funktionen im <strong>Alter</strong><br />

verweisen die Autoren darauf, dass ein höheres<br />

Engagement mit verbesserten Kompensations-<br />

und Bewältigungsmöglichkeiten einhergehen<br />

und ein engagierter Lebensstil mit<br />

Lebensstilfaktoren wie vermehrter körperlicher<br />

Aktivität und gesün<strong>de</strong>rer Ernährung verbun<strong>de</strong>n<br />

sein kann. Damit könnte soziale Partizipation<br />

auch günstige Auswirkungen auf Hirnalterungsprozesse<br />

haben, die für eine verringerte kognitive<br />

Plastizität im <strong>Alter</strong> verantwortlich sind.<br />

Einflüsse von Trainingsprogrammen<br />

zur flui<strong>de</strong>n Intelligenz<br />

und zu episodischen Gedächtnisleistungen<br />

Die Trainierbarkeit von Aspekten <strong>de</strong>r flui<strong>de</strong>n<br />

Intelligenz und <strong>de</strong>s episodischen Gedächtnisses<br />

ist durch zahlreiche empirische Untersuchungen<br />

belegt. Bereits im Kontext <strong>de</strong>r von Baltes und<br />

Willis Mitte <strong>de</strong>r 1970er Jahre an <strong>de</strong>r Pennsylvania<br />

State University initiierten ADEPT-Studie,<br />

die Mitte <strong>de</strong>r 1980er in Berlin repliziert wur<strong>de</strong>,<br />

konnte gezeigt wer<strong>de</strong>n, dass Menschen im <strong>Alter</strong><br />

von 60 bis 80 Jahren durch ein gezieltes<br />

<strong>A<strong>de</strong>lheid</strong> <strong>Kuhlmey</strong>, <strong>Doris</strong> <strong>Schaeffer</strong> (<strong>Hrsg</strong>.): <strong>Alter</strong>, Gesundheit und Krankheit - Handbuch Gesundheitswissenschaften, Verlag Hans Huber, Bern 2008<br />

© 2008 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern<br />

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