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Der geistliche Führer, Heft 2 (PDF) - Herz-Verlag

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Geistes; viertens, von sich selbst; fünftens, muß er in Gott verloren<br />

sein. Dieses letztere ist das vollkommenste von allen, weil nur die<br />

Seele dahin gelangt, welche versteht, so entrückt zu sein und welche<br />

allein weiß, wo Sicherheit zu finden ist. Gott hat mehr Gefallen an<br />

der Hingabe des <strong>Herz</strong>ens als an weltlichem Wissen. Das <strong>Herz</strong> von allein<br />

zu reinigen, was es gefangen hält und befleckt, ist weit ein anderes<br />

als gut und heilig zu leben, ohne auf die Reinheit des <strong>Herz</strong>ens zu<br />

achten. Denn ein reines <strong>Herz</strong> ist das wichtigste zur Erlangung der<br />

göttlichen Weisheit.<br />

24<br />

Niemals wirst du diese höchste und göttliche Weisheit erlangen,<br />

so du keine Stärke hast, dich nicht nur von deiner Anhänglichkeit an<br />

vergängliche und natürliche Güter zu reinigen, sondern auch von solchen<br />

übernatürlicher und erhabener Art, als da sind innerliche Mitteilungen,<br />

Verzückungen, Entrückungen und andere freiwillig gewährte<br />

Gnadengaben, in welchen die Seele ruht und sich damit unterhält.<br />

25<br />

Obwohl manche Seelen viele Stunden im Gebet verbringen und<br />

täglich das Abendmahl empfangen, mißlingt es ihnen doch, zur ruhigen<br />

Beschauung, zur göttlichen Weisheit und zur wahren Erkenntnis<br />

zu gelangen. Das aber kommt daher, weil sie sich nicht voll und ganz<br />

ihm unter werfen. Sie verleugnen und überwinden sich nicht und geben<br />

sich nicht ganz Gott zum Opfer hin mit vollkommener Selbstentäußerung<br />

und Uneigennützigkeit. Kurzum, ehe die Seele nicht geläutert<br />

ist in dem Feuer der inneren Pein, wird sie nimmermehr zu einem<br />

Zustand der Erneuerung, der Umwandlung, der vollkommenen Anschauung,<br />

der göttlichen Weisheit und zärtlichen Vereinigung gelangen.<br />

17. Von der wahren und vollkommenen Vernichtigung<br />

1<br />

Wisse, daß dieser ganze Prozeß der Vernichtigung seinen Grund<br />

nur in zwei Prinzipien hat. Das erste ist, sich selbst und alles Weltliche<br />

für gering und niedrig zu achten. Daraus muß die praktische Ausübung<br />

dieses Selbstverzichts und der Selbstentsagung und das Verlassen<br />

aller erschaffenen Dinge ihren Ursprung nehmen und zwar mit<br />

Eifer und in Wirklichkeit.<br />

43

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