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Der geistliche Führer, Heft 2 (PDF) - Herz-Verlag

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fortgesetzt übernatürliche Gnadengabe zuteil werden) doch immer<br />

gleich bleiben. Sie hängen ihr <strong>Herz</strong> an nichts, sondern hegen im Innersten<br />

eine große Demut und Selbstverachtung. Beständig sind sie<br />

in die Tiefe ihrer eigenen Unwürdigkeit und Niedrigkeit hinabgebeugt.<br />

Auf diese Weise sind sie immer ruhig, heiter und gleichmütigen<br />

Geistes, sowohl den außerordentlichen Beweisen göttlicher Gnadengaben<br />

gegenüber, wie auch in den strengsten und schärfsten Qualen.<br />

Es gibt keine Nachricht, welche sie zu erschüttern vermöchte,<br />

kein glückliches Ereignis, welches sie erfreuen könnte. Durch Trübsale<br />

werden sie nicht verstört, noch auch durch die innere, fortwährende<br />

und göttliche Gemeinschaft eitel und eingebildet gemacht. Sie<br />

bleiben stets voll heiliger und kindlicher Furcht, in bewundernswürdigem<br />

Frieden, Beständigkeit und Heiterkeit der Seele.<br />

*<br />

2. Fortsetzung des Vorhergehenden<br />

1<br />

Die den äußerlichen Weg Wandelnden bemühen sich, fortwährend<br />

alle Tugenden nacheinander auszuüben, um sich dieselben für<br />

immer anzueignen. Sie streben danach, sich von ihren Unvollkommenheiten<br />

mit angemessener Kraftanspannung zu befreien. Sie lassen<br />

es sich angelegen sein, ihre selbstsüchtigen Neigungen, eine nach<br />

der andern, auszurotten, durch verschiedene und einander entgegengesetzte<br />

Verfahren. Mit all ihren Bemühungen aber erreichen sie<br />

nichts, weil wir nichts tun können, das nicht mit Unvollkommenheit<br />

und Ungemach behaftet wäre.<br />

2<br />

Auf dem innerlichen Wege dagegen und bei dem liebenden Verkehr<br />

in Gottes Gegenwart, wirkt der Herr Selber. Die Tugend wird<br />

aufgerichtet, der Eigennutz ausgetilgt, Unvollkommenheiten zerstört<br />

und Leidenschaften entfernt. Das macht die Seele unerwartet frei,<br />

und zieht sie von allem ab (auch wenn sich Gelegenheit bietet), ohne<br />

daß sie auch nur des Guten gedächte, welches ihr Gott mit unendlicher<br />

Barmherzigkeit zugeteilt hat.<br />

3<br />

Es muß jedoch bemerkt werden, daß diese Seelen, obschon sie<br />

zu hoher Vollkommenheit gelangt sind und wahre göttliche Erleuchtung<br />

besitzen, doch ihre eigene Gebrechlichkeit, ihre Schwächen und<br />

3

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