DER RING - Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch (Lukas 17,21; Monatsspruch) Christian Sundermann. Foto: Schulz In unserer Welt und in unserem Leben das Reich Gottes zu entdecken – dafür braucht man besondere Augen. Siehe! Unsere Aufmerksamkeit wird oft auf Dinge gelenkt, die zum Reich Gottes oder dem, was wir damit verbinden mögen, in offenem Widerspruch stehen: Unfälle, Naturkatastrophen, Skandale, Kriege, Verbrechen. Die Welt ist voll davon, und es drängen sich uns täglich Bilder auf, über die wir erschrecken oder uns ärgern: Eltern, die ihre Kinder misshandeln, jugendliche Amokläufer, die in ihrer Schule wild um sich schießen, tragische Unglücksfälle, aber auch Skandale wie das Verschwenden von Geldern in der katholischen Kirche in Limburg. Diese schrecklichen Dinge ziehen unsere Blicke auf sich. Siehe! Und wenn sie selbst betroffen sind, wenn sie selbst ein Unglück trifft, ein Unfall, eine Krankheit, aber auch Kummer mit dem Lebenspartner oder den Kindern, Ärger über Kollegen oder den Arbeitgeber – dann bleibt vielen Menschen »Gottes Reich mitten unter uns« nicht nur verborgen, sondern sie bezweifeln, ob es das überhaupt gibt, ob es Gott überhaupt gibt. Die meisten, die Unterstützung in den Einrichtungen und Angeboten der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel suchen, stehen nicht auf der Sonnenseite des Lebens. Ihr Leben ist durch Krankheit oder Alter, durch seelische Behinderung oder durch soziale Rahmenbedingungen so eingeschränkt, dass sie es nicht mehr selbstbestimmt und frei führen können. So ist zum Beispiel die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren um 15 Prozent gestiegen – ein Armutszeugnis für unser reiches Land! Die Nachfrage nach Unterstützung ist hoch. Da wird zum Beispiel Freistatt zu einem menschenwürdigen Zufluchtsort, so wie es der biblischen Bedeutung des Namens entspricht. Ein Dach über dem Kopf, ein eigenes Apartment mit Nasszelle und Fernsehgerät, geregelte Verpflegung, und vielleicht am wichtigsten: menschliche Nähe, Gespräche, Beratungsangebote zur Entschuldung, Arbeits- und Wohnungsvermittlung. Menschen, die vorher ausgegrenzt und abgeschnitten waren von gesellschaftlicher Teilhabe, wird eine Tür in der Sackgasse ihres Lebens, die Chance eines Neuanfangs geöffnet. Wenn Jesus gefragt wurde, woran man denn erkennen könne, dass der Messias gekommen sei und das Reich Gottes aufrichten würde: »Blinde sehen, Lahme gehen, Taube hören, Aussätzige werden rein.« Wo durch Krankheit oder andere Umstände ausgegrenzte Menschen wieder Anteil am Leben erhalten, wo zerbrochene Gemeinschaft wieder neu erfahrbar wird, dort wird Gottes Herrschaft konkret und lebendig. Jesus selbst hat dies sein Leben lang getan: Menschen geheilt, verschlossene Türen geöffnet, Hoffnungslosen neue Perspektiven gegeben. Und er tat dies im Namen Gottes, der ein Gott der Gemeinschaft, ein Gott der Liebe ist. Siehe! Man sieht nur mit dem Herzen gut. Man braucht in der Tat die Augen der Liebe, um außer dem Leid und Elend auch die Hoffnungszeichen zu entdecken: Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, beginnen zu strahlen, misshandelte Kinder finden einen geschützten Ort, wo sie aufatmen und ihr Trauma bearbeiten können, behinderte oder pflege bedürftige Menschen bestimmen und gestalten, so viel es geht, ihren Alltag selbst und nehmen am öffentlichen Leben teil. Wir wollen in unseren Angeboten und Einrichtungen der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Teilhabe und Selbstbestimmung fördern, Gemeinschaft verwirklichen und Hoffnung wecken. Damit stellen wir uns in die große Bewegung, die von Jesus ausging und unsere Welt und das Leben menschlicher macht. – Pastor Christian Sundermann – (Geschäftsführung Bethel im Norden) Titelbild: In der Kurzzeitwohngruppe Brücke in Bielefeld-Bethel wird die zwölfjährige Jana Buick von Musiktherapeutin Andrea Oelmann gefördert. Die Einrichtung, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, entlastet vorübergehend Familien mit schwer behinderten Kindern. Mehr dazu ab Seite 12. Foto: Elbracht DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 53. Jahrgang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl in Zusammenarbeit mit der Gesamt mit arbeiter - ver tretung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Petra Wilkening. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla. Sekretariat: Bruni Außendorf/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellenhofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: 0521 144-3512, Telefax 0521 144-2274. E-Mail: presse@bethel.de Druck: Gieseking Print- und Verlagsservices GmbH, 33617 Bielefeld. Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. – Spendenkonto: Nr. 4077 bei der Sparkasse Bielefeld ( BLZ 48050161 ). Bethel im Internet: www.bethel.de Redaktionsschluss für den Dezember-RING: 11. November 2013 2
i Inhalt Kurz gesagt Bethel im Gespräch 5 Der Austausch über die Hierarchie-Ebenen hinweg hat Tradition. Jetzt gibt es eine neue Veranstaltungs reihe mit dem Vorstand. 100 Jahre Gilead 6 Das Jubiläum des Betheler Krankenhauses wurde mit Festakt, Tag der offenen Tür und einer umfangreichen historischen Festschrift gewürdigt. Inklusive Medizin 10 Für die gesundheitliche Versorgung von Erwachsenen mit Behinderung fordert Prof. Dr. Michael Seidel spezielle Zentren. Vielfalt im Quartier 11 In Paderborn wurde das inklusive Wohnprojekt »Pontanus-Carré« eröffnet. Zwischen Lust und Frust 12 Vor 30 Jahren wurde in Bielefeld die Kurzzeitwohngruppe Brücke eingerichtet. Aus diesem Anlass fand ein Fachtag statt. Einsatz bei Arminia 14 Jugendliche aus der Intensivgruppe »Step by Step« helfen ehrenamtlich im Fußballstadion. Nicht zum Nulltarif 15 Der Gemeinsame Unterricht war das Thema einer NRW- Fachtagung in Bethel. Eine neue Familie 16 Seit zehn Jahren gibt es die Flexible Vollzeitpflege in Gütersloh. Sie begleitet 41 Pflegefamilien. Einrichtung der Zukunft 18 NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel eröffnete das neue Seniorenzentrum Breipohls Hof in Bielefeld. Recht auf Unvernunft 20 Die gesundheitliche Vorsorge stand im Mittelpunkt des 12. Angehörigentags in Bielefeld-Bethel. Reha von Anfang an 21 An der Pflegefachtagung Epilepsie im Epilepsie-Zentrum Bethel nahmen rund 100 Fachleute aus fast allen Bundesländern teil. Kurz & bündig 22 Die Gesamtmitarbeitervertretung informiert. RING-Magazin 23 Mitarbeiterkreis 30 Namen 31 Gesundheitskongress 2014 wird der Christliche Gesundheitskongress in Bielefeld veranstaltet. Vom 27. bis zum 29. März finden rund 60 Seminare und Vorträge sowie weitere Veranstaltungen im Rahmen des eintägigen Vorkongresses am 26. März statt. Das inhaltliche Spektrum reicht von Fragen zum Zusammenhang zwischen seelischer und körperlicher Gesundheit über richtiges Management im Gesundheitswesen sowie Christen in Führungsverantwortung bis hin zur intensivmedizinischen Versorgung am Lebensende, der Berufstätigkeit in der Pflege mit »50 Plus« oder der Selbstsorge, dem betrieblichen Gesundheitswesen und der Spiritualität. Beim Christlichen Gesundheitskongress steht die Vertiefung des Miteinanders von christlichem Glauben und dem Fachwissen in Medizin, Pflege und Therapie im Mittelpunkt. Zum Kongress werden in der Stadthalle Bielefeld über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel unterstützen den inzwischen vierten Christlichen Gesundheitskongress. Bethels Vorstandsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl und Prof. Dr. Tim Hagemann von der Fachhochschule der Diakonie gehören unter anderen zu den Referenten; der theologische Direktor des Ev. Krankenhauses Bielefeld, Pastor Reinhold Balzer, ist Kuratoriumsmitglied des Christlichen Gesundheitskongresses. Bethel ist auch mit einem Informationsstand zu seiner diakonischen Arbeit auf dem Kongress vertreten. Mehr Informationen zu Themen und Anmeldung gibt es im Internet unter www.christlichergesundheitskongress.de. 3
Seite 1: November 2013 DER RING Zeitschrift
Seite 5 und 6: Bethel im Gespräch Von der Anstalt
Seite 7 und 8: 100 Jahre Gilead »Nächstenliebe i
Seite 9 und 10: 100 Jahre Gilead Eine Zeitreise dur
Seite 11 und 12: Inklusives Wohnprojekt »Vielfalt i
Seite 13 und 14: Schnelllebig, aber … Bielefeld-Be
Seite 15 und 16: Gemeinsamer Unterricht - NRW-Fachta
Seite 17 und 18: Jason ist … Teamsitzung im Büro
Seite 19 und 20: NRW-Klimaschutzminister … Maria F
Seite 21 und 22: 4. Pflegefachtagung Epilepsie in Be
Seite 23 und 24: RING-Magazin Ethik - soziale Arbeit
Seite 25 und 26: RING-Magazin Berliner Hospizwoche V
Seite 27 und 28: RING-Magazin In das Amt der Diakoni
Seite 29 und 30: RING-Magazin Neu in Lünen Seit zeh
Seite 31 und 32: Namen Die Altenpflegeschule Lobetal

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