Kooperationsstrategie Bolivien 2013-2016 - Deza - admin.ch
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<strong>Kooperationsstrategie</strong> <strong>Bolivien</strong> <strong>2013</strong>-<strong>2016</strong><br />
tätig. Davon betroffen sind insbesondere<br />
Frauen und Indigene. Die Abwanderung<br />
vom Land in die Städte hat si<strong>ch</strong> stark<br />
bes<strong>ch</strong>leunigt. Inzwis<strong>ch</strong>en leben bereits<br />
70% der Bolivianerinnen und Bolivianer<br />
in den urbanen Zentren, wo die Zahl der<br />
Armen entspre<strong>ch</strong>end zunimmt und die<br />
Qualität der öffentli<strong>ch</strong>en Dienstleistungen<br />
ni<strong>ch</strong>t mit der demografis<strong>ch</strong>en Entwicklung<br />
S<strong>ch</strong>ritt hält.<br />
1.3 Minderung der<br />
Klimas<strong>ch</strong>äden und<br />
Anpassung an den<br />
Klimawandel<br />
<strong>Bolivien</strong> ist vom Klimawandel stark bedroht.<br />
Als Folge des Klimawandels steigen die<br />
Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittstemperaturen, ziehen si<strong>ch</strong><br />
die tropis<strong>ch</strong>en Glets<strong>ch</strong>er ras<strong>ch</strong> zurück<br />
und fallen Nieders<strong>ch</strong>läge kräftiger und<br />
immer unvorhersehbarer aus. Die Situation<br />
wird vers<strong>ch</strong>ärft dur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>haltige<br />
Systeme der Landbewirts<strong>ch</strong>aftung. Die<br />
Folgen sind verbreitete Erosionss<strong>ch</strong>äden<br />
und der Verlust fru<strong>ch</strong>tbarer Böden. Dies<br />
wiederum reduziert die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Erträge und bedroht die Existenz<br />
kleiner und mittelgrosser Bauernbetriebe.<br />
Bisher unbekannte Seu<strong>ch</strong>en und Krankheiten<br />
tau<strong>ch</strong>en auf und bedrohen sowohl<br />
Nutzpflanzen als au<strong>ch</strong> Viehbestände. Die<br />
Kombination von aufeinander folgenden<br />
Dürre- und Übers<strong>ch</strong>wemmungszeiten<br />
zwingt die Landbewohner, in die Stadt<br />
zu ziehen, wo sie si<strong>ch</strong> häufig in Zonen<br />
mit hohem Risiko niederlassen, wo die<br />
Versorgung mit Basisdienstleistungen<br />
rar und wo Trinkwasser begrenzt verfügbar<br />
ist. Mit gezielten Massnahmen<br />
versu<strong>ch</strong>t die Regierung, glei<strong>ch</strong>ermassen<br />
auf soziale, ökonomis<strong>ch</strong>e und kulturelle<br />
Notwendigkeiten einzugehen. Do<strong>ch</strong> diese<br />
stehen ni<strong>ch</strong>t selten im Widerspru<strong>ch</strong> zum<br />
politis<strong>ch</strong>en Diskurs, was Zündstoff für<br />
soziale Unruhen liefert. In dieser Situation<br />
ist die Stärkung bestehender Strategien<br />
zur Minderung der Klimas<strong>ch</strong>äden und<br />
zur Anpassung an den Klimawandel ein<br />
zentrales Anliegen, um die negativen Auswirkungen<br />
zu reduzieren und maximale<br />
Vorteile aus der Klimaänderung zu ziehen.<br />
Relativ gesehen hat die internationale<br />
Entwicklungshilfe für <strong>Bolivien</strong> an Bedeutung<br />
eingebüsst. Ihr Anteil am BIP hat<br />
si<strong>ch</strong> in den letzten zehn Jahren mehr als<br />
halbiert. Wurden vor zehn Jahren no<strong>ch</strong><br />
60% der Infrastrukturprojekte mit Mitteln<br />
aus dem Ausland finanziert, so sind es<br />
heute no<strong>ch</strong> gerade 30%. Interne Finanzierungsquellen<br />
haben stetig zugenommen.<br />
In den letzten zehn Jahren haben si<strong>ch</strong> die<br />
Ausgaben für öffentli<strong>ch</strong>e Investitionen<br />
vervierfa<strong>ch</strong>t. No<strong>ch</strong> verfügt die Regierung<br />
aber über keine explizite Strategie für<br />
den Ausstieg aus der Abhängigkeit von<br />
internationaler Hilfe.<br />
2. Ziele der S<strong>ch</strong>weizer<br />
Aussenpolitik und Beitrag<br />
der Gebergemeins<strong>ch</strong>aft<br />
Das Engagement der S<strong>ch</strong>weiz in <strong>Bolivien</strong><br />
erlaubt, wi<strong>ch</strong>tige Werte der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Aussenpolitik zu konkretisieren.<br />
Dazu gehören, Not und Armut zu lindern,<br />
die Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te zu a<strong>ch</strong>ten, Demokratie<br />
und Re<strong>ch</strong>tsstaat zu fördern, für ein<br />
friedli<strong>ch</strong>es Zusammenleben einzustehen<br />
und die natürli<strong>ch</strong>en Lebensgrundlagen zu<br />
erhalten. Mittelfristig hat jedo<strong>ch</strong> sowohl<br />
für das SECO als au<strong>ch</strong> für die Abteilung<br />
Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Si<strong>ch</strong>erheit des EDA ein Engagement<br />
in <strong>Bolivien</strong> keine Priorität. Die<br />
EZA bleibt das wi<strong>ch</strong>tigste aussenpolitis<strong>ch</strong>e<br />
Instrument. In <strong>Bolivien</strong> sind gegenwärtig<br />
31 s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e NGOs tätig, teilweise<br />
mit ähnli<strong>ch</strong>er thematis<strong>ch</strong>er Ausri<strong>ch</strong>tung<br />
wie die DEZA, davon zehn mit einem<br />
Programmbeitrag 2 in einer Gesamtsumme<br />
rund 2 Mio. CHF. Mandate führen drei<br />
Organisationen aus 3 .<br />
In den letzten zehn Jahren hat die internationale<br />
Gemeins<strong>ch</strong>aft 6.4 Mrd. USD in<br />
die Entwicklung <strong>Bolivien</strong>s investiert: 30%<br />
stammten von 14 bilateralen Gebern,<br />
67% von multilateralen Institutionen<br />
und 3% von UNO-Organisationen. Die<br />
wi<strong>ch</strong>tigsten Geber sind die Corporación<br />
Andina de Fomento, die Interamerikanis<strong>ch</strong>e<br />
Entwicklungsbank, die Weltbank und die<br />
Europäis<strong>ch</strong>e Union, die gemeinsam 60%<br />
der externen Finanzierung leisteten. Die<br />
wi<strong>ch</strong>tigsten bilateralen Geber waren in<br />
den letzten Jahren USAID, die Nieder-<br />
2 Programmbeitragsorganisationen:<br />
Bethlehem Mission Immensee;<br />
Brücke-Le Pont; Caritas S<strong>ch</strong>weiz;<br />
E-Changer; HELVETAS Swiss Intercooperation;<br />
Interteam; S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>es<br />
Rotes Kreuz; Solidar Suisse;<br />
Swisscontact; Fondation Terre des<br />
Hommes.<br />
3 Mandate: Swisscontact; HELVETAS<br />
Swiss Intercooperation; Solidar Suisse.<br />
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