Kooperationsstrategie Bolivien 2013-2016 - Deza - admin.ch
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<strong>Kooperationsstrategie</strong> <strong>Bolivien</strong> <strong>2013</strong>-<strong>2016</strong><br />
Das Engagement der<br />
S<strong>ch</strong>weiz hat gerade<br />
deshalb grosse<br />
Glaubwürdigkeit,<br />
weil unser Land seit<br />
43 Jahren in <strong>Bolivien</strong><br />
solidaris<strong>ch</strong> präsent ist,<br />
na<strong>ch</strong>haltige Resultate<br />
vorweisen kann und<br />
als neutrales Land<br />
keine geostrategis<strong>ch</strong>en<br />
Interessen verfolgt.<br />
lande, Japan, Deuts<strong>ch</strong>land und Spanien.<br />
Sie kamen für 80% der S<strong>ch</strong>enkungen auf.<br />
Mit bisher 20 Mio. CHF pro Jahr trug die<br />
S<strong>ch</strong>weiz ca. 3% zur gesamten ODA und<br />
10% zu den S<strong>ch</strong>enkungen bei.<br />
In den letzten Jahren haben das Gewi<strong>ch</strong>t<br />
und der Einfluss ni<strong>ch</strong>t traditioneller Geber,<br />
insbesondere Venezuelas und Brasiliens,<br />
signifikant zugenommen. Venezuela verfolgt<br />
mit seiner Zusammenarbeit ideologis<strong>ch</strong>e<br />
und geostrategis<strong>ch</strong>e Ziele, während<br />
Brasilien als Na<strong>ch</strong>bar bemüht ist, zur Lösung<br />
von Problemen mit regionalem Charakter<br />
beizutragen. Dazu gehören Umwelt,<br />
Drogenhandel und Armuts-Migration.<br />
Parallel zum markanten Anstieg der Staatseinnahmen<br />
<strong>Bolivien</strong>s seit 2005 kam es in der<br />
Entwicklungslands<strong>ch</strong>aft zu signifikanten<br />
Veränderungen:<br />
Beiträge markant reduziert (USAID,<br />
Spanien, Kanada). Als Folge dieser<br />
Gewi<strong>ch</strong>tsvers<strong>ch</strong>iebung ist die Agenda<br />
der multilateralen Institutionen im<br />
Politikdialog wi<strong>ch</strong>tiger geworden.<br />
Für die bilateralen Agenturen wird<br />
es zunehmend s<strong>ch</strong>wieriger, politis<strong>ch</strong>e<br />
Fragen wie Dezentralisierungsprozess<br />
oder Re<strong>ch</strong>tsstaatli<strong>ch</strong>keit in den Dialog<br />
einzubringen.<br />
■ Der Stellenwert der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
EZA nimmt zu: Der Rückzug einzelner<br />
Geber sowie die markante Reduktion<br />
der Beiträge anderer hinterlässt in einzelnen<br />
Sektoren spürbare Lücken. Damit<br />
wä<strong>ch</strong>st der Stellenwert der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
EZA im generellen Politikdialog<br />
und speziell in einzelnen Sektoren,<br />
wie etwa bei der Berufsbildung oder<br />
im Watershed Management.<br />
■ Das Gewi<strong>ch</strong>t der EZA hat si<strong>ch</strong> reduziert:<br />
Der Beitrag der internationalen EZA<br />
im Verhältnis zum BIP hat si<strong>ch</strong> von 9%<br />
im 2000 auf 3.8% im 2010 reduziert;<br />
die S<strong>ch</strong>enkungen allein ma<strong>ch</strong>en ledigli<strong>ch</strong><br />
no<strong>ch</strong> 1.2% des BIP aus. Mit dem<br />
relativen Rückgang einher geht eine<br />
Verminderung des Gewi<strong>ch</strong>ts der gut<br />
organisierten Gebergemeins<strong>ch</strong>aft im<br />
Politikdialog, der si<strong>ch</strong> zunehmend auf<br />
te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e und sektorielle Themen<br />
bes<strong>ch</strong>ränkt.<br />
■ Der Einfluss der Internationalen<br />
Finanzinstitutionen im politis<strong>ch</strong>en<br />
Dialog ist gewa<strong>ch</strong>sen: Das Kreditvolumen<br />
der multilateralen Finanzinstitutionen<br />
ist ni<strong>ch</strong>t zuletzt dank der<br />
guten makroökonomis<strong>ch</strong>en Situation<br />
gestiegen. Glei<strong>ch</strong>zeitig haben si<strong>ch</strong><br />
grössere bilaterale Geber zurückgezogen<br />
(DFID, Niederlande) oder ihre<br />
Vor diesem Hintergrund besteht der Mehrwert<br />
der internationalen Zusammenarbeit<br />
insbesondere in ihren Beiträgen zu<br />
dringenden Infrastrukturvorhaben (Multilaterale),<br />
zu innovativen und modernen<br />
Lösungsansätzen für neue Herausforderungen<br />
(z. B. Klimawandel, DRR) oder<br />
zur Verbesserung der Gouvernanz und<br />
zur Überwindung der Unglei<strong>ch</strong>heiten.<br />
Das Engagement der S<strong>ch</strong>weiz hat gerade<br />
deshalb grosse Glaubwürdigkeit, weil unser<br />
Land seit 43 Jahren in <strong>Bolivien</strong> solidaris<strong>ch</strong><br />
präsent ist, na<strong>ch</strong>haltige Resultate vorweisen<br />
kann und als neutrales Land keine<br />
geostrategis<strong>ch</strong>en Interessen verfolgt. Die<br />
demokratis<strong>ch</strong>e Tradition und die lange<br />
Erfahrung der S<strong>ch</strong>weiz mit föderaler<br />
Staatsstruktur und Bürgerbeteiligung<br />
stellen wertvolle Beiträge zum Wandel<br />
in <strong>Bolivien</strong> dar.<br />
3. Resultate der<br />
s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Zusammenarbeit mit<br />
<strong>Bolivien</strong> 2008-2012<br />
Im Rahmen der <strong>Kooperationsstrategie</strong><br />
2008-2012 hat die DEZA 94 Mio. CHF eingesetzt.<br />
Sie orientierte si<strong>ch</strong> am Ziel, in den<br />
drei Interventionsberei<strong>ch</strong>en Gouvernanz,<br />
Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung natürli<strong>ch</strong>er Ressourcen<br />
und Na<strong>ch</strong>haltige wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Entwicklung<br />
zu einem würdigeren Leben der<br />
Bolivianerinnen und Bolivianer beizutragen.<br />
Die signifikanten Änderungen in der Entwicklungspolitik<br />
des Landes, verbunden mit<br />
einem Umbau der Institutionen und der<br />
Verabs<strong>ch</strong>iedung neuer Politiken in allen<br />
wi<strong>ch</strong>tigen Berei<strong>ch</strong>en, führten verständli<strong>ch</strong>erweise<br />
zu Effizienzverlusten bei den<br />
öffentli<strong>ch</strong>en Partnern. Projektevaluationen<br />
und eine qualitative Selbstevaluation<br />
zeigten, dass die gewählten thematis<strong>ch</strong>en<br />
Prioritäten relevant sind. Gemäss den<br />
jährli<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>terstattungen sind die<br />
Resultate in den drei Themenberei<strong>ch</strong>en<br />
zufriedenstellend. Die S<strong>ch</strong>weiz leistete<br />
in den letzten fünf Jahren zusammen mit<br />
anderen Gebern einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag<br />
zur Reduktion der extremen Armut und<br />
zur Stärkung der Re<strong>ch</strong>te bena<strong>ch</strong>teiligter<br />
Bevölkerungsgruppen.<br />
Erkennbare Resultate und Wirkungen<br />
lassen si<strong>ch</strong> insbesondere in folgenden<br />
Berei<strong>ch</strong>en zeigen:<br />
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