mitteilungen 4/13 - Gemeinde Eglisau
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Portrait<br />
Kit Powell reicht den Stafettenstab an Maurice Schneider weiter<br />
Im Hier und Jetzt leben – Zeit erfüllt leben<br />
Maurice Schneider verbrachte seine Ju -<br />
gendjahre am Konservatorium Zürich. Seine<br />
Eltern waren dort Hauswarte. Inspiriert<br />
durch die tägliche Musik lernte der ehemalige<br />
Primarlehrer Geige und Bratsche und<br />
baute vor einigen Jahren selber eine Geige.<br />
Wegen seiner vielfältigen Interessen und<br />
Fähigkeiten bezeichnet er sich als «Hans<br />
Dampf in allen Gassen».<br />
Maurice Schneider sitzt im Wohnzimmer<br />
und lässt Beethovens Ouvertüre von<br />
Egmont auf sich wirken. Er geniesst<br />
die Klänge der Instrumente und vertieft sich<br />
ganz in den Augenblick. Allmählich wird es<br />
hell draussen, der Tag beginnt. «Ich stehe<br />
meist sehr früh auf», sagt er. Den Tag beginnt<br />
er mit Musik, sei es, indem er im Fernsehen<br />
ein Konzert schaut oder eine CD einlegt.<br />
«Letzthin sah ich den Thomaner Knabenchor<br />
aus Leipzig, ein wunderbarer Tagesanfang»,<br />
schwärmt er. Seine Leidenschaft für Musik<br />
wurde wohl in seiner Jugend geweckt. Als<br />
Sohn des Hauswarts des Konservatoriums<br />
Zürich kam er täglich mit der Musik in Kontakt.<br />
Vor zehn Jahren hat er seine Jugenderinnerungen<br />
niedergeschrieben und vervollständigt<br />
seine Biografie laufend.<br />
Fräulein Ammann und die Tauben<br />
Die Hauswartwohnung lag im obersten Stock<br />
des Konservatoriums. Wenn der kleine Maurice<br />
am Einschlafen war, tönten die Übungen der<br />
Musikschüler zu ihm hinauf ins Kinderzimmer.<br />
Mit seinen Jugendjahren im «Konsi» sind viele<br />
Erinnerungen verbunden – zum Beispiel an<br />
Fräulein Ammann. Sie war nicht nur Geigenpädagogin,<br />
sondern auch Tierfreundin. Als<br />
solche fütterte sie die Stadttauben von<br />
Zürich, indem sie auf die breiten Fenstersimse<br />
grosszügig Vogelfutter verteilte. Vater Schneider<br />
hatte gar keine Freude daran, fielen doch<br />
Unmengen von Resten in den Innenhof hinunter,<br />
der wieder gereinigt werden musste.<br />
Aber nicht nur die Tauben hatten es ihr angetan<br />
– für ihren Dackel bestellte sie bei der<br />
Metzgerei Bell Köstlichkeiten. Mit der Zeit<br />
trug sie das kugelige Tier die breiten Treppen<br />
im «Konsi» hoch, weil es das nicht mehr<br />
allein schaffte.<br />
Aber nicht nur an Lehrpersonen oder Musikschüler<br />
erinnert er sich – auch an die vielen<br />
Arbeiten, die ein Hauswart erledigen muss.<br />
Natürlich mussten er und seine um fünf Jahre<br />
jüngere Schwester mithelfen. So war Maurice<br />
Schneider «Garderobeanweiser» bei Konzerten,<br />
half beim Bohnern, Laubwischen oder<br />
Schneeschaufeln. Der «Frühlingsputz» begeisterte<br />
die Kinder nur mässig. Über 40 Unterrichtsräume<br />
und weitere Räume mussten mit<br />
Hilfspersonal gereinigt werden. Maurice<br />
Schneider nahm aber auch die riesigen Räume<br />
und Hallen im «Konsi» in Beschlag, indem er<br />
seine ersten Fahrradversuche startete oder<br />
mit seiner Schwester Verstecken spielte. Wunderbar<br />
war auch, dass man durch die Lamellen<br />
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