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Zur Sozialepidemiologie der Tuberkulose in der Stadt Bremen

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Zusammenfassung<br />

<strong>Tuberkulose</strong> zählt zu den drei häufigsten Infektionskrankheiten auf <strong>der</strong> Welt mit e<strong>in</strong>er jährlich<br />

steigenden Zahl von Neuerkrankungen. Nach Schätzungen <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO ist bereits je<strong>der</strong> dritte Mensch auf <strong>der</strong> Erde mit dem Erreger <strong>der</strong> <strong>Tuberkulose</strong> <strong>in</strong>fiziert.<br />

Lediglich <strong>in</strong> wohlhabenden Län<strong>der</strong>n wie Deutschland geht die Zahl <strong>der</strong> neu gemeldeten <strong>Tuberkulose</strong>erkrankungen<br />

seit langem zurück. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bremen</strong> s<strong>in</strong>kt die Zahl <strong>der</strong> Neuerkrankungen<br />

stetig, 2006 wurden 56 neue Fälle registriert.<br />

Es gibt H<strong>in</strong>weise darauf, dass sich <strong>Tuberkulose</strong> <strong>in</strong> Deutschland zu e<strong>in</strong>er Krankheit sozialer Randgruppen<br />

entwickelt. E<strong>in</strong>e Auswertung von TBC-Fallakten des Gesundheitsamtes <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bremen</strong><br />

ergab e<strong>in</strong>e Zunahme von Patienten mit Suchtproblemen. Ihr Anteil unter den Neuerkrankungen<br />

stieg von 16,4% (1998) auf 34,7% (2006). Dabei handelte es sich fast ausschließlich<br />

um Männer mittleren Alters, die meisten erhielten soziale Transferleistungen (Hartz IV). Oft lag<br />

e<strong>in</strong>e schwere Form <strong>der</strong> <strong>Tuberkulose</strong> vor, komb<strong>in</strong>iert mit weiteren Erkrankungen. Die Krankheitse<strong>in</strong>sicht<br />

und die Bereitschaft, an <strong>der</strong> Behandlung mitzuwirken, war ger<strong>in</strong>g. Der Betreuungsaufwand<br />

für diese Gruppe war dementsprechend hoch.<br />

Diese wachsende soziale Problematik erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong> Ine<strong>in</strong>an<strong>der</strong>greifen von mediz<strong>in</strong>ischer Behandlung<br />

und sozialarbeiterischer Intervention. Gefragt ist die Zusammenarbeit aller pr<strong>in</strong>zipiell beteiligten<br />

E<strong>in</strong>richtungen (Gesundheitsamt, nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte, Kl<strong>in</strong>iken, Amt für Soziale Dienste,<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst) und die Verständigung auf <strong>in</strong>stitutionalisierte Vorgehensweisen wie<br />

z.B. Fallkonferenzen.<br />

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