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Erwin Meyer - GWDG

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30 Göttingen<br />

In der Mikrowellen-Abteilung arbeiteten etwa ein Drittel der<br />

Institutsmitglieder. Die Mehrheit verteilte sich aber auf die verschiedenen<br />

Arbeitsrichtungen der Akustik.<br />

Ein wichtiges Gebiet war die Raumakustik. Den Einfluss von<br />

” Schallspiegeln“ (Reflektoren) seitlich und oberhalb der Bühne<br />

großer Säle haben <strong>Meyer</strong> und seine Mitarbeiter mit Hilfe der geometrischen<br />

Raumakustik analysiert und die Ergebnisse oft praktisch<br />

angewandt [105].<br />

Ein international damals viel diskutiertes Problem war die<br />

Charakterisierung der akustischen Qualität von Räumen durch<br />

Kenngrößen. Nach W. C. Sabines grundlegenden Untersuchungen<br />

zum Nachhall [505] war es klar, dass die Nachhallzeit die wichtigste<br />

Größe ist, aber sie allein reicht nicht aus (beispielsweise kann<br />

ein gekacheltes Badezimmer die gleiche Nachhallzeit haben wie ein<br />

Konzertsaal). Nach früheren Vorarbeiten (z. B. [509]) hatten R. H.<br />

Bolt und R. W. Roop [512] die frequency irregularity“ (Frequenz-<br />

”<br />

kurvenschwankung) als weiteren Parameter in der Erwartung eingeführt,<br />

damit ein Maß für die räumliche Ungleichförmigkeit des<br />

Schallfeldes zu bekommen. Aber <strong>Meyer</strong>s Student M. R. Schröder<br />

(später schrieb er sich Schroeder) zeigte in seiner Dissertation und<br />

einer Folgearbeit durch statistische Analysen, dass diese Größe<br />

(außer bei sehr tiefen Frequenzen) durch die Nachhallzeit festgelegt<br />

ist, also keine zusätzliche Information über den Raum liefert<br />

[308, 309] 3 . Dies wurde durch Messungen von H. Kuttruff in seiner<br />

Diplomarbeit und von R. Thiele in seiner Doktorarbeit in vielen<br />

Räumen bestätigt [310, 311].<br />

Es war klar, dass die Hörsamkeit in einem Raum durch die dem<br />

Direktschall folgenden Reflexionen von den Begrenzungsflächen<br />

bestimmt sein musste. <strong>Meyer</strong> ließ deshalb von seinen Studenten<br />

G. R. Schodder, R. Thiele und später W. Burgtorf umfangreiche<br />

Messungen zur zeitlichen Abfolge [312] und zur Richtungsverteilung<br />

[313, 134] der Schallrückwürfe nach Impulsanregung in vie-<br />

3 Diese beiden grundlegenden, deutschsprachigen Arbeiten wurden bei den<br />

Bell Laboratories in den USA für den internen Gebrauch 1963 [308] bzw. 1972<br />

[309] ins Englische übersetzt, aber trotz ihrer immer noch großen Bedeutung<br />

erst 1987 publiziert.

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