Aspekte einer systemisch-konstruktivistischen ... - Hannahdenker.de

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Gefühl (Einheit geistigen, emotionalen, und körperlichen Wohlbefindens), die Vielfalt der Lernwege, die angenehme Lernatmosphäre und die metakognitive Reflexion. (Siebert, 2005, S.37) Die Individualisierung des Lernens wird betont, denn Lernen ist biographieabhängig. Jeder Mensch lernt individuell. Gelernt wird, wenn jemand konzentriert zuhört, das Thema interessant ist, es in das Selbstkonzept passt und es als Bereicherung erlebt wird. Grundlage jeder Lernfähigkeit ist es, Wissenslücken wahrzunehmen und diese aufarbeiten zu wollen. (vgl. Siebert, 2005, S.37f) Ein Lernprozess spielt sich auf unterschiedlichen Ebenen ab. Der offizielle Lehrplan ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn die verborgenen Lernaktivitäten umfassen weitaus mehr, als den offiziellen Lehrplan und sind für die Pädagogen nicht ersichtlich. Die Interessenten lesen, denken, fühlen, empfinden völlig individuell und unterschiedlich. Deshalb wird zwischen Lerngegenstand und Lerninhalt unterschieden, der Lerngegenstand ist das Thema, dieses wird nur zum Lerninhalt, wenn es biographisch Anschluss findet und zum Bestandteil der Identität und des Selbstkonzepts wird. (vgl. Siebert, 2005, S.46) 16
5. Methodenbeispiele einer systemisch-konstruktivistische Didaktik Eine Methodengläubigkeit ist unkonstruktivistisch. Der Einsatz von Methoden hängt von dem Anlass, Ziel, Inhalt, Kontext, der Situation, den Lehrenden und Lernenden ab, demnach gibt es keine falsche oder richtige Methode. Methoden sollen zum Nachdenken anregen, überraschende Erkenntnisse ermöglichen und einen Perspektivwechsel fördern. Reformpädagogische Reformen, die die Eigenaktivität der Lernenden anregen, werden favorisiert. (vgl. Siebert, 2005, S.102f) 5. 1 Das Planspiel In Planspielen wird eine Praxissituation simuliert. Dabei soll den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden weitgehend autonom und selbstorganisiert ein konkretes Problem anzugehen und Lösungen zu suchen. Simulationen dieser Art werden durchgeführt, um auf die Komplexität einer Praxissituation vorzubereiten. Dabei gehören Planspiele nach Reich (2003) zum notwendigen Inventar einer konstruktivistischen Didaktik, da sie die Möglichkeit für Re/De/Konstruktionen und experimentelles Handeln bieten. Reich zitiert Klippert (2002, S.31, zitiert nach Reich, 2003, S.2), der darauf hinweist, dass durch Planspiele die in der Wirtschaft geforderten „Schlüsselqualifikationen“ (Selbständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Kreativität, Teamfähigkeit, etc.) erprobt werden. Allerdings muss der Einsatz von Planspielen im Sinne einer konstruktivistischen Didaktik vom Einsatz von Simulationen wie sie in der Praxis erfolgen, abgegrenzt werden. Computersimulationen beispielsweise erfüllen nicht die Kriterien, die an den didaktischen Einsatz dieser Methode gestellt werden. Eine konstruktivistische Didaktik fordert vom Einsatz eines Planspiels, dass es die Beobachtungsfähigkeit seiner Teilnehmer erweitert, neue Horizonte eröffnet und zu vielfältigen Lösungsansätzen anregt. Theoretische und praktische Gründe für ein Planspiel Planspiele können die Lernmotivation erhöhen. Die intrinsische Motivation zum Lernen kann besonders dann gesteigert werden, wenn es in dem Spiel gelingt, Identifikationen mit bestimmten Aufgaben oder Gruppen zu erreichen. Eine Gefahr besteht darin, dass eine Rolle von einem Teilnehmer als unpassend („blöd“) empfunden wird. Eine mögliche Lösung wäre, die Rollen per Zufall zu verteilen, so dass sich keiner benachteiligt fühlt. Ein Planspiel kann dann als Erfolg gewertet werden, wenn es ein Problem löst, selbst wenn sich in der Nachbesprechung herausstellt, dass diese nicht die günstigste Lösung darstellt. Das Spiel soll dabei Anlass zu Reflexion bieten. Es soll nicht erfolgreiches Handeln schön geredet werden 17
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