Aspekte einer systemisch-konstruktivistischen ... - Hannahdenker.de
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situative Interaktion auszeichnet. Reich führt an, dass es aus pragmatischer Sicht zwar häufig<br />
ähnliche Lösungen geben mag, dass aber schematische Lösungen für alle Fälle we<strong>de</strong>r sinnvoll<br />
noch möglich sind. Eine pragmatische Sichtweise betont außer<strong>de</strong>m immer <strong>de</strong>n sozialen<br />
Kontext, d.h. das soziale Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Interakteure <strong>de</strong>s Lernens sowie die alltägliche<br />
Lernumgebung, <strong>de</strong>n kulturellen Kontext und die sozialen Voraussetzungen <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n.<br />
Dabei ist das Ziel stehts, sich neue Metho<strong>de</strong>n zu Eigen zu machen und weniger sich<br />
(begrenztes und zeitabhängiges) Wissen anzueignen. Für Reich (2006, S.83) liegt ein<br />
pragmatisches Vorgehen darin Freiheit und Partizipation <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n als Grundlage <strong>de</strong>s<br />
Lehren<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lns zu nehmen, um so intrinsische Motivation <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n zu erreichen.<br />
Eine weitere Anfor<strong>de</strong>rungen an eine <strong>systemisch</strong>-konstruktivistische Didaktik im Sinne von<br />
Reich (2006, S.23) kreist um <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r „Konstruktivitität“: „Didaktik sollte konstruktiv<br />
sein, <strong>de</strong>nn nur das, was auch zu konkreten Ergebnissen und evaluierbaren Erfolgen führt, wird<br />
Lernen<strong>de</strong> überzeugen können.“ Auch hier wird Reichs pragmatischer Ansatz <strong>de</strong>utlich, wenn<br />
er zusammenfassend erklärt, dass alles was zu Lernfortschritten führt und <strong>de</strong>n<br />
Handlungsspielraum <strong>de</strong>s Individuums erweitert als konstruktiv zu betrachten ist (ebd., S.25ff).<br />
Nicht konstruktives Lernen wür<strong>de</strong> sich <strong>de</strong>mnach darin zeigen, dass <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong> immer<br />
wissen<strong>de</strong>r und die Lernen<strong>de</strong>n immer passiver wür<strong>de</strong>n. Das führt nicht nur zu einem geringen<br />
Lernfortschritt <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch zu Langeweile bei <strong>de</strong>n Lehren<strong>de</strong>n und ist somit<br />
beidseitig „unkonstruktiv“. Der Lehren<strong>de</strong> muss sich mit seinem Mehrwissen zurückhalten, um<br />
die Lernen<strong>de</strong>n nicht in die bloße Reproduktion zu treiben. Statt<strong>de</strong>ssen nimmt <strong>de</strong>r Lehren<strong>de</strong><br />
<strong>einer</strong> <strong>systemisch</strong>-<strong>konstruktivistischen</strong> Didaktik eine Doppelrolle ein: auf <strong>de</strong>r einen Seite ist er<br />
ein mehrwissen<strong>de</strong>r Experte und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rerseits ein lernorientierter Mo<strong>de</strong>rator <strong>de</strong>r<br />
Wissens- und Handlungskonstruktion. (ebd., S.26) Eine konstruktive „Beziehungsdidaktik“<br />
(Reich,2006, S.26) wie Reich sie auch nennt, zeichnet sich dadurch aus, dass im Austausch<br />
mit <strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n (und <strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n untereinan<strong>de</strong>r) multiperspektivische, multimodale<br />
und kreative Lösungswege erarbeitet und diskutiert wer<strong>de</strong>n. Dabei wird eine wertschätzen<strong>de</strong><br />
Atmosphäre, die Offenheit für unkonventionelle Lösungsvorschläge und Gemeinschaftliches<br />
Denken för<strong>de</strong>rt, zugrun<strong>de</strong> gelegt. Je<strong>de</strong>r Lehren<strong>de</strong> sollte sich – so Reich (2006, S.17) -<br />
vergegenwärtigen, dass nicht nur die räumlichen Bedingungen, die Institution u.a. die<br />
Lernumgebung für je<strong>de</strong>n Schüler ausmachen, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re dass sie selbst die<br />
wichtigste Lernumgebung für ihre Schüler darstellen. In ihrer Kommunikation mit Lernen<strong>de</strong>n<br />
stellen Lehren<strong>de</strong> immer Beziehungen her, die in Form von gemeinsamen Interaktionen und<br />
Kommunikationsmustern eine kulturelle, zwischenmenschliche Atmosphäre bieten, die für<br />
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