forSYSTEMS Winter 2013 - Fachmagazin für Systemgeber und Systemnehmer
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Schülerhilfe!<br />
Schülerhilfe! - Nachhilfe im Trend<br />
Nachhilfe ist im deutschen Bildungssystem längst keine Ausnahmeerscheinung mehr. Laut einer Studie<br />
der Bertelsmann Stiftung (2010) nehmen deutschlandweit jedes Jahr r<strong>und</strong> 1,1 Millionen Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler Nachhilfe in Anspruch. Die Eltern greifen dabei mitunter tief in die Tasche – <strong>und</strong><br />
geben <strong>für</strong> die außerschulische Extraförderung ihrer Kinder je nach Schätzung zwischen 942 <strong>und</strong> 1468<br />
Millionen Euro aus.<br />
Die ZGS Bildungs-GmbH ist mit ihrer Marke Schülerhilfe neben dem Studienkreis der größte institutionelle<br />
Anbieter von Nachhilfeunterricht in Deutschland. B<strong>und</strong>esweit bietet das Unternehmen gemeinsam<br />
mit seinen r<strong>und</strong> 370 Franchise-Partnern an mehr als 1000 Standorten professionellen<br />
Nachhilfeunterricht an. Das enorme Potenzial auf dem Bildungsmarkt hat das in Gelsenkirchen ansässige<br />
Unternehmen längst erkannt. „Bislang greift nur die Hälfte aller Schüler, die Nachhilfe in Anspruch<br />
nehmen, auf institutionelle Anbieter zurück“, erklärt Marion Lauterbach, Leiterin Geschäftsentwicklung<br />
<strong>und</strong> PR Franchise.<br />
2009 wurde Paragon Partners Mehrheitsgesellschafter der ZGS Bildungs-GmbH. Nach eigenen Angaben<br />
beteiligt sich die Münchner Investmentgesellschaft ausschließlich an Unternehmen mit einem<br />
nachhaltigen Geschäftsmodell <strong>und</strong> signifikantem operativen Wertsteigerungspotenzial. „Auch Paragon<br />
hat den Zukunftsmarkt Bildung <strong>und</strong> das Wachstumspotenzial der Schülerhilfe mit den damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Gewinnmöglichkeiten erkannt“, kommentiert Lauterbach die Übernahme. Im vergangenen<br />
Jahr wurde mit dem Umzug der Systemzentrale in einen 1600 Quadratmeter großen Neubau im<br />
Büropark Schloss Berge ein wichtiger Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> zukünftiges Wachstum gelegt. „Dabei setzen wir<br />
primär auf erfahrene Partner, die expandieren möchten“, erläutert Lauterbach die Strategie. Aber<br />
auch neue Franchise-Partner sind willkommen: „Unser Ziel ist es, in diesem Jahr deutschlandweit 20<br />
neue Partner zu gewinnen. Und es sieht so aus, als ob wir dieses Ziel auch erreichen“.<br />
Als Anbieter einer das öffentliche Bildungsangebot ergänzenden Dienstleistung sind neue Entwicklungen<br />
im Bildungswesen bei der Schülerhilfe der zentrale Treiber von Produktneuentwicklungen.<br />
„In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Angeboten <strong>für</strong> Kinder im Gr<strong>und</strong>schulalter kräftig gestiegen“,<br />
berichtet Lauterbach. Als Reaktion auf diesen Trend wurde das Konzept Schülerhilfe Junior entwickelt,<br />
welches den Bedürfnissen von Gr<strong>und</strong>schülern mit einer kindgerechten Ausgestaltung der<br />
Unterrichtsräume <strong>und</strong> Lehrmaterialien Rechnung trägt.<br />
chen“, weiß Lauterbach um die Bedeutung eines<br />
einheitlichen Marktauftrittes <strong>für</strong> den Systemerfolg.<br />
Handbücher helfen schließlich bei der Implementierung<br />
systemweiter Standards.<br />
„Einerseits ist Nachhilfe ein People-Business, in<br />
dem gr<strong>und</strong>sätzlich eine persönliche Note gewünscht<br />
ist. Andererseits gilt es sicherzustellen,<br />
dass unsere K<strong>und</strong>en an allen Standorten nach<br />
demselben Konzept beraten werden“, beschreibt<br />
Lauterbach die Gratwanderung eines großen<br />
Franchise-Systems aus Sicht der Zentrale <strong>und</strong><br />
weist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung<br />
der Partner- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enzufriedenheit als<br />
Erfolgsindikatoren hin. „Regelmäßige K<strong>und</strong>enbefragungen<br />
helfen uns bei der Überprüfung<br />
<strong>und</strong> Verbesserung unserer Leistungen. Wichtige<br />
Entscheidungen werden zudem gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
mit dem Franchise-Partner-Beirat abgestimmt“,<br />
so Lauterbach. Über das Intranet haben die Partner<br />
die Option, Verbesserungsvorschläge zu äußern<br />
<strong>und</strong> eigene Ideen einzubringen. „Wir setzen<br />
stark auf das Best-Practice-Prinzip: Gute<br />
Ideen einzelner Partner werden übernommen<br />
<strong>und</strong> allen Partnern zur Verfügung gestellt“, beschreibt<br />
Lauterbach den Prozess, der ohne Incentive<br />
Management auskommt. „Der Nutzen,<br />
den alle Partner durch sinnvolle Verbesserungsvorschläge<br />
haben, ist Anreiz genug.“<br />
In der Gelsenkirchener Systemzentrale kümmern sich 90 Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen um die<br />
Belange der Franchise-Partner sowie die r<strong>und</strong> 350 Eigenbetriebe, fünf weitere Mitarbeiter sind ständig<br />
im Außendienst unterwegs <strong>und</strong> unterstützen die Partner bei Bedarf vor Ort. Um die Systemkonformität<br />
sicherzustellen nehmen alle Franchise-Nehmer zu Beginn der Partnerschaft verpflichtend<br />
an einer Startschulung teil. Zusätzlich kümmern sich erfahrene Partner im Rahmen eines Tutoren-<br />
Programms um neue Franchise-Nehmer <strong>und</strong> leisten Hilfestellung bei Problemen. „Auf diese Weise<br />
wollen wir von Beginn an eine starke Identifikation unserer Partner mit der Marke Schülerhilfe errei-