in der Pfalz Willkommen - Chili
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Beson<strong>der</strong>e Pflanzen (<strong>in</strong>) <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong><br />
Die <strong>Pfalz</strong> besteht aus sehr alten Kulturlandschaften, von denen <strong>der</strong> Haardtrand mit dem We<strong>in</strong>bau die bekannteste<br />
ist. Klimatisch bevorzugt, Stichwort We<strong>in</strong>bauklima, wächst <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> vieles, das <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Regionen Deutschlands nicht ausreichend w<strong>in</strong>terhart ist. Landschaftsprägende Gehölze s<strong>in</strong>d neben dem<br />
We<strong>in</strong> die großen alten Walnussbäume, große Streuobstbäume, Esskastanien. Weniger <strong>in</strong>s Auge fallend,<br />
aber nicht m<strong>in</strong><strong>der</strong> typisch und schön s<strong>in</strong>d die trockenen Son<strong>der</strong>standorte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landschaft, zum Beispiel<br />
an Burghängen, die seltene und ungewöhnliche Wildpflanzen beherbergen.<br />
Üppige Feigen, Reben und Glyz<strong>in</strong>ien an den Hauswänden<br />
<strong>in</strong> den We<strong>in</strong>orten gehören zu dem Bild,<br />
das man von <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> mit sich trägt. Das Nützliche<br />
und das Schöne verb<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong><br />
auf e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s lebensfrohe Art und Weise,<br />
dies ist sowohl typisch als auch beson<strong>der</strong>s und<br />
verdient es, weitergeführt zu werden. Die Aufgabe,<br />
die regionaltypische Ausprägung <strong>der</strong><br />
Landschaft zu pflegen und weiterzutragen, übernimmt<br />
jede Generation von Gärtnern wie<strong>der</strong><br />
neu. Die Identität <strong>der</strong> Region beizubehalten ist<br />
wichtig, auch die privaten Gärten können dazu<br />
beitragen. Altes mit Sensibilität neu zu <strong>in</strong>terpretieren,<br />
gehört zur guten Gartengestaltung und<br />
führt zu lebendigen Gartenräumen. Man könnte<br />
zum Beispiel als Hausbaum e<strong>in</strong>e alte Obstsorte als<br />
Hochstamm pflanzen, Äpfel, Birnen, Mirabellen,<br />
Zwetschgen* – die Auswahl ist groß. Neben <strong>der</strong><br />
Feige machen sich auch die Mispel, die Quitte und<br />
die Sauerkirsche gut <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Gärten. Der Rebstock,<br />
die Kletterrose am Haus o<strong>der</strong> über e<strong>in</strong>en<br />
Laubengang gezogen, e<strong>in</strong>en lauschigen Sitzplatz<br />
beschattend – wichtig ist das Zusammenspiel von<br />
Licht, Schatten, Wärme und üppigem Laub, um<br />
sich die heitere, entspannte Stimmung <strong>der</strong> pfälzischen<br />
Kulturlandschaft <strong>in</strong> den Garten zu holen.<br />
Die Menschen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> leben, haben wohl<br />
schon immer e<strong>in</strong>e Leidenschaft für das Sammeln<br />
exotischer Pflanzen, von denen so e<strong>in</strong>ige gedeihen<br />
und sogar alt werden können. Man denke<br />
an das e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mächtige Exemplar <strong>der</strong><br />
Atlasze<strong>der</strong>. Auch dies ist e<strong>in</strong> typischer Aspekt <strong>der</strong><br />
pfälzischen Kulturlandschaft. E<strong>in</strong> Spätw<strong>in</strong>ter wie<br />
<strong>der</strong> letzte zeigt da aber auch Grenzen auf. Zuhauf<br />
starben <strong>der</strong> Mittelmeerschneeball, echte Zypressen,<br />
Lagerströmien, Palmen und an<strong>der</strong>e Exoten.<br />
Die Lehre für den Gärtner ist nicht, dass man auf<br />
Kamelien, die immergrüne Clematis, die Korkeiche<br />
o<strong>der</strong> den Granatapfel verzichten muss, son<strong>der</strong>n<br />
vielmehr, dass diese <strong>in</strong> den Gärten Solisten<br />
bleiben sollen und nicht das Gerüst bilden können.<br />
Zudem braucht man gerade für diese Pflanzen<br />
beson<strong>der</strong>s sorgfältig ausgesuchte Standorte.<br />
So wächst e<strong>in</strong>e wun<strong>der</strong>schöne rote Kamelie <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em vor <strong>der</strong> Morgensonne geschützten Innenhof<br />
mehrere Meter hoch und zeigt bei<br />
glänzendem Laub e<strong>in</strong>e Vielzahl von Blüten. Im<br />
eigenen Garten, an e<strong>in</strong>em trockenen und nach<br />
Süden ausgerichteten Hang, hat die eigentlich<br />
immergrüne Korkeiche dieses Frühjahr zwar alle<br />
Blätter abgeworfen, danach aber wie<strong>der</strong> gut ausgetrieben<br />
und den späten Frost nahezu besser<br />
verkraftet als die Feige <strong>in</strong> direkter Nachbarschaft,<br />
die fast komplett heruntergeschnitten werden<br />
musste. E<strong>in</strong>e Pflanze, die genau am richtigen Ort<br />
steht, hat die besten Chancen, auch extreme Witterungsverläufe<br />
zu überdauern.<br />
Nichtsdestotrotz s<strong>in</strong>d exotische Pflanzen im<br />
Garten nur Besucher. Manche bleiben länger als<br />
an<strong>der</strong>e.<br />
Text und Fotos Christ<strong>in</strong>a Dorsch<br />
Indigostrauch, Indigofera heterantha<br />
Kontakt:<br />
Gartengestaltung Christ<strong>in</strong>a Dorsch<br />
06321-6790320<br />
www.gartengestaltung-dorsch.de<br />
* empfehlenswerte alte Obstsorten kann<br />
man beim ‚Arbeitskreis Historische Obstsorte’<br />
erfragen<br />
Strauchpf<strong>in</strong>gstrose rot, Paeonia suffruticosa