Die Quelle - BioenergieHeilbad
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<strong>Die</strong> <strong>Quelle</strong><br />
Seite 15<br />
Großer Bahnhof für rote Kühe in Kleinwendern<br />
Landwirt Rudi Küspert wurde bei diesem Pilotprojekt von vielen Behörden unterstützt<br />
Was im Allgäu kaum wegzudenken<br />
ist, erweckt bei vielen Besuchern<br />
von Kleinwendern Aufsehen und<br />
Interesse. Da grasen drei Kühe<br />
und ein Kälbchen auf einer Weide.<br />
Und es sind besondere Kühe. Sie<br />
gehören zu der sehr seltenen Rasse<br />
des Roten Höhenviehs, wovon<br />
es insgesamt nur noch rund 800<br />
Tiere weltweit gibt. Als Lokalrasse<br />
war es bis ins 20. Jahrhundert als<br />
Sechsämtervieh weithin bekannt.<br />
<strong>Die</strong> Tiere gehören Landwirt Rudi<br />
Küspert. Damit dieses Pilotprojekt<br />
zustande kommen konnte, das<br />
neben der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung insbesondere auch dem<br />
Erhalt dieser seltenen Rasse und<br />
auch dem Tourismus dienen soll,<br />
wurde er von der Unteren Naturschutzbehörde,<br />
dem Landschaftspflegeverband,<br />
dem Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten<br />
und der Gebietsbetreuung des Naturparks<br />
Fichtelgebirge unterstützt.<br />
<strong>Die</strong> Weideeinrichtungen sowie der<br />
Als sich im vergangenen Jahr,<br />
nach dem Abschluss der Bauarbeiten,<br />
ein Organisationsteam fand,<br />
um in der Hainleite ein Straßenfest<br />
zu organisieren, stand eine<br />
Wiederholung noch nicht zur Diskussion.<br />
Nach der durchwegs positiven<br />
Resonanz und nachdem bei<br />
Gesprächen in der Nachbarschaft<br />
immer wieder eine Wiederholung<br />
angeregt wurde, haben sich auch<br />
2013 wieder Anwohner gefunden,<br />
die sich bei der Organisation und<br />
der Durchführung eines Straßenfestes<br />
engagiert haben.<br />
So konnte am 17.08.13 wieder ein<br />
gemütliches Fest gefeiert werden.<br />
Bereits beim Aufbau waren viele<br />
fleißige Helfer vor Ort und ein<br />
Großteil der Besucher hatte mit Kuchen-<br />
und Salatspenden eine weitere<br />
Grundlage für ein erfolgreiches<br />
Fest geschaffen. Getränke und Material<br />
wurden durch das Organisationsteam<br />
beschafft und die Gäste<br />
leisteten durch ihre Spenden nicht<br />
Unterstand wurden gefördert. Das<br />
Projekt soll auch als Vorzeigeobjekt<br />
dienen, um weiteren Landwirten<br />
die Möglichkeiten und Vorzüge<br />
einer Weidehaltung aufzuzeigen.<br />
Zur Einweihung am 22. August<br />
kam deshalb auch hoher Besuch<br />
nach Kleinwendern. Neben den<br />
am Bau beteiligten Firmen und<br />
Vertetern von Behörden und Verbänden,<br />
die die Finanzierung und<br />
Verwirklichung des Projektes möglich<br />
gemacht hatten, ließ es sich<br />
auch Umweltstaatssekretärin Melanie<br />
Huml nicht nehmen, bei der<br />
offiziellen Einweihung des Rotvieh-<br />
Unterstandes dabei zu sein. Denn<br />
auch die Artenvielfalt in der Landwirtschaft<br />
ist Teil des Umwelt- und<br />
Naturschutzes, den das Ministerium<br />
bayernweit im Blick haben<br />
muss. „Wir müssen feststellen,<br />
dass heute bereits 7 % der Tierund<br />
Pflanzenarten, die in Bayern<br />
vor hundert Jahren noch heimisch<br />
waren, ausgestorben sind. 40 %<br />
nur einen Beitrag zur Deckung der<br />
Unkosten. Ein Überschuss in Höhe<br />
von 145,00 € konnte dem Förderverein<br />
Historisches Badehaus für<br />
seine weitere Arbeit zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
<strong>Die</strong> Besucher des Festes nutzen<br />
ausgiebig die Gelegenheit, sich<br />
<strong>Die</strong> kleine Herde der roten Sechsämterkühe mit Mutterkuh Gabi, den Töchtern<br />
Gabriele und Gabrina sowie Kuhfreundin Lena auf der Weide von Landwirt<br />
Rudi Küspert in Kleinwendern.<br />
Foto: Axel Rauh<br />
stehen inzwischen auf der „Roten<br />
Liste der gefährdeten Arten“, erklärte<br />
sie bei ihrem Besuch. <strong>Die</strong>s<br />
sei ein großer Verlust, der nie mehr<br />
gut zu machen ist. Artenschutz sei<br />
ein entscheidender Beitrag, um<br />
die natürlichen Lebensgrundlagen<br />
auch für künftige Generationen zu<br />
sichern. Das Rotvieh sei als sel-<br />
Erfolgreiches Straßenfest in der Hainleite<br />
Überschuss wurde für den Wiederaufbau des Badehauses gespendet<br />
mit ihren Nachbarn austauschen<br />
zu können, und feierten bis in den<br />
späten Abend. <strong>Die</strong> Metzgerei Reichel<br />
hatte einen großen Grill zur<br />
Verfügung gestellt und damit einen<br />
weiteren idealen Kontaktpunkt geschaffen.<br />
Text und Fotos:<br />
Daniel Kilgert<br />
Am großen Grill, den die Metzgerei Reichel zur Verfügung gestellt hatte, trafen<br />
sich die Anwohner der Hainleite zu ausgiebigen Gesprächen, während das<br />
Grillgut auf dem Rost bruzzelte.<br />
tene und heimische Rinderrasse<br />
prädestiniert, um landwirtschaftliche<br />
Produktion, Naturschutz, regionales<br />
Image und Wertschöpfung,<br />
Tourismus und Gastronomie perfekt<br />
zu verbinden.<br />
Auch Landrat Dr. Karl Döhler freute<br />
sich, dass endlich wieder die<br />
typische Rinderrasse des Sechsämterlandes<br />
zurückgekehrt ist.<br />
Zweiter Bürgermeister Lutz Büttner<br />
wies auf die Möglichkeiten hin, die<br />
so ein Projekt für den Erhalt der<br />
Erholungslandschaft um den Tourismusort<br />
Bad Alexandersbad hat<br />
und wagte einen Blick in die Zukunft:<br />
„Drei seltene Haustierrassen<br />
haben wir schon. Ein paar mehr,<br />
und wir hätten Bayerns erstes Archedorf<br />
und damit einen echten<br />
Tourismusmagneten. Und so einer<br />
bräuchte natürlich auch eine gute<br />
Zufahrtsstraße“, sagte er in Richtung<br />
der Staatssekretärin gewandt,<br />
die diese Gedanken durchaus interessiert<br />
zur Kenntnis nahm.<br />
Dass so ein Projekt auch wirklich<br />
schmeckt und auf der Zunge zergeht,<br />
konnten die geladenen Gäste<br />
im Anschluss mit Überzeugung<br />
feststellen, als sie ein Buffet mit<br />
Häppchen probieren konnten, dass<br />
eine Metzgerei aus der Oberpfalz<br />
zusammen gestellt hatte, die sich<br />
mittlerweile sehr erfolgreich auf<br />
Schmankerl vom Rotvieh spezialisiert<br />
hat.<br />
Ronald Ledermüller<br />
Gebietsbetreuer<br />
Naturpark Fichtelgebirge