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Kanzlei & Persönliches<br />
Kanzleimanagement<br />
o<strong>de</strong>r eine neue Gestaltung wird für sämtliche<br />
Medien einer Kanzlei genutzt.<br />
Während das Design weitestgehend<br />
Geschmackssache ist, gelten für die Technik<br />
<strong>de</strong>r Website klare Regeln. Das World Wi<strong>de</strong><br />
Web Consortium (W3C) hat Vorgaben für <strong>de</strong>n<br />
konformen Einsatz <strong>de</strong>r Programmiersprache<br />
formuliert. Der aktuelle Standard ist HTML 5,<br />
<strong>de</strong>r zwei Vorteile bietet. Zum einen benötigt<br />
man für Audio-Wie<strong>de</strong>rgaben, animierte Grafiken<br />
und Vi<strong>de</strong>os keine Zusatzprogramme<br />
im Browser, die Medien wer<strong>de</strong>n direkt abgespielt.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren erkennt die Website, von<br />
welcher Gerätegattung sie aufgerufen wur<strong>de</strong>.<br />
Die Darstellung auf Smartphones und Tablets<br />
passt sich automatisch an <strong>de</strong>n kleineren Bildschirm<br />
an.<br />
Wie schnell <strong>de</strong>r Browser eine Seite aufrufen<br />
kann, fließt ebenfalls in die Bewertung einer<br />
Suchmaschine ein (siehe Kasten rechts). Ein<br />
Serverstandort in Deutschland, keine überdimensionierten<br />
Bil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Grafiken sowie<br />
eine Reduktion <strong>de</strong>r Datenbankabfragen auf<br />
ein Minimum helfen hier.<br />
» Suchmaschinen<br />
So funktioniert die<br />
Google-Suche<br />
Google schickt laufend Suchroboter, sogenannte<br />
Crawler, durch das Netz, die alle<br />
verfügbaren Seiten erfassen. Das geschieht<br />
automatisch und ohne Anmeldung. Nur<br />
wer das nicht möchte, kann <strong>de</strong>m Crawler<br />
mit einer einzigen Co<strong>de</strong>-Zeile ()<br />
auf seiner Website <strong>de</strong>n Zugang verwehren.<br />
Aus <strong>de</strong>n Daten erstellt das Unternehmen<br />
einen In<strong>de</strong>x, <strong>de</strong>r rund 100 Millionen Gigabyte<br />
umfasst. Während <strong>de</strong>r Suche gleicht<br />
das System die Suchwörter mit <strong>de</strong>m<br />
In<strong>de</strong>x ab. Wie die Ergebnisliste aussieht,<br />
bestimmen rund 200 Faktoren, darunter<br />
die Aktualität <strong>de</strong>r Inhalte, Links zu <strong>de</strong>r<br />
Website, La<strong>de</strong>zeit sowie einwandfrei lesbarer<br />
(Maschinen-)Co<strong>de</strong>. Erste Ergebnisse<br />
<strong>de</strong>r Suche sind nach rund 0,1 Sekun<strong>de</strong>n auf<br />
<strong>de</strong>m Monitor <strong>de</strong>s Nutzers.<br />
Etabliertes CMS wichtig<br />
für Pflege <strong>de</strong>r Website<br />
Entschei<strong>de</strong>nd für die spätere Pflege <strong>de</strong>r Seite<br />
in <strong>de</strong>r Kanzlei ist die Wahl <strong>de</strong>s Werkzeugkastens.<br />
So sollte man für die Erstellung<br />
<strong>de</strong>r Inhalte zu einem etablierten Content<br />
Management System (CMS) greifen. Möchte<br />
Ihnen eine Agentur eine individuelle Lösung<br />
verkaufen, ist das nicht unbedingt verkehrt,<br />
stellt Sie jedoch vor Probleme und Kosten,<br />
wenn Sie eines Tages <strong>de</strong>n Dienstleister wechseln<br />
möchten. Hun<strong>de</strong>rttausen<strong>de</strong> Websites<br />
setzen weltweit auf Open-Source-Lösungen<br />
wie Typo 3, Joomla, Drupal und Wordpress.<br />
Vorteile: Die Anschaffungskosten sind gering<br />
und für fast alle Systeme existieren vorgefertigte<br />
Plug-ins für Newsletter, Kalen<strong>de</strong>r, Social-<br />
Media-Anbindung und vieles mehr. Diese<br />
Systeme wer<strong>de</strong>n auch in etlichen Jahren noch<br />
exis tieren und wenn Sie <strong>de</strong>n Dienstleister<br />
wechseln, muss <strong>de</strong>r nur das entsprechen<strong>de</strong><br />
CMS unterstützen. Außer<strong>de</strong>m sind diese<br />
Software-Lösungen inzwischen so ausgereift,<br />
dass ein o<strong>de</strong>r mehrere Kanzleimitarbeiter, die<br />
Erfahrung im Umgang mit Office-Programmen<br />
haben sollten, an unterschiedlichen<br />
Standorten Texte verfassen, mit Bil<strong>de</strong>rn versehen<br />
und online stellen können. Sie benötigen<br />
nicht für je<strong>de</strong> inhaltliche Verän<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>r<br />
Website die Hilfe einer Agentur.<br />
Im I<strong>de</strong>alfall bietet die Agentur alles aus einer<br />
Hand: Gestaltung, Seitenprogrammierung<br />
sowie Suchmaschinenoptimierung. Dass ein<br />
Anbieter in allen drei Disziplinen Bestleistungen<br />
erbringt, ist jedoch selten. Bei bestehen<strong>de</strong>n<br />
Websites spricht nichts dagegen,<br />
<strong>de</strong>n Suchmaschinenpart an spezialisierte<br />
Anbieter wie die „Erste Seite Internet Marketing<br />
GmbH“ zu vergeben. Falls Agenturen<br />
in Ihrer Mandantschaft sind, kann ein Auftrag<br />
die Beziehung weiter festigen o<strong>de</strong>r sie<br />
fragen dort nach Empfehlungen, wenn sich<br />
eine Zusammenarbeit nicht anbietet.<br />
Eine Heimat fin<strong>de</strong>t die Homepage bei einem<br />
sogenannten Hoster, am besten einen<br />
namhaften Profi mit Server-Standorten in<br />
Deutschland, wie etwa All-Inkl.com (Dres<strong>de</strong>n),<br />
die Domain-Factory (München) sowie<br />
Hosteurope (Köln): Hierzulan<strong>de</strong> unterliegt<br />
<strong>de</strong>r Anbieter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Datenschutzvorschriften<br />
und <strong>de</strong>r Nutzer hat bei Bedarf<br />
die Möglichkeit, sich ein Bild von <strong>de</strong>n Sicherheitsvorkehrungen<br />
im Rechenzentrum zu<br />
machen. Nutzer können auch vorab einen<br />
Blick in die sogenannten Service Level Agreements<br />
(SLA) werfen. Hier ist festgelegt, wie<br />
hoch die durchschnittliche Verfügbarkeit<br />
einer Website pro Jahr ist.<br />
Anbieter wie die Telekom, <strong>de</strong>ren Tochter Strato,<br />
aber auch 1&1 bieten zum Hosting auch<br />
Gestaltungspakete an – mit wenigen Klicks<br />
steht ein kompletter Kanzleiauftritt im Internet.<br />
Zwar lassen sich zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe schlagen, allerdings stoßen persönliche<br />
Gestaltungswünsche, die Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>s Kanzlei-Designs und individuelle<br />
SEO-Anpassungen schnell an ihre Grenzen.<br />
Im schlechtesten Fall hat eine an<strong>de</strong>re Kanzlei<br />
die i<strong>de</strong>ntische Gestaltungsvorlage sowie ähnliche<br />
Farben gewählt. Hier triumphieren die<br />
Agenturen: „Die Website bekommt ein ganz<br />
genau auf die Wünsche und Ziele von Kanzlei<br />
und <strong>de</strong>ren Klienten abgestimmtes Konzept“,<br />
erklärt Bodo Hasenberg von <strong>de</strong>r Agentur<br />
Tigerbytes aus Berlin (siehe Interview S. 45).<br />
Genau wie aktuelle Nachrichten zwei Zwecke<br />
erfüllen, verhält es sich mit sozialen Netzwerken.<br />
„Zum einen wird ein Engagement<br />
in sozialen Medien von <strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />
nicht unerheblich durch erhöhte Sichtbarkeit<br />
belohnt, zum an<strong>de</strong>ren wird durch hilfreiche<br />
Informationen und Tipps die Bekanntheit <strong>de</strong>r<br />
Kanzlei gesteigert“, sagt Kokkinos von <strong>de</strong>r<br />
Agentur Erste Seite.<br />
Soziale Netzwerke zur<br />
Optimierung <strong>de</strong>r Wahrnehmung<br />
In Lüneburg hat man das längst eingesehen<br />
und so heißt es von StB Bittrich: „Wir<br />
möchten durch die Nutzung von sozialen<br />
Netzwerken unsere Wahrnehmung im Markt<br />
optimieren und gleichzeitig <strong>de</strong>n verän<strong>de</strong>rten<br />
Kommunikationsgewohnheiten <strong>de</strong>r jüngeren<br />
Generation gerecht wer<strong>de</strong>n.“ Facebook und<br />
Co müssen einem nicht gefallen, doch man<br />
muss sich damit arrangieren. Gleiches gilt<br />
für Google, das mit 96 Prozent ein Defacto-<br />
Monopol in Deutschland hat. „Trotz<strong>de</strong>m<br />
sollten Anbieter wie Yahoo und Bing nicht<br />
vernachlässigt wer<strong>de</strong>n“, rät Kokkinos. Auch<br />
hier sollte die Kanzleiseite in <strong>de</strong>n Such- und<br />
Kartendiensten auftauchen.<br />
Vergleicht man die Trefferlisten von Microsofts<br />
Bing mit Yahoo, stellt man große Übereinstimmungen<br />
fest – Yahoo nutzt Microsofts<br />
Suchtechnologie. Somit entsteht auch hier<br />
kein ernsthafter Wettbewerber für Google,<br />
<strong>de</strong>r das Suchergebnis sehr anwen<strong>de</strong>rfreundlich<br />
präsentiert: mit einer Vorschau auf <strong>de</strong>n<br />
Stadtplan inklusive Adresse, Telefonnummer<br />
sowie Routenplaner. Damit wird klar, dass in<br />
absehbarer Zeit kein Weg um die sechs bunten<br />
Buchstaben herumführen.<br />
Dirk Kun<strong>de</strong><br />
ist Diplom-Volkswirt<br />
und betreibt das Journalistenbüro<br />
Textkun<strong>de</strong><br />
in Hamburg. Seine<br />
Schwerpunkte bil<strong>de</strong>n<br />
die digitale Wirtschaft<br />
sowie nutzwertorientierte<br />
Geldthemen.<br />
E-Mail: kun<strong>de</strong>@textkun<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />
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