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Seite 10 | InnovateIT | Ausgabe 03 | November 2013 Business & IT Energiemanagement von Morgen Weltweit steigt der Energiebedarf. Gleichzeitig gibt es einen grundlegenden Wandel bei der Stromversorgung: Weg von großen Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas oder Öl, hin zu den erneuerbaren Energien. Deren Angebot aber schwankt und das bringt die vorhandenen Stromnetze an ihre Leistungsgrenzen. Die Bundesregierung rechnet damit, dass der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland bis 2030 die Hälfte des Strombedarfes decken wird. Daher ist ein nachhaltiger Umbau des Energiesystems auf vielen Ebenen nötig. Schnelligkeit und Anpassungsfähigkeit werden zu wesentlichen Photovoltaikanlagen oder Energie- Blockheizkraftwerken, Windrädern, Erfolgsfaktoren im Energiebereich. speichern geht, oder ob wir über die Auf welche Bereiche trifft dies zu? Systemintegration von Elektroladesäulen und Elektromobilität im Allgemeinen reden. Wie die Geschäftspro- Es spielt keine Rolle, ob es um die Anbindung und Steuerung von Bosch Software Innovations bringt seine langjährige Kompetenz aus der Optimierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen im Energiemarkt in die Entwicklung neuer Ansätze für das intelligente Management dezentraler Energiesysteme ein. Dies umfasst die Realisierung und den Einsatz neuer, offener Softwarekonzepte im Smart Grid – basierend auf der Bosch Software-Suite für das Internet der Dinge – ebenso wie unser Verständnis, aktiv neue Geschäftsmodelle und Mehrwertdienste mit zu gestalten. zesse der jeweiligen Marktteilnehmer nach der Energiewende aussehen werden, ist heute noch nicht klar. Deshalb ist es extrem wichtig, Veränderung als Konstante zu begreifen und schnell neue Geschäftsmodelle gestalten zu können, die unter veränderten Rahmenbedingungen einfach angepasst werden können. Das Konzept der „Virtuellen Kraftwerke“ gibt es schon länger. Was ist jedoch das „Virtuelle Kraftwerk der Zukunft“? Mit unserer Lösung, also dem „Virtuellen Kraftwerk der Zukunft“, lassen sich Anlagen und Geschäftsprozesse schnell einbinden und an wechseln-
November 2013 | Ausgabe 03 | InnovateIT | Seite 11 Business & IT In der Welt von heute und morgen ist ein nachhaltiger Umbau des Energiesystems auf vielen Ebenen nötig. Das „Virtuelle Kraftwerk der Zukunft“ ist dabei ein Teil der Lösung. timalen Fall eine Energieautarkie zu erzielen. Aber auch im Bereich des Energiehandels – zur Vermarktung von Systemdienstleistungen oder zur Bilanzkreisoptimierung – können virtuelle Kraftwerke einen signifikanten Beitrag liefern. Möchten Sie mehr über Virtuelle Kraftwerke erfahren? Besuchen Sie uns auf der E-world 2014! 11. bis 13. Februar in Essen Smart Energy Halle (Halle 4) – Stand 4-154 www.bosch-si.com/eworld2014 de Erfordernisse anpassen sowie unmittelbar steuern. Das sichert ein hohes Maß an Unabhängigkeit von den Entwicklungen im Markt. Die eigentliche Marktintegration der erneuerbaren Energien steht noch ganz am Anfang. Vor diesem Hintergrund ist es ein entscheidender Vorteil, wenn sich Unternehmen im Energiemarkt so weit wie möglich unabhängig machen und neue Geschäftsmöglichkeiten flexibel nutzen. Es gibt bereits erste integrierte Lösungen, die Aufgaben wie Prozessautomatisierung in der Marktkommunikation mit neuen Managementsystemen zu verknüpfen; bspw. das Virtuelle Kraftwerk der Zukunft mit der marktkonformen systemgestützten Umsetzung des verpflichtenden Einspeiserwechselprozesses. Für wen ist dieses „virtuelle Kraftwerk der Zukunft“ von Nutzen? In der Welt von heute und von morgen hilft das „Virtuelle Kraftwerk der Zukunft“ in unterschiedlichen Situationen. Dort wo heute viele dezentrale Erzeugungsanlagen an das Verteilnetz angeschlossen sind, ist eine genaue Prognose der Erzeugungsleistung wichtig, um die Stromversorgung planen und das Verteilnetz stabil halten zu können. Bei Gemeinden oder Städten kann es helfen, die dezentralen Anlagen zur Versorgung sowie die sogenannten Prosumer des Gebietes mit ihrer Erzeugungs- und Verbrauchsleistung auszubalancieren und somit im op- Wie schätzen Sie die Entwicklung auf dem Weg in die smarte Energiewelt ein? Einige zusätzliche Impulse und Regeländerungen benötigen wir schon noch. Nehmen wir beispielsweise den Netzbereich, wo wir fast nur über den Ausbau der Netzinfrastruktur reden. Ich meine, es wäre volkswirtschaftlich vorteilhafter, das Netz nicht so weit auszubauen, bis es sämtlichen regenerativ erzeugten Strom aufnehmen kann. Stattdessen sollten wir im Netz mit intelligenter Softwareunterstützung ein Optimum aus wirtschaftlicher Sicht durch Erzeugungs- und Nachfragesteuerung anstreben. Es ist wichtig, dass hier die ersten Gemeinden ganz bewusst aktiv werden und positive Beispiele setzen, wie es beispielsweise aktuell in der Region Rheintal passiert. Hier haben sich wesentliche Stakeholder aus dem Wohnungsbau, der Energieversorgung, der Verwaltung, von Industrieunternehmen mit IT-Unternehmen und den Forschungseinrichtungen zusammen getan, um das ehrgeizige Ziel „Energieautonomie“ bis 2050 zu erreichen. Gerhard Graf beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem deutschen Energiemarkt. Bei Bosch Software Innovations leitet er das Team Innovation Cluster Connected Energy.
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