KSG - Kölner Seniorengemeinschaft

KSG aktuell Späte Liebe
Seite 7
Herausgefunden hat man das in
den fünfziger Jahren des letzten
Jahrhunderts. In dieser Zeit begann
man auch mit Kopfhörern
zu experimentieren, die für jedes
Ohr andere Botschaften brachten.
Zum Beispiel Lieder, bei denen
Musik und Text in verschiedene
Kanäle getrennt wurden und die
Musik nur im linken und der Text
nur im rechten Ohr zu hören
waren. Diese Form des Hörens,
bei dem jedes Ohr etwas anderes
zu hören bekommt, nennt man in
der Wissenschaft dichrotisches
Hören.
Kam die Musik nun von rechts
und der Text von links, dann hatten
die Probanden in der Regel
keine Probleme das Lied zu verstehen.
Richtig gediegen wurde es
aber, wenn man den Kopfhörer
drehte und die Botschaften
tauschte. Die Aussagen zum
Gehörten wurden dann geradezu
abenteuerlich. „Ich höre
Schritte“, wurde oft berichtet,
manche hörten ein großes Rauschen,
und in einigen Fällen
streikten die grauen Zellen
ganz und gar. Die Probanden fielen
in eine Art Trance, so als hätte
man sie hypnotisiert.
Richtigen Schaden genommen
hat dabei niemand. Nach einiger
Zeit wachten die so Entschlummerten
wieder auf, und mehr passierte
nicht.
Heute, 50 oder 60 Jahre später
versuchen einige clevere Musiker
und Experimentierer damit Geschäfte
im Internet zu machen.
Sie basteln Musikstücke und Geräuschkulissen
zusammen, die
genau nach diesem Prinzip das
Gehirn ein bisschen in die Irre
führen.
Diese Klangkonstruktionen, man
nennt sie binaurale Sounds, sind
im Internet als kleine Pröbchen
kostenlos zu bekommen. Ansonsten
steigen die Preise von 3,50
EUR bis 200 EUR. Versprochen
wird fast immer das ultimative
Erlebnis, aber was man so an Berichten
hört, macht nur jeder
dritte bis vierte Konsument den
versprochenen Abflug. Vielen ist
einfach nur schlecht, als hätten
sie in einem Karussel gesessen
oder es passiert gar nichts.
Die Anbieter empfehlen übrigens,
man möge zum Anhören der I-
Doser möglichst gute Kopfhörer
benutzen, die äußere Schalleindrücke
abdämpfen, den Raum
soll man abdunkeln und sich bequem
auf den Boden legen.
Fazit: Süchtig machen diese
Klänge nicht, das ist schon mal
positiv. Ansonsten ist die Sache
aber eher eine neue Form der Abzocke
experimentierfreudiger
Kids.
Sie, als Oma oder Opa wissen
nun, worum es geht, und wenn
der Enkel Sie plötzlich um teure
Kopfhörer anbettelt, fragen Sie
lieber dreimal nach, wofür diese
gebraucht werden. Ansonsten
halten Sie den Daumen ganz fest
auf dem Knopf, der das Portemonnaie
verschließt.
LEG
Neue Partnerschaften
Dass auch Rentner sich verlieben
können und sogar Partnerschaften
eingehen, die durchaus
noch einige Jahre halten können,
ist ein alter Hut. Jeder
kennt den Spruch von den besonders
gut brennenden, alten
Scheunen.
Die Frage war aber eine ganze
Zeit: Wo lernen sich die alten
Herrschaften kennen? In die
Disco werden sie schließlich
nicht mehr hineingelassen.
Nun wird in unserer Zeit fast
alles untersucht, in Tabellen gequetscht
und so gibt es auch
hierzu inzwischen genauere
Angaben, sogar ein Ranking.
Der häufigste Treff für neue
Partnerschaften ist danach der
Friedhof.
Auf Platz zwei liegt die Verwandtschaft.
Schwager und
Schwägerin finden oft zusammen
(Ein Schelm, der Böses
dabei denkt).
An dritter Stelle, man höre und
staune, stehen bereits Senioren-
Foren im Internet.
Platz vier nehmen Vereine ein,
wie zum Beispiel unsere KSG
(können wir bestätigen).
Kontaktanzeigen in Zeitungen
sind offensichtlich immer noch
eine gute Möglichkeit, denn sie
liegen auf Platz fünf.
Jetzt kommen noch Urlaube,
Kuren, Reha-Aufenthalte reaktivierte
Jugendlieben und ganz
überraschend erst auf Platz 10,
Tanz-Tees und ähnliche Veranstaltungen.
Balwe