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1 Mindeststandards für die schriftliche Reifeprüfung aus ... - Bifie

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1.3. Maximalstandard<br />

Der Maximalstandard wurde in Latein und Griechisch in den KM beschrieben. Hier<br />

sind alle Fertigkeiten und sprachlichen Phänomene taxativ aufgelistet, <strong>die</strong> bei der<br />

<strong>schriftliche</strong>n RP getestet und vor<strong>aus</strong>gesetzt werden. Aufgaben oder Textstellen, <strong>die</strong><br />

zusätzliches Wissen oder Können abverlangen, sind nicht zulässig bzw. müssen<br />

durch Angaben erklärt werden. Im KM für L4 kommt z.B. das Stilmittel „Trikolon“<br />

nicht vor; es darf also in den Arbeitsaufgaben des Interpretationsteils nicht danach<br />

gefragt werden. Ebenso sind z.B. verkürzte Perfektformen nicht genannt. Kommt<br />

eine solche im Übersetzungs- oder Interpretationstext vor, muss sie erklärt werden.<br />

1.4. Ermittlung des Minimalstandards<br />

Der Minimalstandard gibt an, was ein Schüler oder eine Schülerin können muss, um<br />

einen Test gerade noch positiv zu bestehen und damit als „minimal kompetent“ zu<br />

gelten. Da in Latein und Griechisch der cut-score, also <strong>die</strong> Bestehensmarke, bei 51%<br />

liegt, müssen 51% aller Testaufgaben für den MKS lösbar sein. Die Beschreibung<br />

eines Minimalstandards ist notwendig, um Jahr für Jahr vergleichbar und angemessen<br />

schwierige Tests erstellen zu können. Sie wird auf der Basis von schwierigkeitsgenerierenden<br />

Faktoren entwickelt, <strong>die</strong> entweder vor dem Hintergrund theoretischer<br />

Modelle, z.B. Annahmen der kontrastiven Linguistik, 19 oder auf der Basis von<br />

empirischen Untersuchungen, z.B. qualitative und quantitative Analyse von Schüler-<br />

(fehl)leistungen, 20 erschlossen werden können. Beide Faktoren spielen im Falle der<br />

<strong>schriftliche</strong>n RP <strong>aus</strong> Latein und Griechisch eine Rolle.<br />

Im „Lexikon zum Lateinunterricht“ 21 ist „Schwierigkeit“ als „<strong>die</strong> Summe aller<br />

Hindernisse, <strong>die</strong> Lehrer und Schüler beim Lehren und Lernen der lat. Sprache und<br />

beim Verstehen und Übersetzen lat. Texte zu überwinden haben“ definiert.<br />

orientierte Reifeprüfung <strong>aus</strong> Griechisch und Latein, Februar 2011, 2, <strong>aus</strong>:<br />

https://www.bifie.at/node/595 (Stand: 02.02.2012). SRP II, Bericht zur 3. Feldtestung in Latein<br />

(2011), <strong>aus</strong>: https://www.bifie.at/node/1583 (Stand: 20.03.2012).<br />

19<br />

Carl James, Zur Rechtfertigung der kontrastiven Linguistik, in: Gerhard Nickel (Hg.), Reader zur<br />

kontrastiven Linguistik, Frankfurt 1972, 21–38.<br />

20<br />

vgl. Hermann Niedermayr, Fehleranalyse und Fehlertherapie, in: Ianus 10, 1989, 24–39. Hermann<br />

Niedermayr, Standardisierung und Kompetenzorientierung im österreichischen Lateinunterricht,<br />

Erste Erfahrungen und mögliche didaktische Folgerungen, in: LF 72, 2010, 1–16. Rainer Nickel,<br />

Aus Fehlern lernen, in: AU 6/2000, 2–17.<br />

21<br />

Udo Frings, Hermann Keulen, Rainer Nickel (Hgg.), Lexikon zum Lateinunterricht, Freiburg und<br />

Würzburg 1981, 238.<br />

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